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HONOURS OF WAR: Fontenoy 1745

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Pappenheimer:
Durch das heftige Feuer der französischen Artillerie bei Antoing sah ich mich veranlasst immer wieder die leidgeprüften Bataillone zurück zu nehmen und durch weniger erschütterte Truppen zu ersetzen. Ja, ich stellte sogar einmal holländische Reiter als Schutzschilde vor die Infanterie. So wenig chevalesk dies auch wirkte, so hatte es doch seine Wirkung und unser Flügel blieb uns erhalten.


In unserem Zentrum sah es weniger rosig aus. Die Artilleristen waren zwar vertrieben worden, hatten aber auch Pulteney\'s  Jungs zurück geschlagen.

Eine halbe Stunde (die 4. Runde) verging mit nicht viel mehr als dem Stabilisieren unserer Position und einigem Feuern.

Ich beschloss den Druck zu erhalten. Wenn schon alle Angriffe an der Redoute d\'Eu scheiterten, musste ich rund um Fontenoy offensiv bleiben. Tatsächlich waren die französischen Kavalleriemassen in eine missliche Lage geraten, da ich sie nun von Fontenoy und der Schanze aus mit Musketen bestreichen konnte, derweil sie zwischen Antoing und Fontenoy eingekeilt waren.



Montagne zog seine verbliebenen Truppen nach Antoing zurück, das nun vollgepfropft mit Dragonern und Infanteristen war, derweil die 8 Pfünder auf Hessen-Philippstals Reiter schossen.



Die französische Kavallerie wurde auf die Linie zwischen Antoing und der Justice d\'Antoing zurück genommen. Letztlich stopften sie damit ein Loch in der französischen Aufstellung. Ich selbst hatte mich zu Cronström begeben, um den Druck durch die niederländische Infanterie zu erhalten. Das unausgesetzte Artilleriefeuer und die Dragoner aus Antoing hatten die Moral der Niederländer recht stark erschüttert, aber noch floh keiner von ihnen.

Ilten ließ sodann mit allem was er hatte vorgehen und führte seine erschöpften Truppen nach Fontenoy, um sich zu erholen, derweil die verbliebene Infanterie Waldecks die eroberte Schanze besetzte. Das Musketenfeuer der Hannoveraner zwang unseren Feind zum Handeln. Sie stürmten mit ihren frischesten Reitern auf die hannoveranische Infanterie zu.



Das Abwehrfeuer unserer Hannoveraner war verheerend unter den Franzosen.



Die eine Hälfte wurde zum Rückzug gezwungen. Die Brigade Berry aber wurde völlig aufgerieben und traf auf der Flucht auf eine weitere franz. Kavalleriebrigade, die ohnehin schon durch unser Feuer erschüttert worden war und nun ebenfalls in die Flucht geschlagen wurde.



Als die franz. Artilleristen, die von den Pulteney\'s von ihren Geschützen vertrieben worden, dies sahen, rannten auch sie.

So glücklich wir also bei Fontenoy waren, so renitent verhielten sich die Franzosen in der Redoute d\'Eu. Sämtliche britische Truppen wurden dort von vielleicht zwei franz. Brigaden aufgehalten. Soviel ich Nachricht von Ligonier erhalten habe, war da selbst mit Unterstützung durch Iltens Artillerie kein Durchkommen.



Die immer wieder anbrandende britische Infanterie wurde von den franz. Brigaden zusammen geschossen.

Pappenheimer:
Verluste 3.-5. Runde

Allliierte:
0

Franzosen:
2 Brigaden Kavallerie
1x Maison du Roi (Gend.+Chev.leg.)
1 Brigade Linieninfanterie
1 Batterie

Die Franzosen haben somit insgesamt 7 Einheiten verloren. Die Pragmatische Armee 1.

Analyse:
Sehr fatal und unglücklich für de Saxe war, dass er die Iren alle 3 Runden nicht bewegen konnte. Dass sie blieben, wo sie waren, hatte nur die Auswirkung, dass Campbell den Umgehungsversuch, der naheliegend war aber eh nicht auf der Agenda stand, nicht durchführte. Andererseits hatte de Saxe mit den Iren nun noch 3 völlig ausgeruhte Einheiten, während ansonsten nur die Brigade Infanterie in Antoing noch völlig unverbraucht war. Allerdings hatte de Saxe 2/3 seiner Artillerie eingebüßt. Dass die Bedienung der 8-pfünder diese wieder besetzen würde, war doch sehr unwahrscheinlich. Letztlich hatten die Franzosen erstaunlicherweise die besten Chancen ab einem gewissen Moment gegenüber den Briten, welche oftmals völlig von den Truppen d\'Estrées zusammengeschossen wurden. Doch mangelte es dort an ausgeruhten Truppen - eben evtl. jenen Iren - um in die erschöpften britischen Einheiten hinein zu stoßen. D\'Estrées hatte lange gebraucht seine Bataillone aus dem Zentrum, d.h. zwischen Fontenoy und der Redoute d\'Eu zurück zu nehmen. Statt Lutteaux Feuer unterm Hintern zu machen, war de Saxe lieber im Zentrum geblieben und hatte dort d\'Estrées erschütterte Regimenter gesammelt.

