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SYW - Battle in a Box

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D.J.:

--- Zitat von: Riothamus am 19. Januar 2019 - 13:48:40 ---Die Reichsstadt Köln selbst, die im Gegensatz zum Kurfürstentum Köln nicht zum Kurrheinischen Kreis, sondern zum Rheinisch-Westfälischen Kreis gehörte, hat damals keine Truppen zum Reichsheer gestellt, falls das die Frage war.

--- Ende Zitat ---

Ja genau. Da war ich unsicher, ob mein Wissen da korrekt ist, ich lag aber richtig. Köln hatte selber keine Truppen gestellt. Danke dir :)

@Plasti
Klase, da komme ich gerne drauf zurück!
Die ersten zwei Boxen sind heute eingetroffen, die nächsten zwei dürften dann nächste Woche kommen. Evtl, könnte ich in der Tat die eine oder andere Figur zum Auffüllen brauchen.
Ich sag dir dann Bescheid.

Plasti:
@D.J.
ok, gleiches gilt für Franzosen aus Deinem anderen Thread.

D.J.:
Gestern konnte ich mir meine ersten beiden Revell Doppel-Boxen mit den Minis für mein Projekt genauer ansehen. (Leider streikt meine Kamera und mein PC mag im Moment mein Smart Phone nicht, Bilder reiche also so schnell es klappt nach)

Die Miniaturen beider Boxen kommen in reinweißem Kunsstoff daher. Sie sind härter als von Revell gewohnt, aber die Dreizack und die Musketen sind immer noch sehr biegsam.
Die Gussbrücken sind zum größten Teil vernünftig verteilt, einzig die knienden Schützen sind arg kniffelig beim Rauslösen.
Ebenso sind die Bases sehr dünn und die Gussbrücken zu ihnen arg kurz. Wer also vorerst nicht benötigte Minis gerne mal im Rahmen belässt, wird hier nicht um eine Art "Tetris" (wie schneide ich den Rahmen am besten auseinander) herum kommen.  Ich selber halte nicht viel davon, da ich alle Minis aus dem Gussrahmen entferne und anschließend sortiert aufbewahre. Trotzdem sind diese Gussbrücken nichts für Ungeduldige.
Bei meinen beiden Boxen habe ich keine "Heiligenscheine" an den Miniaturen. Der Guss ist also sehr präzise und sauber. Die Details an den Miniaturen sind gut herausgearbeitet, soweit ich das auf diesem ungewohnt hellen Kunssttoff beurteilen kann. Da wird die Grundierung zeigen, wie gut die Formen und der Designer wirklich waren.

Fotos liefere ich nach, sobald ich herausgefunden habe, warum mein PC mein Smartphone nicht mehr mag.

Riothamus:
Mir fällt noch ein, dass Kronoskaf nicht immer ganz zuverlässig ist. Beim Paderborner Regiment wird für die Grenadiermützen braunes Bärenfell erwähnt, was wahrscheinlich von Köln abgeleitet ist. Es waren aber Grenadiermützen nach preußischem Muster, die Schilde aus Messing, wie die Abbildungen aus dem 18. Jahrhundert zeigen. Justus Gruner, Meine Wallfahrt zur Ruhe und Hoffnung oder Schilderung des sittlichen und bürgerlichen Zustandes Westfalens am Ende des 18. Jahrhunderts, Frankfurt a.M. 1802, eine spöttische Quelle was geistliche Fürstentümer angeht, spricht S. 91 sogar von einer Vergoldung der Grenadiermützen und den Spielzeugsoldaten des Paderborner Bischofs, die die wahren Vorbilder aller Zinnsoldaten seien. Ohne Paderborn gäbe es also unsere Minis nicht. :D

Es gibt vier Abbildungen des Paderborner Militärs aus dem 18. Jahhundert:

1. aus der Gudenushandschrift von 1734: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5d/Paderbornischer_Soldat_Gudenushandschrift_1734_Karlsruhe.jpg

2. ein Aquarell des Malers Gleseker vom Paderborner Domplatz aus dem Jahr 1755: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/51/Paderbornisches_Infanterieregiment_1755_auf_Marktplatz_Paderborn_1100x982.jpg

3. ein Gemälde Glesekers nach dem Aquarell: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2d/Gleseker_Paderbornischer_Musketier_ca_1750.png

(Bei einem weiteren Gemälde aus der Zeit des 7YW Glesekers ist nichts Entscheidendes zu erkennen und es handelt sich wahrscheinlich um ein preußisches Regiment, dass in Teilen der Literatur fälschlich als paderbornisch angesprochen wird, da zu dem Zeitpunkt die Preußen Paderborn besetzt hielten und das Paderborner Bataillon bei der Reichsarmee war.)

