Epochen > Tabletop allgemein
Spannende Themen zum Spielen zwischen Antike und Mittelalter
Diomedes:
In meiner begrenzten Spielerfahrung mit WAB (und ganz wenig DBM) und ein paar Jahren in diversen Foren habe ich die Erfahrung gemacht, daß es viele Themen gibt, die bei den Spielern und Sammlern zwar sehr beliebt sind, die aber auf dem Spielfeld aber ziemlich langweilig sind. Was mich jetzt interessiert ist, wie ihr eure Armeen auswählt? Die meisten Leute scheinen ihre Armeen nach Interesse am Thema auszuwählen und weniger nach guter Spielbarkeit.
Wikinger z.B. sind fraglos eine sehr populäre Armee, die wahrscheinlich in den meisten Sammlungen auftaucht. Auf dem Spielfeld sind Wikinger meiner Erfahrung nach aber wahnsinnig langweilig. Man stellt seine Figurenblöcke auf, schleicht langsam nach vorne und wartet, bis der Gegner aufprallt. Noch langweiliger sind Schlachten Wikinger gegen Wikinger, wo man sich nach 2-3 Zügern in der Mitte trifft und das Ergebniss auswürfelt.
Im Gegensatz dazu ist z.B. die biblische Antike mit Infanterieblöcken und vielen Streitwagen immer für spannende und bewegungsreiche Schlachten gut. Während die Warbands noch vorrücken kämpfen schon die Streitwagen um Flanken und gute Angriffsmöglichkeiten, man muß die Angriffe der Infantrie und der Streitwagen gut koordinieren usw. Das ergibt fast immer neue und interessante Situationen.
Ein anderes schönes Thema is El Cid, meiner Meinung nach immernoch eines der besten WAB Bücher. Eine schöne vielfalt an Truppen, leichte Reiter, schwere Reiter, Infanterieblöcke usw. Auch toll zum spielen.
Wie wählt ihr eure Armeen aus, welche Armeen sind eurer Erfahrung nach besonders spannend zu spielen und ergeben interessante Schlachten?
Leondegrande:
Das ist immer eine chaotische Gemengelage, die dann bei den entsprechender Wässerung als Lawine abgeht :)
Mich hat beispielsweise \"Kingdom of Heaven\" zum WAB gebracht.
Wie man halt so tickt ( als grosser Junge), spielt man gerne Gesehenes im Film mit Spielzeug nach.
Oder eine Sendung über Hattussa, die ich mordsmäßig spannend fand hat mich zu Hethitern geführt.
Oder \"Red Cliff\" (280 Minuten) macht mich gerade für Han-Chinesen bereit :)
Auf der anderen Seite spielen Schnäppchen in Form von Armydeals oder Special Offer eine große Rolle, wann mal eine Lawine abgeht.
Oder eine geplante Kampagne, deshalb hab ich Republikanische Römer angefangen.
Und schöne Bilder in den Supplements, so bin ich auf Kiev Rus gekommen.
Was man auch nicht vergessen darf ist der Größenwahn, also das Rumspinnen was man alles haben will, manchmal wird sowas ja auch Auslöser, bei Entscheidungen.
Und es gibt eigentlich keine Armee die langweilig ist oder andersrum die immer spannend ist. Terrain, Würfel und Taktik, eins davon entscheidet ja oft, ob ein Spiel in Langeweile/Astrengung oder Kurzweil/Spannung kippt, so meine Erfahrung und wie man selbst und der Mitspieler so drauf ist. WAB hat halt den Vorteil, das man manchmal heroische oder sehr unheroische (Würfelpech :) ) Situationen hat die für Stimmung sorgen. Da kann auch das langweiligste geradlinigste Spiel plötzlich für Hochspannung und Lachkrämpfe sorgen. Und in Kampagnen sind eigentlich alle Spiele spannend, weils oft um was geht, da kochen die Emotionen hoch.
Gruss
Olaf
Poliorketes:
Was mich zu einer Armee bringt? Geile Figuren!
Natürich gibt es Epochen, die ich favorisiere, nur gibt es nicht immer auch Figuren dazu. Wikinger sind eigentlich nicht au meiner Lieblingsepochenliste, aber die Foundy-Figuren waren einfach zu toll. Übrigens spielen sie sich gerade bei WAB ganz anders als von Dir beschrieben, wenn Du sie als Norweger aufstellst. Light Infantry Hirdmen rules!
Ein weiterer Aspekt ist natürlich auch das Vorhandensein eines tauglichen Systems bzw. einer tauglichen Armeeliste für ein System, das ich spiele.
