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Professionelle Kriegsspiele

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Antraker:
Dank Euch für die interessanten Antworten.

Also die Tendenz geht zu 'freies Kriegsspiel', wie ich hier und anderswo lese.
Ich verstehe das so, dass das ohne konkrete Regeln abläuft und da eher erfahrene Veteranen die Ergebnisse der jeweiligen Kämpfe abschätzen. Da frage ich mich, in wie weit politisch und propagandistisch indoktinierte Veteranen da dann richtig liegen können/konnten. Sprich: Die Kampfkraft und Moral der eigenen Truppen und die der Gegner realistisch einschätzen.
Das mit dem Moral einschätzen hat ja öfter so gar nicht geklappt (siehe - sehr platt formuliert - Bomben-Terror gegen London um zu Friedensverhandlungen zu zwingen).

So der so hätte ich da zu gern mal Mäuschen gespielt, bei dem Kriegsspiel am Vorabend des sogenannten D-Day!

tattergreis:
Bei dem Kriegsspiel von 1824 gibt es keine Moral im Sinne von Tabletop, unwahrscheinlich, dass das im freien KS anders gehandhabt wird. Und meines Erachtens geht es bei einem Kriegsspiel auf operativer Ebene zum einen um Logistik, was unpolitische Zahlen sind, zum anderen geht es um die Abwägung der Erfolgsaussicht von verschiedenen Strategien. Am Ende eines Kriegsspiel gibt es (anders als im Tabletop) keinen Sieger und Verlierer, es handelt sich um eine Analyse.

Antraker:

--- Zitat von: tattergreis am 08. August 2024 - 10:17:53 ---Und meines Erachtens geht es bei einem Kriegsspiel auf operativer Ebene zum einen um Logistik, was unpolitische Zahlen sind...

--- Ende Zitat ---
Interessant.
Wie kriegt man unpolitisch in den Griff, dass die Logistik der Wehrmacht in der Normandie u.a. von der alliierten Luftherrschaft stranguliert wurde? Steht da jemand am Spieltisch und sagt: "Mit unserer Luftwaffe ist einfach nicht zu rechnen. Gehen wir davon aus, dass wir uns taktisch nur noch nachts bewegen können. Tagsüber rechnen wir mit X-% Verlust pro Kilometer!"

Sunzi:
Ich kann kurz beitragen was ich über das Kriegsspiel der deutschen Invasion durch die Rote Armee 1940 gelese habe. Es war auf sehr hoher Ebene und es gab zwei Spiele. Team Rot (Pavlov) und Team Blau (Shukov). Der Sieg Shukovs in diesem Spiel und das schlecht durchgeführte Briefing von Stalin im Anschluss führte wohl zum Führungswechsel bzw. war Anlass für den Führungswechsel. Interessant für uns ist an der Stelle bezüglich der "unpolitischen Zahlen", dass die dargestellte Schlacht zwei Wochen nach einem Angriff angesetzt wurde. Man ging also davon aus dass ein deutscher Vorstoß für diesen Zeitraum relativ gut abgewehrt werden konnte bzw. dass die Wirkung des initialen Angriffs ignoriert werden konnte und dann erst der entscheidende Moment der Schlacht käme, den man eben durchspielt.

tattergreis:

--- Zitat von: Antraker am 09. August 2024 - 05:32:37 ---
--- Zitat von: tattergreis am 08. August 2024 - 10:17:53 ---Und meines Erachtens geht es bei einem Kriegsspiel auf operativer Ebene zum einen um Logistik, was unpolitische Zahlen sind...

--- Ende Zitat ---
Interessant.
Wie kriegt man unpolitisch in den Griff, dass die Logistik der Wehrmacht in der Normandie u.a. von der alliierten Luftherrschaft stranguliert wurde? Steht da jemand am Spieltisch und sagt: "Mit unserer Luftwaffe ist einfach nicht zu rechnen. Gehen wir davon aus, dass wir uns taktisch nur noch nachts bewegen können. Tagsüber rechnen wir mit X-% Verlust pro Kilometer!"

--- Ende Zitat ---

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