Bei Spielen von Warlord Games, wie Hail Caesar eben, gibt es eigentlich auch ein Punktesystem im Regelheft, so dass man sich die Listen selbst erstellen kann. Das solltest du dir aber nochmal von jemanden bestätigen lassen, der Hail Caesar richtig kennt. Ich habe da nur mal reingeschaut und das ist länger her.
Die Regeln von Warlord Games sind eigentlich für große Tische und viele Minis konzipiert. Da wirst du mit kleinem Tisch sowieso an den Regeln schrauben müssen. Davon, dass sie keine Armeelisten für deine Zeit anbieten musst du dich also nicht abschrecken lassen, wenn du dich für Hail Caesar entscheidest.
Bei DBA (und auch bei Art de la Guerre) sind die Armeelisten im Regelbuch enthalten, bei Triumph und einigen anderen, sind sie online zu finden. Steinhagel hat Listen im Buch, ich kann jetzt aber nicht sagen, ob 100jähriger und Rosenkriege dabei sind.
Wurde Lion Rampant schon erwähnt?
Letztlich solltest du dir die Regeln anschauen. Es wäre Zufall, wenn dich das erste Regelwerk, auf das du kommst, dich abholt. Hail Caesar ist nicht für jeden etwas. Die Regeln von Warlord sind auch an vielen Stellen unrealistisch. Beides gilt für die meisten Regeln. Es kann nicht alles simuliert werden, daher greifen sich die besser durchdachten Systeme Aspekte heraus. Bei DBA etwa steht die Perspektive des Generals im Vordergrund, während die Unwägbarkeiten der Befehlsweitergabe einfach durch die Ermittlung der Anzahl der Handlungsmöglichkeiten mit einem sechsseitigen Würel, auch "W6" genannt, erfolgt. Da sind dann auch die 12 Basen als "Elemente", nicht als Einheiten erklärt: Etwa so wurden Schlachtordnungen tatsächlich eingeteilt und in der Regel konnte der Feldherr nur diesen großen Elementen effektiv befehlen. Wie geht ein Kampf aus? Einige Systeme nehmen Punktesysteme mit Stärke- und Kampfkraftwerten oder anderen Zahlen und dann wird gewürfelt. Bei DBA wird das durch einen Vergleich modifiziert: Leichte Reiter haben gegen Kavallerie wenig Chancen, entkommen aber meist. Daher wird bei DSA von einem Stein-Schere-Papier-System gesprochen. Die Bewegung ist bei DBA geometrisch-theoretisch korrekter, aber dafür komplexer. Damit kommen viele nicht klar. Und so hat jedes System seine Vor- und Nachteile, meist fehlen Dinge, während andere überbetont sind.
Was die Spielerzahl angeht, haben Hail Caesar und DBA/Triumph! sicher die Nase vorn. Lion Rampant kann ich dabei nicht einschätzen. (Ich gehe davon aus, dass DBA immer noch das verbreitetste System für Antike und Mittelalter ist. Aber in Deutschland sieht die TT-Welt manchmal anders aus.)
Aber nochmal: Damit die Regeln von Warlord wirklich Spaß machen, braucht es viel Platz und viele Minis. Das schreiben sie sogar selbst, wenn auch durch die Blume.
Und meiner Überzeugung nach wirst du sowieso verschiedene Systeme ausprobieren. Da ist eine Basierung wichtig, die das zulässt. Denn für die Regeln deines Zeitabschnitts ist diese wichtig. Für viele Regeln ist die Basierung, die DBA verwendet Standard. Und frag mal Vodnik, die Basierung lässt sich auch auf viele andere Systeme übertragen. Wenn du dann ein System als dein System erkannt hast, kannst du auf die spezielle Basierung umstellen.
Die DBx Bsierung, wie sie genannt wird, geht auf die Basierung von WRG, den Regeln der 'Wargame Research Group' zurück, die den einfachen Titel 'Wargames' trugen. Davon leiten sich viele Systeme ab. Dabei hängt die Breite der Base vom Maßstab ab. Bei 28 mm wären das 60 mm. Durch die unterschiedliche Tiefe und die Figurenanzahl wird dann die genaue Truppenart symbolisiert. Es gibt auch eine Basierungsweise, bei der Figurenzahl und Tiefe erhöht sind, damit alles prächtiger aussieht. Die steht der normalen Basierung aber nicht im Wege. Auf Vodniks Webseite sollten sich die restlichen Angaben finden lassen.