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Autor Thema: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu  (Gelesen 36984 mal)

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Pappenheimer

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Captain Lightfoot
« Antwort #105 am: 05. Juni 2020 - 11:47:31 »

Endlich geht's hier mal weiter - auch wenn ich zweifle, dass jemand sehnsüchtig drauf gewartet hat.  ;D

"Captain Lightfoot"
USA 1955
Regie: Douglas Sirk
Darsteller: Rock Hudson, Barbara Rush, Jeff Morrow, Kathleen Ryan

Handlung: Der junge Straßenräuber Michael Martin überfällt Anfang des 19. Jh. zusammen mit einem Freund die Postkutschen und liefert das Geld an die Untergrundorganisation [wohl die United Irishmen]. Als er aber von einem Opfer erkannt wird, machen die Dragoner Jagd auf ihn und er muss nach Dublin fliehen. Unterwegs wird er von Captain Thunderbolt unter die Fittiche genommen, der ihn als Captain Lightfoot zu seinem Stellvertreter macht. Das Leben in der Dubliner Upper Class währt nicht lange, denn Thunderbolt wird gefasst und beim Versuch ihn zu befreien gerät Lightfoot in die Fänge von Captain Hood, der ihn nach Barrymore überstellt, wo er seinem Opfer von damals gegenüberstellt werden soll. Denn die Behörden hoffen durch ihn die Untergrundorganisation in der Provinz auffliegen zu lassen. Doch eine Chance hat Lightfoot noch, seine Verlobte, Thunderbolts Tochter, welche die Untergrundkämpfer zur Befreiung des Gefangenen aufrufen will.

Der Film ist rein äußerlich ganz klar ein Produkt seiner Zeit. Die Handlung soll wohl 1815 spielen, aber die Damen erinnern eher an "Vom Winder verweht" oder sonstwas im Amerikanischen Bürgerkrieg. Auch ansonsten ist das Kostümbild nicht so besonders, mit Ausnahme der echt cool daher kommenden Dragoner.
Ansonsten macht der Film aber wirklich Spaß, denn er hat alles was ein solcher Klassiker braucht. Duelle, Verfolgungsjagden, Schießereien, eine Prise Humor, schöne Frauen und sogar teilweise wunderschön gefilmte Landschaftsaufnahmen, welche eindeutig nach Irland gehören. Die Schauspieler sind auch durch die Bank weg ausgezeichnet. Rock Hudson ist eine Idealbesetzung für den streckenweise arg naiven Helden.

Darsteller ****
Bilder ****
Story ****
Fechtszenen (nicht vorhanden, nur Schießereien, die aber ****)
« Letzte Änderung: 05. Juli 2020 - 01:45:00 von Pappenheimer »
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Rednaxela

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #106 am: 02. Juli 2020 - 22:39:31 »

ich weiss nicht ob ich es übersehen hab.

Die drei Musketiere 1948 mit Gene Kelly und Lana Turner.

Schön bunt und klasse Schauspieler


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Pappenheimer

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #107 am: 03. Juli 2020 - 10:04:40 »

ich weiss nicht ob ich es übersehen hab.

Die drei Musketiere 1948 mit Gene Kelly und Lana Turner.

Schön bunt und klasse Schauspieler
Bei den 9 Verfilmungen, die ich hier aufgeführt habe, ist die Version wirklich noch nicht dabei. Muss ich unbedingt nachholen.

Ich entsinne mich auch ganz dunkel an eine Stummfilmversion, die ich mal gesehen hab und die immerhin für sich hatte, dass sie insbesondere im Vergleich zu den Versuchen der 2000ern ziemlich witzig war.

Vielen Dank für den Hinweis und das Reinschauen.  :)
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Pappenheimer

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Die drei Musketiere (1935)
« Antwort #108 am: 04. Juli 2020 - 21:18:28 »

Ich habe tatsächlich mal eine auf seine Weise besondere Musketier-Verfilmung zu sehen bekommen.

"The three musketeers"
USA, 1935
Regie: Rowland V. Lee
Darsteller: Walter Abel, Heather Angel, Ian Keith

Handlung: Der junge D'Artagnan macht sich mit einigen guten Ratschlägen auf den Weg nach Paris. Unterwegs begegnet er auf der Landstraße Lady de Winter.
In Paris angekommen stürzt er sich in die bekannten Abenteuer. Schließlich soll er für die Königin, die er aus einer prekären Situation rettet, Diamanten aus England zurück holen. Seine drei Musketierfreunde stehen ihm bei. Auf dem Rückweg aber fällt er in die Hände von Lady de Winter. Doch seine Freunde befreien ihn aus seiner Lage. Sie kommen rechtzeitig zum Ball des Königs. Rochefort, der ihn noch aufhalten will, wird von D'Artagnan entlarvt und verhaftet. Der König ist höchst zufrieden mit seiner Garde, dem verärgerten Richelieu zum Trotz.

