Der Pub > An der Bar
Versicherung für Miniaturensammlung?
D.J.:
Sei mir nicht böse, aber ...
... je höher deine Versicherung (mtl. Beitrag) umso höher die Provision, die der Vertreter bekommt.
Solange es keine antiken oder zumindest wirklich wertvollen Miniaturen von anno Schlachmichweg sind, sind der Aufwand, die anfallenden Kosten (Gutachter, Zeit, Bilder etc.) und das Ergebnis am Ende, meiner Meinung nach nicht gegeben.
Den ideelen Wert kannst du eh nicht versichern lassen.
Für den materiellen Wert wirst du einen Katalog mit Kaufbelegen und Fotos anlegen müssen. Das hat mal einer meiner Kollegen gemacht, der eine Modelleisenbahn mit Modellen aus den 50er Jahren auf dem Dachboden hatte. Der hat hinterher geflucht, weil er fast ein Jahr dafür brauchte und in der Prämie für die Versicherung danach dann auch ziemlich hoch gestiegen ist.
Ich würde da eher noch drei bis vier Nächte drüber schlafen und eine weitere Fachmeinung einholen.
Am besten aber nicht von einem Versicherungsvertreter.
D.J.:
Nachtrag:
Oder versuche dir eine Meinung von einer Versicherung einzuholen, die ohne örtliche oder mobile Vertreter arbeitet. Da geht es nicht um Provisionen. Die haben alle Festgehalt ;)
Frank Bauer:
Ich habe mir diese Frage vor einiger Zeit auch gestellt und bin auf die gleichen Probleme gestoßen.
Ich habe letztlich für mich einen Mittelweg gewählt.
Ich habe meine Sammlung fotografiert. Eher grob, ein Foto pro Vitrine. Das hat den Sinn, die Gesamtzahl der bemalten Figuren und die Größe der Sammlung festzuhalten. Die CD mit den Fotos habe ich bei der Versicherung hinterlegt.
Im Versicherungsfall bekomme ich (hoffentlich) eine Mindesterstattung in Höhe eines mittleren Kaufpreises pro Figur. Darüber hinaus würde ich dann versuchen, einen mittleren Kaufpreis pro bemalte Figur nachzuweisen, mache mir da aber auch wenig Illusionen.
Für den geringen Aufwand, eine halbe Stunde Fotos gemacht zu haben, sind geschätzte 20000 Euro Neuwert aber auch ein gutes Aufwand-Nutzen-Verhältnis. Auf die Versicherungsprämie hatte das keinen Einfluss.
fraction:
Sehe ich wie Frank Bauer und halte das Thema für recht pragmatisch:
- den Mehrwert durch Bemalung, Basierung, Umbau etc. wird die Versicherung höchstwahrscheinlich nicht tragen, darum lasse ich das gedanklich gleich weg
- Einen Besitz- / Erwerbsnachweis sollte man vorhalten können (Zugriff aufs Paypalkonto, Fotos, etc.) das ist aber eher eine Sache von Minuten als Stunden
- beim Bestimmen der Versicherungssumme sollte auch die Miniaturensammlung, so sie denn insgesamt ins Gewicht fällt, berücksichtigt werden. Die meisten werden die Versicherungssumme wohl pauschal pro m^2 festlegen und kein gesamtes Inventar erstellen, wodurch viele Versicherer einen Unterversicherungsverzicht einräumen und die Prämie erstmal gedeckelt ist. Andere Konstellationen sind denkbar, aber dann sollte man wie gesagt auch die Mini-Sammlung mit einplanen
Aus meiner Sicht ist das Thema mit Abschluss einer Hausratsversicherung abgeschlossen und kein eigenständiges Projekt
R
JensN:
Zum Zweck einer Ausstellung hatte ich vor langer Zeit einmal für knapp ein Jahr ca 30.000 bemalte 1:72 Figuren in meinem Haus herumstehen.
Diese wollte ich im Fall von Hausschäden (Brand z.B.), Diebstahl etc. absichern.
Damals hatte mir mein Versicherungsvertreter folgendes ausgearbeitet:
Ich konnte zeitlich befristet (was man sicher auch unbefristet kann) meine Hausratversicherung wertmäßig anheben.
Die Figuren wurden als "besonders wertvolle Sammlung" deklariert. Die Bewertung wurde damals folgendermaßen vorgenommen:
1. Normal würde der Anschaffungspreis (marktüblich) der unbehandelten Figuren angesetzt (D-Mark Zeiten, z.b. Packung Revell 8-10 Euro).
Jedoch relativierte sich das durch den Verkaufspreis einer bemalten Figur, da hier der Kaufpreis der Rohfigur enthalten war.
Anschaffungspreis für Rohfiguren würde für Zinnberge gelten.
2. aus verschiedenen Quellen (d.h. nur eine Quelle, dort aber mehrere Anbieter - also ebay), mussten verschiedene Beispiele erbracht werden, wie bemalte Figuren gehandelt werden. Das konnte man aus "Sofort Kaufen", bzw. aus abgeschlossenen Transaktionen bewerten. Ideelle Werte waren völlig uninteressant, es zählte lediglich, was real eine Wiederbeschaffung kosten könnte (obwohl eine Wiederbeschaffung real wohl kaum möglich gewesen wäre). Wieviel Zeit man selber reingesteckt hatte oder wie man es bewerten würde, war wie gesagt ohne Belang.
3. Grobe Übersichtsfotos der "Sammlung"
4. Eine berufene Person (musste kein vereidigter Gutachter sein), wie z.B. ein Figurenhändler, besser mehrere davon, musste bestätigen, dass es für derlei Figuren einen Markt gibt und diese einen gewissen Wert darstellen.
Aus meiner Erinnerung sind wir bei der "Rohfigur" auf einen Preis von 18 Pfennig gekommen (Figurenpackung 48 Figuren zu 9 Mark).
Diesen Ansatz hatte ich für massenhaft noch unbemalte Schachteln, bzw. schon vom Gußast genommene.
Damals wurde ein Kaufpreis von 1,50 - 2,00 DMark für eine bemalte 1:72 Figur ermittelt.
Es wurde dann 30.000 Figuren a 1,75DM bewertet Ein Wert von über 50.000 DM. Die Jahresprämie für den erhöhten Wert der gesamten Hausratsumme war recht beachtlich. Da es aber zeitlich befristet war und im Falle des Falles der Figurenverlust in dieser Höhe ausgeglichen worden wäre, war es das wert.
Aber spekulieren nützt hier nichts. Reale Angebote des Versicherungsunternehmens Eures Vertrauens schaffen Klarheit.
Denn ich weiss gar nicht, ob das heute noch so geht. In der Regel wird ja heute nach Quadratmeter Wohnfläche ein Standardwert ermittelt.
Pauschal pro Quadratmeter 650 Euro. Der dürfte aber m.E. anpassbar sein.
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