Für mich hatte sich Cumberlands Aggressivität voll ausgezahlt. Ich hatte auch einmal viel Glück. Am Anfang der 3. Runde hätte Hérouville mit seinen vier Regimentern Schwerer Kavallerie angreifen müssen. Immerhin war da der Kampf um die Schanze noch nicht entschieden und Cronströms Infanterie noch nicht ins Nadelöhr zwischen Antoing und Fontenoy vorgeschoben. Ein Teil seiner Reiterei hätte Hérouville wohl verloren. Aber vielleicht hätte er Hessen-Philippstals führende Brigade werfen können. Um Crossing Fire zu entgehen, hätte sich ein Teil seiner Reiterei auf die Infanterie von Cronström stürzen müssen. Aber in dem Moment war der Fokus von de Saxe auf der Attacke seiner Maison du Roi am Waldrand des Bois de Barry.

Ich war bis auf meine schlecht feuernde und schlecht kämpfende britische Infanterie reicht zufrieden. Es hatte sich ausgezahlt mit den Niederländern heftigen Druck aufzubauen und die Hannoveraner waren eindeutig mein Ass im Ärmel.

Es ist ganz wichtig, das richtige Timing zu beherrschen. Man muss erschöpfte Bataillone zurück nehmen und im selben Zuge frische vorbringen. Dabei muss man darauf achten, dass der Raum nicht zu arg vollgestopft ist, da sich sonst die Brigaden gegenseitig im Weg stehen, da ja Einheiten, die durchquert sind, nicht mehr bewegt werden können.

Artillerie kann maximal 2 Hits verursachen. Mit Kartätschen wie hier im Falle der franz. 8-Pfünder bei Antoing ist das aber auch gut möglich. Diese Artillerie hat mir 3 Runden hintereinander 2 Hits aufgebrannt. Ne Einheit, die ich hätte stehen lassen, wäre rasch vernichtet worden. Das hatte für die Franzosen aber auch den Preis, dass die Batterie zu lange stehen blieb und schließlich die Besatzung durch meine leichte Artillerie und niederländisches Musketenfeuer vertrieben wurde und die Geschütze zurück ließ.

Bin gespannt, was ich noch rausholen kann. Ich habe noch 7 Punkte, die Franzosen aber nur noch 3, die sie bis zum Brechen der Armeemoral einbüßen dürfen.

tattergreis:
Formidabel!!

Pappenheimer:
Merci, Tattergreis.

Interessant finde ich bei Fontenoy, dass die Franzosen so völlig unfranzösisch kämpfen müssen. Bei mir schießen sie ja inferior. Die Stellungen zwingen sie dazu defensiv zu bleiben und die einzige Attacke mit dem Bajonett hat zur Vernichtung der Garde geführt.

Bis auf die Redoubt d\'Eu  :rolleyes:  hält scheinbar eine Schanze maximal 1-2 konzentrische Angriffe aus. Bei Fontenoys Eroberung hatte ich obendrein wohl ne Menge Glück. Ich hatte eigentlich mit einem Gegenangriff der Franzosen gerechnet, aber da sie Antoing besetzt hielten und Estrées ebenfalls beschäftigt war, hatten sie dafür keine Brigaden Infanterie frei.

Schon drollig, drei Runden lang hatten die Iren ne 1 hintereinander bekommen. Bei den ersten 2 Runden gab\'s auch ne 1. Mit de Saxe in ihrer Nähe hätten sie sich aber auch bei ner 1 noch bewegt. Da war halt die Entscheidung von de Saxe eher konterproduktiv.

tattergreis:
Ich denke, die Aufgabe des Feldherrn im 18.Jahrhunder besteht in dem guten Haushalten mit seinen Truppen und dem Vermeiden von groben Schnitzern. Das Ablösen erschöpfter Truppen scheinst Du ja zu beherrschen, obwohl dies bei Fontenoy eine offensichtliche Qualität des de Saxe war.

Kann Lutteaux nicht seine leichte Artillerie stehen lassen und mit  seiner Infanterie dorthin eilen, wo es brennt (oder zumindest der Feuerwehr Bescheid sagen)?

Imho ist es Zeit für de Saxe, seinen geordneten Rückzug in die Wege zu leiten, eine Niederlage mit eventueller Flucht ist  ja wohl bei  Anwesenheit des Königs undenkbar. Wenn er die Belagerung von Tournoi aufhebt, hat er ja auch wieder ausgeruhte Truppen zur Disposition.

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