Die Verfilmung beschränkt sich auf die Geschichte mit dem Collier. Bestimmte Elemente aus dem Rest des Romans wie die Verführungsversuche von Milady sind einfach hinein gewoben.
Augenfällig ist ein Wechsel von Kammerspielszenen und Massenszenen wie am Hof des Königs. Besonders aufwändig sind die Actionszenen - beeindruckend die rasende von 6 Pferden gezogene Kutsche von Milady.
Das wirklich herausstechende ist aber der Pazifismus. Die Gardisten Richelieus werden bei der Duellszene am Luxembourg vertrieben und keiner getötet. Selbst Lady de Winter entkommt mit einem Sprung von einer Brücke, Rochefort wird bloß verhaftet.
Das ist alles schön friedlich, aber auch irgendwie wenig packend und Abel ist für D'Artagnan zu alt und wie auch die drei Musketiere kaum mit einem individuellen Charakter ausgestattet. Im Verhältnis zu modernen Verfilmungen fällt aber zumindest abschnittsweise die Werktreue aus - etwa wenn D'Artagnans Vater seinem Sohn die Tipps wie im Buch gibt.

Darsteller **
Bilder **
Story **
Fechtszenen **
« Letzte Änderung: 10. Juli 2020 - 08:47:20 von Pappenheimer »
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Pappenheimer

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Die drei Musketiere (1921)
« Antwort #109 am: 05. Juli 2020 - 01:41:01 »

Diesen Klassiker musste ich mir natürlich auch antun, v.a. weil die 1935er Fassung oft damit verglichen wird.

"The three musketeers"

USA 1921
Regie: Fred Niblo
Darsteller: Douglas Fairbanks sr., Leon Bary, George Siegmann, Eugene Pallette, Margueritte de la Motte

Handlung: Der Film konzentriert sich wiederum auf die Colliergeschichte. Lady de Winter gehört hier der Einfachheit halber den Hofdamen der Königin Anne an. Es gelingt ihr ähnlich wie 1935 Buckingham den Schmuck zu entwenden. Auf einem Schiff kommt d'Artagnan an das Geschmeide und stellt es allen Widerständen zum Trotz der Königin zu. Der König, der ohnehin schon durch die Tapferkeit von d'Artagnan angetan ist, ernennt ihn am Ende zum Musketier nachdem Richelieu d'Artagnan und seine Freunde sowie Constance zusammen geführt hat.

Auffällig sind einige Abweichungen von der Romanhandlung. V.a. dass d'Artagnan hier überhauptnicht Lady de Winter verfällt. Die Nebenhandlung mit der Beziehung der Lady zu Athos wird ganz weggelassen. Nur d'Artagnan wird v.a. am Anfang als Heißsporn charakterisiert, während seine drei Freunde eher Staffage sind. Ganz offensichtlich hat Fairbanks als Produzent den Film ganz auf sich selbst zugeschnitten um in einer Abfolge von Slapstickeinlagen und akrobatischen Sprüngen zu brillieren.
Alle ernsthafteren Untertöne des Romans wie Athos schlechter Zustand vor Tréville am Anfang des Romans, ja selbst dass d'Artagnan bei seinem ersten Zusammentreffen mit Rochefort bewusstlos geschlagen wird, fällt alles weg zugunsten v.a. wilder Raufereien, aber auch längerer Dialogpassagen, die teilweise die Handlung wenig weiter bringen.
Wie auch bei Fairbanks "The black pirate" sieht man die Vorliebe zu theatralisch wirkenden Fahrzeugen wie dem eigenwilligen Schiff und den wenig robust scheinenden Kutschen der Lady de Winter. Die Fechtszenen sind, obwohl offensichtlich mit modernen Florettklingen gefochten wird, die sich unglaublich biegen, herzerfrischend choreogaphiert und unterhaltsamer als die oftmals endlosen Fechtereien in heutigen Adaptionen.

Darsteller ****
Bilder ***
Story **
Fechtszenen ***
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Riothamus

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #110 am: 06. Juli 2020 - 05:14:51 »

Sollte dann nicht auch die Fortsetzung 'Die eiserne Maske' von 1929 erwähnt werden?

