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Autor Thema: Die Brücke von Jachroma  (Gelesen 7436 mal)

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khr

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Die Brücke von Jachroma
« am: 27. Juni 2009 - 09:42:25 »

Zitat
Es ist November 1941, die Wehrmacht steht vor den Toren Moskaus. Gleichzeitig versucht sie, die Stadt von Norden und Süden zu umgehen und einzuschließen. Im Süden rückt Guderians Panzerarmee auf Tula vor. Im Norden rückt die 3.Panzerarmee nach Osten, an der Spitze die 7.te Panzerdivision, die einst unter Rommel den Durchbruch zum Ärmelkanal errang.

Aber nach dem langen Feldzug ist die 7.Panzerdivision nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ihre Speerspitze besteht aus einer kleine Kampfgruppe: 2 Bataillone Infanterie, eine Kompanie  Pz.Kw 38(t), ein paar Züge Unterstützungstruppen.

Die Kampfgruppe rückt über Schleichwege auf den Moskau-Wolga.Kanal vor. Er ist das letzte Wasserhindernis in Nord-Südrichtung, das eine Umfassung Moskaus blockiert. Und die Rote Armee hat dahinter keine Befestigungsanlagen mehr...

In der Nacht zum 28. November gelingt es einem kompaniestarken Stoßtrupp, sich durch die Wälder bei Jachroma zu schleichen und dort die Brücke über den Kanal zu nehmen.

Das Gros aber steht noch weiter westlich und muß den Weg durch die Stadt freikämpfen.

Ohne daß es die Deutschen ahnen, ist östlich des Kanals das Aufmarschgebiet der 1.ten Stoßarmee,  die, frisch aufgestellt, die Gegenoffensive der Roten Armee vorbereitet.
Dieses Szenario haben wir neulich in unserem Hamburger Club mit 6mm Miniaturen nachgespielt.



Gespielt haben wir mit den Regeln „Battle Group Commander“, einer Weiterentwicklung von „Spearhead“. Auf die Details will ich nicht eingehen. Zum Verständnis der Bilder sei aber gesagt, daß ein Modell, bzw. eine Base Infanterie einen ganzen Zug darstellt. Maßstab des Geländes ist 1“ = 100 m.




Ein grauer Wintertag bricht an. Schnee liegt auf dem Boden. Es ist kalt – noch nicht die mörderische Frostkälte des Dezembers, aber kalt genug. Die Deutschen treten zum Angriff an.

Währenddessen schlafen die ahnungslosen Russen in ihren Zelten und Quartieren.



Aber es gibt aufmerksame Posten: „Alarm, Nemetzki, Dawai, Dawai. Auf Männer“. Die ersten Schüsse empfangen die Deutschen. Aber der Angriff ist im Gange.

Aber nicht überall klappt die Alarmierung so gut. „Was ist?“ „Alarm, Desantniki, Fallschirmjäger auf der Brücke. Wo ist der Kommandeur?“ „Keine Ahnung, hier nicht! Versuch\'s mal bei Swetlana“

Es gelingt der Kampfgruppe, durch Jachroma zu brechen. Aber im Vorort nördlich des Einbruchs, vom Gros getrennt, hält sich ein Zug russischer Schützen hartnäckig gegen zahlreiche Sturmangriffe. Und im Stadtkern steht fast ein ganzes Sowjetbataillon.



Währenddessen versucht der Stoßtrupp, seine Stellung zu erweitern. Der erste Deutsche Zug über die Brücke bermerkt im offenen Feld vor sich keinen Feind. Allzu sorglos rückt er vor und wird von flankierenden MG aus Semeschki und Peremilowo vernichtet.

Wird es den Landsern gelingen, das Ostufer zu nehmen und zu halten?

Der Sowjetkommandeur telefoniert in alle Richtungen nach Verstärkungen. PAK, Artillerie, Schützen..., aber sie treffen nur kleckerweise ein.

Während ein Zug Panzer über die Brücke prescht, gehen die beiden anderen am Westufer in Stellung, um Feuerschutz zu geben.



Eine Kompanie Panzerabwehrgeschütze rollt von Süden heran (links vorne im Bild). Die werden den faschistischen Tanks Beine machen. Aber – die Entfernung von Semeschki aus ist zu groß. Also, vor, auf die offene Fläche. Schwerer Fehler, die PAK werden von den Panzern am anderen Ufer zusammmengeschossen, noch bevor sie abprotzen können.

