Epochen > Absolutismus und Revolution

Quatre Bras-Regeln - frei herunterladen

<< < (9/17) > >>

Killerhobbit:
nun auch nochmal einige kritische Anmerkung:

Wenn bei Reisswitz die intergrierten Plänkler eines Regiments (900) ausschwärmen (die dritte Reihe)
dann nimmt diese dritte Reihe der Linie (also 300 Mann) bezogen auf eure Basengrosse in QB
die 4 fache Breite einer Infanteriebase in geschlossener Ordung ein
Wenn ein Regiment mit 4 Basen also komplett auffächert, dann müsste es durch 16 Basen Plänkler ersetzt werden
Jede
dieser 16 Plänklerbasen müsste dabei 1 Lebenspunkt haben, jedoch nur mit halber Feuerwirkung
im Vergleich zum Musketenfeuer der Linie ausgestattet sein
Ich hab das gestern mal mit der Feuerwirkung der Plänkler ausgerechnet/
auf kurze Distanz (unter 100 Schritt) vernichten sich die beiden Plänklerlinien bei einem Feuerkampf in 12 Minuten komplett gegenseitig
(mindestens jedoch zu 2/3, wenn man wiederum die gleichzeitige Feuerwirkung des Gegners einberechnen würde)


Den Zustand \"ungeordnet\", ausgelöst durch Feuereinwirkung,
welcher dann das eigene zurückfeuern verhindert, gibt es bei Reisswitz nicht
Bei Reisswitz gibt es 2 vergleichbare Zustände und zwar ausschließlich nach einem Nahkampf
Diese Zustände sind Geschlagen und Total geschlagen
Bei Geschlagen ist man für 6 Minuten verteidigungsunfähig und muss 12 Minuten bis zur nächsten eigenen Attacke warten
bei Total geschlagen ist man sogar 20 Minuten lang nicht zu einem weiteren Angriff fähig.

Deshalb nun zur Simulation der Reiterattacken auf Karrees oder Kolonnen

Diese Kavallerieattacken scheitern im Reisswitz Kriegsspiel mit 66-75 % und führen dann in 75% dieser Fälle zu einem Geschlagen Ergebnis für die Kavalliere, d.h. die Kavallerie fliesst also meist nicht um die feindlichen Karrees herum,
sondern
bricht ihren Angriff meist immer ohne grosse Verluste ab und sammelt
sich dann 12 Minuten lang außerhalb der Feuerreichweite von Musketen.

Wenn
ich das gestern richtig gelesen uind verstanden habe, dann sind
Angriffe auf Infanterie Linie sogar noch gefährlicher für die
Kavalliere,
da die Reiter dabei auch total geschlagen werden können und höhere verluste erleiden, jedoch wird die Linie dabei auch umgekehrt in 25 % der Fälle sofort vernichtet.


Generell bitte ich bei QB auch noch zu bedenken, dass die Auswirkung der Moral Faktoren auf die Saving Throws extrem hoch sind.
Diese Faktoren machen den Kampf meiner Ansicht nach zu berechenbar. Wenn B Klasse gegen D Klasse angreift, dann steht das Nahkampfergebnis doch fast schon vorher fest.

Decebalus:
Ich finde Deine Überlegungen ziemlich spannend und werde mir sicher um einiges noch Gedanken machen.

Allerdings finde ich Reiswitz nicht ganz vergleichbar. Reiswitz ist letztlich taktisch, während QB so auf dem halben Weg zu großtaktisch ist. So ist das \"geschlagen\"-Ergebnis ja bei QB garnicht erfasst. In einer halben Stunde hat vielleicht die siegende Einheit einen abgeschlagenen Angriff gestartet, dann ihre 6 Minuten Pause gehabt und dann im zweiten Angriff den Gegner geworfen. D.h. auch, dass mich weniger interessiert, ob jeder Einzelschritt ganz realistisch abgebildet ist. Sondern ich will, dass das Ergebnis der Einheit oder sogar der Verbände realistisch umgesetzt ist. Also: Wenn eine Division eine andere angreift, entspricht das Ergebnis dem, was wir aus verschiedenen Schlachten wissen.

Es ist ja auch in den Regeln nachzulesen. Die \"Verluste\" sind keine Tote, sondern das Sinken von Kampfkraft. Eine siegende Einheit hat einen Verlust, nicht weil sie 25% Tote hat, sondern weil ihre Waffen benutzt wurden und die Soldaten nach der Anspannung eines Gefechts abgekämpft sind.

