Der Pub > An der Bar
Verändert der 3D-Druck unser Hobby, zerstört er es etwa sogar?
Dirk Tietten:
Auch wenn das das eigentliche Thema nicht her gibt (Entschuldigung an Headbert)aber ich sehe das mit dem Geld anders.
Wirtschaftlich muss bei mir im Hobby nichts sein,muss vor allem Spaß machen bei Figuren gefallen auch historisch korrekt sein und bei Technik funktionieren.Das gerede mit angeblichen teuren Produkten ist für mich immer seltsam,wenn ich das Geld habe dann kaufe ich mir das was mir gefällt egal wie teuer und basta.Ist kein Geld mehr da muss ich halt warten und kaufe mir das was ich haben will halt später.Und das die Leute genügend Geld haben sieht man ja hier wie auch in allen anderen Foren am Markplatz.Was da an Hobbyzeug verschleudert wird ist für mich unverständlich.
Grüße Dirk
D.J.:
Da ich mit der Kosten / Nutzenrechnung begonnen habe ...
Da geht es mir zwar auch um das zur Verfügung stehende Geld des Hobbybudgets, aber auch darum, dass nichts unendlich ist. Und im Bezug auf das Hobby meine ich damit in erster Linie Zeit und Platz.
Um all das Zeug, dass man drucken kann, auch sinnvoll zu bespielen, benötigt es Zeit. Zeit zum Vorbereiten der Minis, Zeit zum Bemalen und letztendlich Zeit zum Bespielen. Eine Mini in die ich zig Stunden investiert habe und die dann nicht genutzt wird, ist für mich persönlich also unrentabel weil (für mich persönlich) verlorene Zeit.
Wenn ich "Stehrümchen" oder "Nippes" haben will, brauche ich keinen Drucker sondern nur einen gut sortierten Flohmarkt ;)
Eine Miniatur, die nie bespielt wird, kostet mich zudem nur unnötigen (Lager)platz, den ich anderweitig für mein Hobby nutzen kann, ebenso der Drucker selber. Nicht jeder hat einen Ballsaal als Hobbykeller oder möchte in jedem Raum eine Vitrine mit seinen Püppies stehen haben. Da ist also auch der Platz eine begrenzende Ressource.
Und daher muss man sich - meiner Meinung nach - persönlich eben fragen, ob sich der Aufwand des 3D-Drucks lohnt, das Einarbeiten in das Thema Drucken, das Erlernen der Software und ob einen ganz am Ende das Drucken en masse nicht im wahrsten Sinne des Wortes erdrückt ;)
Das allles abseits von Hobbybudget und anderen finanziellen Fragen.
Wenn das für den Einen so funktioniert, ist das prima.
Wenn das aber für den anderen nicht rund läuft und sich am Ende mehr "Wargamer-Stress" entwickelt, wie Decebalus es so treffend sagte, dann sollte man es lieber lassen.
Wird der 3D-Druck das Hobby verändern?
Er ist schon dabei die Aspekte und Möglichkeiten zu erweitern. Massenminis marschieren neben Individuelldgedruckten, Schaumstoffklötze mit Dachschindeln aus Papier stehen neben high-end Selbstdrucken ...
Ich empfinde diese Zeit, die wir gerade erleben, als unglaublich üppig und spannend :)
Wird der 3D-Druck das Hobby zerstören?
Diesen Untergang durch technischen Fortschritt haben schon andere Branchen kommen sehen (ebooks um nur ein Beispiel zu nennen) und sie existieren immer noch. Daher sehe ich das sehr gelassen.
Und wenn mir ein Angebot passt, nehme ich es gerne und ohne Kopfschütteln an, egal ob second hand wegen "Räumungsverkauf im Hobbyzimmer" oder 3D-Druck vom Profi.
Meine Grenze ist da nur der zur Verfügung stehende Platz und die mir zur Verfügung stehende Zeit :)
gwyndor:
Das ist wirklich ein gutes Argument, auch bei mir sehe ich die hauptsächlichen Beschränkungen für mein Hobby weniger im Geld, sondern in Platz und Zeit. Mein "Zinnberg" wächst kontinuierlich, und zum Spielen komme ich eben auch nicht 7 Tage die Woche. Genauso wächst aber auch meine Sammlung an bemalten Figuren und Gelände, so das ich manchmal auch "ausmisten" muss.
Durch den 3D Druck kommt jetzt bei so manchem Wargamer noch der "Fileberg" zum Zinnberg hinzu: Ähnlich wie beid digitaler Fotografie oder Filmen hortet man Gigabites an Files, die am Ende nie gedruckt werden. Aber Hauptsache abgespeichert. Das scheint mir im Moment ein ziemlicher Hype zu sein, aber wie jeder hype wird er sich wieder abflachen und auf ein gewisses Niveau einpendeln.
Die Hauptveränderung trifft sicher die Händler und Figurengiesser: Die Händler werden weniger in dem Maße, wie Spieler sich ihr Zeug selbst ausdrucken. Bei den Figurengiessern wird vor allem manche one-man-show ihren betieeb einstellen. Gute Designer dagegen werden kein problem haben, sie können nun Druckfiles statt Figuren anbieten. Da liegen auch die Vorteile des 3D Druck: Man kann auch wirkich abseitige Dinge designen und muss sich nicht so sehr überlegen, ob sich davon auch genügend Exemplare gegossen verkaufen lassen. Gerade bei den teuren Großfiguren ändert sich da viel.
Ich persönlich bin seit Weihnachten auch in den Geländedruck eingestiegen und freue mich nun über eine Vielfalt an Gebäuden zu humanen Preisen, die ich aus Resin, Plasik oder MDF so nie bekommen hätte.
Zusammengefasst wird der 3D Druck also unser Hobby verändern, aber sicher nicht zerstören. Im Gegenteil, die Auswahl an qualitativ guten Modellen war nie größer.
flytime:
Ich denke auch, das 3D Druck das Hobby nicht zerstören aber nachhaltig verändern wird. Wer weiß vielleicht gehen wir in 5 Jahren in den Hobbyladen unseres Vertrauens und da steht nur noch ein Drucker drin und wir bekommen unsere Figuren einfach direkt gedruckt?
Es macht auf jeden Fall Spaß die aktuellen Entwicklungen zu beobachten. :)
chris6:
Ich durchstöbere gerade das Internet nach Science Fiction Gelände in 15mm und da finden sich mittlerweile mehr Anbieter für Dateien als für fertige Sachen. Das ist mir schon sehr aufgefallen und ich habe mich dabei ertappt mal nach den Preisen für einen Drucker zu schauen. Leider bin ich ein absoluter No-Tech-Dude, somit bräuchte ich immer jemand, der mir das alles druckt. Aber ich traue den Drittanbietern einfach noch nicht oder es ist mir zu umständlich.
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