\"Velen, eine Provinz im Nordwesten des Königreichs Temerien, war noch nie eine wirtliche Gegend. Der überwiegende Teil der Landschaft wird von Wäldern und Sümpfen geprägt, die nur gelegentlich von kleinen Flecken kultivierter Landschaft unterbrochen werden. Kultiviert ist wohl ohnehin das falsche Wort. Die kargen Bauerndörfer bestehen zumeist aus einer Handvoll windschiefer Hütten, die mit etwas Glück von einem Holzzaun umschlossen sind, damit die Einwohner zumindest etwas Schutz genießen. Nennenswert ist wohl nur die ganz im Süden der Provinz liegende Hauptstadt Gors Velen. Diese befestigte Hafenstadt bildet das wirtschaftliche Zentrum der Provinz. Mehrere Handelswege führen von hier aus über den Pontar im Norden nach Oxenfort, nach Cidaris im Westen und über die kleine temerische Stadt Dorian in die Hauptstadt des Landes - Vizima. Da Gors Velen einen Hochseehafen hat, trifft man hier bei Zeiten durchaus auch Menschen aus fernen Ländern - meist von den Skelligen.
Velen wird nicht erst seit dem dritten nördlichen Krieg auch Niemansland genannt, aber nie traf diese Bezeichnung besser zu. Da Temerien vom Kaiserreich Nilfgaard besiegt und besetzt wurde, ist Velen jetzt die neue Front zwischen dem Kaisereich und Redanien im Norden. Der Pontar bildet die natürliche Grenze und hat zuletzt den Kämpfen einhalt geboten, auch wenn immer wieder vereinzelte Stoßtrupps in das jeweilige Feindesland vorstoßen. Im Grunde ist das Kaiserreich den Redaniern in allen Belangen überlegen, doch haben die Südländer ihre Front arg überdehnt und sind durch innenpolitische Unruhen geschwächt. Der redanische König Radovid V. - auch Radovid der Strenge genannt - ist außerdem ein fähiger Stratege. Der Ausgang des Krieges ist also zurzeit offen.
Für Velen wäre ein Ende des Krieges sicher das beste - egal in welcher Form. Temerische und nilfgaardische Heerhaufen haben das Land zuerst durch ihre Schlachten verwüstet, dann ausgeplündert und schließlich weitgehend schutzlos sich selbst überlassen. Die meisten Nilfgaarder stehen an der Front im Norden. Die Verteidigung des Landes gegen Deserteure, Wegelagerer und Piraten hat das Kaiserreich einen örtlichen Kriegsfürsten - einen ehemaligen temerischen Soldaten - überlassen, der von allen nur \"Der blutige Baron\" genannt wird. Die etwas bessere Räuberbande, die dieser Baron um sich gescharrt hat, ist mit der Aufgabe vollkommen überfordert und konzentriert die Schutzmaßnahmen nur auf wenige Orte. Viele Dörfer und Höfe sind inzwischen verlassen. Die vielen Toten des Krieges haben Aasfresser wie Ghule und Ertrunkene angelockt, die jetzt in den Ruinen des Landes hausen. Velen war nie eine Reise wert, höchstens eine Durchreise, aber heuer sollte man die Augen schließen und sich viel Proviant mitbringen - oder besser den Seeweg direkt nach Novigrad nehmen. Es ist besser so.\"
Auf ein neues Projekt!
Hallo und herzlich Willkommen zu meinem neuen Projekt und in der phantastischen Welt von Andrzej Sapkowski rund um den monsterjagenden Hexer Geralt von Riva. Spätestens seit seine Romane im Jahr 2007 in Form eines PC-Spiels verarbeitet und weiter interpretiert wurden, habe ich mich immer wieder mit dem Gedanken getragen, dazu irgendetwas auf den Tisch zu bringen. Allerdings gab es landauf, landab keine Modelle, die man für die Protagonisten hätte nutzen können. Man fand hier und da im Netz Umbauten, die mir aber oft nicht zusagten. Inzwischen hat sich da aber etwas getan. Elladan hat in einer kleinen Serie verschiedene Charaktere und auch ein Monster für das Setting veröffentlicht. Ich selbst hatte beschlossen, die Sache wieder anzugehen, wenn neben den beiden zunächst erschienenen Hauptfiguren, noch ein oder zwei weitere veröffentlicht wurden. Das ist jetzt passiert und ich halte Wort.
