Update 08.02.2012
Kurz vor der Tactica hier nun noch ein letztes Update. Die eigentliche Hammaburg und die umgebende Siedling. Die Siedlung ist eine Co-Produktion von Thomas Hahn und mir. Thomas hat die großartigen Hütten, die Wälle und den Torturm beigesteuert. Ich habe dann die eigentliche Ringwallfestung Hammaburg zugefügt und das Ganze gestalterisch in einen Kontext gebracht.
Hier zuerst mal die Hammaburg. Eine frühmittelalterliche Befestigungsalage, wie sie in ganz Nordeuropa zu finden war. Nicht viel mehr als ein Erdwall mit spitzen Stöcken drauf. Wer konnte, hatte noch einen Wassergraben drumrum. Das war damals die Krone der Wehrbaukunst. Die Ages waren halt noch sehr dark…
Dieser Link hier führt zur slawischen Ringwallfestung Groß-Raden, nicht weit von Hamburg entfernt. Es ist ein Nachbau nach Originalfunden, datiert auf das 9. und 10. Jahrhundert, also genau die Zeit unseres Wikingerüberfalls auf die Hammaburg.
Groß RadenDiese wunderschöne Anlage haben wir uns als Inspiration und Vorlage genommen. Jeder, der bei Mittelalter an steinerne Burgen, Turniere und Hofdamen mit spitzen Hüten denkt, bekommt hier mal einen schönen Gegenentwurf.

In der Mitte der Hammaburg die Kirche. Es ist eine Annahme der Archäologen, daß diese dort stand. Sicher ist man nicht.
Hrutgar und Sören bei der Sightseeing -Tour durch die sächsische Festung…

Hier eine Draufsicht. Da weiß man, warum die Dinger Ringwallfestungen genannt wurden.

Gegenüber der Turm von Bischof Ansgar. Der war aus Stein und somit eine kleine architektonische Sensation für die Zeit und die Gegend. Eine Machtdemonstration erster Güte. Hat die Wikinger aber trotzdem nicht beeindruckt.
Im Vordergrund sehen wir den sogenannten Heidenwall, der den heidnischen Abschaum von den Errungenschaften der christlichen Zivilisation fernhalten sollte. Hat auch nicht geklappt.
Die Lücke, die man dort sieht, wird noch durch einen weiteren Torturm gefüllt, den Thomas gerade baut.

Der Hafen, der von einem toten Arm des Flusses Alster gebildet wird, habe ich mit einer schweren Kette gesperrt. Die gab es im Original nicht, genau so wenig wie irgendwelche Verteidigungsanlagen zu dieser Seite der Halbinsel. Die sind hier nur, damit es für die Wikinger nicht ganz so simpel wird, wie es in der Realität wohl war.

Hier nun einige Ansichten des Siedlung.

Eine Nahaufnahme der Bodengestaltung und der Weidengeflechtzäune. In der Mitte hinten die Methode mit Draht, vorne links ist der Zaun aus Schnur gebaut. In dieser Ansicht gefällt mir der Draht besser, da viel realistischer. Mit der Schnur läßt sich der Zaun besser bauen und sieht hinterher “ordentlicher” aus, was auf größere Entfernung besser wirkt.

Hier kann man die schönen Hütten von Thomas gut sehen, die viel zum atmosphärischen Gesamtbild beitragen. Super Arbeit!

Hier sieht man den geländebauerischen Quantensprung, der die Hammaburg-Siedlung von einem Drama klassischen Stils dann doch noch zu einem Happy End gebracht hat. Vorher war ich kurz davor, das gesamte Projekt in die Tonne zu treten. Der Grund: Ich hatte als Untergrund für die Siedlung klassische, sandbestreute Platten gebaut. Die Gebäude stehen auf einzelnen, dioramenartigen Geländemodulen, mit den Zäunen, Misthaufen etc. Diese standen dann aber so deplatziert auf den Sandplatten, daß das gewünschte Flair überhaupt nicht rüber kam.
Erst die rettende Idee, die Fläche mit Acryl-Sand-Gemisch in eine Matschfläche zu verwandeln und zweitens die Module mit den Häusern in diesem Matsch zu versenken, damit die störenden Absätze verschwinden, brachten den Durchbruch.
Hier sieht man den nun homogenen Übergang. Vorne der Matschboden aus Acryl und dahinter das Dorfmodul. Nicht an allen Stellen ist der Übergang so nahezu perfekt geworden, aber ich bin nun zufrieden mit dem Ergebnis.

Die Siedlung im ganzen Stück. Es sind 15 Dorf- und Befestigungsmodule, die auf der Acrylfläche stehen. Eine gewisse Modularität war aus Transportgründen unvermeidlich. Auch so wird es recht anspruchsvoll, die gesamte Präsentation zu transportieren.


Als letzten Teil der “Pflicht” werde ich jetzt noch die Wasserflächen komplett ersetzen durch etwas, das hoffentlich mehr der Gewässerfarbe eines Flusses entspricht. Hier ist der Wunsch nach modularer Verwendung mal wieder zum Verhängnis geworden und führt zu Doppelarbeit. Ich habe im Hinblick auf eine Verwendung für Dystopian Wars gleichförmig blaue Wasserplatten gebaut.
Das ist natürlich Schrott. Kein Fluß ist so blau; ohne seichte Bereiche an den Ufern. Das sieht einfach unrealistisch aus. Also weg damit. Das Wasser 2.0 wird aus einer bemalten und mit durchsichtigem Acryl überzogenen Stoffbahn bestehen.
