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HoW: Italien 1742-1748
tattergreis:
Ein bemerkenswerter Satz:
--- Zitat ---Tabletopspiele weichen erfahrungsgemäß von den historischen Schlachten ab, können aber auch dazu dienen, den Blick für alternative Lösungen zu öffnen.
--- Ende Zitat ---
Dem stimme ich überhaupt nicht zu.
Mich hätte noch sehr interessiert, warum die Befehlshaber ihre Befehle so gegeben haben, was waren ihre Beweggründe, welche Infos hatten sie. Wäre naturlich am leichtesten, wenn die Befehlshaber das selbst erklären.
D.J.:
Zum Ablauf:
Es gab eine Karte (siehe Spielbericht) und die Information, wer (nicht die Spieler, sondern die "echten" Einheiten) wo stand. die Schlacht war ebenfalls bekannt und so konnte man nach Belieben selber tief oder oberflächlich recherchieren, was historisch korrekt geschah.
Darauf aufbauend wurden dann "Briefe" und "Befehle" versendet.
Warum was getan wurde?
Ich kann nur von mir und meiner Situation ausgehen.
Meine Truppen (G) standen gegenüber Pavonne. Mir blieb nichts anderes übrig, als eine Überquerung des Tanaro zu befehlen, wenn ich in das Geschehen eingreifen wollte. Nach diesen Befehlen ghatten wir keine Chance mehr zum Eingreifen. Es war also einfach aus spielerischen und logistischen Gründen nicht möglich, Runde für Runde neu zu entscheiden.
Da ich, was solche Befehle betrifft, unbedarft bin, lauteten meine Briefe wie folgt
Befehl an die Brigade D
Auf mein Zeichen hin setzt sich die Brigade in
Richtung Pavonne in Marsch, um den Ort
einzunehmen. Es ist mit Gegenfeuer zu rechnen. Sobald
sich Liguane zeigt, ist umgehen mit Gegenwehr zu
antworten.
Pavonne muss gehalten werden.
Marèchal de Camp de Grammont
Mein hoch verehrter General de Montal,
Maréchal de Maillebois unterstellte mir die Cheverts KavallerIe um Pavonne einzunehmen. Dies gedenke ich in Kürze tu tun. Es iSt mit einiger Gegenwehr meines Gegners Liguane zu rechnen, aber ich bin guten Mutes, dieses kleine Gefecht mit den mir unterstellen Soldaten schnell zu unseren Gunsten zu entscheiden.
Dies nur zu Ihrer gefälligen Kenntnisnahme.
Mit hochachtungsvollen Grüßen
Marèchal de Camp de Grammont
Mein hoch verehrter Maréchal de Maillebois,
Zuerst meinen Dank für die Unterstellung von Cheverts Kavallerie unter meinen Befehl.
Wie von Ihnen vorgeschlagen, werde ich meine Truppen gen Pavonne entsenden, um dort alsbald einen festen Brückenkopf zu errichten, von dem aus ich Liguane sofortig unter Beschuss nehmen werde.
In Erwartung eines schnelle Sieges verbleibe ich mit frohen Grüßen
Marèchal de Camp de Grammon
Befehl an Cheverts Kavallerie.
Sobald meine Brigade übergesetzt hat, um Pavonne einzunehmen, hat die Kavallerie ebenfalls überzusetzen und die rechte Flanke der Brigade zu schützen.
Es ist mit einem Angriff zu rechnen.
In diesem Fall gilt, die rechte Flanke der Brigade zu schützen und sie dabei zu schützen, Pavonne zu halten.
Gezeichnet
Marèchal de Camp de Grammont
Mir hat die Idee trotzdem ausnehmend viel Spaß bereitet und ich freue mich auf den Bericht :D
Pappenheimer:
--- Zitat von: tattergreis am 28. September 2020 - 11:21:46 ---Mich hätte noch sehr interessiert, warum die Befehlshaber ihre Befehle so gegeben haben, was waren ihre Beweggründe, welche Infos hatten sie. Wäre naturlich am leichtesten, wenn die Befehlshaber das selbst erklären.
