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Autor Thema: Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.  (Gelesen 6052 mal)

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Menic

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« am: 26. Mai 2008 - 00:38:30 »

Folgende kurze Schlacht fand vorvorgestern im Freien bei schönem Wetter statt. Mein Gegenüber war ein besonders gerissener General, nämlich Ich selber. Mein Herz schlägt mehr für die leichten, schnellen Syrier (IV/ 6) als für die Knallharten frühen Kreuzritter (IV/7). Die Schlacht war so schnell vorüber und das Resultat so niederschmetternd, dass ich mich entschloss, das Erlebte euch vorzustellen, als Beispiel, wie man es NICHT machen sollte. Es geht vorallem um die Frage: \"Wie führe ich einen sauberen Reiterangriff (Lh+Cav) mit Flankenumfassung gegen Ritter durch?\" mit den Aspekten Timing, Reihenfolge, kalkuliertes Risiko etc.. Also, hier ist der Bericht von einer Schlacht der Kreuzritter gegen Syrien, gespielt auf einem 100x100cm Spielbrett in 25mm.

Im Sommer 1100 macht sich der frisch gebackene Fürst von Antiochia, Bohemund von Tarent, auf, die Grenzen seines Herrschaftsbereichs gegen Ridwan, den dunklen Emir von Aleppo zu sichern. Mit einer kleinen Streitmacht überquert er den Orontes und stösst bis nahe an Aleppo vor. Frühzeitig gewarnt, mobilisiert Ridwan sein Heer und zieht dem Bohemund mutig entgegen. In den Höhen, die das Orontestal von Aleppos Ebenen trennen, stossen die beiden Heere aufeinander.

Das Heer des Ridwan von Aleppo besteht nebst seiner eigenen Ghulam-Leibwache zum grossen Teil aus Reiterei. Als Fusstruppen folgten ihm die Militia von Aleppo sowie leichte Truppen und bis zu den Zähnen bewaffnete fanatische Kommandos der Assassinen. (Cv (Gen), 3xCv, 3xLh, 2xPs, 1xAx, 1x3Wb, 1x7Hd). Es wird schweirig werden, damit auf die gepanzerten Kreuzritter einen bleibenden Eindruck zu machen. Doch Ridwan weiss, dass Überraschung, Wendigkeit und Geschwindigkeit auf seiner Seite sind. Er entschliesst sich, oberhalb der Strasse von Hama nach Aleppo Stellung zu beziehen. Er verlässt das Lager am morgen und setzt mit dem grössten Teil seiner Streitmacht über den Hügelzug. Er richtet seinen Kommandoplatz auf der Spitze des Hügels ein, um sowohl die Militia von Aleppo (7Hd) im Lager im Auge zu behalten, als auch seine leichteren Fusstruppen, die vor ihm auf den Abhängen standen, etwas Festigfkeit zu verschaffen. Seine gesamt Reiterei stellt er an seinem rechten Flügel auf, die schnelle leichte Reiterei an der äussersten Flanke.
Bohemunds Streitmacht war am Vorabend die Strasse hinaufgezogen. Im Schutze eines grossen Felsens errichteten sie das Lager. Am Morgen wird der Felsen von den fanatischen Pilgern des Georgius Guilelmus Frutex besetzt, und die Speerwerfer aus Kilikien folgten ihrem Beispiel. Als Antwort auf die massierte Reiterei der Syrier stellt Bohemund sich und seine gesamte Ritterschaft ihnene gegenüber am linken Flügel auf, mit einer tief gestaffelten Truppe von Speerträgern nahe beim Felsen. Um dem Syrier die Lage komplizerter zu machen, lässt er eine grosse Anzahl schwerer Infanterie in einer Kolonne auf dem äussersten rechten Flügel antreten und stur auf das gegenerische Lager zu marschieren, langsam, aber sicher.

