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Go West! at the Movies
Pappenheimer:
Den Film hatte ich als besser in Erinnerung als er dann eigentlich war.
"… e poi lo chiamarono il Magnifico" (Verflucht, verdammt und Halleluja)
I 1972
Regie: Enzo Barboni
Darsteller: Terence Hill, Gregory Walcott, Harry Carey Jr., Dominic Barto, Yanti Sommer, Riccardo Pizzuti, Sal Borgese
Handlung: Nach dem Tod seines Vaters kommt der junge Engländer Joseph Moore in den Wilden Westen, wo sich die Bande seines Vaters wieder versammelt um ihm schließlich beizubringen, was es in ihren Augen heißt ein "echter Mann" zu sein. Jo sieht es aber garnicht ein wie die alten Burschen Pferde zu stehlen oder sonstwie auf die schiefe Bahn zu geraten. Doch verliebt er sich in Candida Austin auf welche auch der Vorarbeiter ihres Vaters, eines Großgrundbesitzers, ein Auge geworfen hat. Mit dem Kerl ist aber nicht zu spaßen und mit Jos üblichen Mitteln auch nicht beizukommen, denn Morton Clayton ist ein Revolvermann ...
Dieser Film versucht in Ansätzen ein ähnliches Rezept wie die beiden Trinity-Filme. Doch die starken Einfälle am Anfang wie die Szenen im Gefängnis und das Herumpoltern vor allem von Harry Carey Jr., der schonmal Terence Hills Vater gespielt hatte, als Josephs väterlicher Freund reichen doch nicht aus, den Film interessant zu halten. Dafür gibt es zuviele langgezogene Szenen und zumindest in Ansätzen etwas Spannung hätte dem Streifen auf jeden Fall gut getan. Außerdem ist Riccardo Pizzuti als Gegenspieler einfach nicht ernst zu nehmen, da man ihn einfach nur als Prügelknabe dieser Filme kennt und er auch keine wirkliche Selbstsicherheit ausstrahlen kann. Auch die meisten Sets wirken einfach zu unecht.
Darsteller **
Bilder *
Story ***
Pappenheimer:
Ich habe jetzt endlich mal hinbekommen diesen Klassiker des Italowesterns zu schauen.
"La resa dei conti" (Der Gehetzte der Sierra Madre)
I 1966
Regie: Sergio Solima
Darsteller: Lee van Cleef, Tomás Milián, Walter Barnes, Nieves Navarro, Gérard Herter
Handlung: Der Kopfgeldjäger Corbett wird von einigen Leuten bei seiner Wahl zum Senator unterstützt, auch wenn sich Corbett keine Chancen ausrechnet. Der reiche Unternehmer Brokston will eine Eisenbahnlinie nach Mexiko bauen. Er bietet Corbett an ihn finanziell zu unterstützen bei seiner Kandidatur, wenn Corbett im Gegenzug den Mörder Cuchillo Sanchez aufspürt. Es beginnt nun eine teilweise spannende, teilweise wahnwitzige Verfolgungsjagd durch das Grenzland. Mehrfach hat Corbett Sanchez fast erwischt wie auf der Ranch einer offenbar von Gewalt besessenen undurchsichtigen Witwe auf welcher Sanchez seinen Verfolger nur abschütteln kann indem er die Cowboys gegen Corbett aufbringt. Nach einer blutigen Schießerei heftet sich Corbett wieder an Sanchez Versen, vermag es aber nicht ihn vor der mexikanischen Grenze abzufangen. In Sanchez Heimatort kommen Corbett und Sanchez zufälligerweise zeitgleich ins Gefängnis. Sanchez kann sich befreien und türmen, während Corbett durch Brokstons Eingreifen freigelassen wird. Nun schaltet sich Brokston persönlich in die Jagd nach Sanchez ein und bietet von einem Geschäftspartner unterstützt zahlreiche Männer, Hunde und den Österreicher Baron von Schulenberg auf. Rücksichtslos drangsalieren die Männer die Einwohner auf ihrer Suche. Corbett kommen zusehends Zweifel an Sanchez Schuld, der ein junges Mädchen vergewaltigt und ermordet haben soll (auch wenn Sanchez Verhalten bei einem Siedlertrack dafür sprach), als er Brokstons Schwiegersohn Chet Miller näher kennenlernt und dieser sich an eine junge Hausangestellte heranmacht, die ihn abweist. In den Feldern und Bergen kommt es zum finalen Ende der Menschenjagd...
Der Film ist über weite Strecken episodenhaft erzählt. Kleine Geschichten, die im Grunde auch für sich stehen könnten wie die Geschichte mit den Mönchen, denen Cuchillo begegnet, der Episode auf der Ranch oder bei den Siedlern. Wenn der Mexikaner auch unheimlich geschickt ist den besten Killer abzuschütteln, so ist er doch zugleich ein Trottel, der sein Glück ebenso leichtsinnig wieder verspielt (vergleichbar mit den beiden Hauptfiguren in "Zwei Himmelhunde im Wilden Westen"). Walter Barnes ist hier in einer typischen Rolle zu sehen und dankbarerweise mal in einem deutlich besseren Film als "Robin Hood und die Piraten", wobei er seine ganze Präsenz ausspielen kann. Milián beginnt mit dem Film seine Laufbahn in einem immer wieder kehrenden Rollenmodell als cleverer, aber auch in so ziemlich jedem Film mind. einmal gefolterter unterdrückter Mexikaner. Er und Lee van Cleef sind natürlich das Highlight dieses Films. Aber auch ansonsten ist er exzellent besetzt und gespielt von den blutdürstigen Cowboys (u.a. Benito Stefanelli) bis zu den mexikanischen Soldaten. Leider habe ich nur eine um 10 Minuten gekürzte Version gesehen, welche wohl die Handlung entstellend war.