Zu Beginn verpflichtet Richelieu D'Artagnon für die Sicherheit des Dauphin zu sorgen. Als Ludwig XIV. dann den Thron besteigt, entführt Rochefort ihn, um ihn gegen seinen Zwilling auszutauschen. Am Ende ist zwar der König gerettet, aber die vier Musketiere sind tot und schreiten überlebensgroß gen Himmel.

Wegen der Abneigung Fairbanks gegen den Tonfilm eigentlich wie ein Stummfilm produziert, wurde er als "Nadeltonfilm" gezeigt, d.h. der Ton wurde von einer Schallplatte abgespielt. Dass er der erste Tonfilm Fairbanks war, ist also nicht ganz korrekt.
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Riothamus

Pappenheimer

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #111 am: 09. Juli 2020 - 12:07:27 »

Sollte dann nicht auch die Fortsetzung 'Die eiserne Maske' von 1929 erwähnt werden?

Zu Beginn verpflichtet Richelieu D'Artagnon für die Sicherheit des Dauphin zu sorgen. Als Ludwig XIV. dann den Thron besteigt, entführt Rochefort ihn, um ihn gegen seinen Zwilling auszutauschen. Am Ende ist zwar der König gerettet, aber die vier Musketiere sind tot und schreiten überlebensgroß gen Himmel.

Wegen der Abneigung Fairbanks gegen den Tonfilm eigentlich wie ein Stummfilm produziert, wurde er als "Nadeltonfilm" gezeigt, d.h. der Ton wurde von einer Schallplatte abgespielt. Dass er der erste Tonfilm Fairbanks war, ist also nicht ganz korrekt.
Auf den werde ich sicher auch noch en Detail eingehen. Habe mich erstmal durch die "Musketier"verfilmung von 2011 gequält.
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Pappenheimer

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"Die drei Musketiere" (2011)
« Antwort #112 am: 09. Juli 2020 - 12:35:35 »

Nun habe ich mir endlich mal diesen Schund angetan.

Anfangs dachte ich ja, der Film sei einfach lustiger Klamauk mit Steampunk kombiniert, aber lest selbst!

"The three musketeers"
D, USA, F, UK 2011
Regie: Paul W.S. Anderson
Darsteller: Logan Lerman, Matthew Macfayden, Ray Stevenson, Milla Jovovich, Orlando Bloom, Christoph Waltz, Juno Temple, Mads Mikkelsen, Gabriella Wilde

Handlung: Die drei Musketiere erbeuten zusammen mit Lady de Winter geheime Pläne zum Bau eines Luftschiffs. Doch dann hintergeht Milady die Compagnons und überlässt Buckingham die Pläne, der dieses Kriegsgerät baut.
D'Artagnan kommt nach "Paris" und schließt sich den Musketieren an. Zusammen sollen sie eine Intrige des Kardinals verhindern. Denn Milady hat den Schmuck der Königin entwendet um Zwietracht zu säen und damit Richelieu einen Grund hat den Krieg gegen England zu forcieren. Zwar erfüllen die Musketiere mehr oder minder den Auftrag. Doch dann kommt Buckingham mit einer gewaltigen Flotte dieser Luftschiffe...

