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Schlachten der Tabletop-Klassiker
Pappenheimer:
Wer hat schonmal so einen Tabletop-Klassiker gespielt wie Waterloo, Gettysburg oder Mollwitz?
Manchmal erschließt sich mir nicht ganz der Reiz, wo die Szenariovorgaben einfach nichts anderes als den historischen Ausgang möglich machen. Nehmen wir mal Waterloo. Zumindest ein wenig muss es möglich sein, dass sich die Preußen verzögern, z.B. wenn es einen Aktivierungswurf für die Preußen oder einen je Korps geben muss.
Aber nun mal zu den Schlachten und ein paar Gedanken zu ihnen meinerseits. Ihr könnt auch gern eure Eindrücke von selbst nachgespielten Klassikern hier reinschreiben oder auch - wenn es denn sein muss - weshalb ihr klassische Schlachten doof findet nachzuspielen.
Pappenheimer:
Zeitpunkt: Juni 1743
Ort: Dettingen am Main - nahe Aschaffenburg
Historischer Sieger: überragender Sieg der Pragmatischen Armee unter Arenberg und Lord Stair
Verlierer: Frankreich
Typus: frontaler Clash (teilweise mit Verstärkungen, Problemen durch zu enges Schlachtfeld)
Analyse:
Eine wahrscheinlich zahlenmäßig leicht unterlegene Armee unter Grammont gibt eine vorteilhafte Position aus bis heute nicht restlos geklärten Gründen auf und attackiert die pragmatische Armee, die sonst in der Falle säße.
Die Alliierten verfügen über qualitativ bessere bis deutlich bessere Truppen.
Vorteil der Franzosen: die Batterien auf der anderen Mainseite, welche zumindest anfangs die pragmatischen Truppen heftig unter Feuer nehmen können bis sie von der eigenen Kavallerie maskiert werden. :wacko:
Fürs Tabletop: Selbst wenn man die enormen Vorteile der pragmatischen Seite in Szenariovorgaben einbaut, können die Franzosen scheinbar gewinnen.
Zusätzliche Optionen / what if: Man kann ein Eingreifen der französischen Truppen von Aschaffenburg her kommend simulieren, die die Alliierten im Rücken attackieren könnten. Wird manchmal gemacht, erfordert aber eine riesige Platte (mehr Tiefe!).
Beispiele, wer hat\'s gespielt?
Ich: http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=22356
Carryingsonupthedale (leider ohne brauchbare OOB, teilweise diffuse Verteilung der Truppen) : http://www.carryingsonupthedale.com/2017/02/dettingen.html
Bayernkini:
--- Zitat ---weshalb ihr klassische Schlachten doof findet nachzuspielen.
--- Ende Zitat ---
Ich finde das Nachspielen von historischen Szenarien NUR dann doof, wenn diese eben auch aufgrund der Szenario-/Siegbedingungen nur einseitig zu gewinnen sind, historisch hin oder her,
für mich ein NoGo.
Da ich ja auch (oder hauptsächlich) die Command&Colors Serie spiele und z.B. bei den Naposystem in den letzten 7 Jahren Hunderte Szenarien gespielt habe, sind dort die meisten von den Siegebedingungen so ausgelegt, daß beide Seiten gewinnen können. Und ich spreche hier jetzt nicht von einem Rating von 50:50, das ist auch nicht nötig, aber
eine mindestens 30:70 Siegschance sollte auch für den \"historisch korrekten\" Verlierer drinnen sein. Dann muß ein erfahrener Szenariodesigner halt die Siegbedingungen so anpassen, daß dies möglich ist.
Ich z.B. habe für die CCNapoleonics Serie auch schon einige historische Szenarien erstellt und gucke nach diversen Testspielen immer aktzeptable Siegchancen auf beiden Seiten.
Aber auch bei meinen anderen Szenarien (die teilweise hier im Forum zu finden sind), egal ob historich, fiktiv historisch oder Fantasy passe ich die Szenarien bezüglich der Szenariorgeln-/Siegbedingungen immer wieder an, wenn dies nach Testspielen erforderlich ist.
Pappenheimer:
Zeitpunkt: April 1741
Ort: Mollwitz in Schlesien
Historischer Sieger: entscheidender Sieg der Preußen
Verlierer: Österreich
Typus: Frontaler Clash
Analyse:
Haushoch nummerisch wie qualitativ überlegene preußische Infanterie walzt die Österreicher nieder nachdem diese auf einem Flügel gegen die österreichische Kavallerie unter Römer (+) erhebliche Schwierigkeiten hatten.
Fürs Tabletop: Wohl eine trotz der meist stärker eingestuften österr. Kavallerie schwierig auszubalancierende Sache. Meistens bis fast immer gewinnen die Preußen. Infantry rules!
Beispiele, wer hat\'s gespielt?
Ein echter Klassiker. Zahlreiche Leute.
Carryingsonupthedale: (offenbar ein Favorit von ihm) http://www.carryingsonupthedale.com/search?q=Mollwitz
Schmockblog/Mietpinsel (sehr schöner Bericht): http://schmock-blog.de/generalprobe-schlachtbericht/
Palouse Wargaming (schöne Analyse, man beachte auch die Uhr): https://palousewargamingjournal.blogspot.de/2017/12/dashing-through-snow-romers-romp-at.html https://palousewargamingjournal.blogspot.de/2018/01/battle-of-mollwitz-game-2-batrep.html
Christian Rogge http://crogges7ywarmies.blogspot.de/2010/04/battle-of-mollwitz-1.html
Pappenheimer:
--- Zitat von: \'Bayernkini\',\'index.php?page=Thread&postID=265546#post265546 ---
Da ich ja auch (oder hauptsächlich) die Command&Colors Serie spiele und z.B. bei den Naposystem in den letzten 7 Jahren Hunderte Szenarien gespielt habe, sind dort die meisten von den Siegebedingungen so ausgelegt, daß beide Seiten gewinnen können. Und ich spreche hier jetzt nicht von einem Rating von 50:50, das ist auch nicht nötig, aber
eine mindestens 30:70 Siegschance sollte auch für den \"historisch korrekten\" Verlierer drinnen sein. Dann muß ein erfahrener Szenariodesigner halt die Siegbedingungen so anpassen, daß dies möglich ist.
--- Ende Zitat ---
Das finde ich an C&C auch immer sehr ansprechend. Die allermeisten Szenarien sind vernünftig ausgewogen. Wir spielen ja nur die Einsteigerbox (schon zu lange nicht mehr). Habe keinen klaren Favoriten, aber so locker 5 der Szenarien, die ich immer wieder spielen würde. :thumbsup:
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