Heute nähern wir uns dem \"klassichen\" Centurio, also dem der Kaiserzeit, mal von der anderen Seite. Wahrscheinlich nicht die späteste Inkarnation eines römischen Centurio, steht Iovianus doch ziemlich nah am anderen Ende der Antike, irgendwann im Winter 406 n. Chr.:
Inspiriert zu dieser Darstellung hat mich die Geschichte von den Barbaren, die am 31. Dezember 406 (oder war\'s doch 405?) über den zugefrorenen Rhein schlitterten. Stattgefunden haben soll das irgendwo zwischen Mainz und Straßburg, den beiden stärksten Festungen an der germanischen Grenze. Nach offizieller Lesart markiert dieses Ereignis - so es überhaupt passiert ist - das Ende der römischen Herrschaft in diesem Gebiet. Direkt gegenüber von Mainz ansässig waren mal die Mattiaker, und folglich stammten auch die Vorgänger der
Mattiaci iuniores Gallicani, eine Hilfstruppeneinheit, ursprünglich aus der Region. Iovianus trägt ihr Schildemblem - Zirkelschluss!
Da die Mattiaci also eine weit zurückreichende Einheitengeschichte haben, sollte bei ihnen auch noch das Amt des Centurio existiert haben. Das Kreuz mit der spätrömischen Heeresstruktur ist nämlich die unglaubliche Verwirrung, die die Reformen, Aufteilungen, Neugründungen und Umbenennungen seit dem 3. Jahrhundert offenbar schon bei den Zeitgenossen gestiftet haben. Altes steht hier neben Neuem, Autoren verwenden bewusst altertümliche Bezeichnungen und für das gleiche Amt gibt es verschiedene Titel.
Ob Iovianus sich also als
centurio hätte bezeichnen lassen, sei dahingestellt. Immerhin, sein Helmdesign (Intercisa IV) wird meist als Rangabzeichen gewertet.
Wie immer, und auch wenn es jedem freigestellt ist, hier zu klicken:
ab zum viel ausführlicheren Blogeintrag.