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Autor Thema: Niedergang des 1:72 Maßstabes?  (Gelesen 5815 mal)

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J.S.

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« am: 01. Dezember 2011 - 21:16:29 »

Bekannt aus Kindheitstagen, von manchen (inklusive mir) auch heute noch geliebt: 1/72 Miniaturen. Ich hatte mich wahnsinnig auf die angekündigten neuen Zvezda Sets gefreut, welche wohl nicht mehr erscheinen werden; auch Italeri hat so gut wie alle neuen Sets gecanceled, was eigentlich nur noch die relativ geringe Zahl an qualitativ brauchbaren HÄT Sets übrig lies (die vielen unsäglichen Osteuropäischen Firmen lasse ich jetzt mal bewusst aussen vor). Woran liegts? Wieso werden die Hersteller ihre Boxen nicht mehr los?
Ich glaube, man ist sich einfach nicht bewusst an wen man das Zeug eigentlich loswerden will- Gamer, Modellbauer oder Kinder. Es reicht halt einfach nicht auf die Packung vorne \"Wargames Approved\" rauzuschreiben, wie es Italeri machen. Eine brauchbare Range für Wargamer muss vernünftige Posen bieten und vor allem halbwegs komplett sein. Was wollte Zvezda etwa mit den isolierten SYW Grenadieren und Hussaren bewirken, die man aufgrund ihrer Größe auch nicht mit den uralten Revell Figuren kombinieren kann? Wer soll sowas kaufen? Nicht einmal ein Dioramenbauer kann damit wirklich etwas anfangen. Hät haben dieses Problem wohl als einzige von den Alteingessesenen erkannt und bieten nun (neben den üblichen katastrophalen Releases) auch schöne Napoleonische Miniaturen in 3 verschiedenen Posensets an, ideal für den Aufbau von Wargaming Armeen. The Plastic Soldier Company zielte von Anfang an auf den Wargaming Markt ab, und wenn man den Output an Sets als Erfolgsindiz nehmen kann, dann war das wohl auch nicht unbedingt die schlechteste Idee.
 Zvezda hingegen versuchen nun ihr Glück mit überteuerten Mini Sets - wenn das nicht nach hinten losgeht, dann weis ich auch nicht.  :thumbdown:
Was meint ihr dazu? Oder sehe ich das als einziger so tiefschwarz?  :sm_pirat_confused:
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Koppi (thrifles)

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« Antwort #1 am: 01. Dezember 2011 - 22:14:18 »