„#*@%, die PAK hat\'s erwischt. Los, bereitet Molotowcocktails vor.“, „Wir haben kein Benzin, Genosse Kommandeur“. „Egal, alles, was brennt“, „Da sind ein paar Kasten Wodka“ „Also, worauf wartet ihr noch?“ „Genosse, es ist Wodka, guter Wodka“. Aber dazu kam es am Ende doch nicht.

Der Kampf in Jachroma dauert lange. Langsam gewinnen die Deutschen die Oberhand. Der Sowjetische Kommandeur sieht sich in die Defensive gezwungen, dann gibt er den Befehl, sich  nach Süden abzusetzen.
Der einzelne Zug in Nord-Yakhroma hat bis jetzt durchgehalten. Nun zerstreuen sich die Männer, sie versuchen, sich in kleinen Gruppen über die Vorgärten und durch die Wälder zur eigenen Truppe durchzuschlagen.
Den abrückenden Schützen gelingt es im Straßengewirr von Jachroma, sich vom Feind zu trennen.    Beim Bataillonschef trifft ein Offizier ein, Vertreter des Regimentskommandeurs. „Sind Sie verrückt geworden? Hinter uns ist Moskau. Hier muß bis zum letzten Mann gehalten werden. Sorgen Sie dafür, daß Ihre Männer zum Stehen kommen. Sonst ...“ Und tatsächlich, es gelingt, die weichende Truppe zum Halten zu bringen. In Süd-Jachroma sammeln sie sich wieder. Der Kampf auf dem Westufer geht weiter.

Im Osten gehen drei Batterien Haubitzen hinter dem Wald in Stellung. Aber, noch können sie nicht gezielt schießen. Ein Beobachter muß vor, um Anweisungen zu geben.
Endlich ist der Artilleriebeobachter in Stellung. Am Telephon zu den Haubitzen kurbeln. Nichts. Nachprüfen, reparieren, endlich steht die Verbindung.

Die Haubitzen schießen sich auf die Brückenabfahrt ein. „Volle Deckung“, wenn die Granaten heranheulen. Die Landser, die über die Brücke wollen, müssen sich immer wieder auf den Boden werfen. Und „Los weiter“, bis die nächste Salve herunterrauscht. Den Panzerfahrern geht es nicht viel besser. „Luken Dicht“, und immer wieder von Nahtreffern durchgeschüttelt. Schließlich gelingt es doch, von der Brücke herabzukommen und sich  zu entfalten.






Von Norden rückt ein Infanteriebataillon heran und besetzt, Höhe 213 und das Waldstück.



Nach einiger Verzögerung kommt auch von Süden Infanterie heran. Ein Panzerregiment ist ebenfalls in Bewegung gesetzt worden – keine T-34, sondern nur T-26 – Blechbüchsen – aber immerhin.

Doch es kommt nicht mehr zu weiteren Kämpfen. Die Nacht kommt früh in dieser Jahreszeit.

Unsere Spielzeit war zu Ende bevor es zu Nahkämpfen am Ostufer kommen konnte.

Im Spiel waren die Deutschen nicht ganz so erfolgreich wie 1941:


Zitat
Die Kampfgruppe konnte die Hügel über dem Kanal und die nächstgelegenen Ortschaften erobern und gegen all Angriffe halten.

In der Nacht dann kam der Befehl zum Rückzug. Die Heeresgruppe Mitte hatte keine Reserven mehr, mit denen sie den Brückenkopf hätte ausnutzen können.


Deutsche Lagekarte, oben, südlich Dmitrow ist der Brückenkopf eingezeichnet.

Nach dem Rückzug wurde die Brücke bei Jachroma gesprengt, die Kampfgruppe zur Bereinigung von russischen Stellungen am westlichen Ufer eingesetzt.

Eine Woche später rollte die Gegenoffensive der Roten Armee an...

Denkmal in Peremilowo

Oberleutnant Reineck, der Führer des Stoßtrupps, der die Brücke genommen hatte, erhielt mehrere Wochen später für diese  â€žschlachtentscheidende Tat“ das Ritterkreuz – posthum. Er war den Wunden erlegen, die er bei Jachroma erlitten hatte.

