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Friesen in den Dark Ages. Aber wie?

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agrivain:
Friesen... sehr schöne Idee und Darkage ist immer gut; dann will ich auch mal noch meinen Senf dazu geben. Aaaalso die Idee mit den unterschiedlichen Klassen finde ich zwar nicht schlecht (wobei ich mich natürlich nicht an diesen Namen orientieren würde) Aufbaumäßig denke ich bietet sich hier das \'klassische\' germanisch/wikinger\'sche Gefolgschaftswesen an, also eine Art \'Fürst\' oder Häuptling mit einer ziemlich kleinen besser ausgerüsteten Leibtruppe aus seinem Haushalt (die denke ich mir auch rühig leichte Kettenrüstung bekommen können unterstützt von einem größeren Anteil \'Freier\' aus derselben Gegend, also bauern und fischer aber keine \'Vollzeitkrieger\'. Bewaffnen würde ich diese allenfalls mit Speeren und versch. Handwaffen mittelmäßiger Qualität (also Äxte , aber eher wie für die Waldarbeit keine typisch Dänischen Kriegsäxte, Kurzschwerter/Saxen und evtl auch den einen oder anderen Fischspeer), an Rüstung max. einen Helm wobei da die Friesen ja längere Zeit zumindest nicht unbedingt mit den Römern auf Kriegsfuss standen könnte man evtl auch den einen oder anderen LIR-Helm (ohne Rossschweif) mit dazu mischen... quasi ein Erbstück von Uropa; ansonsten schlichte Tuniken ohne große Verziehrungen und ggf etwas weitere Hosen. Als Skirmisher die üblichen \'Jungen\' oder auch im Zweifel \'Unfreie\' mit Kurzbögen, Schleudern und Javelins; vom Aussehen her ziemlich abgerissen ohne Hosen und am Besten noch Bahrfuss, in der GB-Pikten Reihe dürftest du dafür prima Figuren finden.  

Regeltechnisch würde ich sie am ehesten mit Iren oder noch idealer Caledonia (Alba) in Shieldwall verbinden; dies spiegelt mMn sowohl die eher wahrscheinliche Armut eines größeren Teils der Friesen (sehr schön fiktional dargestellt in der \'Uthred-Saga\' von Cornwell) sowie ihre Sippenstruktur wieder. Figurenmäßig hast du ja schon ein paar gute Ideen bekommen; als Ergänzung kannst du evtl. auch noch bei den frühen Sachsen und Iren sowie Pikten bei GB schauen. Ich würde hier auch eher zu barhäuptigen bärtigen Typen die nicht zu \'wikingisch\' aussehen tendieren und eher ältere Rüstungs- und Helmtypen favorisieren wobei der Häuptling und seine Muschpoke durchaus den einen oder anderen \'spizen\' Nasalhelm à la \'Normanne\' abbekommen kann. Schilde entweder klassischer Rundschild sowie Buckler für die Rank\'n File... Hauptsache bunt durchmischt und abgesehen von der Gefolgschaft würde ich eher zu unverziert oder blankem Leder tendieren.

Hoffe dir damit auch ein paar Ideen geliefert zu haben und freu mich auf deine Ausführung.

Gruß, agri

Koppi (thrifles):

--- Zitat von: \'Thorulf\',index.php?page=Thread&postID=81688#post81688 ---Okay, das ist natürlich auch persönliches Empfinden. Wenn man davon ausgeht, das Sachsen und Angeln, also die Völker, in denen die späteren Engländer auch dem Namen nach wurzeln, genau aus dieser Ecke hier (Von HH nordwärts, aus Jütland und umzu) kamen, lässt sich ableiten, daß das Erscheinungsbild in Norddeutschland und England um 800-1000 ad relativ ähnlich gewesen sein dürfte.
--- Ende Zitat ---

Lieber Thorulf !!!!!!!!! Natürlich wissen wir Geschichtsjunkies doch woher die Angeln, Jüten und Sachsen stammen. Was die First und die Second Migration ist. Wer Aelle, Hengist und Horsa waren. Protz. Wissensschub.  :sm_pirate_lol:  :sm_pirate_irre:
Hätten wir sonst die Angelsachsen, gar die Wikinger empfohlen, hätten wir das, mein Schatz ..... sm_party_jung1  ???

....

Ich hab mich undeutlich ausgedrückt. Mir kommen die Figuren zu \"englisch\" vor, w.g. des neuen Modelleurs bei GB (ganz zu schweigen von den Zwergcrusadern. Die gehen gar nicht). Die alten Reihen von GB gefallen mir persönlich richtig gut. Also GB Germanen der alten Reihe würde ich fast überall reinmischen. Wobei die mit den suebischen Knoten natürlich auch wieder speziell sind; eben wegen des Knotens, nicht wegen des Modelleurs.
Ich bin nur der Meinung, dass sich der Modelleurstil der neuen Serie komplett geändert hat. Ich finde die neuen Figuren, Sachsen,  aber auch die anderen Dark Age Reihen, sehen aus wie englische Rugbyspieler; alleine die Jungs mit den Schnurrbärten ... fürchterlich.
Also wie moderne Engländer, eben nicht wie Angelsachsen.
Deshalb gefallen mir diese Reihen gar nicht.
Deshalb sind sie mir zu englisch.

Thorulf:
Ah! Je comprends, mon ami.... eine Frage des ..wie sagt man..? Geschmacks? Nicht der \'istoire ? Das kann isch sehr gut verste\'en... :D

Antipater:
Zwei Einwürfe, wenn\'s erlaubt ist: Zum einen scheint mir die Geschichte mit den Piken, die auch zum Stabweitsprung verwendet wurden, aus dem Hoch-, vielleicht sogar erst aus dem Spätmittelalter zu stammen. Ich habe sie jedenfalls bislang nur in Zusammenhang mit den Dithmarschener Bauern gehört. Zum anderen waren die Friesen für ihre Fertigkeiten im Schiffbau und als Viehhändler bekannt; beides, gerade vor der Hansezeit, Quellen für einen gewissen Wohlstand. Darin könnten die Friesen anderen seefahrenden und handeltreibenden Völkern vergleichbar sein - Stichwort Wikinger. Ganz so abgerissen wie irgendwelche Bergvölker aus Randeuropa waren sie also womöglich nicht. ;)
Insgesamt schönes, abgefahrenes Thema. Bin gespannt, was draus wird.

Ursus Maior:
Ich würd die auch ganz platt wie andere Dark Age Nordwest\"germanen\" aufziehen. Ist jetzt nicht meine detailsicherste Epoche, aber an das Jüten-, Angeln- und Sachsen-Argument fiel ja schon. Gesellschaftlich sind sie eben von den Karolingern zu unterscheiden, weil sich die Franken ja bedeutend mehr mit den westlichen Bewohnern (nennen wir sie mal Weströmer und kontinentale Gallo-Civitates) vermischt haben. Schon seit dem späten 4. Jhdt. dürfte die fränkische Entwicklung daher kulturell unterscheidbar gelaufen sein. Auch sprachlich schlägt sich das ja nieder.

Je nach Zeitfenster bieten sich da bei WAB unterschiedliche Bücher an, das wissen aber andere besser als ich.

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