Epochen > Absolutismus und Revolution
Solohagel in 1:72 - Franzosen, Briten, Preußen
Maréchal Davout:
--- Zitat von: D.J. am 13. Januar 2021 - 15:46:24 ---
Danke dir :) Ja, das Dach wellt sich etwas stärker als gewünscht. Ich wollte den Stall leicht vernachlässigt darstellen und habe bewusst auf Streben gegen das Verziehen verzichtet. Das muss ich mal beobachten, ob das nicht zu stark verzieht.
--- Ende Zitat ---
Ich meine das Dach des im Foto rechten Scheunengebäudes und zwar die Seite des Daches, die von der Stellprobe abgewandt ist - da wölbt sich das Dach bestimmt 2-3cm weg von der Seitenwand des Hauses.
Frage zu den Voltigeuren: irgendwie sind viele fast nur blau - Gamaschen blau, Weste vorn komplett blau, Hände teilweise blau, Hinterkopf auch mal... Ist da schon die Farbe abgeblättert überall (bei den Bajonetten bin ich mir sicher, dass es abgerieben/blättert ist, aber eben nicht nur dort zu sehen) oder war das ein Akt von Speedpainting, wo vieles kaum bemalt wurde außer Kopf und Muskete (nach einer blauen Grundierung)?
D.J.:
--- Zitat von: Maréchal Davout am 13. Januar 2021 - 17:29:56 ---Ich meine das Dach des im Foto rechten Scheunengebäudes und zwar die Seite des Daches, die von der Stellprobe abgewandt ist - da wölbt sich das Dach bestimmt 2-3cm weg von der Seitenwand des Hauses.
--- Ende Zitat ---
Ja, ich weiß. Ich hatte vor, das Dach Richtung Mitte etwas einsacken zu lassen. Daher habe ich relativ dünne Pappe genutzt, ohne dabei Streben einzukleben, die dieses Verziehen durch die Feuchtigkeit des Holzleins verhindern.
Jetzt hat sich das Dach aber zum First hin verzogen, als von der Hauswand weg. Ich warte noch ein paar Tage ob es sich noch stärker verzieht (Heizungsluft) und entscheide dann, ob ich das Dach mit innen angebrachten Streben wieder zurückbiegen kann, oder ob ich doch ein neues aus dickerer Pappe basteln muss.
--- Zitat von: Maréchal Davout am 13. Januar 2021 - 17:29:56 ---Frage zu den Voltigeuren: irgendwie sind viele fast nur blau - Gamaschen blau, Weste vorn komplett blau, Hände teilweise blau, Hinterkopf auch mal... Ist da schon die Farbe abgeblättert überall (bei den Bajonetten bin ich mir sicher, dass es abgerieben/blättert ist, aber eben nicht nur dort zu sehen) oder war das ein Akt von Speedpainting, wo vieles kaum bemalt wurde außer Kopf und Muskete (nach einer blauen Grundierung)?
--- Ende Zitat ---
Das sind die Modelle von Zvezda, die mir lange Zeit arge Prbleme mit der Farbhaftung bereiteten.
Und das tun sie jetzt auch wieder, da ich sie damals noch ohne mein Lieblingsschlangengift "Ochsengalle" grundiert und bemalt habe. Die Farbe löste sich also mehr und mehr ab und da sind in der TAt teilweise farblose Stellen zu sehen, also blanker Kunststoff.
Entweder versuche ich die noch einmal zu retten, oder ich steige um auf HÄT-Modelle.
Ist aber noch nicht final entschieden.
Die Voltigeure habe ich für das Bild genutzt, weil ich die gerade griffbereit liegen hatte und für das Bild Plänkler brauchte :D
Maréchal Davout:
Danke für die Antwort! Das mit den Voltigeuren tut mir wirklich leid für dich. Sowas hatte ich befürchtet. Vielleicht tatsächlich mit Bürste und Spüli ran und dann das Ganze nochmal von vorne mit Ochsengalle.
Wie funktioniert das mit der Ochsengalle? Ist das echte Gallenflüssigkeit von Ochsen? Mischt man die der Farbe bei oder zieht das vor oder nach dem Bemalen über die Mini.
D.J.:
Die Voltigeure von Zvezda
Das kann passieren und gehört für mich irgendwie zum Hobby dazu :)
Ich hatte die Miniaturen damals mit Army Painter Grundierung behandelt, die wollte aber nicht halten. Also abgewaschen, GW-Spray drauf ... ging gerade eben so aber das Malen war im doppelten Sinne kein Spaß, weil ich noch dem Gedanken anhing, ich müsse unbedingt Golden Demon Niveau malen.
Trotz meiner bescheidenen Sehkraft was solche Größen betrifft. Dazu haftete die Farbe trotz Grundierung nur sehr widerwillig ...
Jetzt bin ich wieder da :)
Ochsengalle
Ochsengalle ist tatsächlich das, was der Name sagt: gereinigte Gallenflüssigkeit von Ochsen (kastrierten, männlichen Rindern).