In groben Zügen ist die Handlung des ersten Drittels des Romans erkennbar, aber unsagbar aufgebläht durch irgendwie hirnlose Zugaben.
Zahlreiche Figuren der Romane wie Tréville oder Monsieur Bonancieux kommen garnicht vor, da sie in die flache Handlung nicht hinein gepasst hätten. Planchet wird zu einer Art universellen Diener aller Musketiere transformiert, statt d'Artagnans Diener zu sein... Wo Passagen aus dem Roman doch vorkommen, ergeben sie in der Handlung bisweilen keinen Sinn - etwa wenn sich Rochefort über d'Artagnans Pferd amüsiert, das entgegen dem Roman ein stattliches Reittier ist.
Wie in modernen Superheldenfilmen können die Helden irgendwie durch die Luft fliegen und sind eher Akrobaten als Soldaten oder Hofdamen. Ich muss sagen, dass ich mich nichtmal in den alten Schinken aus den 1960ern dermaßen gelangweilt habe wie hier. Es kommt einfach null Spannung auf, da den Figuren eh angesichts der Auflösung von Naturgesetzen keinerlei Gefahren drohen. Die Dialoge sind überwiegend an Banalität kaum zu überbieten. Obendrein ist der Film so ziemlich humorfrei bzw. die Witze komplett ungelungen.
Während auch  schwache Filme früher bisweilen zumindest durch gelungene Kamerafahrten oder tolle Drehorte bestechen konnten, gibt es hier nichts dergleichen. Ja, die Computeranimationen mit denen z.B. Frankreich als eine Art Landkarte dargestellt wird, erinnern stark an billige Dokus von Arte. Und Bamberg oder gar der Burghof der Burg von Burghausen sehen nunmal NULL nach Paris aus. Da kann man soviel "Paris" sagen wie man will. Das ist einfach fränkische Architektur - da passt einfach mal Garnichts. Da hätte man doch gleich alles in einer PC-Animation spielen lassen können, da der Rest des Films ja eh stark an ein Computerspiel à la Assassins Creed erinnert.
Sehr nervig auch die miserable und auf die Dauer nervtötende Filmmusik.
Als positive Aspekte sind die herrlich märchenhaften Kostüme zu erwähnen, auch wenn z.B. die Uniformen der Musketiere und nochmehr der Garde des Kardinals wenig bis nichts mit Vorlagen zu tun haben. Zumindest Milla Jovovich scheint bei diesen bescheuerten und oftmals langatmigen Actionszenen ihren Spaß zu haben. Die weiblichen Darstellerinnen wie v.a. Juno Temple als Königin sind immerhin hübsch heraus geputzt.
Ich sehe starke Parallelen zu "Das Geheimnis der Eisernen Maske" (The fifth musketeer) von Ken Annakin (1979). Hier wie dort ein regelrecht verwirrender Aufmarsch an berühmten Darstellern, die in einer deutschen Produktion lieblos agieren müssen, die keinerlei Spannung besitzt. Das unverschämte beim 2011er Film allerdings die Verschwendung von Geldern etwa die der Filmförderanstalt mit 1,3 Mio. Dollar!
Hab mich echt selten so gequält wie bei dem Streifen.

Darsteller **
Bilder *
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Fechtszenen *
« Letzte Änderung: 09. Juli 2020 - 12:39:42 von Pappenheimer »
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D.J.

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #113 am: 09. Juli 2020 - 16:49:11 »

Danke dir für die Warnung (und den Einsatz deiner Lebenszeit!), denn um die Gurke eiere ich schon ewig herum, und konnte mich glücklciherweise bis heute nicht dazu durchringen :)
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Pappenheimer

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The iron mask (1929)
« Antwort #114 am: 10. Juli 2020 - 09:24:40 »

Danke dir für die Warnung (und den Einsatz deiner Lebenszeit!), denn um die Gurke eiere ich schon ewig herum, und konnte mich glücklciherweise bis heute nicht dazu durchringen
Ist ja Geschmackssache. Aber man kann durchaus mein Review im Zusammenhang mit meinen übrigen Einschätzungen ansehen.

Jetzt aber was "ganz" anderes. Meine 12-und-90igste Musketierverfilmung. Aber diesmal eine wirklich dynamische und dramatische und das obwohl ein Stummfilm (also ich habe nur die Stummfilmfassung geschaut).

"The Iron Mask"
USA 1929
Regie: Allan Dwan
Darstelller: Douglas Fairbanks, Stanley Sandford, Marguerite de la Motte, Dorothy Revier

Handlung: Frankreich 1638. Als Königin Anne zwei Söhne zur Welt bringt ist Constance scheinbar die einzige Mitwisserin. Darum lässt sie Richelieu entführen. Als D'Artagnan davon erfährt bricht er zu ihrer Befreiung auf. Doch Milady ermordet Constance. Im Gegenzug wird Milady von den drei Musketieren hingerichtet. Richelieu ist in Rage. Er lässt die Musketiere zwar am Leben, zwingt sie aber sich voneinander zu trennen. Fortan ist es D'Artagnans Aufgabe über den König zu wachen.
Der von Richelieu erniedrigte Rochefort sinnt auf Rache. So entführt er den Zwillingsbruder aus Spanien. Als König Louis erwachsen ist, hat Rochefort im Palast einen Komplizen, der ihn hinein lässt. Da D'Artagnan die beste Stütze des Königs ist, soll er ermordet werden. Knapp entgeht der Capitaine der Musketiere dem Anschlag. Nach einigen Verwirrungen durchschaut er, dass der echte König in der Burg im Fluss gefangen gehalten wird. Er ruft seine Freunde herbei, die nacheinander eintreffen. Doch die Wiedersehensfreude ist kurz. Alle vier Musketiere finden nacheinander bei der Befreiung des rechtmäßigen Königs den Tod.

