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Autor Thema: Felix Magath und experimentelle Archäologie  (Gelesen 3470 mal)

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njetkulturny

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Felix Magath und experimentelle Archäologie
« am: 22. September 2011 - 13:53:10 »

Gestern gab es beim Fussballtraining des Vfl Wolfsburg ein bisschen experimentelle Archäologie.

Ein 2,14m langer Aluminium Wurfspeer wurde von ungeübten Fußballprofis auf mindestens 35m Entfernung befördert. Die Rekordweite lag bei 41m.

Was sagt uns das?

Ungeübte, aber junge fitte Sportler werfen ein optimiertes Wettkampfgerät in guter historischer Länge auf Entfernung.

Wird der Größenvorteil noch ein wenig herausgerechnet, kann also jeder Hans und Franz einen Speer (dessen Gewicht eher höher sein müßte) auf ungefähr 30m in eine geballte Masse Gegner werfen.

Das im Vergleich zu Entfernungen von Bogenschützen, Schleuderern oder Armbrustschützen finde ich schon bemerkenswert.

Diskussion eröffnet.
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RE: Felix Magath und experimentelle Archäologie
« Antwort #1 am: 22. September 2011 - 14:08:14 »

Zitat von: \'njetkulturny\',index.php?page=Thread&postID=94484#post94484
Das im Vergleich zu Entfernungen von Bogenschützen, Schleuderern oder Armbrustschützen finde ich schon bemerkenswert.

Warum?
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Driscoles

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Felix Magath und experimentelle Archäologie
« Antwort #2 am: 22. September 2011 - 14:13:53 »

Ich glaube er meint Tabletopreichweiten für Schuss und Wurfwaffen.

Ich glaube das Problem ist, den Speer unter einer Stresssituation, möglichst zielgenau zu werfen und zwar in die ersten Reihen, damit die brechen und stürzen und in Unordnung geraten, damit der Aufprall geschwächt und besser aufgefangen wird.
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Finarfin

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Felix Magath und experimentelle Archäologie
« Antwort #3 am: 22. September 2011 - 14:27:42 »

Zitat von: \'Driscoles\',index.php?page=Thread&postID=94486#post94486
Ich glaube er meint Tabletopreichweiten für Schuss und Wurfwaffen.

Ich glaube das Problem ist, den Speer unter einer Stresssituation, möglichst zielgenau zu werfen und zwar in die ersten Reihen, damit die brechen und stürzen und in Unordnung geraten, damit der Aufprall geschwächt und besser aufgefangen wird.

Ist es nicht gerade so, dass die Gruppe, die die Speere abbekommt, in der Stresssituation ist?  :sm_pirat_schreck:
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Mehrunes

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Felix Magath und experimentelle Archäologie
« Antwort #4 am: 22. September 2011 - 15:41:57 »

Naja, 30m sind verdammt wenig wenn die Gegenüber mit spitzen Waffen auf einen zugerannt kommen. Nochmal potenziert, wenn diese gar beritten sind.

Ich sehe jetzt auch nicht so ganz was uns der Threadersteller eigentlich sagen wollte bzw. was er bemerkenswert findet. Die (effektiven) Reichweiten der anderen Waffen liegen auf jeden Fall klar darüber, von daher sollten auch die Entfernungen im Tabletop recht passend sein.

Ursus Maior

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Felix Magath und experimentelle Archäologie
« Antwort #5 am: 22. September 2011 - 16:41:56 »

Außerdem werden solchte Waffen in der Masse geworfen. Das gilt auch für\'s Bogenschießen. Keiner erwartet von Bogenschützen, dass sie gerade auf den Feind schießen oder auf kürzeste Distanz.

@Mehrunes
Bei den Römern war es allerdings eher so, dass sie die Pila geschleudert haben, bevor es in den Nahkampf ging. Das ist dann durchaus von Vorteil, vor allem wenn das gestaffelt erfolgt. Die erste Reihe wirft die Speere und stürmt in weiter. Die zweite Reihe wirft ebenfalls mit der ersten Reihe, die Speere fliegen aber länger und erreichen den Feind kurz bevor die erste Reihe im Nahkampf ankommt.
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Neidhart

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Felix Magath und experimentelle Archäologie
« Antwort #6 am: 22. September 2011 - 16:45:03 »

Die Reichweite ist beachtlich. Wer selber schon mal so einen Speer werfen durfte wird sich da wohl doch etwas unsportlich vorkommen. Ich denke die 30m sind in jedem Fall zu hoch gegriffen, wenn man sich historischen Wurfspeeren ohne Hilfsmitteln nähern will. Gewicht, Qualität und Kraft des heutigen Profisportlers und des Sportgeräts sind wohl weit entfernt, von dem was in der Antike oder dem Mittelalter machbar war.
Interessant wird es, wenn man sich überlegt, dass die Fußballer den Speet ca. 50% weiter geworfen haben, als es etwa normal trainierte Leute können (ich erinnere mich hier an Schulsport in den höheren Klassen und an den Sportverein bis ca. 16, die Reichweiten lagen meist so bei 20-25m) da die in beiden Fällen die Technik wohl ähnlich misserabel gewesen ist (der limitierende Faktor beim Speerwerfen), kann man daraus schließen, dass wer generell sich körperlich betätigt einen Speer weiter werfen kann. Jetzt muss man nur einen schweren Speer selber werfen (aber keinen aus Zinn) und + 1/2 machen und fertig ist die Reichweite eines gallischen Speerwerfers.  ?(
Aber nicht vergessen den Speer so zu werfen, dass er auch noch ein bisschen wumms hat, ansonsten bohrt er sich ja nicht in den Schild oder Brustpanzer von unserem Legionär sm_party_joint