Im Hintergrund des Aquarells ist auch ein Grenadier mit richtiger Mütze zu sehen. Ob es die weißen Abzeichen 1755 noch gab, ist ein Streitpunkt, da die Bilder von Gleseker das Militär nur sehr klein zeigen und er es evt. für den Gesamteindruck wegließ. Deine Entscheidung, wenn du sie neben deinen Kölnern marschieren lassen willst.

(Der verlinkte Aufsatz von Mürmann geht noch von weißen Uniformen nach österreichischem Vorbild aus. Das kann aber nur für die Dragoner aufrechterhalten werden, die es 1755 schon lange nicht mehr gab.)

Für Münster dürfte der verlinkte Aufsatz ebenfalls zuverlässiger sein sein als Kronoskaf, insbesondere gibt es dort die Erklärung für die unterschiedlich dargestellte Uniform. Das Problem ist eben, dass das Militär der kleineren Staaten spät untersucht wurde und Knötel und Co. dazu nur geringe Hinweise hatten und die übliche leicht erreichbare Literatur dabei nicht so zuverlässig wie sonst ist. Da Kronoskaf die Literatur zu den Kölner Uniformen kurz diskutiert, dürfte es da zuverlässiger als bei Paderborn und Münster sein. Falls du ungern recherchierst, kannst du dich da also auch auf Kronoskaf verlassen, zumal das Kölner Stadtarchiv derzeit anderes zu tun hat.

D.J.:
Moin Riothamus :)

Also doch braun! Meine Quelle aus einem Kölner Karnevalsverein hat sich in seiner aktiven Zeit ein wenig mit den Uniformen von 1750 bis 1815+ beschäftigt gehabt. Er meinte zu mir, dass die Kölner Karnevalsvereine zwar viele ihrer Uniformen aus der Zeit nach Napoleon ableiten würden, aber einige auch aus der Zeit davor. (Er hat zufällig mibekommen, wie ich in der Pause nach Bildern von Knötel suchte und zwischen zwei Bildern schwankte :D Eines von Knötel eines aus Kronoskaf.)
Er bestätigte das Bild von Kronoskaf, das mir auch als Vorlage dienen sollte. Beim Zweiten (Knötel) sei die Darstellung der Bärenfellmütze nicht ganz korrekt, dafür aber die Zipfelkappe des Kur-Kölnischen Grenadiers der Landwehr.





Wegen der Recherche:
Obwohl die Minaturen für mich in erster Linie "Spielsteine" sein sollen, möchte ich schon eine Annäherung von etwa 90% an die Originale erreichen. Es muss nicht jede Falte und jeder Knopf korrekt sein, aber solche große Sachen wie die Bärenfellmützen und die Schilde, sollten schon annähernd korrekt sein, weil ich sonst beim Spielen doch ein mulmiges Gefühl hätte.
Ein (weit hergeholtes) Beispiel:
Ih würde nur ungern britsche "Beefeaters" aufstellen, die plötzlich weiße Bärenfellmützen tragen  :o
Okay, braun und schwarz sind nicht so weit weg voneinander, aber trotzdem. Wenn ich es weiß, stört es mich.
Ich weiß, klingt vielleicht merkwürdig, aber so ticke ich eben ;)

Daher danke ich dir für die Bestätigung des Gehörten, denn sonst hätte ich nachher in die Satdtbibliothek gemusst, da ich wegen der unterschiedlichen Darstellung auf den beiden Bildern doch unsicher war *Daumen hoch und Getränk nach Wahl rüberreich* :)
Das Kölner Stadtarchiv fällt ja auf unbestimmte Zeit aus :(

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