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Der Deutsche Wargamer und Das Kino

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Löwenherz:
Hallo Driscoles,

es ist zwar schon einige Jahre her das ich den Film gesehen habe, aber so aus der Erinnerung heraus.

Schlechte Schauspieler, kein wirkliches \"Stalingradgefühl\", der Schrecken der Stalingradschlacht wirkte aufgesetzt, ständig unmotiviert herumirrende deutsche Soldaten, Häuserkampftaktik = null Wissen des Regisseurs, usw.

Bei den anderen 50er Jahre Filme gebe ich Dir recht - war eben eine andere Zeit. Man versuchte halt den deutschen Soldaten als nur tapferen und anständigen Krieger darzustellen. Wahrscheinlich ein Rechtfertigungsversuch für den Schrecken des gerade vergangenen Krieges, und der Kriegsverbrechen.

Gruß

Löwenherz

Driscoles:
Hallo Löwenherz,

ich kann nachvollziehen was du meinst. Danke für deine Erklärung. Ganz dolle enttäuscht war ich von Enemy at the Gates. Als Unterhaltungsfilm großartig aber als Drame über Stalingrad in meinen Augen total schwach.

Grüße
Björn

vodnik:
…wenn ich an die, von Sklaven geruderten, Galeeren in Ben Hur denke, an die „Brandrodungen“ in Gladiator, oder an die Umgestaltung von Troja, lese ich lieber ein Buch.
Aber die Karl May-Filme, Doktor Schiwago, das dreckige Dutzend, spil mir das Lied vom Tod, Laurence von Arabien, Steiner – das eiserne Kreuz oÄ, der Soldat + die Nonne, Casablanca, um nur einige zu nennen, sind für mich Kult. Von den neueren Sachen gibt’s wenige: der letzte Samurai, Braveheard ist da so ein Grenzfall wegen der Garderobe. Aber mehr fallen mir im Momment wirklich nicht ein.

Als Kind habe ich in der Schule fast alle Propagandafilme der Sowjets vorgesetzt bekommen, spätestens bei Rambo habe ich gemerkt, das die andere Seite das auch kann, sogar noch besser, sie machen sogar noch Kohle damit…

Kritiker haben offenbar meistens wirklich keine Ahnung von der Materie, da geht’s wohl eher um den Unterhaltungswert. Oder, noch schlimmer, die vermeintliche Kritik soll einfach nur Publikum anlocken…

Rubber Duck:
Hi,

also mir gefällt der Stalingradfilm. Und schlechte Schauspieler konnte ich da auch keine finde. Klar der Film hat seine Längen und hat sicher auch im Detail Ungenauigkeiten. Aber er zeigt sehr schön die Brutalität und Sinnlosigkeit des Krieges. An den Charakteren wird m.E. gut gezeigt, wie sie von sog. Helden zu verzweifelten Menschen werden die nur noch um ihr (Über)Leben kämpfen bis sie schließlich am Leben klammern wie Tiere. Wer hier eine als Spielfilm verkleidete Doku erwartet, hat den falschen Film erwischt, ganz klar. Das ist mir aber lieber als z.B. Saving private Ryan, wo die Handlung so peinlich ist, dass schließlich nur noch hin und wieder mal von Action-Szene zu Action-Szene spult.

Im Grunde ist mir die historische Genauigkeit auch nicht sooooo wichtig. On jetzt der T34 aus Stalingrad halbwegs echt aussah, oder ob da die falschen Ketten ider was weiß ich dran waren, das macht für mich den Film nicht schlechter. Auch haben die meisten Westernhelden Sechschüsser mit Metallhülsenpatronen, als es die noch nicht gab - Na und? Ich habe die Filme schon gemocht, bevor ich wusste, dass da nicht alles historisch korrekt war - soll ich da jetzt meine Meinung ändern? Ne der Film ist ja der gleiche. Filme sollen ja in erster Linie Unterhalten, oder zumindest eine Geschichte erzählen, eine Botschaft vermitteln. KE mehr Erbsen ich zähle um so weniger Zeit habe ich, den Film als ganzes zu sehen. Zumal klar ist, dass z.B. Gladiator nun mal nicht produziert wurde, um Historiker zum Fehlerzählen zu animieren oder in den Wahnsinn zu treiben, je nach Temperament, sondern um die \"Masse\" zu unterhalten, und der ist das nun mal herzlich egal.
Gruß
Volker

Winston:

--- Zitat von: \'Driscoles\',index.php?page=Thread&postID=4440#post4440 ---Hallo,

ich habe gerade die TV Spielfilm beim Kaffee durchgeblättert und im DVD Bereich gesehen das die Tudors dort mit Daumen hoch und als sehr empfehlenswert gelobt wurde.
--- Ende Zitat ---
Gerade die TV-Spielfilm kann man als Referenz nicht wirklich benutzen. Das einzig worauf man sich bei denen (und der überwiegenden Mehrheit der anderen kommerziellen TV-Magazine verlassen kann ist, dass eine Veröffentlichung mit vernichtenden Kritiken (Daumen runter o.Ä.) wirklich Mist ist.
Sendungen/Filme die in solchen Magazinen besonders gelobt werden laufen in der Regel dann, wenn bei der Ausstrahlung im teuersten Werbe Segment \"zufälligerweise\" ein Spot für das Magazin geschaltet ist.
Gute Kritiken erhält meistens das, was möglichst gängig und Massen kompatibel ist. Manchmal kommt es sogar vor, das ein Film als Kino Ausstrahlung eher schlechte bis vernichtende Kritiken bekommt, der jedoch wenn er im TV gesendet wird massiv schön geredet wird. Spontan als Beispiel fällt mir hier \"Die Insel\" ein, ein stinklangweiliges, ödes blasses Nichts von einem Filmchen. Der wurde bei der Kino Ausstrahlung von der TV-Spielfilm ziemlich verrissen. Als er dann im TV erschien war er natürlich \"Tipp des Tages\" (ich glaube die hübschen bunten Bildchen und die hübschen Schauspieler und der hübsche Soundtrack wurden als Ausgleich für den lausigen Rest heran gezogen).

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