Im Grunde ist das Hauptproblem des 1/72 Standards die Überflutung des Marktes durch preiswertes 28 mm Plastik. Bei diesem Plastik handelt es sich ja - wie wir alle wissen - um das beliebte Hartplastik, das ja auch die meisten User, dem Weichplastik der 1/72 Figuren vorziehen.
Wenn ich auch nicht die Unkenrufe teilen kann, dass alles, bei allen 1/72 Figurensets abplatzt oder abspringt, muss ich doch zugeben, dass es häufiger vorkommt als bei besagten Hartplastikfiguren. Das hat zur Folge, dass ich z.B. fast komplett umgestiegen bin. Ich möchte dieses Risiko halt nicht mehr eingehen.
Andererseits gibt es aber Figurensets, die ich in 1/72 immer noch wesentlich besser, als in vielen anderen Maßstäben finde: WW II. in 1/72 (die alten Revell und Airfix Sachen), die ECW Reihe von ACTA (um Längen besser, als die Warlordgeschichten), Emhars Sachsen und Wikinger (mindestens genauso genial, wie entsprechende 28 mm Figuren) um nur ein paar zu nennen.
Ich für meinen Teil splitte da mein Sammlerverhalten. In oben genannten Reihen (+ Karthagische Kriege, GNW und SYW) bleibe ich dem 1/72 Maßstab treu. In allen anderen Epochen bin ich auf 28 mm umgestiegen, nebst zwei kleinen Ausflügen in 15 mm und 12 mm. Hier aber nur, weil einige Panzer ins Spiel kommen und mir da der kleine Maßstab besser gefällt.
Im Gegensatz zu Dir, J.S.; komme ich z.B. mit dem kleinen Maßstab gar nicht klar. Figurentechnisch gefallen mir diese Maßstäbe auch nicht ( ist kein Widerspruch zum vorher Gesagten, da ich nur wegen den Fahrzeugen diesen Abstecher gemacht habe).
Ich finde 1/72 Figuren viel hübscher und realistischer als 15 mm oder kleiner. Deshalb würde ich diesem Maßstab immer wieder eine Chance geben. Wenn ... ja wenn ...: Ich hatte alle napoleonischen Sets von allen bekannten Herstellern. Ich habe sie an einen befreundeten Sammler verkauft, weil ich eh nur ein paar Posen gebrauchen konnte. Preislich kam es da für mich auf dasselbe raus Plastikperries zu kaufen, weil ich da ja jede Figur verwenden kann, na und die Figuren alleine wegen der Größe schon viel geiler aussehen. Vorher hatte ich aber nochmals Hät eine Chance gegeben. Die napoleonischen Marschierer gekauft: Eine Katastrophe. Warum ? Auch hier verwendet Hät ein solch komisches Plastik, dass es keinen Spass macht, dies anzumalen.
Wie gesagt; es gibt Ausnahmen. Aber im großen und ganzen entwickelt sich der Maßstab für mich nicht weiter und deshalb bin auch ich umgeschwenkt.
Ausnahme sind hier moderne Sachen: Denn was von Cäsar zu WW II. und Modern herauskommt, ist klasse. Das ergänzt durch Fertigmodelle von Dragon, Trumpeter, Forces of Valor, Panzerstahl et. etc. und Du hast eine Riesenauswahl. Da ist nach meiner Meinung der 1/72 Maßstab unschlagbar.
Na und das ist ein Markt. Deshalb sind die Minisets von Zvezda auch o.k. Ich habe mir z.B. das mistige Italeri Russenset gekauft, weil ich drei Figuren mit einer Panzerbüchse brauchte. 6,-€ für 3 Figuren (finde Italerifiguren generell schrecklich). Zvezda, zwei Teams, super modelliert, für 2,99 wäre in meinem Fall billiger gewesen.
Fazit: Ich bin - wie man unschwer erkennen kann - da sehr ambivalent. Aus Tradition, aus alter Liebe, gibt es Sachen in 1/72, die ich klasse finde. Eine Weiterentwicklung sehe ich allerdings nur bei modernen Sachen. Aber hier ist auch ein Markt. Sowohl für Kinder, als auch für uns Wargaming Kinder.
Die klassischen Historiensets von früher werden meistens lieblos gestaltet, nicht weitergeführt, fristen ein unvollständiges Dasein. Da hat 28 mm ganz klar das Rennen gemacht.
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http://www.thrifles.blogspot.com/

 http://www.dminis.com/thrifles/galleries/

\" ... Artillerieeinheiten der wichtigsten Nationen (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien ...) sind \"gefärbt\". Das Holz der Kanonen ist bei den Preußen z.B. blau, weil das die Farbe der Nation im Spiel ist (grün für Russland usw.). Das alles sieht scheiße und spielzeugmäßig aus...\"
Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

Bommel

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« Antwort #2 am: 01. Dezember 2011 - 22:19:50 »

Thrifles spricht mir aus der Seele:
\"Im Grunde ist das Hauptproblem des 1/72 Standards die Überflutung des Marktes durch preiswertes 28 mm Plastik. Bei diesem Plastik handelt es sich ja - wie wir alle wissen - um das beliebte Hartplastik, das ja auch die meisten User, dem Weichplastik der 1/72 Figuren vorziehen.
Wenn ich auch nicht die Unkenrufe teilen kann, dass alles, bei allen 1/72 Figurensets abplatzt oder abspringt, muss ich doch zugeben, dass es häufiger vorkommt als bei besagten Hartplastikfiguren.\"
Napoleonisch in 28mm ist dank der Perrys wirklich erschwinglich und damit sieht es für mich auch einafch schöner aus als 20mm.
Sicherlich bekommt man in 20mm mehr auf die Platte und gibt sicherlichd as gefühl einer tollen großen schlacht, aber irgendwie bin ich ein Figurenschieber und da gehören schöne Miniaturen einfach dazu.
Und (Geschmäcker sind verschieden, dass weiß ich!!!): ich bin einfach überzeugt 28mm sieht besser aus.
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Zwerch mit Ohren!!!

