@ Kniva:
Die Frage ist, ob Spritzpistolen ĂŒberhaupt zum Standardrepertoir einer dt. Instandsetzungskompanie gehört haben.
Ja,taten sie! So etwas (Druckspritzen) gehört zu den Grundaustattungen jeder Inst-Kp genauso wie Schweibrenner...
Man darf nicht vergessen, dass wir uns mit einer Zeit beschÀftigen, wo derartige Artikel nicht in jedem Baumarkt zu kaufen waren. Warum hÀtte bis 1943 eine Werkstatteinheit Spritzpistolen haben sollen, da die Fahrzeuge einheitlich grau waren?
Ab 1943 hatte die Industrie anderes zu tun, als Spritzpistolen zu fabrizieren. Und wenn eine I-Kompanie eine solche hatte (oder mehrere), dann konnte solch ein Equipment bei RĂŒckzĂŒgen - noch dazu recht hastigen - durchaus verloren gehen.
Aber man lebte damals auch nicht hinter dem Mond... GesprĂŒhter Lack gehörte damals absolut zur NormalitĂ€t; vgl.
Geschichte der Autolackierung. Auch ist es nicht korrekt, dass bis 1943 alle Panzer einheitlich grau waren (\'39-\'40 waren diese auch groĂflĂ€chig mit brauner SekundĂ€rfarbe getarnt und fĂŒr \'42 schau mal in meinen Post weiter oben) Was glaubst du wie die Panzer in der Fabrik lackiert wurde? Es war ausserdem ĂŒblich, dass zu Beginn jedes neuen GroĂkampfunternehmens die Fahrzeuge auch eine neue Lackierung (allein schon zum OberflĂ€chenschutz der Fahrzeuge) erhielten; durchgefĂŒhrt in den FrontwerkstĂ€tten von der Inst-Truppe.
...die Regel fĂŒr die Masse der deutschen Divisionen war es aber mit Sicherheit nicht - da muĂte gepinselt werden. Wie gesagt, die vielen Fotos veranschaulichen das sehr gut, sieht man doch meist eher den groben Pinselstrich als das saubere Airbrushen.
Eher das Gegenteil ist der Fall... die Masse der deutschen Fahrzeuge waren mit der Kraftspritze lackiert. Ich gebe dir insofern recht, dass die ab \'43 vervendeten SekundĂ€rfarben auch miit anderen Hitteln wie von dir beschrieben Pinsel oder sogar Besen und im Notfall mit der flachen Hand aufgetragen wurden. Ebenso die \'Wintertarnung\', sprich temporĂ€re weisse TĂŒnche, aber ansonsten war die Spritzlackierung nun mal der \'Standart\'. Was man hĂ€ufig auf Bildern sieht ist der \'Frontauftrag\' von Schlamm als zusĂ€tzliche Tarnung und ggf Ausbesserungsarbeiten an der bereits bestehenden Lackierung. Dies wird hĂ€ufig mit dem Pinsel vorgenommen, selbst heute noch bei der Nato-3-Farb beim Bund... Dass man das andere Pozedere nicht so hĂ€ufig sieht liegt einfach auch an wenigen Bildern aus der Inst fĂŒr solche Arbeiten (Warum auch Lackieren knipsen wenn ein feldmĂ€ssiger Motoren- oder KwK-Wechsel fĂŒr die PK-Mannen zur VerfĂŒgung stand?). Es gibt wie gesagt durchaus auch Bilder von sekundĂ€r mit Pinsel getarnten Fahrzeugen (mir fallen da spontan Bilder der mit braunem Gittermuster getarnten SdKfz 251 der HG in Italien ein) aber ich könnte dir um LĂ€ngen mehr von gespritzten zeigen... von den scharfen Farbabgrenzungen sollte man sich nicht tĂ€uschen lassen; diese sind auch mit der Spritze machbar und auf eine gewisse Distanz sind auch die \'weichen\' ĂbergĂ€nge fĂŒr das Auge nicht mehr wahrnembar... das gilt besonders fĂŒr die alten s/w Photos.
Letztendlich kann das eh jeder machen wie er mag (und es hat ja auch nicht jeder eine Airbrush die so fein bei 15mm-Modellen arbeitet), ich denke nur man sollte das dann nicht als falsches Credo fĂŒr \'historisch korrekt verwenden denn das ist es einfach nicht! Ansonsten gilt doch: Hauptsache es sieht gut aus und kommt dem Original so nahe wie man will oder kann... oder ist das nur meine Ansicht?
In diesem Sinne genug mit der NietenzĂ€hlerei und Farbumnebelte GrĂŒĂe,
agri