Die Schlacht von Venzone, ein Gefecht in Norditalien zwischen außergeöhnlich aggressiven Österreichern und Franzosen in Norditalien ist das erste Szenario im Lasalle-Regelbuch. Da ich halbwegs die Figuren dazu habe, haben Old Nosey und ich diese Schlacht zum Ausprobieren der Lasalle-Regeln genommen.

Hier das Bild der Franzosen. Wir hatten ihnen eine Artillerie-Batterie weniger gegeben (da ich nur eine hatte). Das war wohl ein Fehler. Zwar hatten die Österreicher dafür eine kleinere Kavallerie-Einheit, aber das war dann doch kein Ausgleich, weil diese Kavallerie-Einheit auch so schon sehr mächtig war.
Man sieht vor den Infanetrie-Einheiten die Plänkler, die den Sk-Wert angeben. Wir spielten: keine Base = 1, eine Base = 2, zwei Basen = 3.

Und hier das Bild der österreichischen Truppen unter Oberstleutnant Volkmann. Dieser ist ein Tactician, was sich in den Nahkämpfen (wenn man ihn einsetzt trifft man auf 4 statt auf 5) deutlich bemerkbar gemacht hat. Die brit. Dragoner sind ein Proxy für österr. Dragoner.

Die erste Schlacht lief eindeutig für die Österreicher. Die Kavallerie auf der linken Flanke griff direkt die französischen Chasseurs an und vernichtete sie. Danach schwenkte sie in den Rücken der Franzosen. Die großen österreichischen Infanterie-Einheiten walzten dann über die Franzosen, die sich nicht zurückziehen konnten und daher vernichtet wurden. Die gröeßre Menge an Einheiten konnten die Franzosen nicht ausspielen.

Hier das End-Bild der zweiten Schlacht. Diesmal blockierten die Franzosen mit zwei Infanterie-Einheiten etwas die österr. Kavallerie auf der linken Flanke. Dafür, wie hier zu sehen, walzten wieder die drei großen Infanterie-Einheiten über die Franzosen hinweg. So ein erneuter Sieg für die Österreicher.
Fazit der Regeln:
Ich bin ein großer Fan der Grande Armee-Regeln von Sam Mustafa. Und denke, er ist vor allem einer, der Regeln ungeheur klar und verständlich formulieren kann. Aber uns hat Lasalle nicht überzeugt. Es sind Regeln auf Bataillons-Ebene, die ein gewisses Mikro-Management wollen (d.h. genaues Bewegen und Positionieren der Truppen ist wichtig). Das hat ja durchaus seinen Reiz. Aber die Regeln haben viel zu viel ineffiziente Spielmechanismen und das bedeutet, sie sind sehr wenig dramatisch.
Konkret ist uns negativ aufgefallen.
- Das Schiessen läuft mit einigen Würfeln ab, dann aber muss man die Treffer auf einer Tabelle in Disruption-Marker umsetzen. Das ist schonmal keine elegante Regellösung. Zudem ist Schiessen noch extrem unwirksam. Einen Angreifer mit Beschuss zu stoppen, ist fast unmöglich. Eine Artillerie-Batterie kann man auch problemlos (wenn man Plänkler hat) frontal trotz Kartätschen angreifen.
- Die Disr. Marker zeigen eigentlich die Verluste an, sie wirken aber relativ schwach. Eine Einheit mit vier Basen und drei Disr. Marker ist eigentlich fast vernichtet, schiesst aber immer noch voll udn kämpft vor allem immer noch mit 5 Würfeln (statt

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- Das Kampfergebnis ist für Angreifer und Verteidiger ungeheuer unterschiedlich. Bei einem (großen) Sieg des Angreifers ist der Verteidiger vernichtet, umgekehrt dagegen macht der Angreifer nur einen Fall-Back und bekommt einen Disruption. Das hat spieltechnisch ganz sonderbare Effekte, vor allem wenn man die Regeln erstmal durchschaut hat.
Bspl: Zwei annähernd gleiche Kavallerie-Einheiten stehen sich gegenüber. Der Nahkampf würde etwa 50/50 ausgehen, wenn ich aber Verteidiger bin udn verliere bin ich vernichtet. Jetzt kann ich aber als Reaktion ziemlich einfach ausweichen. Also mache ich das: 3+ ob das Ausweichen gelingt (Mißlingen bedeutet kein Nachteil). Da mein Wurf auch die Entfernung (in Basenbreite) angibt, die ich ausweiche, bin ich mit 3+ auf jeden Fall dem Nachsetzen des Angreifers entgangen. Jetzt bin ich der Angreifer - aber der andere Spieler wird genau das gleiche machen. D.h. wir weichen solange voreinander aus, bis einer mal seine 3+ verpatzt. Wirklich spannend! Ähnliches gilt eigentlich für einen Kavallerie-Angriff auf Infanterie. Hat für die Kavallerie überhaupt kein Risiko.
Von den drei von uns getesteten Regeln: Field of Battle, Black Powder und Lasalle muss ich daher leider Lasalle den letzten Platz geben.