Epochen > Absolutismus und Revolution
Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
D.J.:
Der hinterhältige Hinterhalt - ein Solsopiel nach Kugelhagel
Gestern habe ich eine erste Solopartie Kugelhagel nach langer Pause gespielt 😊 Es sollte eine einfache, offene Feldschalcht werden, bei der aber die Briten und ihre Alliierten einen leichten Vorteil haben sollten. Der lag darin, dass sie zwei kleine Plänklereinheiten als Vorhut in einem Hinterhalt aufstellen durften und ihre Rifles ebenfalls weiter vorne platzieren. Für die Franzosen und die regulären Linieneinheiten der Briten galt eine Aufstellungszone von 20cm.
Meinen Tisch von 135*90cm habe ich diesmal noch von den Schmalseiten aus bespielt (war gestern einfach bequemer 😉 ) und die Reichweite je 5cm-Schritt auf 4cm eingekürzt.
General Stiernack befehligte die Fremdenregimenter Kleve-Berg,Westphalie und die Wildgänse der Iren. Sie marschierten auf der linken Seite in Marschformation auf
General Jean-Paul Belmondo hatte das Kommando über einen Teil der 8emé Linieninfanterie und einem Sonderregiment aus Voltigeuren. Sein Auftrag lautete, den Hügel auf der rechten Flanke zu erobern und die kleine Kapelle St.Drakenfels als Zwischenlager einzurichten.
Dort lag aber bereits eine Abteilung der Highlander auf der Lauer ...
... während gegenüber auf der linken Flanke Braunschweiger Jäger die Falle für die Franzosen komplettierten. Es blieb nur eine hohle Gasse zwischen den beiden Gebäuden und einem schmalen Waldstück, welche die Franzosen aus ihrem Weg zum Kloster Drakenfels duchqueren mussten.
Die Briten und die Preußen kamen langsam am Kloster vorbei auf dem Weg den Franzosen entgegen, um den Flaschenhals endgültig zu verkorken und die Franzmänner zu vertreiben
Die erste Runde war dann auch nur ein zaghaftes Heranstasten, da die Franzosen den Flaschenhals erkannten. Kleve-Berg und Westphalie vereinten sich, die Voltigeure schwärmten nach Rechts in Richtung Wald und in einem Moment geistiger Unklarheit ließ ich die 8emé ebenfalls in diese Richtung marschieren.
Die Briten überquerten die Straße auf ihrer Seite, die Rifles suchten sich eine gute Position und die Preußen marschierten stoisch geradeaus
In der zweiten Runde ging es Schlag auf Schlag, als die französischen Voltigeure den Hügel Drakenfels samt Kapellchen erreichten. Es folgten zwei harte Schusswechsel, welche den Highlandern arg zusetzen
Die 8emé schwenkte allmählich in den Wald ein. Erst hier wurde mir bewusst, dass ich für den Wald die Geschwindigkeit auf 1/2 reduzieren musste.
Merde!
Da hatte ich mich als Franzose selbst ausgetrickst, während der Brite in mir a little bit amused war.
Die Iren und das kombinierte deutsche Regiment marschierten vor, dicht gefolgt von General Stiernack, der seinen Soldaten aufmunternd zurief, dass er hinter ihren Linien in Sicherheit sei
Ein erster Schusswechsel zwischen den Iren und den Briten schug fehl, weil die Entfernung doch zu groß war. Die Iren ahnten nichts von den versteckten Braunschweiger Jägern ... und ich nichts davon, dass ich mit dieser Einheit für den Hinterhalt einen Fehler begangen hatte.
Die restlichen Briten, die Rifles und die Preußen rückten indessen unerbittlich vor
In der nächsten Runde ging es dann rund! Die Voltigeure schossen die Highlander in die Flucht (der Würfel ist für die Fluchtbewegung gedacht, ich hatte vor dem Foto und auch später aber vergessen, die Schotten abzuräumen. Da wurde es nämlich plötzlich richtig spannend im Spiel :))
Aber Sharpe's Rifles rächten ihre Kameraden und schossen die Voltigeure ihrerseits zumindest an
Meinem veritablen Hirnfurz weiter folgend, ließ ich die 8emé tiefer in den Wald latschen.
Die Iren und die Briten beschossen sich auf mittlere Distanz und die Iren ahnten immer noch nichts von dem Hinterhalt der Braunschweiger Jäger
Jetzt wurde es lustig :)
Die Deutschen Regimenter erklommen den Berg mit Kirche zum heiligen St.Draken. Die Braunschweiger Jäger ahnten nichts von den Feinden in ihrem Rücken.
Briten und Preußen marschierten weiter vor und gingen in Schlachtformation.
Schließlich ging mit den Iren ihr Temperament durch, als sie genug von der sinnlosen Knallerei hatten und mitten in die verhassten Briten rannten. Hier hätte ich eigentlich ein schönes Feuerwerk mit den Braunschweiger Jägern zünden könen. "Querbewegung vor dem Feind!".
Tja ... die Jäger sind aber Plänkler.
Da gibt es das nicht!
Also rannten die Iren ohne Probleme in die Briten ...
Die Iren rieben die Briten mit einem verheerendem Ergebnis von 6:0 auf ... (der anschließende Moraltest der Briten war auch eine natürlich geworfene 12 :o) ...
