Epochen > Frühes Mittelalter bis zur Renaissance
welche Figuren kann man für Sachsen verwenden karolingische Zeit?
Maréchal Davout:
Finde den Austausch und die Informationen hier ungemein interessant. Habe ja auch meine Saga-Dark Age Truppen für West/Nord/Mitteleuropa und bin Niedersachse. Da kann man überlegen, wie die generischen Truppen mit ein paar Sondermodellen Richtung Kontinentalsachsen präsentiert werden können. 🙂
W. Henkel:
Hallo Riothamus,
vielen Dank für deine sehr ausführlichen Informationen und die Mühe die du dir bis jetzt gemacht hast um auch die anderen Interessierten mit deinen Beiträgen mit Input zu versorgen. Ich für meinen Fall habe zu diesem Thema sehr viel, für mich neues, dazu gelernt. Ich freue mich schon auf weitere Beiträge und anscheinend ist es auch für andere Forenmitglieder ein lesenswertes Thema. So macht das Forum Freude, ein guter Austausch von Fragen, Antworten und Beiträgen die für viele nützlich sind.
Koppi (thrifles):
Hi Walter,
schau doch mal meine beiden BLOG Einträge zu 882 Trier an. Da habe ich mich auch für generische "karolingische" Figuren entschieden, die man auch als Sachsen einsetzen kann. Nicht die mit den Karolinger Helmen, aber die anderen Minis, die ich da vorstelle.
Vielleicht eine Inspiration für Dich.
ThorstenK:
Freut mich, helfen zu können :D
Hab früher Reenactment gemacht, aber primär Hochmittelalter und Römerzeit 1-3Jhd. / Barbaricum. Entsprechend sieht meine Bibliothek auch aus.
Hab mal kurz quergeschaut, was der Bildband zu "Kunst und Kultur der Karolingerzeit" hergibt:
- Kettenhemd: es wird genau auf einen Fund bei Rullstorf (Kr. Lüneburg), und explizit als "im sächsischen Kontext einzigartig", verwiesen. Natürlich möglich, dass Kettenhemden zu teuer waren, um sie einfach mit zu bestatten ....
- ein paar Schildbuckel, aber immer etwas extravagant, keine "einfachen" Halbkugelkalotten. Die meisten Modell "Spitztitte" (sorry ..). Dazu eiserne Schildfesseln
- Waffen schwerpunktmäßig Schwerter, Speere, Saxe, Pfeilspitzen. Die Axt eher wenig
- Helme keine
Natürlich muss offen bleiben, was die Beigaben-Sitte als "angemessen" verlangt hat, die Befundsituation in Gräbern muss nicht dem tatsächlichen Bestand entsprechen.
Nicht zur Frage passend, aber vielleicht interessant:
- in Groß Rahden scheint es einen fragmentarischen Schildfund zu geben mit Schildbuckel aus Hartholz
- ich weiß nicht mehr, wo es stand, aber in Berlin gibt es (so erinnere ich mich) einen Fund eines Schildes, slawisch, gepflochten aus Weidenrute, die Schildbuckel ebenso. Und Guinea hat vergleichbare
=> https://smb.museum-digital.de/object/18689?navlang=de
Riothamus:
Nun, in Bremen wurde zumindest ein Helm gefunden.
Ein Forum ist doch zum Informationsaustausch da und die Zeit gehört zu meinen Themen. Da bin ich gern ausführlich.
Mir geht es schon wieder schlecht und ich muss mich hinlegen, weshalb ich einiges auf morgen verschieben muss.
Aber schon mal eine sehr nützliche Angabe:
David Nicolle (Autor), Graham Turner (Illustrator), The Conquest of Saxony AD 782-785 - Charlemagne's defeat of Widukind of Westphalia (= Campaign, Bd. 271), Osprey Publishing 2014.
Es sind viele wichtige Stücke abgebildet, u.a. der erwähnte Helm, zeitgenössische Abbildungen großer Saxe und eine Miniatur aus dem Stuttgarter Psalter, bei der die bösen evt. durch Sachsen dargestellt sind. Bis auf das Münzbild und dem Reiter aus dem Louvre* sind übrigens die wichtigen Bildquellen zum Aussehen Karls des Großen enthalten. Der Krieg ist bis 785 beschrieben. Einige Interpretationen der Quellen zu Geschehnissen sind so nicht zu halten, einiges ist auch fantasievoll ausgeschrieben. Aber dadurch entstehen auf Grundlage der lakonischen Quellen erst brauchbare Szenarien für TT. Angesichts der dünnen Quellenlage ist da schon fast alles zu Ausrüstung und Aussehen gesagt.
Die erwähnte, durch Widukind von Corvey beschriebenen Ritualstandarte ist leider nur als literarisches Bild des Heidentums zu verstehen, nicht als Feldzeichen. Das wird darin nicht deutlich genug gesagt.
Vielleicht zwei zusätzliche Details jenseits jenes Buches. Widukind hatte an einer Hand eine Deformation. Wahrscheinlich stand der Mittelfinger nach oben ab. Tatsächlich weist - zur Überraschung der Historiker - eines der drei Skelette aus Enger diese Deformation auf. Vielleicht kannst du das ja bei deinem Kriegsherrn nachbilden.
Das Zeichen des freien Sachsen war ein Strohhut. In den Bilderhandschriften des Sachsenspiegels sind Richter damit gekennzeichnet. Wenn du geschickt genug bist, wäre das eine Besonderheit. Sie sehen anders aus als moderne Strohhüte. Am Ende des Sachsenspiegel-Artikels bei Wikipedia sind Digitalisate von Bilderhandschriften verlinkt. Klar, Jahrhunderte später, aber eben die Quelle zum Aussehen der Strohhüte. Und du fragtest ja nach Besonderheiten.
Morgen dann zu anderen Phasen des Krieges und den beiden Monographien zu den Sachsen.
* Ja, das ist Jahrzehnte jünger, kann ihn aber dennoch zeigen.
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