--- Ende Zitat ---
Ich wollte den Abschnitt nicht zu lang im Blog machen, weshalb ich darauf verzichtet habe. Die beiden Blogartikel sind von der Länge her eh eher etwas für hartgesottene Enthusiasten. 8) ... wie euch. :)
Vielen Dank an D.J. für seine Ausführungen. :)
Ich hoffe immernoch, dass Jonfreitag auch was dazu auf seinem Blog schreibt. Fotos der Briefe z.B. habt ihr ja immer zugeschickt bekommen. 8)
Es war auf jeden Fall toll mit einigen sehr erfahrenen Spielern weltweit zu korrespondieren. Ich würde mal sagen, dass die Spieler von de Gages und Aramborou welche mit der größten HoW-Erfahrung weltweit sind (vielleicht sogar mehr als Keith Flint selbst ;D ). Und auch wenn man HoW nicht spielt wie Sorandir und D.J. macht das Garnichts. Denn ihre Entscheidungen haben ja auch prima funktioniert - sogar bei D.J. nochmal besser als bei Quistello. Vielleicht aber auch gerade deshalb, weil ich am Ende ein bisschen von seinem zögerlichen Befehl abgegangen bin, da seine Kavallerie eh niemanden hatte, den sie hätte beobachten oder hinhalten brauchen. 8)
Pappenheimer:
--- Zitat von: Sorandir am 24. September 2020 - 20:46:29 ---Ich fands schon schade, dass keine Kommunikation mit dem franz. Oberkommandieren zustande kam, das war bei Quistello lebhafter.
Ich war ja Senneterre (E) und wenn ich jetzt sehe, dass mein rechter Flügelmann D gar nichts machte und der Chef die ganze unterstützende Reiterei abzog, wird mir schon bange, wie es dann meinem lieben Kommando ergangen sein mag...
--- Ende Zitat ---
Da kann man halt nix machen. Ich hatte den Spieler mehrfach angeschrieben und dann nur über den Aramborou-Spieler die Befehle und Briefe von Maillebois zugesendet bekommen.
Auf meine Bitte mal auf die Schreiben von seinen Unterbefehlshabern zu reagieren, hat er auch nix geschrieben. Ich hab das dann halt ein bisschen in die Story eingebaut.
Aber das ist ja auch ne Erfahrung. Maillebois hätte auf jeden Fall mehr auf euch eingehen müssen. Dass es trotzdem so gut klappte, obwohl er nicht auf euch einging, liegt natürlich auch an seinem Durchbruch bei Rivarone.
Besonders schade für den Spieler von De Gages, dass er am Anfang nicht vorrücken konnte. Da Pignatelli von ihm auch die Ordre hatte durchzubrechen, ging ich davon aus, dass Pignatelli trotz des Ausbleibens der Infanterie einfach dennoch die Ordre ausführte. Die Österreicher hatten ja auch kurz erwogen nach Bassignana auszuweichen. Hätten sie das gemacht, hätte Pignatelli mit zwei Einheiten wahrscheinlich die piemontesische Kavallerie werfen können und de Gages brillanter Plan wäre vielleicht in Erfüllung gegangen.
Die Kommunikation von de Gages (Jonfreitag https://palousewargamingjournal.blogspot.com/ ) und seinem einzigen Untergebenen Aramborou (ein Spieler aus Griechenland) war jedenfalls exzellent und der Angriff eigentlich sehr gut abgestimmt.
Bei der nächsten großen Schlacht (Rocoux) gibt's voraussichtlich vielmehr Eigenverantwortung der Unterkommandeure, die dort auch eher was in Korpsgröße dirigieren.
Als Oberbefehlshaber (Maréchal de Saxe!!!) wäre natürlich ein Veteran wie der Spieler von de Gages perfekt. :)
Maréchal Davout:
Grundsätzlich ist dieses Play-by-Mail-Konzept ja ganz interessant. Aber man muss sich schon fragen, ob man das Geschehen gut abbildet, wenn man fehlende Kommunikation im Real Life bei einem Teilnehmer zur Grundlage für fehlende Absprachen/Handlungsmöglichkeiten im Spiel macht.
Ich hoffe und weiß aber gar nicht, welche Rolle ich hätte haben sollen. Ich habe Pappenheimer aber bevor alles losging gesagt, dass ich wegen Baby, Urlaub usw. gerade nicht kann. Danach hätte ich erwartet, nochmal gefragt zu werden, ob ich nun Zeit und Lust hätte bzw. wenn dem so gewesen wäre, hätte ich mich selbst nochmal gemeldet. Einem potenziellen Mitspieler ohne dessen Mitwirkung eine Rolle zuzuweisen und seine fehlende Kommunikation (ich weiß nicht, ob es bei jemandem so gelaufen ist) dann einfach ins Spiel umzusetzen, finde ich aber seltsam.
Ich hoffe, dass ich keine Rolle hatte, da ich diesmal einfach keine Zeit hatte.
Es sind aber auf jeden Fall wieder wunderbare Bilder und scheinbar eine sehr lebendige Schlacht dabei herausgekommen - toll! Beim Bericht fänd ich gut, wenn immer dabei stünde, welche Seite gerade was macht und auf welcher Kommando-Ebene handelnde Anführer sind. Der Leser kann sonst oft schlecht wissen, auf welchem Scale einer ist.
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