Fürs TT finde ich die Reichweiten auch völlig passend,  8\" sind mehr als genug für diese Säcke ;)
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Mehrunes

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Felix Magath und experimentelle Archäologie
« Antwort #7 am: 22. September 2011 - 18:22:02 »

Zitat von: \'Ursus Maior\',index.php?page=Thread&postID=94497#post94497
@Mehrunes
Bei den Römern war es allerdings eher so, dass sie die Pila geschleudert haben, bevor es in den Nahkampf ging. Das ist dann durchaus von Vorteil, vor allem wenn das gestaffelt erfolgt. Die erste Reihe wirft die Speere und stürmt in weiter. Die zweite Reihe wirft ebenfalls mit der ersten Reihe, die Speere fliegen aber länger und erreichen den Feind kurz bevor die erste Reihe im Nahkampf ankommt.

Hab ich ja nie etwas dagegen gesagt. Ich bezweifle nur dass die Stresssituation ausschließlich beim Beworfenen liegt. Man kann die Waffe generell erst kurz vor dem Einschlag werfen, da befinden sich ziemlich sicher beide Parteien in einer Stresssituation.

njetkulturny

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Felix Magath und experimentelle Archäologie
« Antwort #8 am: 23. September 2011 - 14:10:36 »

Gut lassen wir den Speer mal bei 30m mal stecken.

Driscoles hatte bezüglich der Reichweite beim TT schon recht. Allerdings reichen bei einer Angriffsbewegung schon ein oder zwei Verluste um den Ansturm in Unordnung zu versetzen (siehe auch eine Bresche im Schildwall, die dann erst das Patt aufhebt), da ist meines Erachtens der gezielte Treffer nebensächlich, allerdings der Stress, den hab ich ein wenig außer Acht gelassen. Ob Magath so viel Stress gemacht hat, daß diese Situation korrekt nachgebildet wurde, würde ich ausschlie4ßen. Sah doch eher entspannt aus. :P


Aus meiner Sicht gelten als normale Einsatzentfernung für Bogenschützen so 50 bis sehr maximale 100m für Direktbeschuß, darüber gibt es den ballistischen Schauer mit größeren Bögen.
Bei Schleuderern sind inzwischen Wurfentfernungen bis zu 200m nachgewiesen worden, erzielt mit reproduzierten Bleigeschossen. Ubrigens keine Stabschleuder!!

Mögen die Wissenden unter euch ein Nordlicht erleuchten, ob ihr da anderes wisst, gehört oder nachgewiesen habt :sm_pirat:
@ Mehrunes
Ich habs ja schon auf 30m runtergesetzt. Aber wenn über 20 Mann mit einer Körpergröße von 174 cm aufwärts minimum 35m werfen, kann man da schon einen gewissen Trend ableiten.


Zweite Runde
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Mehrunes

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Felix Magath und experimentelle Archäologie
« Antwort #9 am: 23. September 2011 - 17:38:06 »

Hmm, man betrachte FoG:

Wenn man jetzt 60-90m Bogenbeschuss und ~60m effektiver Schleuderbeschuss (auf 200m treffen die garantiert nix mehr zuverlässig) annimmt, dann passen die 30m für Wurfspeere genau rein (Reichweiten 2\" Wurfspeere, 4\" Schleuder und Bogen normal, 6\" Bogen mit verminderter Effektivität).

Daher ja auch ein wenig die Frage: Ja, was soll uns das ganze jetzt eigentlich sagen? Dass die Regelschreiber recht gut recherchiert haben?

Finarfin

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Felix Magath und experimentelle Archäologie
« Antwort #10 am: 23. September 2011 - 19:18:20 »

Zitat von: \'Mehrunes\',index.php?page=Thread&postID=94565#post94565
Daher ja auch ein wenig die Frage: Ja, was soll uns das ganze jetzt eigentlich sagen? Dass die Regelschreiber recht gut recherchiert haben?

Zum Beispiel... Über uns schwebt ein hübsches blinkendes Schild, mit der Aufschrift \"An der Bar\". It\'s not rocket-science...
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Felix Magath und experimentelle Archäologie
« Antwort #11 am: 23. September 2011 - 19:44:51 »

Mir sagt das ganze nur, daß ich für die T&T Regeln die Wurfweiten für Speere zu kurz angesetzt habe. :rolleyes:

Aber da sind Speere eher nur ein nationenbedingtes Feature.
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