Vielleicht interessierts ja wen, ich hab einfach mal den kurzen Spielbericht zu unserem dritten napoleonischen Spiel nach leicht modifizierten WAB Regeln hier reinkopiert (Briten gegen Preussen weil wir bislang nur die komplett bemalt haben

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Schlachtbericht
Briten gegen Preussen ca. 2500 Punkte
Aufgebaut haben wir wie bislang immer einfach gleichzeitig, jeder für sich. Witzig wäre sicher auch mal mit einem Vorhang in der Mitte. Gelände haben wir wieder sehr viel aufgestellt, es ist einfach ein Muss. Sieht toll aus und macht das ganze Spiel sehr taktisch. Allein die Kavallerie leidet mitunter an unserer Ungeduld, denn sowohl Martin als auch ich neigen eher dazu die Kavallerie zu früh zu verlieren. Größere Platten oder einfach etwas mehr Geduld helfen da sicher weiter.
Meine Aufstellung war linke Flanke zwei reguläre Linieninfantrie-Einheiten hintereinander und davor eine Einheit Kavallerie (Dragoner), die drei Einheiten begleitet von einem Offizier. Die den drei Einheiten gegenüberliegende Baumreihe hatten wir als Hecke definiert.
Im Zentrum die Kanonen-Batterie inklusive einer Haubitze (wie Steinschleuder), gedeckt von einer Einheit Leib-Husaren. Rechts daneben der Armeegeneral auf Pferd. Gleich rechts neben dem General zwei reguläre Linieninfantrie-Einheiten, eine zweireihig und die andere vierreihig, die sollte zur Mauer vormaschieren und diese besetzen/decken oder mit Hilfe einer Order dort übersetzen und angreifen können.
Rechte Flanke bestand aus einer Infatrie-Einheit Reserve (graue Uniform) und einer Einheit berittener Landwehr (graue Uniform), die als Levies zwar recht günstig aber auch recht unbeweglich sind, da sie aber Lanzen tragen könnten sie gegen feindliche Kavallerie recht gut sein (mit Ld6

. Auch auf der Seite ein Offizier, den ich später in die Landwehr-Kavallerie gestellt habe, damit diese seinen Ld8 nutzen kann.

Plan war links den Hügel nutzend eine gute Verteidigungsstellung mit den beiden Linieneinheiten aufzubauen. Die Dragoner waren schlecht platziert und konnten zusammengeschossen werden, also hab ich mich da für einen Angriff entschieden. Eigentlich sollte der kombiniert mit den mittig stehenden Husaren (diese dann mithilfe einer Order-Zusatzbewegung) stattfinden, die jedoch den Test auf die 9 vom General gepatzt haben. Also griffen die Dragoner alleine an. Da sie mit Pistolen bewaffnet sind und damit zwei Attacken pro Reiter haben (was zuviel ist, da müssen wir noch nachbessern, das ist 1:1 aus dem ECW Supplement übernommen) hätte das sogar was werden können, Linien-Infantrie bekommt ja weder Gliederbonus noch Close Order Bonus.












Ansonsten konnte ich mich links gut in Stellung bringen. Mittig feuerten die beiden Batterien aufeinander. Wobei Martin im Vorteil war, da seine Batterie auf einem Hügel stand und damit besser geschützt war, da Kanonen nicht hügelaufwärts weiter-prallen. Aber die preussische Artillerie schoß präzise und konnte fast immer treffen oder verfehlte kurz dahinter beim ersten Aufprall nur sehr knapp, mein Schlachtruf \"Spandau!\" war sehr hilfreich für das Würfelglück, auch bei den Salven

Die flankierenden beiden mittigen Linien-Einheiten hatten beide unterschiedliche Aufgaben und Glück. Während die linke fast das ganze Spiel über jede zweite Runde eine Salve abfeuern konnte, musste die rechte vormaschieren und blieb dann an der Mauer hängen und wurde dort von den britischen Scharfschützen zusammengefeuert, die aus dem Wald schossen. Sie flohen und sammelten sich wieder, hatten aber auf lange Sicht das Nachsehen.