Der Film hat natürlich wenig mit "Le Vicomte de Bragelonne" zu tun. Der ganze Anfang vermischt verschiedene Romanelemente.  Die Beziehung guter Bruder - böser Bruder wird regelrecht auf den Kopf gestellt. Anders als im Roman gibt es keinerlei Konflikte unter den 3 Musketieren. Ãœberhaupt tauchen Porthos, Athos und Aramis eher als Nebenfiguren auf um dann nur wenige Minuten bei der Erstürmung der Burg eine Rolle zu spielen und regelrecht rasant nacheinander zu sterben.
Was dem Film an psychologischer Tiefe fehlt, macht er aber durch seine Originalität wett. Ist er am Anfang wie "Die drei Musketiere" mit Fairbanks slapstickhaft und beschwingt, wird er mit dem Tod von Constance zusehends dunkler. Die "schöne alte Zeit" ein wehmütiger Rückblick. Man muss natürlich auch sagen, dass Fairbanks hier fast allen anderen Rollen die Schau stiehlt; das Drehbuch ist ganz offensichtlich ganz auf ihn zugeschnitten.
Was bestechend ist, das sind die teilweise gemäldehaft anmutenden Bilder, wie die Szenen bei der Entführung von König Louis, wenn sich gewaltige Schatten an einer Wand abzeichnen. Auch die Kameraarbeit ist teils beeindruckend - z.B. wie die Attentäter d'Artagnan ermorden wollen.
Mich hat regelrecht umgehauen, dass am Anfang des Films der Hinweis eingeblendet wurde, dass die Kostüme und dergleichen ganz authentisch nachempfunden seien, weil man extra den bedeutenden Historiker Leloir konsultiert und ans Filmset gezogen habe (Leloir war wirklich ein ganz ausgezeichneter Forscher der Kostümgeschichte des 17. und 18. Jh., wird haben ein Werk von ihm!). Naja, so ganz erkennt man's an den Kostümen nicht, dass man auch auf den guten Mann gehört hätte. Aber spannendes Statement - kenne ich von keinem Film in der Deutlichkeit.
Beeindruckend fand ich auch die Choreographie der Massenszenen - etwa wenn eine gewaltige Eskorte des Kardinals am Kloster Mantes eintrifft oder wenn Jubel im Schlosshof gezeigt wird. Von der Wirkung könnten sich heutige Regisseure des Stoffes noch ne Scheibe abschneiden wie überhaupt von der teilweise deutlich gemachten technischen Finesse.
Bei aller Freiheit mit dem Stoff, ein Muss für Fans des Genres. Am besten nicht mit der Orgelmusik als Hintergrund. Man kann ja bei nem Stummfilm einfach heute den Ton ausschalten und was anderes anmachen (ich habe nebenbei Musik von Lully laufen lassen  8) ).

Darsteller ****
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Story **
Fechtszenen **
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Riothamus

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #115 am: 10. Juli 2020 - 15:44:43 »

Ja, der Film ist schon ein Höhepunkt und gleichzeitig ein Endpunkt für den Stummfilm. Ende der 80er lief er hierzulande sogar nochmal im Fernsehen und gehörte zu den Filmen, die unsere Deutschlehrerin mit uns besprochen hat. Statt einer einer eigenen Reihe zum Thema wurden geeignete Filme bei ihr besprochen, nachdem sie im Fernsehen liefen.

Fairbanks bestand auf einem Stummfilm und hat sich schließlich überzeugen lassen, wenigstens zwei Szenen zu sprechen. Aber er wurde schon damals in einigen Kinos mit einer Tonaufnahem gezeigt: die Zeit des Stummfilms war einfach vorbei. In Deutschland kam er angeblich nur damit in die Kinos, allerdings waren dabei auch nicht alle Szenen vertont. Aber später hat Douglas Fairbanks jr. auch eine offizielle Tonversion eingesprochen. Der Film wird heute übrigens nicht mit dem Originalton, der tatsächlich erhalten blieb, gezeigt, da dieser gemeinfrei wäre.

Sehenswert ist er jedenfall, ob mit oder ohne Ton.

Was das Machwerk von 2011 angeht, kann ich auch nur warnen. Geschmäcker sind zwar verschieden, aber da wurde sich einfach so krampfhaft bemüht, den vermeintlichen Geschmack der Masse zu treffen, dass es einfach langweilig geworden ist. Und schon Voltaire wusste: "Jede Art von Kunst ist gut, außer der, die langweilig ist."