Wer mehr über das Geschehen 1941 erfahren will, sei verwiesen auf:

Osprey Campaign, Moscow 1941
Paul Carell, Unternehmen Barbarossa
H.Scheibert, Die Gespensterdivision
http://i14.tinypic.com/4vqxag5.jpg
(Verweis aus:
http://forum.panzer-archiv.de/viewtopic.php?t=4791&postdays=0&postorder=asc&highlight=jachroma&start=45)
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Driscoles

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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #1 am: 27. Juni 2009 - 14:32:50 »

Lieber KHR,

ganz großer Bericht. Läßt sich sehr gut lesen.
Der Carellsche Stil \" kleckerweise\" \" aber immerhin\" hat aber auch dich ein wenig beeinflußt. Wunderbar :)

Grüße
Björn
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Koppi (thrifles)

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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #2 am: 27. Juni 2009 - 22:16:57 »

Schöner Bericht. Ist ja wirklich eine riesige Platte oder wirkt das so durch die 6 mm Modelle ?
Hoffe Ihr führt den Angriff dann noch weiter, und man liest noch mehr.
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http://www.thrifles.blogspot.com/

 http://www.dminis.com/thrifles/galleries/

\" ... Artillerieeinheiten der wichtigsten Nationen (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien ...) sind \"gefärbt\". Das Holz der Kanonen ist bei den Preußen z.B. blau, weil das die Farbe der Nation im Spiel ist (grün für Russland usw.). Das alles sieht scheiße und spielzeugmäßig aus...\"
Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

khr

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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #3 am: 27. Juni 2009 - 22:21:25 »

Zitat von: \'Driscoles\',index.php?page=Thread&postID=33009#post33009
Der Carellsche Stil \" kleckerweise\" \" aber immerhin\" hat aber auch dich ein wenig beeinflußt

Eine mir durchaus bewußte Ähnlichlkeit. Paßt zum Thema und ist leichter zu imitieren als z.B.Caesar im Original  ;)

Gruß
Karl Heinz
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drpuppenfleisch

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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #4 am: 27. Juni 2009 - 23:50:18 »

Kannst Du vielleicht doch noch was zu den Regeln sagen oder einen Link geben. Ich werde gerade bei google nicht fündig.
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khr

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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #5 am: 28. Juni 2009 - 22:41:48 »

Zitat von: \'thrifles (Koppi)\',index.php?page=Thread&postID=33029#post33029
Schöner Bericht. Ist ja wirklich eine riesige Platte oder wirkt das so durch die 6 mm Modelle ?

Die Platte ist eine normale Spielplatte 1,20 m * 1,80 m. Da wir mit 6mm Minis spielen, wirkt sie so groß. In unseren Augen ist es ein wichtiger Vorteil von kleinen Maßstäben, daß man einen besseren Eindruck von den Dimensionen eines Geschehen bekommt, als wenn man mit großen Figuren spielt. Dafür sind dann eben die einzelnen Modelle nicht so hübsch detailliert.

Das Spiel haben wir jetzt beendet, aber wir werden sicherlich nochmal etwas spielen.

Gruß
Karl Heinz
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1246223156 »
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khr

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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #6 am: 28. Juni 2009 - 23:04:50 »

Zitat von: \'drpuppenfleisch\',index.php?page=Thread&postID=33037#post33037
Kannst Du vielleicht doch noch was zu den Regeln sagen

Das ist eine lange, eher traurige Geschichte.

Angefangen hat alles mit Spearhead von Arty Conliffe: http://spearhead.wargamingnet.net/, der auch z.B.Shako und Crossfire geschrieben hat. Arty COnliffe ist ein erfindungsreicher Autor. Spearhead spielt sich flott und hat eine ganze Reihe neuer guter Ideen, um II.Weltkrieg auf einer höheren Ebene als 1 Mini = 1 Panzer zu spielen.

Leider hat Spearhead aber auch eine Reihe Probleme, die mit zunehmender Spielerfahrung immer deutlicher werden.
- Unsauber formulierte Abschnitte, die immer wieder zu Regeldiskussionen führen.
- Massive historische Probleme, die das Geschehen verzerren und zu unrealistischen Taktiken verleiten
- insbesondere sind die Deutschen Truppen Ãœbermenschen
Auf der Yahoo-Diskussionsgruppe http://games.groups.yahoo.com/group/Spearhead/ sind die Probleme immer wieder angesprochen worden. Die Probleme liegen zumeist nicht im System von Spearhead begründet und ließen sich mit relativ einfachen Änderungen beheben. Allerdings hat laut Aussage prominenter Mitglieder der Yahoo-Group  Arty Conliffe inzwischen das Interesse an Spearhead verloren, so daß mit einer verbesserten Auflage nicht zu rechnen ist.