Darsteller ****
Bilder *****
Story ****
Musik ****
Pappenheimer:
Ich habe mal wieder einen Western gesehen...
"Warlock"
USA 1959
Regie: Edward Dmytryk
Darsteller: Henry Fonda, Anthony Quinn, Richard Widmark, Dorothy Malone
Handlung: Die Stadt Warlock ist ganz in der Gewalt der Bande des Grpßgrundbesitzers McQuown. Als mal wieder ein Deputy-Sheriff vertrieben wird, heuern die Bürger den Gunmen Blaisedell als Marshall an, der mit Morgan in die Stadt kommt. Im Gegenzug bekommt Blaisedell einen Saloon, den er in einen einträglichen Amüsierschuppen umwandelt. Doch bald verärgern Blaisedells Methoden die Einwohner, die dann einen von McQuowns eigenen Männern namens Johnny Gannon. Morgan und Blaisedell lösen ihre eigenen Probleme und die mit McQuown mit blanker Gewalt. Als McQuown von Gunnon zur Strecke gebracht wurde, zeigt sich, dass die Bürger ihren Marshall nicht mehr brauchen. Morgan beschließt das Ruder nochmal herum zu reißen indem er Gannon erschießt. Doch sein einziger Freund, Blaisedell verhindert dies indem er Morgan tötet. Gannon will nun trotzdem Blaisedell verhaften um ihn zur Rechenschaft zu ziehen, muss sich dafür aber mit diesem duellieren...
Die Handlung ist sehr komplex und vielschichtig mit zahlreichen Nebenfiguren, welche auf die Geschehnisse auch ihren Einfluss haben. So zeichnet sich erst mit der Zeit der finale Konflikt zwischen den 3 Protagonisten und Blaisedells Dilemma ab.
Der Film besticht durch die zahlreichen Ebenen, die es dem Zuschauer schwer machen für eine Seite klar Partei zu beziehen. Das macht den Film bis zum Schluss unterhaltsam. Der von der Stadt angeheuerte und diese schließlich sich unterwerfende Gunmen kennen wir aus vielen Filmen des Genres wie "Der Tod ritt Dienstags", "High Plains Drifter" usw. ebenso die allmächtigen Rancher. Doch die Konstelation zwischen Morgan und Blaisedell sowie die Frauen machen das Ganze weitaus tiefgründiger. Die hohen schauspielerischen Leistungen stehen einzig einer m.E. zu geringen Spannung gegenüber, die man für Momente wie dem Duell zwischen Morgan und Blaisedell erwarten würde und dem doch recht mauen Kostüm- und Bühnenbild, die beide zeittypisch sind. D.h. dass die meisten Figuren ohne Mäntel oder dergleichen durch die wüstenähnliche Landschaft um die Stadt reiten. Solider Western mit großartigem Ensemble und nur wenigen Schwächen.
Darsteller ****
Bilder **
Story *****
Pappenheimer:
Ausnahmsweise mal ein moderner Western, den man zumindest in manchen Episoden auch als Westernkomödie bezeichnen kann.
"The Ballad of Buster Scruggs"
USA 2018
Regie: Ethan & Joel Coen
Darsteller: Tim Blake Nelson, Liam Neeson, James Franco, Brendan Gleeson
Handlung: Es werden sechs Episoden aus dem Wilden Westen erzählt, wobei eine Datierung der Geschichten relativ egal ist. Da ist der nervtötende singende Revolvermann. Dann eine Frau, die auf ihrer Reise in einem Treck, den Heiratsantrag von einem der Führer überdenken muss. Ein paar eigenwillige Kopfgeldjäger in einer Postkutsche. Ein Goldsucher, der scheinbar allein in einem abgelegenen Tal nach Nuggets sucht. Ein Schausteller, der mit einem Wagen durch den verschneiten Westen reist...
Jede der sechs Geschichten ist kurz und unterhaltsam und obendrein inhaltlich so unterschiedlich, dass man nie eine Pointe vorraus ahnt. Manch eine Geschichte wirkt regelrecht surreal, andere eher in der Zeit verhaftet und realistisch. Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg exquisit. Die Ausstattung ist teilweise regelrecht beeindruckend. Ich bevorzuge ja Italowestern und kann normalerweise mit moderneren Western nichts anfangen (noch weniger mit Remakes), aber das hier hat mir Spaß gemacht anzuschauen und kann ich empfehlen, wenn man Skurriles mag und tiefgründigeren, schwarzen Humor.
Darsteller *****
Bilder ****
Story *****
Musik ***
Maréchal Davout:
Liebe ich auch - bis auf den nervtötenden Sänger finde ich alle Episoden sehr fesselnd. Die Coen-Brüder haben es für mich eben aber auch voll drauf.
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