Exkurs
Dazu muss ich mal dem gelernten Fleischer raushängen lassen und erklären, dass ein Ochse stärker Fett ansetzt, als ein männliches Rind mit Hoden. Das gibt dem Fleisch zusammen mit entsprechender, guter Ernährung im besten Fall eine feine Marmorierung mit dünnen "Fettadern", was den Geschmack und die Saftigkeit des Fleisches erhöht. Dadurch hat die Galle eines Ochsen natürlich ein wichtigere Funktion (Fettlöser) und ist entsprechend ergiebig.
Ochsengalle als Malmittel für Weichplastik
Als Malmittel ist es ein sogenanntes Netzmittel, das die Oberflächenspannung von Farben vermindert, sie gleichzeitig verdünnt und damit dafür sorgt, das sich die Pigmente als feiner und elastischer Film gleichmäßig über die Miniatur legen. Ich selber nutze sie auf der Palette direkt mit den Farben, vor allem beim Grundieren mit der Base-Farbe Corax White von GW, die ab Haus sehr "Trocken" bzw. dicht mit Pigmenten belegt ist.
Ich bevorzuge sie gegenüber den chemischen Keulen wie "Paint Thinner" etc, da ich sie ausschließlich mit einem Pinsel nutze (keine Airbrush), in den anderen Mitteln für das gleiche Geld im Grunde nur aufbereitetes, destilliertes Wasser mit Zusätzen drin ist und sich am Ende das Preis-Leistungsverhältnis für mich nicht rechnet.
Ein Fläschchen Osengalle mit 75 oder 100ml kostet ca. 6 - 8€ und hält bei mir jetzt seit etwa 2 Jahren und mindestens 200 Miniaturen, eher mehr, da die 1:72er ja weniger benötigen. Die Flache ist immer zu drei Viertel voll, während ein einmaliges Experiment mit "Medium Thinner" von Valejo (? Könnte auch GW gewesen sein) bei Weichplastik überhaupt nichts brachte und auch flott leer war.
Zum gleichen Preis ;)
Kennegelernt habe ich Ochsengalle über den Blog des "1:72er-Papstes" Frank Becker.
Ihm, bzw. seinem Blog, habe ich es zu verdanken, dass ich endlich mit meinen heißgeliebten Figuren beim Malen wieder zurechtkomme und dort habe ich mir schon etliche Tricks abgeschaut und so manche vergnügliche Lesestunde verbracht. Nachdem ich einen ganzen Rutsch 28mm Miniaturen mit dem Mittel per Hand grundiert habe, weil meine Lungenflügel bei Spray auch im Freien gerne mal Beifall klatschen, bin ich damit dann auch wieder an meine 1:72er rangegangen und bisher absolut zufrieden :)
Der Blog ist absolut empfehlenswert!
Reinschauen ist Pflicht, finde ich!
https://tabletopdeutschland.com/2012/11/20/das-bemalen-von-weichplastikfiguren-teil-1-die-vorbereitung/
Okay, ich hoffe, ich habe jetzt keinen in's Koma getextet ;)
Ochsengalle ist wie gesagt mein bevorzugtes Schlangengift beim Bemalen ganz allgemein, egal welcher Maßstab. Meist mische ich drei oder vier Pinselladungen auf meine Palette (tunken, abstreifen, erneut tunken), bevor Farbe hinzukommt. Das ist aber auch von der Menge der benötigten Farbe abhängig. Manchmal brauche ich weniger, wenn ich auch nur ein paar Figuren bemale.
Für strenge Veganer ist das Mittel eher nichts, denke ich. Das ist nicht wertend gemeint (!) sondern einfach nur ein Hinweis, da es sich bei Ochsengalle eben um ein tierisches Produkt handelt.
Ich weiß nicht, ob das dann so gut zusammenpasst?
Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
Ansonsten wirklich mal bei Frank Becker reinschauen und sich durch seine Artikel zu Recherchen und Fachwissen einfangen lassen :)
Maréchal Davout:
Danke für deine Erläuterungen! Franks super Website kenne ich natürlich, aber manches vergisst man auch wieder... Hast du seine bemalten Briten, Preußen und Franzosen in 1/72 gesehen? Toll!
Er schreibt ja auch über die verschiedenen Kunststoffsorten bei 1/72. Das ist auch ein wichtiger Punkt und die Zvezda-Voltigeure haben ein Weichplastik, wo besonders leicht Dinge von der glänzenden, glatten Oberfläche abperlen und später abplatzen.
Seine Beschreibung legt auch offen, wie sehr er sich davor hütet, die Minis beim Bemalen anzufassen. Meine GA-Bases, wo die ganze Einheit auf einer Base steht und komplett einfach durch Anfassen der Base bewegt werden kann, erleichtern da einiges, was Farberhalt angeht.
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