Epochen > Absolutismus und Revolution

Zusammensetzung TWY-Armeen

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Theobald Tiger:
Der Link war falsch. Hier der richtige:

http://theminiaturespage.com/board/msg.mv?id=175965

Robert E. Lee:

--- Zitat ---Aus dem Grund sind z.B. WECW-Regeln mit Reichweiten bis 24 inch, wo die Reichweite der Muskete länger ist als die Front der Einheit völlig abwegig.

--- Ende Zitat ---

Auf die Entfernung trifft aber auch kaum eine Kugel  ;)  , davon abgesehen würde andernfalls die Kavallerie deutlich zu stark werden, sprich historisch nicht passend aber spieltechnisch wichtig und richtig. Spontan fällt mir übrigens kein Regelwerk ein welches die \"historisch korrekten\" Reichweiten verwendet.

Theobald Tiger:
Hallo Robert,

das mit den \"historisch korrekten\" Reichweiten beim tabletop stimmt natürlich. Meines Erachtens kommt es aber in den Spielen zu spezifischen Epochen eher auf das \"Gefühl\" an, ob die Regeln den \"Epochencharme\" einfangen. Nach meinem Gefühl ist die genannte Reichweite bei WECW eben viel zu lang auch wenn ich mit einem Bs von max 3 nur mit einer 5,6 und bei einem BS von 2 (Durchschnittsgurkentruppe) mit einer 6 bei stehenden Truppen treffe. Das Argument mit den Reitern sticht natürlich an dieser Stelle, will man die WECW-Reichweite in Bezug zur Angriffsreichweite der Reiter setzen. Trifft die Muskete denn dann ist natürlich ein Save von -2 eine Bank. Problem ist dann aber noch die 25% Verlust zu erreichen, die die Reiter in einen Moraltest zwingt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Reiter dann in den Nahkampf gehen und die Infanterie vermöbelt ist mir aber immer noch zu hoch. Da ist WEBC als Fantasy-Ursprungsregel eben m.M.n. zu \"nahkampflastig\". Trifft m.M.n. auch auf die Verwendung der Pikenblöcke zu (s.o. = die armen Schiebochsen). Grimmelshausen Simplici meinte mal er hätte in seiner ganzen Millitärlaufbahn keinen Pikenier gesehen, der von einem anderen Pikenier umgebracht worden wäre. Das kann man vielleicht als literarischen Ausrutscher abtun, aber in der Tendenz stimmt es einfach: Piken sind schon im TYW eher Statisten, deren einzige Aufgabe darin besteht die Musketiere vor der bösen Reiterei zu schützen.

Der oben genannte link scheint generell nicht zu funktionieren. Ich habe gegoogelt: Father Tilly Review. Dann kam als erster Hinweis der link auf TMP. Dort findet man dann die genannte Diskussion.

Sorandir:
Theobald Tiger schrieb:

--- Zitat ---Entschieden wurde der Infanteriekampf durch die Seite, die die Feuerüberlegenheit bei Musketen erlangte. Schönes Beispiel ist die Destruktion der gelben und blauen Brigade bei Lützen: die Kaiserlichen halten das Feuer bis das die Schweden auf 5 bis 10 Schritt (das sind 3,50 Meter bis 7 Meter!) an sie herangekommen sind, und feuern dann aus allen Rohren. Für die Blaue Brigade haben sie noch eine Falle aufgestellt, indem an den Flanken Kürasser angegriffen haben. Das ganze Gefecht hat max 5 Minuten gedauert.
--- Ende Zitat ---

Das ist aber sicherlich eins der extremeren Beispiele. Es gibt aber auch genug Schlachten, in denen sich Infanterie mehrere Stunden gegenseitig beschossen hat, ohne dass eine Seite nachgab. Also eher ein Indiz für schwache Feuerwirkung. Ohne jetzt einen Gelehrtenstreit vom Zaun brechen zu wollen, aber ich glaube ein Spiel typisch für diese Epoche, sollte eine \"gesunde\" Mischung zwischen Fern- und Nahkampf beinhalten.  


Theobald Tiger schrieb:

--- Zitat ---Die Wahrscheinlichkeit, dass Reiter dann in den Nahkampf gehen und die Infanterie vermöbelt ist mir aber immer noch zu hoch. Da ist WEBC als Fantasy-Ursprungsregel eben m.M.n. zu \"nahkampflastig\".
--- Ende Zitat ---

Nunja, es ist denke ich richtig, dass Piken nicht regelmäßig im Handgemenge standen. Aber Reiterei auf jeden Fall, wenn nicht die wer dann ?  ;)  
Ich weis auch nicht, ob man WECW jetzt als Referenz heranziehen sollte, da es von allen 7 Renaissance-Regelwerken die ich kenne (PoWRen, DBR, DBA-Erweiterungen, FOG:R, WECW, Father Tilly, Löwe aus Mitternacht) sicherlich das \"fantastischste\" ist (eher im negativen Sinn  gemeint). Ich finde gerade die eher auf 15mm geschriebenen Regelwerke haben schon relativ \"realistische\" Schussreichweiten und nicht diese wahnwitzigen WAB-Langstrecken-Reichweiten.  

Aber nochmal zurück zur eigentlichen Überschrift:
Ich würde Armeelisten kommerzieller Regelwerke jetzt nicht in Bausch und Bogen verurteilen und verwerfen. Gerade DBR, FOG:R, PoWRen und Father Tilly geben schon ziemlich \"historische\" (wenn man das so sagen kann) min./max.-Vorgaben und lassen meistens trotzdem genug Spielraum für eigene Interpretationen.  Auch die Vorgaben, wie sich eine Einheit zusammen setzt (und das war ja die eigentliche Frage, wenn ich das richtig verstanden habe) und wie diese Zusammensetzung im jeweiligen Spiel möglichst naturgetreu agiert, sind so schlecht nicht. Ich würde auf jeden Fall darauf zurückgreifen anstatt versuchen, das Rad neu zu erfinden.
just my 10 pence.

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