Was man so braucht...Gut, jetzt gibt es Modelle für das Setting - zumindest ein paar, aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer - fünf auch nicht. Es müssen freilich weitere Figuren her. Der Hexer, um den es in den Romanen und den PC-Spielen geht, ist ein Monsterjäger. Die Welt von Sapkowski unterscheidet sich insofern von anderen Fantasy-Welten, als das Monster bis auf wenige Ausnahmen als Feinde der Menschen außerhalb der Gesellschaft leben und von diesen gejagt werden. Da die Menschen in dieser Welt nicht nur die größte kulturschaffende Rasse, sondern obendrein auch noch häufig sehr rassistisch eingestellt sind, sieht eine typische Armee hier auch nicht anders aus, als eine irdische Armee des 15. Jahrhunderts. Es gibt keine Feuerwaffen und hier und da springt ein Magier herum, aber wenn man etwa die Redanier als Beispiel nimmt, so wirken diese doch auf den ersten und zweiten Blick wie eine Armee aus irgendwo zwischen 1420 und 1470.

Dafür Modelle zu bekommen, ist unproblematisch. Hier werde ich in alter Gewohnheit auf die Kunststoffprodukte der meisterlichen Perry-Zwillinge zurückgreifen. Die passen nicht 100%ig, schon klar. Zur Not fällt das aber unter Interpretationsfreiheit. Wir machen hier ja kein historisches Projekt...

Dann braucht es noch Monster. Um weitgehend beim umbaufreundlichen Kunststoff zu bleiben, dürfte hier Games Workshop interessant sein. Zwar sind deren Modelle oft in einem anderen Maßstab gehalten, aber da ich ja keine menschlichen Modelle von denen einsetzen möchte, ist das eigentlich unwichtig.
Der typische 08/15-Gegner für einen Hexer ist der Ghul. Praktischerweise kann man dafür mehr oder weniger 1:1 den Ghul von GW nehmen. Hurra! Oft rotten sich Ghule um einen Zementauren zusammen. Dabei handelt es sich um eine muskelbepackte Riesenversion eines Ghuls... hat GW auch. Doppelt Hurra!
Daneben gibt es noch verschiedene niedere Vampire, die dem fleißigen Monsterjäger über den Weg laufen können. Die Einstufung \"nieder\" hat leider wenig mit der Gefährlichkeit oder der Intelligenz des Wesens zu tun, sondern nur mit der Erscheinung. Niedere Vampire wirken animalischer, während höhere Vampire oft von Menschen nicht zu unterscheiden sind. Ein typischer niederer Vampir, den sog. Flatterer, kann ich auch durch ein GW-Modell aus der Reihe der Vampirfürsten abdecken.
Sicher gibt es noch einige Monster mehr, aber für den Anfang ist es ja schon einmal beruhigend, dass es überhaupt Monster gibt für den werten Hexer. Daneben muss sich dieser ja auch allzu oft mit sehr menschlichen Gegnern auseinandersetzen und für die ist ja auch gesorgt.
In aller Regel......brauchen wir zum Spielen auch Regeln. Da ich eine Heldengeschichte auf den Tisch bringen will und dabei reihenweise Monster ins Gras beißen sollen, brauche ich ein eingängiges, solides Regelwerk, dass starke Helden, solide Krieger und fiese Monster gleichermaßen auf den Tisch bringt. Ich werde daher die Regeln des Systems \"Der Hobbit\" nutzen. Das System ist ziemlich elegant und vereint alle Punkte, die mir wichtig sind. Im Idealfall kann ich einfach Profile übernehmen, um Figuren damit darzustellen. Bei den Monstern und auch Gerald von Riva fast unproblematisch, bei den Zauberinnen, die in der Geschichte eine Rolle spielen, nicht ganz so einfach. Geralt wird einfach durch Aragorn in der Waldläuferversion mit Anduril dargestellt. Ghule werde ich wohl duch Brandschatzer der Uruk-Hai abbilden, Zementauren durch Trolle. Menschliche Krieger sind auch jede Menge vorhanden.
GeländeIch gehe nicht davon aus, dass ich das Projekt allzu schnell abschließen werde. Vielleicht brauche ich nicht ganz so viele Modelle, aber ich möchte auch ein passendes Set an Gelände für Velen, den Schauplatz meines Projektes, basteln. Eine passende Spielmatte, Häuser, Sümpfe, Bäume und - ganz spannend - Schlachtfelder. Ich hab schon das ein oder andere Geländeprojekt hinter mir, aber herausfordernd wird das sicherlich. Ich bin echt gespannt, wie das hinhaut.