Als Folge davon hat sich eine Gruppe von hauptsächlich Englischen Wargamern zusammengesetzt, um aus Spearhead ein besseres und realistischeres Spiel zu machen, eben \"Battlegroup Commander\": http://games.groups.yahoo.com/group/bgc/ , was ihnen meines Erachtens auch gelungen ist. BGC ist ein viel abgerundeteres, realistischeres Spiel als Spearhead, ist nicht komplexer und nur ein wenig langsamer. Von Spearhead blieben am Ende aber nur ein paar Konzepte übrig.
Das traurige Ende der Geschichte ist aber, daß die Herausgeber von Spearhead aufmerksam wurden und mit einer Copyrightklage gedroht haben. nach der (unfachmännischen) Meinung diverser BGC-Gruppenmitlgieder hätte die Klage kaum eine juristische Grundlage gehabt, aber die Hauptautoren wollten sich auf kein Risiko einlassen und haben die Regeln vom Netz genommen.

Da ich bei der Gruppe mit dabei war. habe ich noch eine Kopie.

Gruß
Karl Heinz
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Xena

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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #7 am: 29. Juni 2009 - 08:37:20 »

Geiler Schlachtbericht ! :sehrgut:
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Mad Mö

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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #8 am: 29. Juni 2009 - 11:18:46 »

Merci für den Spielbericht! :thumbsup:

Anmerkungen des russischen Kommandeurs
Was mir besonders gefallen hat:
Ein Zug Panzer 38(t) (eine ziemliche Gurke im Vergleich zu T34 oder Tiger) ist für Infanterie eine ernsthafte Bedrohung und kann nur im Nahkampf ausgeschaltet werden. (Haarige Angelegenheit!)
Aufgrund des Maßstabes kann es vorkommen, daß die Verstärkung auch mal vier Runden benötigt um ins Kampfgeschehen einzugreifen.
Die Reichweite kommt sehr realistisch rüber. Die russische Artillerie ist tatsächlich Kilometer hinter der HKL geparkt aber auf dem Tisch.
Häufigste Auswirkung von Beschuß ist \"suppressed\" (niedergehalten). Die Truppe hält den Kopf unten und bleibt in Deckung.
Man gibt Einheiten (Batallionen) Befehle. \"Geht dort hin und haltet die Position\" oder \"erobert die Brücke und haltet sie\". Um die Befehle zu ändern ist für Russen 1941 ein relativ hoher Würfelwurf fällig. Da wachsen dem Oberbefehlshaber schon mal graue Haare, wenn der schlaue Befehl von vor drei Runden, sich als Fehler herausstellt.

Was die Deutschen aufhielt, war ein Zug russische Schützen, die sich in den Ruinen festkrallten und nicht weichen wollten und das präzise Feuer der russischen Haubitzen, welches die Deutschen hinter der Brücke festhielt.

Vielen Dank an Rob, den Befehlsgeber der Deutschen
Vielen Dank an KHR für die Gelegenheit BGC zu spielen.
Können wir gerne wiederholen.

P.S.
Swetlana hat es überlebt. :D
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khr

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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #9 am: 29. Juni 2009 - 11:28:54 »

Zitat von: \'Mad Mö\',index.php?page=Thread&postID=33163#post33163
Da wachsen dem Oberbefehlshaber schon mal graue Haare

Ach, deshalb die Kurzhaarfrisur  ;)

Gruß
Karl Heinz
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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #10 am: 30. Juni 2009 - 09:31:25 »

Zitat von: \'Mad Mö\',index.php?page=Thread&postID=33163#post33163
....Ein Zug Panzer 38(t) (eine ziemliche Gurke im Vergleich zu T34 oder Tiger) ist ...
Bitte nicht falsch verstehen, ich fand den Bericht ja auch geil.., aber ich hab da trotzdem mal ein paar Fragen..:

Das der Panzer 38(t) im Vergleich zu T-34 und Tiger schlecht abschneidet..., o.k. Dafür ist er aber dem T-26 normalerweise locker überlegen. ABER.., ich mein, das Szenario spielt 1941. Da ist ja mit einem T-34/76 (wenn überhaupt) eigentlich nur als einzelner Führungspanzer zu rechnen. Wird bei dieser Spielregel die ihr gespielt habt, keine Einschränkung diesbezüglich gemacht...?

Anderes Beispiel.., der Tiger. Natürlich würde ich den auch liebend gerne einem Panzer 38(t) vorziehen. Aber den Tiger ist ja erst August 1942 an die Front gekommen ( 4 Stck. !- und die haben versagt...) Richtig reichlich wurden sie nie. (Kursk = ca. 5% der eingesetzten Panzer...) insgesammt ca. 1400 Stck. Darum meine Frage.., darf man den Tiger in der Regel einfach nehmen wie man will..?

