Wenn die Ruine ein oder zwei Jahre alt ist und nicht Meilen vom nĂ€chsten Ort entfernt liegt, war da sowieso nach dem ersten Winter aufgerĂ€umt. Was vom Holz ĂŒbrig war, wurde als Brennholz verkauft, wenn es sonst nicht mehr taugte. Und Schutt war damals wertvolles Baumaterial. Da dĂŒrfte es sich auch gelohnt haben, die Pferde anzuspannen und eine Tagesreise dafĂŒr zumachen. Und wenn die Besitzer bei der Zerstörung getötet wurden, dann haben sich sicher andere der Wertstoffe angenommen. Einige Keramikscherben wĂ€ren vielleicht stimmig, aber die fördern oft die Vegetation, so dass sie sich unter Pflanzen verstecken. Hausrat gab es weniger als heutzutage und es war wenig lĂ€nger haltbares darunter, was nicht unter Holz, Metall oder Keramik fiel. Holzspaten gab es hier im 19. Jahhundert noch.
Also allenfalls ein paar Reste als Ruinenschutt. Hier ein Stein in der Ecke oder an der AuĂenmauer, da ein Wagenrad, dort ein paar Scherben. Was eben nicht auf die letzte Wagenladung passte, ĂŒbersehen wurde oder keinen Wert mehr hatte. (Lumpen z.B. waren damals Rohstoff fĂŒr die Papierherstellung.)
Also alles gut, dass muss nicht so aussehen, wie frisch von der Fliegerbombe zerstört oder vom Wallenstein niedergebrannt. Im Zweiten Weltkrieg und im DreiĂigjĂ€hrigen Krieg waren die Zerstörungen so groĂ und so hĂ€ufig, dass der Schutt liegenblieb. In Berlin gab es am Ende des DreiĂigjĂ€hrigen Kriegs kein unbeschĂ€digtes Haus und manche LandstĂ€nde, insbesondere in Brandenburg, waren von der Bevölkerung verlassen. Wo es nicht so umfangreiche Zerstörungen gab, blieb nichts lange ungenutzt. Und zur Zeit der Border Reivers wurden nicht nur TorfhĂŒtten, sondern, wo es möglich war, befestigte HĂ€user errichtet, wozu man den Schutt gut brauchen konnte. Zudem waren die ja lĂ€nger aktiv und nicht nur ein paar Jahre...
Also wieder richtig toll geworden, solange es nicht erst gestern zerstört wurde.