Epochen > Tabletop allgemein

Was kann tabletop?

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Decebalus:
@tattergreis. Ja, ich widerspreche dir auch.

Erstmal ging es mir aber darum, dass die Frage einfach oder komplex nichts mit dem Simulationscharakter zu tun hat.

Mein Widerspruch wäre, dass viele Regelwerke durchaus den Anspruch haben, Schlachten zu simulieren. Und aus denen kann man auch grundsätzlich etwas lernen.

Selbstverständlich hast Du Recht, dass Kriegsspiel, wie es beim Militär betrieben wird, zur militärischen Ausbildung dient, während Tabletop Spaß machen soll. Damit gibt es einen grundsätzlichen Unterschied. Aber viele Tabletop-Regeln sehen den Spaß darin, dass ihr Ergebnis "realistisch" ist. Und hier nähern sie sich eben Simulationen an.

Ich würde annehmen, dass man mit Grande Armee oder Age of Eagles doch Erkenntnisse zur Schlacht bei Waterloo gewinnen kann. Das mag auf kleiner Ebene sein, etwa wie klein das Schlachtfeld war oder dass eben die Stärke der Truppen bestimmte Möglichkeiten nicht eröffnete.

Der Militärhistoriker Philipp Sabin ist übrigens der Meinung, man kann aus Simulationen historische Ergebnisse ziehen.
https://www.amazon.de/Lost-Battles-Reconstructing-Clashes-Ancient/dp/0826430155
Und seine Regeln sind eigentlich auch nichts anderes als ein grid-basiertes Tabletop-System.

tattergreis:
Das Buch kenne ich, ich hab mir auch Spiele von ihm bestellt, dann aber festgestellt, dass ich gar keine Victrix-Figuren und Aventine Zinn dafür brauche. Antike ist aber nur ein Fun-Projekt gewesen (statt Total War eben TT), da hat das nicht gepasst. :)

tattergreis:
Ich sehe die kritische Frage der Komplexität auf einer anderen Ebene, die Sicht und die Möglichkeiten eines realen Heerführers und die eines Tabletopspielers. Der 10000 Fuß-General kämpft um mehr oder weniger nix, weiß sehr viel über Erfolge und Verluste seiner/ gegnerischen Truppen etc etc. Allein ein Multiplayer mit Hierarchien simuliert imho viel mehr als ein ausgeklügeltes Regelwerk mit einem einzelnen Kommandeur pro Seite.

cheers

Sebastian77:
Halli Hallo,

 soweit ich weiß basierte deutsche Sieg über Frankreich 1940 auf einem Kriegspiel. Der deutsche Vorstoß wurde Simuliert, die dabei durchgeführten Bewegungen und Befehle waren den Kommandoeuren bekannt.
 Dadurch wurde dieser deutsche Angriff so schnell, dass es den Franzosen schlicht nicht möglich war, diesen Aufzuhalten.
1944 fand während der alliierten Invasion in der Normandie ein Kriegsspiel statt, daher waren die deutschen Befehlshaber nicht in ihren Hauptquartieren, die Invasion der Alliierten wurde nicht abgewehrt.
 Das sind die extremen Beispiele, welche mir einfallen.
Weiterhin dient jede Simulation auch dazu, eine Zusammenarbeit einzuüben,  Haltungen, Kompetenzen und Fähigkeiten abzustimmen und eine funktionierende Kommunikation zu etablieren.

 Schwächen des Regelwerkes sollten dabei erkannt und verbessert werden.  In Sebastian Hafners "Die Marneschlacht" sagt " Moltke": So führen wir nicht!
Erst dann schickt er seinen Stabsoffizier los.
General Lee hatte große Probleme, wenn ihm Kommandeure ausfielen, die mit seinem "Spielstiel " vertraut waren, also nicht in der Lage waren,  ausreichend Initiative zu entwickeln. Also im "System Lee" nicht eingespielt waren.
 Market Garden, kein Funkspiel vorher, keine Kommunikation.
Im kleinen kann man auch vom Tabletop lernen.
Meine wichtigste Lektion war, die Aufstellung ist der erste & wichtigste Spielzug. 2. Die Spielregeln kennen hilft auch.


M. f. G .   Sebastian77

tattergreis:
Gehört m.E. nicht wirklich zum Thema, aber meines Wissens hat die Wehrmacht ein Kriegsspiel unter Leitung von Paulus (später G.Feldmarschall) durchgeführt, um Unternehmen Barbarossa zu üben. Ergebnis war, dass Russland mit den vorhandenen Mitteln nicht in einem Blitzkrieg zu erobern war. Das Ergebnis des KS hat man dann bekannterweise ignoriert und gewissermaßen bestätigt.

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