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Jenseits von 45. Adventures

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Driscoles:
Sehr interessanter Thread. Habe in den vergangenen Wochen schon von einigen Leuten gehört, daß sie .45 Adventure schlecht finden.
Ich kann nicht genau verstehen warum. Ist der subjektive Grenznutzen erreicht ?

Als wir .45 für unsere Spielgruppe entdeckt haben, hatten diese Regeln sozusagen den Reiz des Verbotenen. Es war genau das was wir zu diesem Zeitpunkt gebraucht haben. Abenteuerspiele einfach nur so zum Spaß.

Ohne Nerds mit durchoptimierten Listen, ohne Regelfi...r, Maßbandjunkies und die \" das ist aber nicht historisch korrekt \"Schlaumeierfraktion. Nein...einfach nur so spielen was wir gut finden.

Indiana Jones ( oder wie mein Freund den ich hier nicht namentlich nennen möchte immer so schön sagt : Indianer Jones und das so richtig findet ), Flash Gordon, Lost World, Cowboys, Gangster, Horror. Man war das eine geile Grundidee und wirklich innovativ. Großartig. Mit dem .45 Grundregelwerk kann man alles spielen. Jedes Genre.

Und da sind wir dann bei dem Punkt, der mich inzwischen auch stört. Für jeden Pups gibt es ein Supplement. Aber kann man das Rich vorwerfen ? Nein... die Leute wollen das. Insbesondere in den USA. Für mich persönlich hatte .45 Adventure seinen Reiz verloren als Rich mit den Erfahrungstufen, dem Aufstieg und dem ganzen Krams anfing. Braucht man nicht wirklich wenn man die Grundregeln hat. Wenn man sowas will soll man Rollenspiele spielen. 45 Adventure ist auch nicht Mordheim. Man darf auch nicht anfangen nur noch .45 Adventure zu spielen. Dann ist der Lack auch schnell ab. Siehe oben den subjektiven Grenznutzen. Aber da darf man dem Rich keinen Vorwurf machen. Die Nachfrage war bzw. ist da und er darf gerne damit Geld verdienen. Meinen Segen hat er. Er hat sich schließlich etwas getraut, als er die Regeln im Selbstverlag rausgebracht hat und er hat sich seinen Erfolg damit verdient.

Die Regeln sind auch nur für Leute geeignet, die wirklich in ( Film - ) Szenen albern spielen wollen. Die sich damit abfinden können zu verlieren, die darin aufgehen können das sie als villain immer am Ende draufgehen. Für alle anderen ist das nix ( bitte lieber Dr. Puppenfleisch nicht denken, daß ich dich damit meine - Ich weiß, daß du ein Guter bist :) ). Man darf es auch nicht bis zum bitteren Ende spielen. Also mit den Bösen warten bis das letzte Schadenskästchen am Bein abgestrichen ist, ist doof.

Aber .45 Adventure in den Grundregeln ist nicht kompliziert, es ist auch kein Tabellen lesen und es ist wirklich leicht zu erlernen. Für die Skills gibt es den Spielleiter, der sollte den ungeübten Spielern unter die Arme greifen. Und .45 Adventure ist auch nicht statisch. Man bewegt sich in Aktionen. Die Reihenfolge ist nicht vorgeschrieben.

Ich glaube die größte Innovation von .45 Adventure war, daß es die Spieler wieder dazu gebracht hat einfach nur Spaß zu haben.