Jetzt muss ich leider den Bericht unterbrechen, es wird spät, und meine Kerze ist bald heruntergebrannt. Noch einige letzte Bemerkungen: Die Kreuzritter sind stark, aber relativ langsam. Mit zwei Psiloi und einer Warband besitzen sie genug Truppen, um felsige Hügel halten zu können. Ritter haben im Nahkampf gegen alles, was auf zwei Beinen geht, nur ein+3, dafür einen Quickkill. Ihr+4 gegen alle Reiterei macht sie in Reitergefachten sehr durchschlagskräftig. Beachtenswert: Die Speerträger können weder die syrische Leichte Reiterei noch die Cavalry im frontalen Nahkampf vernichten, sondern höchstens zum fliehen bringen.

Gruzz menic
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Nobel

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #1 am: 26. Mai 2008 - 01:50:02 »

Mein sehr geehrter Herr von Tarent, oder sollte ich Herr von Aleppo sagen, ich danke für die Mühe, die ihr euch zu so später Stunde noch gemacht habt, zumal kurz nach einer aufreibenden Schlacht.

Es verlangt mich doch vom weiteren Verlauf der Geschehnisse zu hören und dadurch mehr über den Umgang mit berittenen Truppen zu erfahren, da wie ich heute wieder feststellte, meine Fertigkeit auf diesem Gebiet bestenfalls als ungeübt bezeichnet werden kann.

Euthydemos von Baktria,
per Schreiberling Nobel
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vodnik

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #2 am: 26. Mai 2008 - 02:41:31 »

Da es nicht verteidigt wird, soll das syrische Lager offenbar den Christen in die Hände fallen, oder als Köder dienen. Die christliche Speerträgerkolonne wird das syrische Lager kaum lebend erreichen, wenn die LHs erfolgreich stören, die syrischen Fusstruppen den zentralen Hügel nehmen + mit der Reiterei die Ritter lange genug auf der linken Platzhälfte aufhalten können. Das christliche Lager ist weit mehr bedroht. Dazu müssen die LHs aber schnellstens von links nach rechts wechseln.
Bin \'mal gespannt, wie die beiden Feldherren tatsächlich vorgehen wollen.
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Frank Bauer

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #3 am: 27. Mai 2008 - 12:25:50 »

Als unerfolgreicher Führer einer mongolischen Horde, die bereits mehrmals von den Deutschordensrittern verhauen wurde, bin ich auch mal gespannt, welch ausgeklügelte Taktik für Reiterei und leichte Reiterei gegen Ritter wir hier zu Gehör bekommen. Möge Bohemund in den kommenden Abendstunden Muße, Tinte und einen neuen Kerzenstummel finden.

Sowohl das Bild des Bohemund aus auch das seiner Truppen (tolle Perspektive!) sind auf jeden Fall beeindruckend.
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Menic

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #4 am: 27. Mai 2008 - 18:23:00 »

Also versprecht euch nicht zuviel, ich muss mich da gleich selber zitieren: \"
Zitat
Die Schlacht war so schnell vorüber und das Resultat so niederschmetternd, dass ich mich entschloss, das Erlebte euch vorzustellen, als Beispiel, wie man es NICHT machen sollte.
\". Ridwan wäre nicht Ridwan, wenn er die konstruktiven Vorschläge seine Oberberaters Malik al-Jiri (tschau vodnik!) beherzigt hätte. Nein, seine Brust schwellte sich stolz, als er da auf dem luftigen Hügel stand und seine prächtige Reiterschar musterte, teure brokatstoffe, feurige Hengste, tausend Lanzenspitzen funkelten in der Sonne. Sehr wahrscheinlich hatte er seine Ration an Haschischkuchen schon vorzeitig verschlungen, denn er liess seine gesamte Reiterei auf die Ritter los!!! Seine Befehlshaber klatschten sich dutzendweise auf die Stirn, gestikulierten wild und rauften sich die Bärte ob dieser Änderung des Schlachtplans. Ridwan (d.h. ich  ;( ) wollte das Reitergefecht erzwingen, er war überzeugt (d.h. ich wollte versuchen), mit den drei leichten Reitereielementen die Ritter festzuhalten und zu umgehen...Sobald ich wieder in meiner Kartause bin (d.h. in Ruhe zu Hause), werde ich weiter Bilder und Diagramme liefern, wie ich es mir vorstellte und wie es dann herauskam. Schluck.
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Nobel

