DonVoss der Grausame hat vor kurzem ( Samstag, 9. April 2011) den wundervollen thread eröffnet „Was sind die Unterschiede zwischen dem SYW und den Napoleonischen Kriegen“
http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=7425&highlight=Dabei fiel folgende Aussage:
SYW stelle ich mir persönlich recht langweilig als 28mm tabletop vor, ähnlich wie die ganze ganze \"dark age\" schiene,wo einfach 2 schildwälle aufeinander zugeschoben werden und dann beginnt das muntere auswürfeln. wenns schon das 18.jhd und 28mm sein muss, dann würde ich persönlich eher den AWI bevorzugen.
In einer pm habe ich heute gelesen: Bloß nicht fette Blöcke auf einander schieben und auswürfeln.
Lustigerweise habe ich nix gegen Spiele à la Mollwitz (ich mag ja auch meine makedonische Phalanx), aber trotzdem möchte ich hier
kurz langatmig ausführen, wie man Spiele im SYW dynamischer gestalten kann, ohne grob unhistorisch zu spielen oder napoleonische Figuren verwenden zu müssen. Grundlage ist bei mir für SYW noch immer “Die Kriegskunst“, aber ich denke, man sie auf andere Regelwerke übertragen.
Taktisch:
1) Man könnte Angriffskolonnen verwenden, welche sich schneller bewegen können. Das entspricht der preußischen Fähigkeit des Deployiren nach vorn
2) Man benutzt mehr skirmisher, um die Kolonnen abzuschirmen. Damit haben die Franzosen experimentiert, und afaik wurden im SYW schon Grenadiere von anderen Nationen dafür verwendet
Organisatorisch:
1. Man mixt Kavallerie in die Brigaden und unterstellt diese dem Brigadekommandeur. Dies entspricht der napoleonischen Division, und ist erlaubt, weil Friedrich der Große Dragoner ins zweite Treffen platziert hat/ platzieren wollte.
2. Dasselbe mit Artillerie
Dadurch ergibt sich die typisch napoleonische Zusammenarbeit von leichter Inf, Inf , Kav und Artillerie auf engen Raum.
Regeltechnisch: Man gibt der Kavallerie ne hohe Initiative und den Brigadegenerälen die Möglichkeit, selbständig zu handeln. Gute preußische Generäle haben das auch im SYW getan.
In den Köpfen der Spieler:
1. Man kann sich schneller geschlagen geben, wenn ein Teil der eigenen Armee geschlagen wurde und der Gegner in einer vorteilhaften Position ist. In einem bewussten Schritt weg von der Denkweise des napoleonischen Zeitalters kann man SYW-like das Leben und die Erfahrung des einzelnen Soldaten schätzen und eben nicht bis zum letzten kämpfen
2. Man muss nicht auf der ganzen Linie angreifen. Hat Friedrich nicht gemacht, und Napoleon setzte auch Schwerpunkte. Es reicht meistens, wenn man mit seinen Truppen demonstriert, man muss sich nicht wirklich auf einen Kampf auf Leben und Tod einlassen. Das spart ne Menge Würfeln.
Geländetechnisch: man unterteilt das Schlachtfeld durch Gelände in Bezirke, sodass lange ununterbrochene Linien gar nicht möglich sind.
M.E. Ergibt sich aus diesen Variationen ein anderes Spiel als das Aufeinanderschieben von Blöcken/ Linien.
Sieht jemand noch andere Möglichkeiten, den langweiligen SYW attraktiver zu gestalten? Damit mehr Großschlachten stattfinden können? Wenn auch auf GW-Rollrasen...
cheers