Grüße
Björn

08/15:
Ich bin ein ziemlicher Fan von Mikro-Skirmish und  jahrzentelanger Rollenspieler. Liegt wohl irgendwie nah beieinander.
Zuerst fand ich das .45A/Gloire/FW Systeme fantastisch und wir haben Abende in den unterschiedlichsten Settings verbracht.
Sehr schöne und spannende Abende. Dann wurde uns das Ganze aus TT Sicht zu einfach. Taktisch ist .45A halt leider ein veraltetes und zu einfaches System
Vom Flair ist es aber ein spitzen System und deshalb spiele ich immer wieder gerne ne Runde. Ausserdem kann man mit all seinen Minis in jedem Setting zocken.
Dann sind uns sowohl Savage Worlds als auch die Chaos in... Reihen in die Hände gefallen und es ging mit diesen Systemen weiter.
Sie erlauben mehr Freiheit bei der Aktivierung der Minis und sind dadurch taktisch ansprechendere Spiele.
Allerdings geht dabei das Hollywood-Feeling verloren und das klassische TT konfrontations Gefühl kommt \"leider\"auf.
Ausserdem braucht man nicht ganz so dringend einen Spieleiter obwohl ich finde das Spiele mit  Spielleiter viel mehr Spass machen.
Diese Systeme neigen aber dazu konfrontativer zu sein und ohne Spieleiter gibt es da das Problem, dass sie Powergaming heraufbeschwören.
Viel mehr als die .45A Reihe, die davon lebt, dass ein Spieleiter die Charakter passend zur Story entwirft.
Das System von Wraith und Gorac scheint mir da im Vergleich zu den Anderen noch einen positiven Schritt weiter zu gehen. Das ist echtes TT-Rollenspiel!
Man braucht einen Spieleiter(Der alles vorbereitet, Charaktere/NSC´s/Umwelt/ect,)und man kann sehr frei mit der TT-Umwelt interagieren.
Ich fand sowohl das Tactica-Piratenspiel als auch den Gangster-Test in Berlin super. Das Piraten-Spiel war nur zu kurz, da ich zu viel Glück hatte.
Ich hätte so gerne noch das Etablissemente besucht oder dem Schweinejungen die Ferkel zurückgebracht.
Die Regel mit den für alle Handlungen zu verwenden Aktivierungspunkten ist so ähnlich wie bei Chaos in... , aber mit aller Konsequenz bis zum Ende angewendet.
Nicht nur auf Aktivierung und Bewegung sondern auch auf Kampf und Interaktion. Ich freue mich auf die fertige Variante oder vielleicht darf ich ja in die Playtest-Gruppe.
Wenn ihr nach Berlin kommt bitte melden ich spiele immer liebend gerne mit!
In letzter Zeit hab ich wieder richtig Spass an .45/Gloire gefunden. Man braucht halt wen, der einem ne schöne Geschichten präsentiert.
Abschliessend kann ich nur sagen, dass es sehr subjektiv ist was einem gefällt. Je nach Stimmung hab ich lieber Hollywood oder ne Knallharte Auseinandersetzung alla
Supersystem, einem Chaos in.. Derivat, dass bei uns gerade ganz hoch im Kurs steht.
Die Marketingpolitik von Rattrapp finde ich auch sehr fragwürdig aber ähnlich wie Driscoles völlig verständlich.
Wenn man eine Wollmilchsau hat will man die auch melken/scheren und schlachten.
Grüße und spielt was euch Spass macht,
V

Diomedes:
Mich würde mal interessieren, ob das oben genannte \"Power Gaming\" bei .45 nicht aufkommt wenn man ohne Spielleiter mit festgelegten Grades und selbstgebauten Charakteren spielt? Grundsätzlich denke ich, daß jedes Skirmishsystem mit einem Spielleiter genauso gut funktioniert wenn man ggf ein paar Modifikationen zufügt, die den Charakteren mehr nicht kämpferische Handlungsfreiräume geben.

Bei Savage Worls muß man zwischen dem \"Rollenspiel\" und \"Showdown\" unterscheiden. Showdown ist die Tabletopvariante und entsprechend etwas mehr in die Richtung meherer Figuren getrimmt. Das Rollenspielsystem ist mir zu detailiert, es ist halt ein richtiges Rollenspielsystem mit unmengen Details, wer das mag ist dort oder bei bei jedem anderen Rollenspiel sicher gut aufgehoben. Ich bezweifele allerdings, daß es leichter zu spielen ist als .45. Generell gefällt mir bei Savage Worlds das Qdie System nicht besonders gut weil die Abstufungen doch immer recht stark sind. Außerdem gibt es kein gutes (Punkte)System um Charaktere zu bauen. Showdown gibt es übrigens gratis zum Runterladen.

\"Songs of...\" habe ich nie gespielt, vom Lesen macht es aber einen sehr guten Eindruck. Allerdings muß man klar sagen, daß es schon ein sehr einfaches System mit extrem wenig Details ist. Es ist auch ein reines Kampfsystem. Für Conventions und schnelle kleine Spaßspiele ist es sicher ziemlich gut.

Mein Favoritensystem ist Goalsystem weil es meiner Meinung nach das beste Kampfsystem und das beste Skillsystem hat und sehr leicht zu lernen ist. Je nachdem wie detailiert man es haben will muß man das Aktivierungssystem und die Bewegung entsprechend anpassen. Man hat alle wichtigen Informationen auf seinem Charakterblatt und kann mit dem gleichen System sowohl mikroskirmish als auch ausgewachsene Schlachten mit 50 Figuren spielen. Was will man mehr. Wenn man einen Spielleiter hat ist es für einen Neuling auf jeden Fall leichter zu lernen als .45 und genauso flexibel. Wenn man die Bewegung von Zoll auf cm umlegt könnte man auch mit einer 60x60 Platte auskommen, habe ich aber noch nicht probiert.

