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War keltische Kleidung wirklich so farbenfroh?

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alabastero:
Ich baue mir gerade eine WAB 28mm Kelten-Armee auf und bin gerade ins Stutzen gekommen, ob die Kelten wirklich so farbige Kleidung trugen? Wie können so einfache Krieger, die in Hütten im Wald wohnen z.B. rote oder blaue Stoffe besitzen? Kann es sein, dass sich in die heutige Farbgestaltung irgendwelche Mythen à la Asterix & Obelix eingeschlichen haben? Oder kennt irgend jemand konkrete Nachweise für die \"Buntheit\" der Keltenhorde?

Shapur:
die kelten waren eine hochkultur, leider sind keine schriftlichen berichte von ihnen überliefert worden, sondern nur die berichte ihrer feinde (römer). zur herausstellung der eigenen überlegenheit haben die gegner keine kultur, hausen im wald, haben bärte und essen rohes fleisch. die keltische kultur hat dinge hervorgebracht, die von den römern übernommen wurden, z.b. das kettenhemd. wer sich ein kettenhemd, ein schwert und sogar ein pferd leisten konnte, konnte seinen reichtum auch durch gute kleidung zur schau stellen.

 

bedenke die jungs die in deiner armee loszogen, hatten wenigstens so viel geld um sich einen speer und einen schild zu leisten. sie werden nicht zu den unteren zehntausend ihres volkes gezählt haben. aus vereinzelten kleidungsfunden hat man festgestellt, dass die jungs wirklich mit so farbenfrohen klamotten in den krieg gezogen sind.

 

farbenfrohe klamotten haben den vorteil, dass man bei seinen heldentaten eher erkannt wird und im falle einer niederlage bessere chancen hatte.

Antipater:
Zunächst: Uderzo hat ausgezeichnet recherchiert, und auch wenn das Meiste überzeichnet ist (wie es sich für einen Comic gehört), stimmen erstaunlich viele Details der Darstellung in den Asterix-Heften. Schön herausgearbeitet z.B. von René van Royen und Sunnyva van der Vegt in ihrem Buch \"Asterix. Die ganze Wahrheit\"; sehr lesenswert.

Davon abgesehen gibt es natürlich keine verlässlichen Aussagen darüber, wie verbreitet farbenfrohe Klamotten bei den keltischen Stämmen wirklich waren. Die Kelten waren (nach antiken Zeugnissen) aber immerhin bekannt für ihre Textilkunst, die sie auch fleißig exportierten. Kräftige Farbwirkungen sind keine Erfindung moderner Chemie. Mit pflanzlichen Färbemitteln (Waid, Krapp usw. bis hin zu Zwiebelschalen) lassen sich erstaunliche Wirkungen erzielen; und Farbechtheit lässt sich, falls überhaupt nötig, auch durch Nachfärben erhalten. Allerdings ist gerade durch die Industrialisierung viel Wissen verloren gegangen, das u.a. im archäologischen Experiment erst allmählich wiederentdeckt wird. Interessante Untersuchungen gibt\'s z.B. für das Keltengrab von Hochdorf, siehe hier.

Der Rest ist sowieso Interpretation. ;)

WCT:
natürlich musst du zwischen frabenfroh(sprich: viele versch. Farben) und den kräftigen Farben der Comics unterscheiden :rosabrille:
wenn du kannst malst du Kleidung mit vielen Mustern und Farben welche aber nicht als zu kräftig wie heutige sein sollten, da , wie schon erwähnt nur natürliche Zutaten zum Färben vorhanden waren, ausserdem bleichten die Sachen in der Sonne und ohne moderne Schutmmöglichkeiten für die Farbe sicherlich schnell aus. In manchen Fall war bald das Muster und die Farben wahrscheinlich nur noch erahnbar. Die meisten Farben solltest du einfach etwas mit weis abtönen. :sm_pirate_stumm:

Mehrunes:
@Antipater
Die lorica segmentata an cäsarianischen Römern und die Flügel an Asterix\' Helm sind dann wohl einige der Ausnahmen? *gg*

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