MacGuffin:
so etwas habe ich gerade bei FoG. ich war fest entschlossen, engländer im 100YW zu spielen, aber nach ein wenig brüten über der armeeliste war es mir dann doch zu langweilig, so viele langbogenschützen wie irgend möglich aufzustellen mit ein paar fußlatschern in schwerer rüstung und einer battlegroup plänkler oder leichter kavallerie als alibi.
ich habe mir zwar schon ein paar figuren dafür geholt und hätte auch tierisch lust, diese zu bemalen und in der epoche zu spielen, aber das ist ein klares \"später mal\" - als meine erste armee möchte ich etwas haben, womit ich in allen aspekten viel mehr spaß erwarten kann.
jetzt werden es vermutlich karthager oder perser - oder \"mal sehen\" (ja, man hat immer zu viele vorlieben und ideen und wünsche und... den zinnberg, der all dem geschuldet ist :whistling: )
Thomas Kluchert:
Also bei mir ist es so ein Mix aus vielen Faktoren:
Zuallerst muss ich die Epoche mögen. Ich mag viele Epochen, aber die biblische Epoche und Dark Ages (Wikinger ;)) sind zum Beispiel garnicht mein Ding. Da könnten die Figuren noch so hübsch sein. Liegt aber vielleicht auch daran, dass mir der Stil dieser Epochen nicht gefällt. Gegenbeispiel ist der Hellenismus, den ich einfach liebe.
Dann kommt die Art der Armeen, historisch und spieltechnisch. Ich mag Infanterie, Reiterarmeen nicht so sehr. Der Mix machts. Früher dachte ich auch immer die Optik sei alles, aber mittlerweile bin ich etwas davon weg. Ein Freund von mir hatte WHFB mit Zwergen angefangen (also eben einfach mit einer sehr eingeschränkten Armee). Er war riesiger Zwergenfan und mochte, dass seine Armee so kämpft wie er sich das vorgestellt hat. Doch irgendwann fehlte ihm einfach die Variation und die Armee verlor stark an Reiz. Lag vielleicht aber auch daran, dass er eben nur diese eine hatte. Wenn man natürlich nur ab und an eine Armee spielt, weil man mehrere hat und sich so den Ausgleich holt, ist das was anderes. Ich glaube aber, dass die meisten Leute nicht so mir-nichts-dir-nichts z. B. 2 FoG oder WAB Armeen aufstellen. Bei DBA ist das was anderes.
Noch ein wichtiger Punkt ist meiner Meinung nach, dass man nicht ständig verliert (die Armee also kein totaler Rohrkrepierer ist). Viele postulieren ja gern, dass ihnen gewinnen nicht so wichtig ist, aber mir persönlich ist aufgefallen, dass ich einfach mehr Freude an einem Spiel habe wenn auch mal was klappt. Man muss ja nicht gleich gewinnen, aber wenn garnichts auf dem Spielfeld läuft und die Armee nur gut aussieht, dann macht mir das keinen Spaß. Da spielt auch das Regelsystem rein, dass mir das Gefühl meiner Armee vermitteln soll. Einer der Gründe warum ich von WAB auf DBA umsteige.
Zu der Epoche kommen dann noch die Figuren. Die müssen natürlich passen, aber das spielt ja schon bei der Epoche mit rein. Meist mag ich dann auch den Stil.
Resümee: Bei mir gehst du Recht in der Annahme, dass hauptsächlich erstmal das Thema im Vordergrund steht. Dann erst kommen Optik und Spielbarkeit, die sich die Balance halten sollten, zumindest bei der Hauptarmee. Die Zweitarmee darf ruhig eingeschränkter sein.
Mein Favorit sind daher die hellenistischen Armeen. In dem Zeitraum ging es drunter und drüber, alles gegen jeden. Man kann auch guten Gewissens gegen fast jedes Volk aus dieser Zeit antreten, da sind wohl nur die Römer flexibler was die Wahl des (historischen) Feindes angeht. Dann haben die Hellenen viele Variablen: ein guter Kern aus Infanterie durch die Piken, dazu noch optionale andere Infanterietypen. Flexibel durch schwere Kavallerie und eine Vielzahl andere Kavallerieoptionen oder sogar Elephanten. Man kann ein buntes Völkergemisch aufstellen oder nur makedonische Phalangiten und Kavallerie. Je nachdem worauf man gerade Lust hat bzw. welches historische Szenario man gerade durchspielt. Und der letzte und dennoch ebenso wichtige Punkt: diese Armeen sehen einfach verdammt gut aus!
Thomas
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