@ Maréchal Davout
Schön, dass Du reinschaust. Das motiviert ungemein.
Hier nun mein Bericht in Form eines Briefes oder so...
"Ich hatte durch Kundschafter erfahren, daß sich der Feind auf dem Rückzuge befände und beschloss daher seine Nachhut bey der kleinen Stadt Bergen anzugreifen.
Obristlieutenant von Freytag meldete mir durch einen Husaren, daß er leichte französische Infanterie im Walde angetroffen habe. Er wolle soweit es gehe auf die Straße nach Vilbel vorstoßen. Das Gelände dort war bergig und von zahlreichen Wasserläufen mit ihren Quellen durchschnitten, so daß ich davon ausging, daß Freytag keine Verstärkungen erwarten würde.
Freytag meldete mir weiter, daß der Feind mit zahlreicher Infanterie am Waldsaum entlang vorging und einen Hohlweg besetzt habe. Die Straße nach Vilbel sey nunmehr durch leichte Infanterie besetzt worden. Das Kleingewehrfeuer der Freytagschen Jäger von denen ein paar unter Kapitän Linsingen an den Feind gekommen waren, drang zu uns herüber.
Von Gilsa berichtete mir, daß er die Gärten vor Bergen mit Infanterie in Brigadestärke vorgefunden habe.
Ich befahl ihm geschwind mit seinen Grenadieren gegen die Gärten vorzugehen und wo es möglich wäre diese schleunigst zu besetzen.
Freytag, so wurde mir versichert, hatte bald alle seine Jäger im Kampf und hielt seine preußischen Husaren zurück um sie zu schicken, wenn die Jäger herausgehauen werden mußten.
Der Feind hatte laut Freytag eine große Batterie hinter einem Hohlweg aufgefahren.
Die große französische Batterie nahm unsere Truppen unter Feuer. Das mußten 16-pfünder seyn, sagte ich zum Marquess of Granby.
Generalmajor von Gilsa schickte mir einen Reiter, der mir meldete, daß die Franzosen Infanterie und Artillerie durch die Stadt führen würden. Ich war aufs Höchste erstaunt über die Bedächtigkeit meiner Braunschweiger Grenadiere. "Er soll mir nicht berichten, er soll angreifen." sagte ich zu einem meiner Adjudanten.
Ich ließ meine Haubitzen längs einem Hohlweg abprotzen und von daher die Schweizer, die einen der Gärten hielten mit Feuer bestreichen. Gilsas Grenadiere suchten teils im Hohlweg, der auf Bergen zu führte Deckung.
Die Straße nach Bergen war völlig verstopft, so daß der Prinz von Holstein-Gottorp nach Norden ausweichend den Hügel entlang den Waldrand umgehen mußte.
Meine eigene Kolonne hatte ich geschafft zu entwickeln.
Von der Schulenburg ging mit seinen Grenadieren und hannoveranischer Kavallerie am weitesten nach Süden vor um etwaig die französische Stellung in den Gärten von der Flanke aufzurollen.
Der Prinz von Isenburg hatte seine größten Schwierigkeiten seine zahlreiche Infanterie zu entwickeln und marschierte Schulenburg hinterher.
Freytag meldete, daß er wohl kaum die von uns beabsichtigte Bewegung um die französische Flanke ausführen könne. Der Feind hätte zwar nur wenige Plänkler vorgeschickt, aber verfüge über mindestens eine Brigade Infanterie, die er den Waldsaum entlang sende.
Die Franzosen hätten hinter einem Bachlauf auf einer Anhöhe eine leichte Batterie aufgefahren und von dort kämen rot uniformierte Dragoner sowie weitere französische Parteygänger. Alle diese Maßnahmen würden es völlig unmöglich machen die Armee des Feindes zu umgehen und er, Freytag, wäre froh, wenn er unß mit seinen Jägern zumindest ein wenig Zeit erkaufen könne. Seine Husaren stünden bereit auf die Linieninfanterie herzufallen, wo er sie in Kolonne überraschen könne.