Für Fantasy können natürlich vormoderne Luftschiffe eine Anregung bieten.
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Riothamus

Pappenheimer

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Le Comte de Monte-Cristo (1954)
« Antwort #116 am: 15. Juli 2020 - 23:22:39 »

Da der Film jetzt auf arte lief, habe ich ihn mir angesehen, auch wenn ich ihn alles andere als packend fand.

"Le comte de Monte-Cristo"
F, I 1954
Regie: Robert Vernay
Darsteller: Jean Marais, Lia Amanda, Roger Pigaut, Jacques Castelot

Handlung: Teil 1 (Der Verrat) Edmond Dantès kommt auf den Weg nach Marseille auf den Wunsch des verstorbenen Kapitäns der "Pharaon" nach Elba und soll von dort einen Brief an einen Monsieur Noitier transportieren. Zurück in Marseille gerät er in eine Intrige des jungen Unterleutnants Mondego und des 2. Offiziers der "Pharaon" Caderousse die ihn anonym beim Staatsanwalt de Villefort anzeigen. Fast hätte Villefort dann Dantès laufen lassen, wenn ihm dieser nicht gestanden hätte, dass er den Auftrag hatte an Villeforts eigenen Vater den Bonapartisten Noitier den Brief habe zustellen sollen. Nun lässt de Villefort Dantès zum Château d'If verschleppen, wo der Gefangene ohne Verurteilung bis 1833 schmachten muss. Mit Hilfe des italienischen Rebellen Abbé Faria lernt Dantès nicht nur die Intrige zu durchschauen sondern kann auch von der Insel fliehen, findet einen großen Schatz und will als Comte de Monte-Cristo seine Rache antreten.

2. Teil Nachdem Dantès den bankrotten Mr. Morel gerettet hat, begibt er sich nach Paris um seine Feinde zugrunde zu richten. Mondego hat mit Hilfe Villeforts nicht nur den Rang eines Generals sondern auch einen Sitz in der Pairskammer erlangt. Dantès spürt Villeforts unehelichen Sohn auf, den de Villefort, der sich als Danglas ausgegeben habe, 1817 sogar habe ermorden wollen. Dieses Findelkind Bruno ermordet in einer Nacht Caderousse, der ihn immer wieder bedrängt hatte. Bei dem von Villefort geleiteten Prozess kommt die Wahrheit über de Villefort ans Licht. Einen Tag spärt offenbart zudem Fatima, die Tochter eines Paschas, Mondegos Verbrechen. Mondegos Sohn sieht von einem Duell ab. Der gekränkte Mondego - Comte de Mortcerf - aber will sich mit dem Graf von Monte-Cristo schlagen. Er unterliegt und nachdem die Öffentlichkeit ihn verurteilt begeht er Selbstmord. Mercédes bleibt allein in Marseille zurück, da ihr Sohn Seeoffizier wird, während Monte-Cristo mit Fatima in ein neues Leben aufbricht.

Diese Verfilmung schwankt zwischen bombastischen Aufnahmen wie in der Pairskammer und drögen Partien. Insbesondere wenn Dantès über sein Schicksal wieder rekapituliert wird es langweilig. Überhaupt mangelt es einfach an Action. Die sozialkritische Komponente des Romans geht dadurch verloren, dass die Figur des Danglas garnicht auftaucht, sondern der Name nur als Deckname de Villeforts erwähnt wird. Ein Teil von Danglas Rolle beim Komplott geht einfach auf Carderousse über, der im Roman eine ganz andere Figur ist.
Regelrecht traurig die Szenen zur See. Sämtliche Schiffe sind einfach 1954 moderne Segelschiffe, die rein garnichts mit Schiffen um 1815 zu tun haben. Da hätte man sicher was passenderes gefunden. Aber 1815 haben die Figuren ja auch überwiegend schon 1830er Outfits - da spielt das vielleicht auch nicht so die Rolle.
Jean Marais spielt stocksteif den armen Dantès. Schauspielerisch können eher Nebenrollen wie Roquevert als alter M. Noitier und Ivernel als Caderousse überzeugen.
Selbst die eine Fechtszene wirkt irgendwie amateurhaft und sogar deplatziert.
Trotz der Abweichungen vom Original und das trotz der Länge von ca. 3 Stunden eine in sich ziemlich stimmige Verfilmung.

Darsteller **
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Fechtszenen *
« Letzte Änderung: 29. Juli 2020 - 12:11:39 von Pappenheimer »
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Crossed Swords (1954)
« Antwort #117 am: 24. Juli 2020 - 19:04:50 »

Das war einer der wenigen Filme, die Errol Flynn in Europa machte und zu Zeiten seines Bankrotts. Andere Hollywoodstars haben es auch versucht ...

