Ich bin eigentlich mit den WAB-Regeln recht zufrieden, aber ein Regelmechanismus stört mich ungemein, nämlich daß ein berittener Kämpfer allein durch das Sitzen auf dem Pferd auch besser gepanzert ist. Anscheinend haben die Autoren sich da gedacht, daß so eine Menge Pferdefleisch zusätzlichen Schutz verleiht, meiner Meinung nach aber ist das ein absoluter Trugschluß. Mittelalterliche Ritter des 12. und 13. Jahrhundert haben, so sie eher defensiv kämpfen wollten, das meist abgesessen gemacht. Macht ja auch Sinn, 20 eisenharte Krieger zu Fuß halten besser die Formation als die gleichen 20 Mann zu Pferd.
Genauer gesagt: Wenn ein Trupp von 20 Kriegern im Kettenhemd mit hoher Kampfmoral beschossen wird, ist es weniger wahrscheinlich, daß Panik ausbricht und überhaupt Schaden angerichtet wird, als wie wenn dies genau den gleichen 20 Mann zu Pferd geschieht, denn dann prasseln die Fern- bzw. Nahkampftreffer ja zu einem gewissen Anteil auf nur durch Fell geschütztes Pferdefleisch, und selbst der kriegsmäßig erzogene Kampfhengst hat Angst und Schmerzempfinden nicht so unter Kontrolle wie ein motivierter menschlicher Krieger. Ergo gehen die Pferde durch oder werden sogar verwundet, was zumindest vom Reiter dann erfordert, den Gaul wieder unter Kontrolle zu bringen. Zu Fuß wäre der Krieger nicht damit beschäftigt.
Nach der WAB-Regelung aber funktioniert es genau umgekehrt: die Berittenen müssen sich weniger um Beschuss kümmern, und sind nach den Regeln besser geeignet, eine Verteidigungslinie zu bilden als Fußkämpfer. In meinen Augen ein unrealistischer Effekt, weswegen ich dazu tendiere, die Rüstungswurfwerte von Berittenen und Fußkämpfern in WAB einfach zu vertauschen.
Jetzt würde mich mal interessieren, was haltet ihr denn von der Sache? Ich muss gestehen, daß das Problem bisher für mich eher akademisch war, da ich vor allem Fußkämpfer habe, bzw. ungepanzerte Fußkämpfer gegen gepanzerte Reiter (Germanen gegen Auxi-Kavallerie).