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #5 am: 27. Mai 2008 - 18:59:25 »

Das, mein Herr von Aleppo, hört sich in der Tat so ähnlich an, wie es meinen leichten Reiterhorden geschah, als sie sich direkt auf die Hetairoi meines Gegners Antiochus stürzten, meine schweren iranischen Lanzenreiter hinter sich zurücklassend... Wohingegen aus dem fernen Westen berichtet wird die Equites des fernen Roms hätten ein erfolgreiches Rückzugsgefecht gegen die Agema eben jenes Antiochus geschlagen.

Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass es im Gefecht leichter Reiterhorden gegen schwerste Reiterei auf genauestes Timing, und auf maximale - und nur maximale - Überlegenheit ankommt. Denn wenn der schwerere Gegner einmal die Überhand bekommt, kann er sehr schnell große Lücken schlagen. Vielleicht sollten die leichten Reiter nur zur Unterstützung, um den Gegner in die Zange zu nehmen eingesetzt werden - wenn man denn entprechende anderen Truppen mitführt...

Aber ich bin gespannt auf eure Schlüsse...
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Menic

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #6 am: 28. Mai 2008 - 14:37:08 »

Die Syrische Eröffnung
Syrien konzentrierte sich in den ersten Zügen darauf, vernünftig den zentralen Hügel zu besetzen. Die Idee war, den syrischen Reiterei-Angriff erst zu starten, sobald die Ritter an diesem zentralen Hügel vorbeireiten würden. Die leichte Reiterei würde dann die Ritterschlachtlinie von der einen Seite abbrechen, die syrischen Cavalry-Elemente würden dann noch zusätzlich Druck von vorne geben, wenn nötig noch mit Ax oder Ps vom schlechten Gelände aus mit ZOCs stören, etwa so wie auf dem schwarzweissbildli da:

Die Leichte Reiterei könnte so mit +2 zu +2 mit einem Quickkill gegen ein Ritterelement kämpfen. Wäre doch super, oder? Weit gefehlt:
Also, die K%&*ç begann schon zu dampfen, als der gerissene Bohemund zwar wie gewünscht mit seinen Rittern vorrückte, seinen äussersten linken Ritter aber zurückhängen liess. So liess er sie dann stehen und nutzte in den nächsten Zügen seine PIPs vorallem um seine Speerkolonne auf das Lager zu zu bewegen, seine Plänkler und die fanatischen Pilger und die verdoppelten Speere in günstige Positionen zu bringen. Nächstes Live-Bildli: Situation unmittelbar vor dem Ach-so-genialen-Reiterangriff des Ridwan von Aldeppo. Die Würfel in der Mitte geben die Anzahl Pips der beiden Armeen an. Ende des Syrischen Zuges.

Als Ridwan schliesslich 6 PIPs erwürfelte, war seine leichte Reiterei nicht mehr zu halten. Viel zu früh sprengeten sie los und umfassen mit insgesamt 4PIPs den linken Kreuzritterflügel (man beachte die völlige Ignoranz der Idealvorstellung, wie sie im schwarzweiss-bild oben gezeigt wurde. 6 PIPs zu würfeln euphorisiert und verleitet zu Fehlern. Zuerst das Schema-Bild, dann eine Nahaufnahme der Syrischen Eröffnung.


Die Ohrfeige Bohemunds
Den Fehdehandschuh so vor die Füssen geknallt, lässt sich Bohemund nicht lumpen und greift in seiner nächsten Runde die Syrier an . EInen groben Fehler in der Stellung des syrischen-Lh ermöglicht der ganzen Rittergruppe vorzustossen und sich seitlich zu bewegen. Diese Bewegung birngt einen \"overlap\" gegen die Syrier (siehe pinkige Pfeichen auf folgendem Schema).