Crossed Swords
I 1954
Regie: Milton Krims
Darsteller: Errol Flynn, Gina Lollobrigida, Cesare Danova, Roldano Lupi

Handlung: Dem Frauenaufreißer Renzo geht's an den Kragen als im Herzogtum seines Freundes die Ehelosigkeit von jungen Männern unter Strafe gestellt werden soll. Er muss fliehen. Ein von ihm gehörnter Trottel wird von Pavoncello, dem Berater des Herzogs von Sidone, überredet sein Geld für einen Staatsstreich herzugeben. Damit finanziert Pavoncello eine kleine Schar von Söldnern, die den Herzog stürzt.
Renzo entkommt dem wütigen Gehörnten und will den Herzog befreien. Doch wird er von Pavoncello ergriffen. Schließlich gelingt es die Söldner zu überrumpeln, da die Untertanen als feiernde Schar ins Schloss eindringen. Renzo killt die Verräter.

Die Story an sich ist schon originell. Vor allem dass Errol Flynn sich quasi als unbeständiger Lover selbst spielt und auch ganz offen zeigt, dass er Züge eines alten Narren hat, der sich nicht binden will. Auch die Figur des zaghaften Gennarelli, der sich vom fiesen Pavoncello überlisten lässt, ist durchaus amüsant und an ein paar Stellen erinnert der Film an eine Slapstick-Komödie à la "Monsieur Beaucaire". Das Dumme nur, dass es auf dieses immer gleiche Schema mit Zwergstaat erliegt Usurpator hinausläuft. Auch gibt's einfach wie immer bei solchen Filmen die typischen Logikfehler wie warum sollen sich die Söldner für Pavoncello schlagen, wenn der ja garnicht das Geld hat? Warum passt Pavoncello nicht auf seinen Gönner besser auf? Wo ist plötzlich der Hofstaat des Herzogs, den man zuvor laufend sah? Warum wechselt der Herold die Seiten?
Trotz der teilweise lächerlich wirkenden Waffen, hat mir insgesamt die irgendwie märchenhaft wirkende quitschebunte Ausstattung gefallen. Schauspielerisch deutlich über Mittelmaß. Ich war deutlich besser unterhalten als bei vielen zeitgenössischen Produktionen. Bemerkenswert die große Zahl von 50er-Jahre-Beauties... Vielleicht zählt ja mal einer wie oft Flynns Rolle von einer Mauer oder aus einem Fenster springt!  ;D

Darsteller ****
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Fechtszenen *
« Letzte Änderung: 29. Juli 2020 - 12:16:46 von Pappenheimer »
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The Duchess of Malfi (1972)
« Antwort #118 am: 08. Oktober 2020 - 11:45:32 »

Thematisch eher eine Tragödie/Literarturverfilmung, aber da so viele Rapiere vorkommen...

"The Duchess of Malfi" (Stage 2)
UK 1972
Regie: James McTaggart
Darsteller: Eileen Atkins, Michael Bryant, Charles Kay, T.P. McKenna, Gary Bond

Handlung: Anfang des 17. Jh. (wohl in Italien, aber die Bauten sind halt in England). Die jung verwitwete Herzogin von Malfi wird von ihren Brüdern bedrängt, ob sie nicht nochmals heiraten will. Die Herzogin entscheidet sich insgeheim den Hofmeister de Bologna zu ehelichen. Dabei steht sie unter ständiger Aufsicht des Spions ihres Zwillingsbruders Ferdinand. Dieser Bosola durchschaut die Schwangerschaft der Herzogin, doch braucht erst noch einen stichhaltigen Beweis. Dieser fällt ihm aus den Händen de Bolognas zufällig in die Hände. Nachdem die Herzogin ermordet wurde, tötet Bosola auch de Bologna. Außer sich über seine eigenen Taten, die er entgegen seinem eigenen Charakter begangen hat, ermordet er anschließend auch die beiden Brüder der Herzogin. Schließlich sind alle Protagonisten tot bis auf de Bolognas treuem Freund und dem letzten lebenden Sohn der Herzogin.