Gorac:
Hui, hier hat sich ja recht schnell ein spannender Austausch entwickelt.
Zu ein paar Punkten möchte ich noch nachlegen.
Für mich ist .45 Adv nicht per se schlecht und Björn hat vollkommen recht, dass es die Speerspitze des Pulp ist, die bei vielen den Stein ins rollen brachte. Ich kann mich noch gut erinnern wie mich Grimm vor 2 Jahren damit angefixt hat. Es war ein völlig neuer Ansatz Skirmish-Spiele umzusetzen, viel weiter als bisher durch Mortheim usw. bekannt. Ich war begeistert und spiels auch heute noch gerne. Meine Kritikpunkte (s.o.) hab ich ja genannt.
Ich kenne Savage Worlds und Chaos in... nicht und kann daher auch keine Vergleiche ziehen. Was ich aber bei der Arbeit an den eigenen Regeln gemerkt habe ist, dass es bei solchen Spielen immer zwei Komponenten gibt, die man kombinieren muss aber auch völlig isoliert betrachten kann: Regelsystem und Story.
Ein Regelsystem unterstützt vielleicht eine eher konfrontative oder eher erzählerische Spielweise aber grundsätzlich geht mit allem alles. Mit einer guten Story, einem guten Spielleiter und ohne Regelfuchserei kann ich mit Necromunda oder Legends auch ein dufte Micro-Skirmish aufziehen. Kein Problem. Ebenso kann ich bei .45 jeder Seite 5 Minis geben und die schießen sich dann stupide über den Haufen. Geht auch. Kann sogar mal Spass machen.
Eine Systementscheidung treffe ich eigentlich erst nachdem ich weiß wie das Gelände und Story ungefähr aussehen soll und wieviele Minis mitmachen werden. Denn bei der Figurenanzahl sind für mich die deutlichsten Grenzen eines System d.h. bei der Charakterverwaltung. Das waren z.B. die Überlegungen für meine Tactica-Platte. 20 - 25 Minis auf jeder Seite. Bei .45 wird man wahnsinnig, T&T hätte auch funktioniert aber dafür war das Gelände zu eng und ich brauchte mehr individuelle Aktionen, also hab ich mich für Legends entschieden. Man kann diese System natürlich nicht direkt miteinander vergleichen, weil jedes auf einem anderen Abstraktionslevel angelegt ist.
Ich bewerte Spielsysteme also in erster Linie nach praktikabler Miniaturenanzahl und möglicher / benötigter Detailtiefe der Charaktere. Im direkten Vergleich wären dann flüssiges Spielen und taktische Möglichkeiten zu nennen.
Regelsysteme kann man mögen oder nicht, je nach Vorliebe, aber ein gutes Storysystem ist echt schwer. Das Spielleiter-Spiel ist immer mit viel Vorbereitung verbunden. Also nix für schnelles Zocken. Die rollenspiellastige Variante von Wraith auf der Tactica wird es also auch nicht immer geben. Interessant wird es dann, wenn man versucht ohne SL über das Encounter-Spiel hinaus zu gehen, ohne dass es langweilig wird. Wraith hat da schon an mehrern Sachen rumgetüftelt aber so richtig glücklich sind wir noch nicht. Wir klopfen jetzt erstmal das Regelsystem fest. Das ist einfacher und man kann alles mit machen. Wenn wir bei der Story einen Quantensprung machen, dann gibts ne Leuchtrakete.

@ V.
Du darfst nicht mitmachen. Du MUSST mitmachen! Wozu komm ich denn sonst nach Berlin? Wir sind wahrscheinlich DI-DO nach Ostern in M4 oder O3. Den ML verhaften wir dann auch.

Diomedes:
Für mich ist es auch eine Frage der Flexibilität eines Regelsystems. Ein ideales System sollte mir erlauben ein Charaktermodel sowohl in einem Spiel mit 2 oder 3 Figuren pro Seite einzusetzen als auch in einer richtigen Schlacht, ohne daß man Regelsysteme wechseln und Charaktere umschreiben muß. Dabei sollte das Kampf und Skillsystem bei beiden Varianten gut funktionieren, also weder zu einfach noch zu detailiert sein.

Außerdem sollte ein Spielsystem sowohl mit Spielleiter als Rollenspielvarinate als auch in einer klassischen TT Schlacht sehr gut funktionieren.

Zuguterletzt sollte es mindestens zwei verscheidene Aktivierungssysteme geben, die mit man nach belieben austauschen kann. Zum einen ein normales System für Skirmishspiele als auch ein Befehlysystem für größere Schlachten.

Nicht zu vergessen ein funktionierendes Punktesystem um Charaktere und Einheiten zu bauen.

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