Epochen > Frühes Mittelalter bis zur Renaissance

Querstangen am Banner - ab wann?

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Poliorketes:
Die Heraldikregeln sind aber nicht im Mittelalter festgeschrieben worden, sondern erst später.
Der hier wäre z.B. illegal http://diglit.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg848/0021?sid=a4d24f053468b72ab81f1ce5e584b690

Shapur:
Die Querstange wurde hauptsächlich in Europa für die Kirche benutzt. Aber kleinere Trupps haben sich um die Banner ihrer Kirchspiele gesammelt und diese haben in der Regel eine Querstange und ein Heiligenbildchen (Schutzpatron der Kirche). Zum Beispiel die Dithmarscher Bauern sind unter ihren Kirchenbannern in den Kampf gezogen. Für weltliche Fürsten trifft dieses seltener zu, es sei denn diese hätten ein besonderes Banner (Golganfon von St.Georg oder Fairy Banner), also Banner die göttlichen Beistand oder sonstigen Beistand garantieren sollen.

Menic:
@Waibling und Poliorketes.

Heraldiksystem: Nee, nicht explizit deutsche Heraldik, gilt eher allgemein westeuropäisch. Hier in der Schweiz gabs nie entsprechende Richtlinien, deshalb vermieden die Heraldikkurse an der Uni auch eine Fixierung auf ein System (Ich hab\' die Kurse vor Allem wegen meinem Hobby besucht :D ).

Das Querstangenbanner - als Träger des Wappens oder als Gemeine Figur im Wappen - wird in der Heraldik als \"Kirchenfahne\" oder auch \"Gerichtsfahne\" (bez. Chorgerichte etc.) bezeichnet. Da gibt\'s natürlich schon weltliche Geschlechter, die es IM Wappen führen, z.B. Montforter Fahne (heute Landeswappen Vorarlberg) oder die Tübinger Pfalzgrafen (siehe Zürcher Wappenrolle). Dort erscheinen sie als heraldischer Hinweis auf irgendwelche Kirchenpatronate, Gerichtsherrschaften im Besitz der Familie.
Natürlich sind die Regeln erst viel später kodifiziert worden, aber Regeln leiten sich oft vom Ist-Zustand ab.
Meine Post ist einfach als Hinweis zu verstehen, dass Querbanner *eher* für den Klerusadel üblich gewesen sein *dürften* . Wie so vieles in Geschichte und Archäologie lässt sich auch diese Aussage nicht bombenfest nageln, aber wie gesagt, ich hab\' bisher keine Abbildungen von weltlichen MA-Fürsten gesehen, die solche Standarten - als \"Trägermaterial\" des Wappens - führten. Mit der genzen Unsicherheit geh\' ich spielerisch um. Meine Mittelalter-Deutschen für 25mm-DBA sind als nächstes dran, und ich werde diese Regel übernehmen.

lieber Gruss
m

@Poliorktetes: Was ist den am Wappen vom Markgraf von Brandenburg in der Manessehandschrift falsch?

[edit: rrrechtschrbng...]

Antipater:

--- Zitat von: \'Menic\',index.php?page=Thread&postID=33408#post33408 ---... @Poliorktetes: Was ist den am Wappen vom Markgraf von Brandenburg in der Manessehandschrift falsch?
--- Ende Zitat ---

Da ich\'s schon von mehreren Leuten gehört habe: Es sieht so aus, als ob der rote Adler auf schwarzem Grund steht. Hier ist aber wahrscheinlich nur das Silber nachgedunkelt/abgeblättert.

Poliorketes:

--- Zitat von: \'Antipater\',index.php?page=Thread&postID=33412#post33412 ---
--- Zitat von: \'Menic\',index.php?page=Thread&postID=33408#post33408 ---... @Poliorktetes: Was ist den am Wappen vom Markgraf von Brandenburg in der Manessehandschrift falsch?
--- Ende Zitat ---

Da ich\'s schon von mehreren Leuten gehört habe: Es sieht so aus, als ob der rote Adler auf schwarzem Grund steht. Hier ist aber wahrscheinlich nur das Silber nachgedunkelt/abgeblättert.
--- Ende Zitat ---

Das war auch mein erster Gedanke (zumal Brandenburg ja eigentlich Rot auf Silber ist), aber im Vergleich zu anderen Manesse-Miniaturen wirkt es doch schon wie Schwarz.
Zu den (deutschen) Regeln: Es geht nur Farbe auf Metall oder Metall auf Farbe. Farben sind Blau, Grün, Rot und Schwarz, Metalle Gold (Gelb) und Silber (Weiß). Demnach wäre z.B. die portugiesische Fahne heraldisch unkorrekt (Grün an Rot), die norwegische wegen der weißen Borde um das blaue Kreuz auf Rot in Ordnung. Wie der gestreifte hessische Löwe in die Regeln paßt ist mir aber immer ein Rätsel geblieben.

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