Hätte ich das Lighthorselement nur ein bisschen mehr nach links hingestellt, wäre den Kreuzrittern von den Regeln her nicht erlaubt gewesen, die gesamte Gruppe seitlich zu bewegen. Der Kreuzritter hätte demnach die Light Horse nur mit einem Kn-Element angreifen können (was eigentlich der syrische Plan war). Diese seitliche Bewegung einer ganzen Gruppe in diesem Fall ist in den Regeln auf Seite 08 festgehalten: \"A group move can include [...] moving up to A HALF AN ELEMENT BASE WIDTH SIDEWAYS to line up with enemy within 1 element base width ahead.\" Die Kampfwerte der Kontrahenten sehen also so aus: Ritter +3, Lighthorse +1. Das ist mega schlimm für die Syrier, arrgh!
Und hier noch ein Bild von der Ohrfeige Bohemunds in Cinema Scope.


Das nächste Bild zeigt dann die Katastophe: Die Syrischer leichten Reiter werden von den Rittern weggefegt!!! Tot! Fertig! nix zu machen! Die Ritter setzen nach und verlassen ihre Schlachtlinie. Der syrische Angriff ist misslungen! Panik!

Da noch das Schema dazu:

Muss hier leider wieder unterbrechen, es geht zurück in die Schreibstube, muss meine Chronik \"de res gestae Bohemundi\" beizeiten fertigschreiben, sonst werde ich gröstet.
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Frank Bauer

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #7 am: 28. Mai 2008 - 15:19:11 »

Die Figuren, speziell auch die Pferde, sind exzellent bemalt. Das ist 15mm, nehme ich an?

Zur Reitertaktik:

Der ursprüngliche Plan war gut. Allerdings gelingt es in der Realität (mir) selten, mit den leichten Reitern tatsächlich in die Flanke zu kommen.

Mal verhindert die Spielfeldkante, das man in die Flanke kann, der Gegner kontert mit eigenen Cav oder LH, oder der Gegner reagiert mit zurückhängender Flanke wie in dem Beistpiel oben. Und wenn es doch mal klappen könnte, fehlen die PIP\'s. Insofern ist diese Taktik nicht wirklich praxisnah.
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Menic

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #8 am: 28. Mai 2008 - 15:41:13 »

Zitat von: \'Frank Bauer\',index.php?page=Thread&postID=2304#post2304
Die Figuren, speziell auch die Pferde, sind exzellent bemalt. Das ist 15mm, nehme ich an?

Zur Reitertaktik:

Der ursprüngliche Plan war gut. Allerdings gelingt es in der Realität (mir) selten, mit den leichten Reitern tatsächlich in die Flanke zu kommen.

Mal verhindert die Spielfeldkante, das man in die Flanke kann, der Gegner kontert mit eigenen Cav oder LH, oder der Gegner reagiert mit zurückhängender Flanke wie in dem Beistpiel oben. Und wenn es doch mal klappen könnte, fehlen die PIP\'s. Insofern ist diese Taktik nicht wirklich praxisnah.

Nee, das ist 25mm.
Spielfeldgrösse: ich benutze für 25mm ein 100x100 cm Brett, für 15mm ein 76x76cm Brett. Das ist breiter als die Regeln vorschlagen (Regelkonform: 25mm: 90x90cm, 15mm: 60x60cm). Allerdings habe ich das hier benutzte 25mm  Brett zu einem Zeitpunkt gebastelt, als ich erst anfing mit DBA. Jetzt würde ich es noch grösser machen (110x110). Ich find den Spielrand etwas vom Doofsten, was es gibt! gerade für Cv und Lh Armeen ist ein grössere Spielfeld ein muss.

Reitertaktik: Das ist eine grosse Frage, die ich in diesem Thread ansprechen will: Praxisnahe Taktiken für Cv+Lh lastige Armeen. Ich habe die Syrier gerade erst fertig bemalt (auf den Bildern fehlen zum Teil noch die Basierungen) und habe entsprechend wenig Erfahrungen mit Lh+Cv...da muss sich doch etwas machen lassen! Bis jetzt war ich gewohnt, mit Armeen zu spiele, die entweder stark in der freien Fläche waren (Kreuzritter), oder stark in schlechtem Gelände+nicht schlecht in offenem Gelände (Sizilien IV/5c). Die Syrier sind aber alles andere als stark in schlechtem Gelände (nur 2Ps, 1Ax+1Wb oder 2Wb) und im Freien sind sie etwas flüchtig....
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vodnik

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« Antwort #9 am: 28. Mai 2008 - 15:43:13 »

...bin gespannt, wie\'s weiter geht. Aber diese Schlacht sollten wir \'mal nachspielen. Ich drücke den Syrern immer noch die Daumen...
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Diomedes

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« Antwort #10 am: 28. Mai 2008 - 15:45:15 »

Da hätte ich auch gerne mitgespielt, klasse Bilder, toller Bericht!
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Inquisitor Thrax cleared his throat and dictated the last section of his report.

Nobel

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« Antwort #11 am: 28. Mai 2008 - 16:15:51 »

Bei den Figuren gehen mir die Augen über - die sind Klasse :D

Knifflige Situation mit einer Leightweight-Truppe gegen Heavyweights anzugehen - eines der Dinge, die DBA aus meiner Sicht zu einem so interessanten Spiel machen :)

Wenn die Light Horse in einer geschlossenen Linie oder in einem mit der Kavallerie koordinierten Flankenangriff vorgegangen wäre, hätte sich vielleicht nicht soviel geändert, da die Kreuzritter eben auf Flankenverteidigung gesetzt haben - und die zweite Light Horse hatte ja noch Glück - ich hatte ehrlich gesagt schon zwei zerstreute Light Horse vor dem Inneren Auge...

Ich bin gespannt, wie es sich weiterentwickelt hat...

Bezüglich der Spielfeldkantenproblematik kann ich zustimmen - gefühlsmäßig kann ein Spielfeld für mich nicht groß genug sein, um anständige Flankenmärsche und Umgehungsmaöver zu exerzieren - dann würden sich sicher viele DBA-Aufstellungen von \"hauptsächlich Linie\" in etwas strategisch wiedererkennbares wie \"Vorhut - Linie - Nachhut\" auflösen, auch wenn das bei 12 Elementen etwas kompliziert wird. Wir überlegen gelegentlich für 15mm auf 80x80cm aufzustocken, allerdings haben wir noch nicht alle Truppentyen durch.

Zu Light Horse : wir hatten kürzich das erste Spiel mit deutlicher Bewegungsüberlegenheit auf einer Seite : Greco-Baktren in der Kavallerievariante, also 7 Light Horse + 5 Knights gegen Seleukiden in klassicher hellenistischer Aufstellung (Pikes, Knights, Elephants...). Wegen der durch die Pikes verkürzten Linie und die Angreifbarkeit seiner leichten Infanterie, die sich an schweres Gelände geklammert hat, konnten sich die Baktren schon ihre Position aussuchen und mehrfach Flankenangriffe starten (hat auch nicht geholfen) - allerdings war das eine sehr spezifische Kombination.
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Maerk

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #12 am: 01. Juni 2008 - 01:14:28 »

Mein lieber Menic,
ganz vorzüglich, Dein Bericht. Du scheinst als Erzähler ebenso gut zu sein wie als Taktiker auf dem Feld (wie ich schmerzlich erfuhr).
Nun denn zu der geschilderten Situation: Die Syrer sind offenbar Verteidiger und platzieren ihre Armee zuerst. Der einzige Vorteil gegenüber den Kreuzrittern scheint mir in der Schnelligkeit insbesondere der Berittenen zu liegen. Um dies ausnützen zu können, sollten sich die Syrer bei der Aufstellung ihrer Cv und LH maximale Flexibilität sichern, d.h. möglichst zentral aufstellen, so dass nicht klar ist wohin der Reiterangriff zielen wird. Ein direkter zentraler Angriff wäre ebenso möglich wie eine Umfassung links oder rechts. Die langsameren Ritter und Speere der Kreuzfahrer können nicht alle möglichen Angriffswege abdecken.
beste Grüsse nach B-B,
Maerk

Menic

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #13 am: 02. Juni 2008 - 00:16:00 »

