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Scripted reality

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KingKobra:
Hallo. Ich wüsste gerne mal eure Meinung zu folgender Idee:

Scripted reality ist ja derzeit das große Ding im Fernsehen, also Laiendarsteller, die vermeintlich realistische Situation so darstellen, dass sie irgendwie dokumentarisch aussehen. Die Handlung folgt aber einem Drehbuch, nix ist dem Zufall überlassen. Die Leute scheinen es zu lieben.

Ich denke über einen Weg nach, scripted reality auch aufs Wargaming zu übertragen. Anders als im Fernsehen würde ich nicht paradigmatische und syntagmatische Ebene vorgeben wollen, sondern lediglich die paradigmatische, d.h., die Reihenfolge und etwaige zeitliche Abfolge von Ereignissen festlegen. Der/Die Spieler agiert/agieren in diesem Rahmen und mildert/mildern die Auswirkungen des Geschehens auf seine Truppen. Die jeweiligen Ereignisse sind dem Spieler vorher unbekannt, der Spielleiter kennt die ganze Geschichte, die sich dann entwickelt.

Das ganze wäre sehr stark geprägt von Rollenspielelementen und einem erzählerischen Ansatz und eignet sich sicherlich eher für eine Skirmish-Ebene und eigentlich nur für Szenarien. Eventuell tritt der Spieler oder eine Gruppe von Spielern auf einer Seite gegen den Spielleiter und seine Truppen an. Klingt das für euch nach einer neuen Erlebnismöglichkeit mit cineastischen Qualitäten oder findet ihr das eher langweilig, weil man als Spieler zu wenig Gestaltungsmöglichkeiten hat?

MacGuffin:
ich finde sowas immer großartig.

gibt es bei tabletops sogar schon. ich kenne es bei inquisitor (GW) und AT-tactics (rackham) - beides regelwerke, die einen spielleiter haben.
ersteres eher für spieler, die mit kleinstgruppen von individuen gegeneinander antreten, letzteres eher für eine gruppe von helden (unterschiedlichen spielern), die gegen eine bestimmte menge gegner in einem szenario mit ziel antreten.
der spielleiter hat da relativ freie hand und kann das ganze gestalten.

es gibt sicher noch mehr systeme, die das auch bieten.
zum beispiel habe ich hier noch die regeln für all things zombie (two hour wargames) - habe leider bisher nur mal reinschauen können, aber ist wohl auch nach dem prinzip.

Christof:
Ich fürchte ich verstehe noch nicht genau was den scripted reality Ansatz dabei ausmacht. Was genau bedeutet das für das Rollenspiel/Tabletop-gemisch? Gibt es einen Unterschied zu den Pulp Spielen die wir hier im Forum öfters sehen? Schwebt Dir da ein entsprechendes Setting vor oder so etwas?

KingKobra:
Ich weiß nicht, wie die Pulp-Spiele grundsätzlich funktionieren, ob es da einen Spielleiter gibt, der die Story kontrolliert, oder ob sich die Story sozusagen aus dem Spiel heraus schreibt. Ich denke da auch an einige Gloire-Spielberichte, die hier zu lesen waren. In größeren Spielen mit ganzen Armeen würde das etwa Zeitpunkt des Eintreffens von Entsatztruppen, unvorhergesehene Ereignisse, das Auftauchen versteckter Truppen etc beinhalten.

Mad Mö:
Wir spielen gerade eine \"Check Your 6!\" Kampagne. Es geht um die Luftschlacht um England 1940.
Es werden verschiedene Szenarien gespielt und die Spieler führen verschiedene Piloten und Maschienentypen. Die Jungs haben Namen und können vom Greenhorn theoretisch bis zum Ass aufsteigen. Es sei denn, der Heldentod ist schneller.
Die Geschichte wird aber nicht neu geschrieben, egal wie erfolgreich die Spieler sind.

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