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« Antwort #3 am: 01. Dezember 2011 - 23:21:08 »

In der Tat denke ich, dass die Hauptgründe gegen 1/72 das Material, die Posen(28mm kann man ja auch zur Not noch umbauen) und die Serien/Packen sind, da man im 28mm Bereich die minis ja zu meist in Blistern oder einzelt kaufen kann und die meisten (größeren) Ranges auch alle wichtigen Truppen einer Armee produzieren. Wohingegen im 1/72 Maßstab ja oft nur ein Packen mit allem (MG; AT, Mörser, Inf) veröffentlicht wird. Womit die Untersützungswaffen unverhältnesmäßig oft da sind, oder eben überhaupt nicht. Ich denke also die Hersteller sollten sich mal klar darüber werden, welche Zielgruppe sie anvisieren, und sich darauf einstellen, z.B. verschiedene Posen, bzw. sortiertere Packen oder einfach blisterartiger (wie Zvezda) für Tabletoper, Feinere minis für Dioramen/Modellbauer etc.

Was allerdings für 1/72 spricht ist, dass man relativ schnell und billig große Armeen ausheben kann, da Fahrzeuge in diesesm Maßstab billiger sind und das bemalen schneller geht, außerdem kann man die Boxen vollständiger nutzen.

@J.S.: was heißt Itallerie hat die neuen Releases gecancelt? Heißt das die WW2 German Winter Inf. auf die ich seit über einem Jahr hoffe kommt nicht mehr?

Gruß
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xothian

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« Antwort #4 am: 01. Dezember 2011 - 23:33:57 »

.... als small scale fanatic mach ich mir eigentlich keine sorge
die meisten argumente kommen auch aus der sicht eines unglaublichen angebots und verfuegbarkeit an figuren und massstaeben ... so viele jahre ist es auch auch nicht her dass 28mm mit fanfaren in den historischen wargaming markt eingezogen ist (mist ich bin alt)
was modern und ww2 angeht finde ich 1/76, auch1/72 immer eine gute wahl und ich werde auch 2012 in dem massstab weiter projekte starten

ich glaub eher gehts den flachfiguren an den kragen weil \"volumen\" sich durchsetzt ;) ... wenn bedarf ist wird es immer jemand geben der ihn deckt

cheers chris
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Thomas Kluchert

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« Antwort #5 am: 02. Dezember 2011 - 12:19:45 »

Die gecancelten Sets habe ich heute auch auf PSR gesehen und fands schade, aber ich habe mir da keine tiefergehenden Gedanken zu gemacht. Vielleicht ist deine Diagnose des Niedergangs ein wenig übertrieben (was sich aber super zum Diskutieren eignet :rolleyes: ), aber die Indikatoren sind erstmal nicht von der Hand zu weisen. Gerade aber das von dir genannte Aufkommen der Plastic Soldier Company habe ich als gutes Zeichen interpretiert.

Ich persönlich empfinde es aber nicht so - was sicher zum größten Teil daran liegt, dass ich mit dem Maßstab und allem (Verfügbarkeit, Set-Dichte) recht zufrieden bin. Ich persönlich sehe 1/72 beispielsweise nicht als anything-goes-Maßstab (anders als 15/28mm, wo nun wirklich so gut wie alles abgedeckt ist). 1/72 lohnt sich vor allem in bestimmten Epochen, meiner Meinung nach Antike, (etwas eingeschränkter) Mittelalter, napoleonisch und WKII. - vielleicht noch modern. Wer sich außerhalb davon bewegt wird mit 1/72 wahrscheinlich eher nicht glücklich. Mir reichts jedoch, weswegen ich mittlerweile 1/72 als einzigen Maßstab verwende,