Auf der rechten Flanke konnte die Reserve-Infantrie glücklich durch eine Salve die anreitenden Dragoner in Panik schiessen, die dann auch noch nach einer Runde vom Tisch rannten. Damit war der Weg an den Zaun frei, wo die Einheit den Rest des Spiels gut geschützt und eifrig Salven feuernd verweilte. Die Landwehr-Reiterei mit Offizier bewegte sich sehr umständlich vorwärts (da Levies). Blieb jedoch hinter einem Haus in Deckung ganz rechts, da anreitende britische Husaren sonst durch einen Acker (schwieriges Gelände) geschützt die Einheit langsam zerschossen hätte.
Das Duell der Artillerie konnte ich für mich entscheiden, aber Martin verblieb mit einem Lp seine Haubitze und eine Kanone. Da wir anschließend auch mal auf Infantrie oder Kavallerie schiessen wollten begannen wir die Kanonen zu hin- und herzudrehen, was die ganze Batterie dann sehr viel weniger effektiv machte, da die Ziele immer in Deckung gingen

Mittig verlor ich zwar nach zwei Runden Nahkampf meine Dragoner, die in jeder Runde zwei Attacken haben durch Pistolen (was klar zu viel ist), konnte aber auch Martins Dragoner, die meine Jäger aus dem mittigen Wald vetreiben wollten, zusammenschiessen. So eine Salve auf kurze Reichweite ist mit 20 Mann schon hart für formierte Reiterei, zumal wenn ich \"Spandau!\" rufe

Auf der linken Flanke drohte mich eine zweite Scharfschützeneinheit (mit BF5, die Martin versehentlich ausgehoben hatte, weil er eigentlich nur eine davon haben durfte, was auch gut und wichtig ist

) zusammenzuschiessen. Ich feuerte aus allen Gewehren auf die Jungs konnte aber kaum treffen (weit, Plänkler) und den Paniktest durch Salven konnte er auf die 9 wiederholbar (da veterans) immer stehen. Da aber seine Highlander (angst-verursachend und WS4) es zweimal patzten eine Order (auf die 9

) auszuführen, verlangsamte sich deren potentiell verheerender Nahkampfangriff erheblich. So hatte ich genug Zeit, um auf kurze Distanz die zweite Einheit von ihm zusammenzuschiessen, die dann auch floh.
Damit war die Schlacht dann nach Army-Break-Points und etwa drei Stunden vorbei, ich hatte gesiegt. Es war aber (wie immer bislang) spannend bis zum Schluss. Dadurch dass es kaum Nahkämpfe gibt und man immer die Möglichkeit hat zu reagieren (selbst wenn man weit weg steht mit einer Einheit kann man diese in Marschformation und mithilfe von Orders sehr schnell dahin bringen wo man sie braucht).
Von den Regeln her finden wir immer noch Sachen die nicht ganz passen, aber das tut dem sehr großen Spielspass keinerlei Abbruch. Auch dieses dritte Spiel hat extrem viel Spass gemacht und war wieder sehr taktisch. Wir haben auch dazugelernt und etwas besser manövriert, es bleibt aber noch sehr viel Platz für Verbesserung (bei uns beiden

).
Die Preussen spielen sich völlig anders als die Franzosen, die ja bis zu +2 auf den Gliederbonus bekommen obwohl sie Linieninfantrie sind. Die Preussen haben als Gimmick halt billige Landwehr und Reserve, das macht sie schon sehr speziell. Die Briten haben durch ihre immense Infantrie-Auswahl auch schon einen sehr speziellen Touch.
Klärungsbedarf gibt es immer noch dazu wie Batterie-Kanonen nun genau schiessen/zielen. Alle ein Ziel, alle geradeaus, alle gelten als bewegt wenn sich eine Kanone ausrichtet?
Und Pistolen sind einfach zu krass nach den Regeln aus dem ECW Buch. 12\" Reichweite, ohne Abzug weit/bewegt, zweifach schiessen 360° jede Runde oder gilt als zweite Handwaffe. Gegen Infantrie ohne Gliederbonus wäre das fatal.
Fazit: Ich bin nach wie vor schwer begeistert von dem Spiel nach WAB Regeln in der Epoche.