... schwenkten im Nachzug den Rifles in die Flanke ...
... und verputzten auch diese mit mehr Glück als Verstand (erneut eine 12 auf dem MW-Test für die Rifles) Die Iren waren jetzt natürlich erschöpft und isoliert hinter den feindlichen Linien.
Das nutzten die nachrückenden Briten aus. Gingen in Position ...
... und schossen die Iren zuerst weich, bevor sie ihrerseits die Einheit vollkommen vernichteten. (gestern habe ich für die MW-Test gewürfelt, als wäre eine Doppel-Eins NICHT das beste Ergebnis für so einen Test.)
Das Spiel endete, als es den beiden zusammengeschlossenen, deutschen Regimentern gelang, die heranmarschierenden Preußen in Unordnung zu schießen.
Hier beendete ich das Spiel, da die Franzosen ca. 50% der Alliierten in die Flucht geschlagen, in Unordnung gebracht oder vernichtet hatten.
Fazit:
Ich muss mir noch einige Regeln wieder verinnerlichen. Der missglückte Hinterhalt der Braunschweiger Jäger ärgert mich, weil das ein dummer Fehler war.
Die Highlander benötigen mehr Minis. Das sah mager aus ;) Überhaupt muss ich mich an den Nachschub für meine Armeen machen. Mehr geht immer.
Die Reichweitenanpassung war okay - ich denke mit der funktioniert dann auch Artillerie super - aber bei einem Spiel von Schmalseite zu Schmalseite sind die Wege doch etwas lang und Flankenmanöver teilweise nur beengt machbar. Das nächste Spiel werde ich also von langer Seite zu langer Seite spielen und dann auch Kavallerie einsetzen. Die war nämlich in Reserve und sollte eigentlich ab Runde drei kommen.
Aber da waren die Hinterhalte der Briten schon Geschichte.
Sens/):
D.J., Dein Thread ist Nostalgie pur! 8)
Das sind die Minis, die jeder historische Tabletopper, Jenseits der 45, in den Händen gehabt hat, denke ich ::)
Das macht mir unheimlich Spaß hier rein zu schauen :)
D.J.:
Danke dir :) Dann habe ich meine Mission ja erfüllt ;D
Es hat mir riesigen Spaß gemacht, weil ich eben auch beide Seiten so gespielt habe, als wäre ich der jeweilige Spieler. Da lief dann im Kopf das Kopfkino schön ruckelfrei und spannend.
Aktuell habe ich die ersten Schotten von Italeri habe ich fast fertig. Die sind aber größer als die von Airfix und haben keinen richtigen Kommandanten. Da muss ich mal schauen, was ich mit denen dann mache, eventuell werden die einfch ein leichtes Linieninfanterieregiment das auch plänkeln kann, also überwiegend einzeln basierte Minis :)
Fotos folgen asap :)
Pappenheimer:
Freut mich, dass Du nicht bloß zum Spielen sondern sogar zu einem Spielbericht gekommen bist. Vielen Dank für die Mühen und die zahlreichen Bilder.
D.J.:
Gerne geschehen :) Der Spielbericht war aber auch eine Ehrensache, lese ich hier doch mit großem Vergnügen deine und andere Spielberichte. Ich bin etwas aus der Übung, wass das betrifft, aber ich arbeite dran ;)
Wie geht es weiter?
Beim nächsten Spiel wird das Gehöft nicht dabei sein, dann ich möchte zum Einen mehr Bewegungsfläche (das nächste Spiel wird auch von kurzer zu kurzer Seite gespielt) und zum Anderen möchte ich den Hof erst komplett fertig haben, bevor er wieder eingesetzt wird. Dafür wird das Kastell, welches ich für DBA und Triumph! in 28mm gebaut habe, ein vernünftiges Tor bekommen und als kleiner Gasthof eingesetzt werden. Die Details wie ein paar Fenster an den Außenwänden und ein ordentliches Tor aus Holz werde ich diese Tage anbauen.
Die beiden Kommandanten der Briten für dieses Spiel sind mir noch nicht so gut gelungen, es waren aber auch "Testpiloten" für den Einsatz von Contrast, Wasches und Inks. Ich habe an ihnen viel gelernt, da sollten die nächsten auch besser werden und dann gibt es auch ordentliche Bases für sie.
Als nächstes werde ich aber zuerst die britische Artillerie in Angriff nehmen, damit ich beide Seiten mit Kanonen spielen kann. Kavallerie ist bereits bei beiden vorhanden, damit hätte ich dann einen Grundstock an allen drei "Waffengattungen", auf dem ich aufbauen kann. Die "richtigen" Kommandanten mit besserer Bemalung kommen dann als Letztes.
Inzwischen spiele ich ein wenig mit dem Gedanken, eine kleine Kampagne zu spielen, bei der jede Begegnung Einfluss auf die nächste hat. Sei es Nachschub, Ereignisse wie Desertation, Krankheit oder schlechtes Wetter ... ich schau mal, wie ich das dann auch so in Worte gegossen bekomme, dass man diese Kampagne mit anderen Systemen nachspielen kann :)
Euch allen einen guten Start in die Woche
Dirk :)
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