Dein letzter Hinweis ist sehr treffend. QB hat grundsätzlich einen geringeren Zufallsfaktor als andere Systeme. Das ist Absicht - mir ist z.B. Black Powder viel zu zufällig. Endloses Gewürfel im Nahkampf und dann entscheidet ein Wurf, der Moraltest. Ich denke bei Garde Grenadieren gegen Landwehr war das Ergebnis eben nicht überraschend. (Und in QB kannst Du schon mit der besseren Formation den Nachteil der schlechteren Moral ausgleichen.)

Franz:
Reiswitz ist ein taktisches Spiel, richtig.
--- Zitat --- während QB so auf dem halben Weg zu großtaktisch ist.
--- Ende Zitat ---
Also zur Hälfte großtaktisch.
Was ist denn Großtaktisch ? Nie gehört.

Ist das, wenn man Raum und Zeit stark minimiert, wie bei Deinem Spiel und
es so formuliert, das es hochwissenschaftlich klingt, der Autor aber seine eigenen Fehler nicht mehr siehst ?

Und es stimmt, es ist berechenbar, man braucht nur mit größerer Zahl angreifen und gewinnt dann mit sehr hoher Warscheinlichkeit, klappte bei mir jedesmal.

Als Einstiegs- und Demospiel für die Taktika finde ich es gut geeignet, dafür war es ja auch gedacht.
Mehr aber auch nicht.

Cassard:
Ich verfolge mit Interesse die Diskussion und die damit verbundenen Anregungen und Ideen. Daher halte ich es für zielführender, wenn sachlich gerungend wird. Somit sollten Kommentare, über mögliche \"fehlende\" Einsichten des Autor unterlassen werden.

Sicherlich wurde QB als Einstieg für die Tactica entwickelt. Meinen Geschmack hat es auch als vollwertiges Regelwerk getroffen. Der Reiz liegt doch gerade in der Klarheit und der Spielbarkeit. Ich hatte das Vergnügen und konnte mit Decebalus eine Partie nach neuen Entwicklungen für QB2 spielen. Mir hat das einen riesen Spaß gemacht und passte zeitlich genau in das zeitlich Mögliche rein. Nach einer Spielzeit von 4-5 Stunden gibt es bei QB2 ein Ergebnis. Und wenn man mal über mehrere Tage spielen will, dann geht das auch - bestes Beispiel ist die Tactica 2015. Über zwei Tage wurde Waterloo in einzelnen \"Teilabschnitten\" gespielt. Und jedes Intermezzo hat ein in sich abgeschlossenes Ergebnis, das die Grundlage für die folgenden Spielabschnitte hatte. Bei mehrtägigen Spielen kommt es besonders darauf an, dass es einen Spielleiter gibt, der sein Geschäft versteht.

Was die \"Vorhersagbarkeit\" anbetrifft, stimme ich Decebalus zu. Wenn die Garde geben Landwehr antritt, dann stand auch vor 200 Jahren der Ausgang in der Regel schon fest. Und Ausnahmen gibt es auch - siehe das glorreiche Gefecht der Cumberland\'s auf der diesjährigen Tactica. Wie früher kommt es auch bei QB auf das Geschick des Einheitenführers an.

Für mich ist QB kein Demo- bzw. Einstiegsspiel mehr. Daher geht mein Daumen: :thumbup:

Decebalus:
Als taktisch bezeichnet man Regeln, die als Spieleinheit Bataillone haben. Ein Spieler kommandiert normalerweise eine Division (Lasalle, GdB).
Als großtaktisch bezeichnet man Regeln, die als Spieleinheit Brigaden haben. Ein Spieler kommandiert ein Corps bis zu einer ganzen Armee. (Blücher, Grande Armee, VnB)

QB, ähnlich wie FOG oder Principle of War, steht dazwischen, da die Spieleinheit ein Regiment von etwa 2 Bataillonen ist. Das hat etwas willkürliches, ermöglicht aber vor allem, dass ein Spieler ein Corps kommendieren kann. Und Spieler wollen halt nun mal lieber Ney als Jerome sein (und da finden auch die interessanteren Kampfentscheidungen statt).

Den Rest werde ich sicher nicht kommentieren.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln