Folgende kurze Schlacht fand vorvorgestern im Freien bei schönem Wetter statt. Mein Gegenüber war ein besonders gerissener General, nämlich Ich selber. Mein Herz schlägt mehr für die leichten, schnellen Syrier (IV/ 6) als für die Knallharten frühen Kreuzritter (IV/7). Die Schlacht war so schnell vorüber und das Resultat so niederschmetternd, dass ich mich entschloss, das Erlebte euch vorzustellen, als Beispiel, wie man es NICHT machen sollte. Es geht vorallem um die Frage: \"Wie führe ich einen sauberen Reiterangriff (Lh+Cav) mit Flankenumfassung gegen Ritter durch?\" mit den Aspekten Timing, Reihenfolge, kalkuliertes Risiko etc.. Also, hier ist der Bericht von einer Schlacht der Kreuzritter gegen Syrien, gespielt auf einem 100x100cm Spielbrett in 25mm.
Im Sommer 1100 macht sich der frisch gebackene Fürst von Antiochia, Bohemund von Tarent, auf, die Grenzen seines Herrschaftsbereichs gegen Ridwan, den dunklen Emir von Aleppo zu sichern. Mit einer kleinen Streitmacht überquert er den Orontes und stösst bis nahe an Aleppo vor. Frühzeitig gewarnt, mobilisiert Ridwan sein Heer und zieht dem Bohemund mutig entgegen. In den Höhen, die das Orontestal von Aleppos Ebenen trennen, stossen die beiden Heere aufeinander.
Das Heer des Ridwan von Aleppo besteht nebst seiner eigenen Ghulam-Leibwache zum grossen Teil aus Reiterei. Als Fusstruppen folgten ihm die Militia von Aleppo sowie leichte Truppen und bis zu den Zähnen bewaffnete fanatische Kommandos der Assassinen. (Cv (Gen), 3xCv, 3xLh, 2xPs, 1xAx, 1x3Wb, 1x7Hd). Es wird schweirig werden, damit auf die gepanzerten Kreuzritter einen bleibenden Eindruck zu machen. Doch Ridwan weiss, dass Überraschung, Wendigkeit und Geschwindigkeit auf seiner Seite sind. Er entschliesst sich, oberhalb der Strasse von Hama nach Aleppo Stellung zu beziehen. Er verlässt das Lager am morgen und setzt mit dem grössten Teil seiner Streitmacht über den Hügelzug. Er richtet seinen Kommandoplatz auf der Spitze des Hügels ein, um sowohl die Militia von Aleppo (7Hd) im Lager im Auge zu behalten, als auch seine leichteren Fusstruppen, die vor ihm auf den Abhängen standen, etwas Festigfkeit zu verschaffen. Seine gesamt Reiterei stellt er an seinem rechten Flügel auf, die schnelle leichte Reiterei an der äussersten Flanke.
Bohemunds Streitmacht war am Vorabend die Strasse hinaufgezogen. Im Schutze eines grossen Felsens errichteten sie das Lager. Am Morgen wird der Felsen von den fanatischen Pilgern des Georgius Guilelmus Frutex besetzt, und die Speerwerfer aus Kilikien folgten ihrem Beispiel. Als Antwort auf die massierte Reiterei der Syrier stellt Bohemund sich und seine gesamte Ritterschaft ihnene gegenüber am linken Flügel auf, mit einer tief gestaffelten Truppe von Speerträgern nahe beim Felsen. Um dem Syrier die Lage komplizerter zu machen, lässt er eine grosse Anzahl schwerer Infanterie in einer Kolonne auf dem äussersten rechten Flügel antreten und stur auf das gegenerische Lager zu marschieren, langsam, aber sicher.
Jetzt muss ich leider den Bericht unterbrechen, es wird spät, und meine Kerze ist bald heruntergebrannt. Noch einige letzte Bemerkungen: Die Kreuzritter sind stark, aber relativ langsam. Mit zwei Psiloi und einer Warband besitzen sie genug Truppen, um felsige Hügel halten zu können. Ritter haben im Nahkampf gegen alles, was auf zwei Beinen geht, nur ein+3, dafür einen Quickkill. Ihr+4 gegen alle Reiterei macht sie in Reitergefachten sehr durchschlagskräftig. Beachtenswert: Die Speerträger können weder die syrische Leichte Reiterei noch die Cavalry im frontalen Nahkampf vernichten, sondern höchstens zum fliehen bringen.
Gruzz menic