Yep, Maerk. Ein Reiterheer in der Mitte. Geschickt aufgestellt, sollte aus der scheinbar ungeordneten Masse von Reitern ohne grosse Mühe (PIP-ökonomisch) unvorhergesehe Vorstösse ausgeführt werden können. Erfordert viel Geschick im Manöverieren. Und ja, im Aufstellen. Die Aufgabe des Syrischen Reiterheeres sollte sein, das Konzept seines Vorgehens bis zum richtigen Moment zu verschleiern. Irreführung schon im Aufstellen. Wie Sun Zu sagt:
\"Im Aufruhr und Gemenge der Schlacht
scheint alles Durcheinander, und doch ist Ordnung.
In der allgemeinen Verwirrung und im Chaos,
mag doch deine Schlachtlinie wirr erscheinen,
ohne Hand und Fuss,
wirst du gewappnet sein gegen die Niederlage\".




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Menic

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #14 am: 02. Juni 2008 - 21:47:34 »

Nach langem Unterbruch geht\'s jez weiter mit Ridwan und dem ollen Bohemund.

Die Zweite Welle
Der Ridwan lässt sich von den Verlusten seiner leichten Reiterei nicht irritieren. Er lenkt sein Pferd den Hügel hinab und gibt seinen Lanzenreitern (Cv) das Zeichen zum Angriff. Gleichzeitig stürmt die Alepper Miliz mit einigen Assassinen die steilen Abhänge herunter, um den Reiterangriff zu unterstützen.



In dieser Runde kommt es nur zu einem, aber wichtigen Kampf: Die siegreichen Kreuzritter (Kn), die in ihrem Triumph die eigenen Reihen verlassen haben, werden nun frontal von zwei syrischen Lanzenreiter (Cv) angegeriffen, während von der linken Seite her die Pfeile der berittenen Bogenschützen in ihre Schilde hämmern: +3 zu +2 für die syrischen Lanzenreiter, und das mit einem Quickkill (Lh in der Flanke)! Ist doch super, oder? Wenn die Syrer gewinnen, werden sie ein Loch in die Reihen der Kreuzritter gerissen haben, ideal um die Christen mit den Lh und Cv zu umfassen.

Also: ein entscheidender Moment. Ridwan und Bohemund schütteln angestrengt den Würfelbecher...
Ridwan würfelt eine ZWEI!!!!!! :monster:
Bohemund macht eine fünf. Somit sprengen die euphorisierten Kreuzritter die Umklammerung und treiben die Gegner zurück! Gopfridstutz, wann gelingt wohl den Syrern endlich mal ein Würfelwurf?!?


Bohemunds nächster Zug bringt die Syrer in arge Bedrängnis: Seine Speerträger fächern ihre Formation auf und rücken mit der ganzen Ritterschar vor und stürzen sich ins Gefecht. Die beiden lange Schlachtreihen prallen aufeinander, sechs Kämpfe sind auszutragen.


Das Bild zeigt den Bohemund selber und die Miliz von Aleppo, wie sie sich der schweren Fusstruppen der Kreuzritter entgegenstellt:

Bohemund beginnt mit dem äussersten Infanteriegefecht: +2 zu +2 Speere (mit Ps-Overlap) gegen die Assassinen auf dem steilen Hügel. Die Speere treiben sie zurück, und hier beginnt schon das Schicksal sein hässliches Haupt zu erheben. Hoch fliegt der Staub in den Himmel, und als er sich wieder legt, offenbaren sich die schrecklichen Verluste der Syrer: Syrische Lanzenträger liegen tot am Boden, die Einheit aufgelöst und Bohemund selber mit seinen Edlen trampelt die letzten Reste in den Boden! Die Alepper erleiden dasselbe Schicksal gegen die Speertruppen. Entlang der ganzen Front werden die Syrer zurückgedrängt, nur ein Cv Element hält seine Stellung. 3 zu 0 für die Ritter. Es ist zum verzweifeln....
Ein Bild der Zerstörung:

Fortsetzung folgt. Beste Grüsse aus der Schreibstube.
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