Epochen > Tabletop allgemein
Wer hat die Moral eingeschleppt?
Pedivere:
Das waren bestimmt die Schweizer....
Sich vorzustellen dass Moral keine Rolle spielen soll in einer Konfliktsimulation finde ich eher amüsant. Man kann sicherlich bei dem einen oder anderen System ein bisschen an der Schraube drehen, und es ist auch wahrscheinlich dass die Moral der Truppen je nach Epoche unterschiedliche viel Auswirkung im Gefecht hatte. Trotzdem kann man das nicht ignorieren dass in jedem Narrativ über Krieg, sei es Historiografie oder Mythos, Moral das Thema nr 1 ist.
Ich empfehle Schach oder Go
D.J.:
--- Zitat von: Pedivere am 31. Mai 2019 - 21:43:54 ---Das waren bestimmt die Schweizer....
--- Ende Zitat ---
:D Könnte tatsächlich der Fall gewesen sein.
Gary Gygax war's wenn ich nicht ganz falsch liege ;)
http://playingattheworld.blogspot.com/2012/11/the-early-works-of-gary-gygax.html
https://medienwissenschaft.uni-bayreuth.de/wp-content/uploads/assets/Lehre/2014/Spieleklassiker/01-Tabletops.pdf
(ab Seite 64 wird es mit der Aufzählung interessant ;) )
Wobei ich mich aber auch frage, wie ein Spiel oder eine Simulation, in der Massen an "Beteiligten" um ihr Leben kämpfen, ohne Moral / Disziplin auskommen soll?
newood:
... ich denke die ursprüngliche Frage hatte zum Ziel herauszufinden,
seit wann das Element " M o r a l " bei TableTops erstmals in Regel-
werken auftaucht.
Ich erinnere das "TableTop" erst boomt, seitdem es für sehr kleines
Geld gute Figuren gibt !
Um 1960 hatte AIRFIX schöne und günstige Figuren in 1:76 bzw. 1:72
aus Kunststoffen hergestellt und damit die Figuren aus Blei, Zinn bzw.
anderen, oft sehr fragilen, Werkstoffen verdrängt.
Mit dem Aufkommen dieser billigen Figuren konnte jetzt jeder Begeisterte schnell große Truppenkörper zusammenstellen und so kommt es ab 1962
auch zu vielen Veröffentlichungen die beispielhaft zeigen, was mit den kleinen Figuren so geht.
Mit den Veröffentlichungen von Donald Feahterstone und Charles Grant kamen die Fans dieser Zeit zu Regeln, bei denen es nicht nur um das Bewegen und Kämpfen ging.
Auch die Qualität der Truppen entschied nun über das Verhalten im Gefecht.
Gerade beim Anspruch zur Nachstellung von tatsächlichen Gefechten und Schlachten kam man um dieses Element nicht herum, insofern würde ich
die Berücksichtigung und intensive Einbeziehung dieses Elements mit den Werken dieser Autoren in Verbindung bringen wollen.
Vielen Dank für den Beitrag von D.J., denn hier kann man ganz gut sehen
was da so vor 1960 gelaufen ist !
mfg
micha / newood / mr. papertiger
03.06.2019
Decebalus:
Streng genommen müsste man drei Fragen stellen:
- Ab wann gibt es Armeemoral? (Also Wargaming-Armeen kämpfen nicht mehr bis zum letzten Mann? Das ist ja eine Änderung, die erstmal am Spielablauf garnichts ändert, das Spiel wird nur verkürzt.) - Mein Verdacht ist, dass das schon im 19. Jahrhundert aufkommt. Kennt Kriegsspiel irgend so eine Regel?
- Ab wann gibt es Einheitenmoral? (D.h. nach einem Kampfgeschehen, meistens Verluste, testet eine Einheit und hat eine Reaktion, z.B. Fliehen) - Hier tippe ich, dass das in den 1950ern kommt. Grant, Featherstone wurden ja schon genannt.
- Wer hat zuerst die Trennung von Verlusten und Moral aufgehoben? (D.h. die Regeln erfassen nicht mehr getrennt Tote/Verluste und Moral-Status, sondern fassen das in einem allgemeinen Verlust von Kampfstärke zusammen.) - Hier ist natürlich DBA zu nennen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es das schon vorher gab.
Wellington:
Wiki sagt dass moral rules als inovatives feature bei WRG aufgetaucht sind
https://en.wikipedia.org/wiki/Wargames_Research_Group
--- Zitat ---WRG was founded by Phil Barker, Bob O'Brien, and Ed Smith in 1969, when they published War Game Rules: 1000 B.C. to 500 A.D..[1] The rules quickly gained widespread acceptance through the miniature wargaming world, especially in the UK, and quickly became the acknowledged standard for ancient warfare.[2] WRG followed with rules for other periods which gained similar widespread acceptance. Innovative features of the rules included:
* morale rules, based on a reaction test which evaluated the tactical situation of a unit as well as the casualties it had suffered . The results of the reaction test could result in players' losing control of their troops.[3] Not only would troops on occasion flee but they could also go into uncontrolled advance.[4]
* Up till 1969 the normal way of recording casualties was to remove figures. The WRG rules made use of the nominal 1:20 figure scale, in which one wargames figure represented 20 men. Casualties were considered as lost men and noted down with figures being removed only when a whole 20 had been lost. This was regarded as a major innovation.[3]
--- Ende Zitat ---
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