Der Pub > An der Bar
Charlottesville und Robert E. Lee
Wookie:
--- Zitat von: \'Mercurius\',\'index.php?page=Thread&postID=256134#post256134 ---Wir sind eine Demokratie und bilden uns was darauf ein. Aber rechte Parteien verbieten wir. Obwohl die Demokratie genau dafür da ist jedem seine Meinung zu lassen und diese auch kundtun zu dürfen ohne etwas zu fürchten.
--- Ende Zitat ---
Könnte von mir sein, der Spruch. Und ich sehe mich selbst auch eher links.
--- Zitat von: \'Mercurius\',\'index.php?page=Thread&postID=256134#post256134 ---Ich verstehe bis heute nicht warum in D alles verboten ist was mit der damaligen Zeit zu tun hat. FoW ist da ja ein gutes Beispiel mit ihrer historischen Symbolik...das sehen wir in Deutschland gar nicht gern. Warum? Weil das böse ist und weg gehört.
--- Ende Zitat ---
Auf den letzten Satz kommt es an - Schutzzweck von §86/§86a ist (unter anderem, laut entsprechenden Kommentierungen), dass man diese Symbole aus dem öffentlichen Raum fernhalten will. Absurd wird es dann, wenn man in einer beliebigen Folge \"Switch reloaded, Obersalzberg\" mehr verbotene Symbole in die Fresse bekommt, als in sämtlichen FoW Büchern zusammengenommen. Ersteres ist \"Kunst\", darf also (fast) alles und erreicht Millionen Fernsehzuschauer, letztere werden von einer Handvoll Nerds im stillen Kämmerlein gelesen, allenfalls mal auf einem Turnier offen liegengelassen, aber von deutschen Händlern von Hand mit Edding geschwärzt.
Zum Thema Charlotteville und Robert E. Lee fehlen mir noch grundlegende Informationen, um mir eine Meinung zu bilden - was sollte denn mit dem Denkmal nach Entfernung geschehen? In der Presse lese ich nur was von \"die Statue soll weg\". Wie, weg ? Einschmelzen, Asservatenkammer oder Museum?
Nischenspieler:
Warum in DE alles böse verboten ist, ist ganz einfach.
Weil in Deutschland die Würde des Menschen und die Menschenrechte über der Meinungsfreiheit stehen!
Niemand verbietet irgendwem in den eigenen vier Wänden zu machen was er will, aber in der Öffentlichkeit andere damit zu drangsalieren ist halt nun mal nicht drin.
Regulator:
Ich finde es ehrlich gesagt sehr schade um die Statue. Viel schlimmer finde ich es, dass diese Statue mit irgendwelchen Rassengeschichten und eigentlich nur noch für böse Weiße Menschen in Verbindung gebracht wird. Robert E. Lee war viel mehr als nur ein Feldherr, er ist auch viel mehr als eine Symbolik. Er ist viel mehr wert als dass sich Linker und Rechter White Trash-Schwachköpfe davor prügeln und das die damaligen Taten mit der Brille von heute gesehen werden (eines der größten Probleme beim objektiven Betrachten bzw. Beurteilen heute von Geschichte von damals).
Ähnlich wie die Stateflage von Mississippi sollte man sie nicht aufgrund von heutigen Politikspielchen abhängen um irgendjemand etwas reinzuwürgen, sondern sachlich an solche Dinge heran gehen. Mit dem Abbau einer solchen Statue bewirkt man auf keinen Fall eine Revision oder sachlichem Umgang mit der Geschichte, sondern zerstört sie und alle Verbindungen damit mit.
Und man gibt den Politik-Hooligans einfach ne Chance sich irgendwo zu prügeln und das dann auf die Geschichte zu schieben... Sehr schlecht gelöst.
Qhorin:
.... ich find die \"Überhöhung\" von Personen der Geschichte als Statuen wird diesen Personen in der Regel nicht gerecht. Deshalb kann ich gerne auf sowas verzichten.
Wir schreiben das Jahr 2017, die Gesellschaft hat sich zumindest in Deutschland verändert. Zum Glück haben wir nicht mehr die Verhältnisse wie in den 1950ern oder den 1930ern. Und schon garnicht die Verhältnisse aus den Jahrhunderten davor. Deshalb kommt ab und an auch das Bedürfnis auf, auch die Äußerlichkeiten daran anzupassen. Von mir aus gerne. Ich brauche keine Statuen von Generälen, Kaisern oder Bischöfen. Die stehen da für eine Welt, über die ich gerne lese, und in der ich auch gerne Tabletop spiele. Aber in meiner realen Welt passen die nicht mehr. Zum Glück.
Die amerikanische Gesellschaft hat wohl einen gewissen Entwicklungsstau. Nein, ich würde mich dort nicht wohl fühlen.
Grüßles
Qhorin
Wellington:
Viele dieser Statuen um die jetzt geht, wurden erst im Laufe des 20. Jahrhundert von Klansmännern, Rassisten und Südstaatenromantikern als Reaktion auf die Versuche die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung abzuschaffen, aufgestellt. Auch zu dieser speziellen Statue gibt es unter anderem die Version dass Klansmänner dahintersteckten. Es sind also in den wenigsten Fällen \"harmlose\" Denkmäler die die historischen Personen ehren, sondern von Anfang an Duftmarken des Rassismus, der Unterdrückung und des Hasses. Auch die Konföderiertenflagge wurde erst wieder in den 60ern in, als Reaktion auf den Kampf gegen die Diskriminierung.
Das Teil in Charlottesville sollte auch nur wo anders aufgestellt werden. Eine kritische Neubewertung und Änderung des Kontext und keine Reinigung der Geschichte.
Egal wie man solchen Veränderungen steht. Man sollte als deutscher Südstaaten Romantiker drann denken, dass für einen grossen Teil der Bevölkerung in Amerika das Thema noch aktuell ist. Es gibt noch sehr viele Schwarze, die den systemtischen staatlichen Rassismus und die Rassentrennung in den Stüdtstaaten erlebt haben und heute noch erleben.
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