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Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
Pappenheimer:
--- Zitat von: D.J. am 21. März 2019 - 15:28:08 ---Danke dir für die interessante Besprecheung. Den Film habe ich mir notiert, auch wenn die Fechtszenen ... na ja, gewöhnungsbedürftig aussehen müssen. Werden die Degen da wirklich wie Schwerter geschwungen nach dem Motto: Bringt nix, aber sieht schwungvoll aus und macht so ein schönes "Wuhuschhwuschusch" im Kampf
--- Ende Zitat ---
Ja, sieht man, wenn die so ausholen und der Gegner ausweicht, als ob eine Säbelklinge käme. Bei nem Degen ist halt der Unterschied, dass bei wem, der Dich damit meinetwegen auf den Bauch schlagen will, dass man als Fechter, dann einfach mit dem Handschuh die Klinge ergreifen und wegziehen kann. Wurde auch sowohl von Angelo als auch der französischen Schule so gelehrt.
Degen sind halt Stich- und nicht Hiebwaffen. Nur Palasche sind da als Zwitter zwischen Degen und Schwert ne Ausnahme, da man durch das Gewicht praktisch auch schlagen kann.
D.J.:
Ja genau, so habe ich das auch mal gelernt. Degen = Stich, Schwert = Hieb, manchmal auch Streich. Deswegen finde ich solche Fechtszenen immer zum schießen ;D
Vor allem, wenn sie auch noch ernst gemeint sind und dadurch unfreiwillig komisch wirken.
Plasti:
Von "Cartouche" gab es auch mal die Version mit Belmondo.
Die war ganz lustig aber das war es dann auch schon gewesen.
D.J.:
Ah, Belmondo! Dessen Cartouche kenne ich auch :) Der war nice. Überhaupt kenne ich sehr viele Belmondo-Filme ;D
Pappenheimer:
"St. Ives"
GB, F, D, Irl. 1998
Regie: Harry Hook
Darsteller: Jean-Marc Barr, Anna Friel, Richard E. Grant, Miranda Richardson, Michael Gough, Cécile Pallas, Jason Isaacs
Das ist eine Abenteuerkomödie nach Romanfragmenten von Robert Louis Stevenson und reichlich abenteuerlich geht's da auch zu. Bin gestern erst durch einen Artikel über Hauptdarsteller Richard E. Grant drauf gestoßen.
Handlung: Frankreich 1813, der Husarenoffizier St. Ives hat das seltene Vermögen mit seiner Art überall anzuecken weshalb er verwirrend viele Duelle ausfechten muss. Als ihm das zuviel wird und die Duelle ihm die Zeit nehmen sich mit einer schönen Sängerin zu vergnügen, provoziert St. Ives seine Degradierung. Doch die ist gravierender als erwartet und er muss sogleich als einfacher Füsilier dienen. In einem aberwitzigen Versuch seinen Rang wiederherzustellen indem er ein Lager Briten ausheben will, gerät er in britische Gefangenschaft und wird nach Schottland deportiert. Dort lernt er im Gefängnis die schöne junge Flora Gilchrist, Tochter eines Schiffsarztes kennen, die ihm zu seiner Flucht verhilft. Denn unweit dem Gefängnis lebt der Emigrant Comte de St. Ives, der Großvater des Heißsporns. Als der alte Comte nun Jacques de St. Ives sein Erbe vermachen will, wird Jacques von seinem nichtsnutzigen Bruder Alain verjagt und der Comte ermordet. St. Ives flieht nun durch Schottland, kann sich aber von Flora nicht wirklich trennen. Auf einem schottischen Maskenball kommt er erneut mit Alain aneinander, kann aber mit einem Ballon fliehen - allerdings mit Major Chevening im Gepäck, seinem ehemaligen Gefängniskommandeur, der es auf Floras Tante abgesehen hat. Beide verschlägt es zurück nach Frankreich, wo der Colonel von St. Ives Regiment diesen zähneknirschend wieder aufnimmt, während Chevening zuerst von den Briten für einen Spion gehalten wird. Aber Alain de St. Ives ist Jacques auf der Spur, denn der alte Comte hatte ja vor versammeltem Gesinde Jacques statt ihm zum Erben erklärt. In einem finalen Kampf findet Alain sein Ende und der unterdessen in britische Gefangenschaft geratene Jacques erfährt von der Kapitulation von Paris und dem Frieden. Nun steht Chevenings und St. Ives Glück nichts mehr im Wege...
Erstmal vorab für Napoleoniden, dieser Film nimmt's ungefähr so genau mit der Geschichte wie "The Scarlett Pimpernel". So standen 1813 einfach noch nicht die Verbündeten vor den Toren von Paris wie anfangs behauptet und auch die Briten scheinbar in Nordfrankreich ergeben nicht viel Sinn. Die würden eher zur Expedition des Russisch-Britischen Korps 1799 passen und dazu wären auch die hier gezeigten Uniformen überwiegend besser. Denn sowohl Briten als auch Franzosen haben hier - wenn auch etwas theatermäßig gehalten - Uniformen mit langen Schößen und Zweispitzen. Wobei bei den franz. Infanterieoffizieren einiges durcheinander geht, so haben diese einfach alle den einfachen Grenadierssäbel M1802 statt einen Offizierssäbel oder Degen. Auch ansonsten passt das Kostümbild von 1-2 Ausnahmen abgesehen einfach deutlich besser für 1790er.
Sehr schön sind die Bauten und Landschaftsaufnahmen. Es gibt ein großes Gefängnis und die Szenen die in Frankreich spielen sollen sind überwiegend wirklich sehr chique.
Am besten hat mir allerdings der Humor gefallen, der ganz gut ein Mittelmaß zwischen Zoten und Ernst aufweist. Die Darstellerriege allen voran Richard E. Grant als ungelenker und überaus englischer Offizier machen ihre Sache richtig gut. Miranda Richardson werden die meisten durch "Blackadder" und Jason Isaacs z.B. als Fiesling in "The Patriot" kennen.
Trotz der seltsamen Kostüme hat der Film alles was ein gutes Abenteuer braucht und ich fühlte mich 1 1/2 Stunden lang gut unterhalten. Gefochten und geschossen wird auch und das sogar recht flott.
Darsteller ****
Bilder ****
Story ****
Fechtszenen ****
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