Das wäre dann ja aber nicht sehr historisch...oder..?
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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #11 am: 30. Juni 2009 - 10:50:23 »

Huhu Xena!
Ich habe angenommen, daß nicht jeder, der den Spielbericht liest, Ahnung hat was ein Panzer 38(t) ist.
Deshalb habe ich als Vergleich die bekannteren Panzer T34 und Tiger herangezogen.
In diesem historischen Szenario haben weder Tiger noch T34 etwas zu suchen!
Selbstverständlich könnte man ein \"was wäre wenn\" Szenario spielen aber meiner Meinung nach sind die historischen Gegebenheiten spannend genug.
Schön an diesem Szenario finde ich, daß Ausrüstung zu \"Ehren\" kommt, die man als Spieler unter dem Gesichtspunkt der Effektivität nie anfassen würde.
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Xena

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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #12 am: 30. Juni 2009 - 11:42:04 »

Zitat von: \'Mad Mö\',index.php?page=Thread&postID=33290#post33290
Huhu Xena!
Ich habe angenommen, daß nicht jeder, der den Spielbericht liest, Ahnung hat was ein Panzer 38(t) ist.
Deshalb habe ich als Vergleich die bekannteren Panzer T34 und Tiger herangezogen.
In diesem historischen Szenario haben weder Tiger noch T34 etwas zu suchen!
Selbstverständlich könnte man ein \"was wäre wenn\" Szenario spielen aber meiner Meinung nach sind die historischen Gegebenheiten spannend genug.
Schön an diesem Szenario finde ich, daß Ausrüstung zu \"Ehren\" kommt, die man als Spieler unter dem Gesichtspunkt der Effektivität nie anfassen würde.
Is joo guud...!

Ich hab ja nur gefragt. Hab Deinen Bericht dann ganz einfach falsch verstanden. :suchend:

Aber ich lese in letzter Zeit so viel in Foren, und da drängt sich mir machmal der Gedanke auf, dass es anscheinend eine riesige Horde von Spielern gibt, die beispielsweise glauben, dass das Sturmgewehr 44 eine deutsche Standardwaffe war, der Tiger der Standardpanzer und die 8,8 die Standard-Pak im 2.WK... Da ist mir halt dann in den Sinn gekommen, dass ein solches Denken von Spielregeln herrühren könnte.., weil diese solche Waffen nicht mit Beschränkungen belegen.

Gruss Xena
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drpuppenfleisch

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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #13 am: 30. Juni 2009 - 11:50:16 »

Warum sollte solches zu beschränken Aufgabe der Regeln sein? Eher doch von Szenariodesignern... . Spearhead & Co sind sicherlich keine Turnierregeln, wo man jedes Geländestück und jede Einheit gleich reglementieren müsste.
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khr

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Die Brücke von Jachroma
« Antwort #14 am: 30. Juni 2009 - 12:56:28 »

In der Tat, anders als DBM, FOW oder manch andere Regeln sind weder Spearhead noch BGC darauf angelegt, ein Spiel nach dem Motto \"Jeder bringt 1000 Punkte nach Armeeliste mit\" zu gestalten. Spearhead hat zwar Armeelisten, aber das sind eigentlich Truppengliederungen (wie sieht eine deutsche Panzerdivision 1941 aus, oder eine russische Infanteriedivision 1944). Es wird darauf vertraut, daß die Spieler wissen, was sie tun.

Daß Spieler gern zu Supertruppen greifen ist ja nicht nur bei II.WK Spielen gängige Erfahrung, kein Napoleonisches Heer ohne Kaisergarde, kein Ritterheer ohne Langbogen...

Speziell zur Wehrmacht, denke ich, daß der Eindruck, sie sei hochmodern ausgerüstet gewesen, primär nicht aus den Regelsystemen kommt, sondern aus populärhistorischen, oft journalistisch angehauchten Darstellungen. Da wird dann gern das spektakuläre, zukunftsweisende herausgestellt. Ein Königstiger oder ein Düsenjäger ist nunmal spannender als pferdebespannte Artillerie. Und das setzt sich im Bewußsein der Leser fest, vor allem derjenigen, die sich nicht intensiv mit der Materie beschäftigen. Viele Regelsysteme, aber auch insbesondere die Armeen, die sich Spieler zusammenstellen, geben das dann wieder. Speziell dann, wenn die Spieler den Eindruck haben, daß die Superwaffen auch ihr Geld (=Armeepunkte) wert sind.

Gruß
Karl Heinz
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