Er inszenierte sich mit ungeheurem Prunk, kleidete sich und sein Gefolge in Gold und Edelstein. Von dem Mantel, den er bei den Verhandlungen mit Friedrich III. trug, wurde später als 100.000 -Gulden-Mantel gesprochen. Und er hatte auch Gelegenheiten, bei denen er in Rüstung angeben könnte. Neben dem Eintreffen bei Verbündeten wie im Englischen Lager nach den genannten Verhandlungen und der Belagerung von Neuß ist auch an seine Inszenierungen des Rittertums zu denken. Über den in Nancy verkauften Helm ist übrigens einiges geschrieben worden. Einst wurde auch vertreten, dass er in der Schlacht getragen wurde. Es gibt Buchmalereien, auf denen er in Goldener Rüstung gezeigt wird.
Auf die Erkennbarkeit der Anführer auf dem Schlachtfeld wurde aber geachtet. Daher dann Kronen auf den Helmen.
Der Film war einerseits besser, andererseits schlechter als erwartet. Insbesondere zuviel Stoff in Zuwenig Zeit und dadurch massive Vereinfachungen. Dazu teils unmögliche Szenen ausgerechnet dort, wo effektvolle Szenen überliefert sind. Die Rede Marias an die Volksmenge, mit der sie erreichte, dass das Urteil über ihre Berater überprüft werden musste. Oder die Präsentation Philipp des Schönen auf dem Marktplatz durch ihre Stiefmutter, um die Gerüchte über sein Geschlecht zu zerstreuen. Dafür bestand das Herzogtum im Film nur aus einer Stadt. Und alles soll Französisches Lehen gewesen sein. Wenn man weiß, dass Friedrich seinen Sohn später aus dem Kerker befreien musste und Matthias Corvinus dadurch Österreich besetzen konnte, wird auch die Rede Maximilians, in der er sagt, aus eigener Kraft etwas schaffen zu wollen, unfreiwillig komisch finden, weil die zukünftigen Ereignisse nicht mal angedeutet werden. Angesichts der so sehr thematisierten Diskriminierung der Frau hätten sie zumindest im Abspann die jahrzehntelange Statthalterschaft Margaretes von Österreich -Tochter Philipps des Schönen- in den Niederlanden erwähnen sollen.
Dann geben sie noch an, Maximilian sei 1507 zum Kaiser gewählt worden! Deutlicher könnten sie nicht sagen: \"Wer bei der Produktion wichtig war, hat sich nicht informiert.\" Er wurde schon zu Lebzeiten seines Vaters 1586 gewählt, übernahm 1593 die Regierung, brach 1507 zum Romzug auf und einigte sich, da er Rom nicht erreichen konnte, ohne das Reich an den Rand des Abgrunds zu bringen, mit dem Papst 1508 darauf, sich \"Erwählter Römischer Kaiser\" zu nennen, wodurch die italienischen Städte und Fürstentümer ihre große Erpressungsmöglichkeit gegen den Römischen König und den Papst verloren.
Vieles geht darauf zurück, dass sie zu sehr vereinfacht haben. Dass der Herrschaftsbereich Karls aus zwei verschiedenen Blöcken, Burgund und den Niederlanden, bestand und dass die Lehensverhältnisse zum Teil so undurchsichtig waren, dass sie den Lehensherren nicht mehr bekannt waren und Frankreichs Ansprüche keinesfalls so klar, kann man jedem in ein oder zwei einfachen Hauptsätzen erklären. Aber die Zielgruppe waren wohl nicht nur die berühmten \'bildungsfernen Schichten\", sondern man ging wohl auch von -sagen wir mal- recht simplen Zuschauern aus.