Der Film ist eine Verfilmung der Tragödie von John Webster. Die Handlung wurde vom frühen 16. in das frühe 17. Jh. verlegt - also in die Zeit der Erstaufführung des Stückes. Die Settings sind durchweg in England.
Die bescheidene Kamera- und Regiearbeit steht in einem krassen Gegensatz zu den teilweise beeindruckenden Kostümen. Die Schauspieler in allen Rollen sind grandios. Man muss sich eben durch eigenwillige Kameraeinstellungen mühen, die eher an ein Schülerprojekt statt an eine professionelle Produktion erinnern (v.a. auch Außenaufnahmen und im Treppenhaus). Der Stoff ist überaus blutrünstig und erscheint am Ende als das reinste Gemetzel - traf aber sicher zum einen den Publikumsgeschmack um 1615 und spiegelt zum anderen auch einfach diese Zeit mit all ihren Ermordungen und Intrigen in Frankreich, England und Schottland wider.
Für Fans der Periode auch schöne Waffen - man dachte auch daran, dass man damals neben einem Rapier auch einen Dolch trug.

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Le sécret du Chevalier d'Eon
« Antwort #119 am: 25. November 2020 - 15:41:33 »

Dies ist einer dieser Nonsense-Filme der Mantel-und-Degen-Schwemme um 1960, die auf den Erfolg von US-Produktionen aufspringen wollten ohne die Ausgaben eines richtigen Films eingehen zu können...

"Der Favorit der Zarin" / "Le sécret du Chevalier d'Eon"
F, I 1959
Regie: Jacqueline Audry
Darsteller: Andrée Debar, Isa Miranda, Gabriele Ferzetti, Jean Desailly

Handlung: Dem alten Comte d'Eon wird zur Freude ein Enkelkind geboren. Damit ihm das Erbe gesichert wird erklärt sein Sohn Pascale diesen Enkel kurzerhand zu einem Jungen. Da sämtliche Franzosen offenbar extreeeeeem kurzsichtig sind erkennen sie auch als die junge Erbin in Wahrheit ein Mädchen ist. Nach einem Duell im Hof ihres Familiensitzes gegen einen Dragoneroffizier wird der/die junge d'Eon als Offizier bei den Dragonern aufgenommen (ohne militärische Ausbildung oder sowas wohlgemerkt!). Als Leutnant begleitet sie einen Haufen Offiziere (???) ihres Regiments zu einem Wirtshaus, wo sie den Weg einer Agentin des Königs kreuzt, die sie zum König eskortiert. Der König Louis XV ist gleich von der Idee seiner Agentin angetan d'Eon weil er/sie weiblicher als die Agentin selbst aussähe als Gesandten an den Hof der liebeshungrigen Zarin Elisabeth Petrowna zu schicken. König Friedrich II. beschließt dieses Vorhaben mit Hilfe einiger Schurken zu verhindern. Die offenbar ebenso schwer kurzsichtigen preußischen Gesandten bezichtigen d'Eon ein Mann in Frauenkleidern zu sein, was sie zu einem Spion machen soll (why???). Natürlich geht alles für d'Eon und ihren enorm übergriffigen Begleiter Bernard günstig aus, als die Zarin an d'Eon Gefallen findet und das "Geheimnis" gelüftet wird.

Das Ganze ist natürlich ein ziemlicher Schwachsinn und vor allem, da das Verhalten insbesondere Bernards auch noch als charmant abgetan wird, was wir heute als dauernde sexuelle Belästigung ansehen würden (bis hin zu Stalking) auch einigermaßen ekelig.  Mit dem Leben des echten Chevalier d'Eon hat es freilich wenig zu tun bis auf den Umstand, dass er tatsächlich an dem Hof der Zarin Elisabeth weilte und sich dort eventuell erstmalig im Rahmen der von der Zarin geliebten Verkleidungsbälle als Frau verkleidete, was in der Zeit gang und gebe war, dass man sich als das jeweils andere Geschlecht verkleidete. Dass Louis XV in einer Dachwohnung von Versailles haust schlägt noch dem Fass den Boden aus.
Woran es hier allerdings auch mangelt ist eine irgendwie interessante Handlung. Die Gegenspieler sind mehr als müde und die Duelle oder Schießereien regelrecht laienhaft, die Kameraarbeit schwach. Der typische satte Rustichelli-Score macht es nicht besser. Über die Kostüme mit den Dragoneruniformen, die sich offenbar an den Schomberg-Dragonern orientierten und den fast blendenden Polyperücken deckt man lieber den Mantel des Schweigens. Das Beste sind noch die Außenaufnahmen des Schlosses der d'Eons.
Die reale Geschichte d'Eons würde eigentlich eine ausgezeichnete Vorlage für einen spannenden Film abliefern, insbesondere bei der Phase in Russland über die man im Grunde nicht viel weiß.

Darsteller *
Bilder *
Story *
Fechtszenen
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