Zitat
Zvezda hingegen versuchen nun ihr Glück mit überteuerten Mini Sets - wenn das nicht nach hinten losgeht, dann weis ich auch nicht. :thumbdown:
Zitat
Na und das ist ein Markt. Deshalb sind die Minisets von Zvezda auch o.k. Ich habe mir z.B. das mistige Italeri Russenset gekauft, weil ich drei Figuren mit einer Panzerbüchse brauchte. 6,-€ für 3 Figuren (finde Italerifiguren generell schrecklich). Zvezda, zwei Teams, super modelliert, für 2,99 wäre in meinem Fall billiger gewesen.
Hier stimme ich Koppi zu, ging mir ähnlich. Ich brauchte für Disposable Heroes eine PaK 36 mit Besatzung und 2 MG34 auf Lafette (weil ich Early War mache). Die Sets von Zvezda sind zwar vergleichsweise teuer, aber auch brauchbar. Die PaK gibts sonst nur bei HäT im 4er Pack oder in einer Italeriebox mit zwei anderen Geschützen, die ich nicht brauche. Find ich also gut, zumal die FoW durch die neuen Panzer auch noch profitieren.

Zitat
Im Grunde ist das Hauptproblem des 1/72 Standards die Überflutung des Marktes durch preiswertes 28 mm Plastik. Bei diesem Plastik handelt es sich ja - wie wir alle wissen - um das beliebte Hartplastik, das ja auchdie meisten User, dem Weichplastik der 1/72 Figuren vorziehen.
Dieser Einschätzung widerspreche ich ganz vehement! Meines Erachtens nach ist die Frage des Maßstabs immer noch eine reine Glaubensfrage, die dann mit entsprechend passenden Argumenten gestützt wird. Das hat nichts mit Optik, Preis, Posen oder Material zu tun, sondern nur mit dem eigenen Geschmack bzw. der eigenen Prägung. Zeigen hier auch die Antworten.
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Wilhelmshöher

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« Antwort #6 am: 02. Dezember 2011 - 13:29:04 »

Ich habe vor einigen Jahren, als ich noch 8-10 Jahre alt war, auch sehr gerne 1/72 Panzer oder Figuren geklebt, bekleckst und fands total toll. Dann kam ich durch GW zum Tabletop und dann wegen meines Missmuts gegenüber dieser Firma zum historischen Tabletop. Weil bei mir gleich eine größere Clique mit von GW abgewandert ist haben wir uns auch gleich auf ein System und einen Maßstab geeinigt und wir haben uns für 28mm entschieden. Warum genau ich es besser finde, gute Frage. 1/72 interessiert mich und wie gesagt auch viele andere in meinem Umfeld überhaupt nicht. 15mm ist uns dann schon viel zu klein. Mir persönlich gefallen 28mm Miniaturen vor allem in der Vitrine am besten, da sie genau die richtige größe haben um einzeln aufzufallen (zugegeben sind große Massen von 1/72 Regimentern auch klasse) . Was ich ebenfalls an 28mm mag, sind die meißt etwas überzeichneten Proportionen, durch die ich erkenne, dass es sich um ein Spiel und nicht um eine Simulation handelt. Ein paar 1/72 Panzer würde ich immernoch gerne basteln und bemalen. Aber ansonten ist es im Tabletop kein Bereich für mich.
Zu dem Thema, dass in 28 mm schon alles vorhanden ist, würde ich widersprechen. Es gibt zwar einiges, aber viele Sachen sind mMn wirklich veraltet und nicht mehr and den heutigen Stand von was-ist-möglich angepasst. Vor kurzem habe ich mir für den 2. WK ein amerikanisches Infantry-Platoon gebaut und die einzigen Miniaturen die mir überhaupt zusagten waren die von Artizan und die haben dann noch wirklich einige Mängel, vor allem Unebenheiten auf Oberflächen. Mit Plastiksets sieht es für mich bei WK2 auch eher mau aus. Da wir mindestens auf Zug-Größe spielen braucht man schon ein paar Püppchen und aus Plastik gibt es für den WK2 bislang nur Deutsche und Briten mit jeweils einer Box. Über die man dann noch differenzierter Meinung sein kann.
Für euch hoffe ich natürlich, dass euer Maßstab nicht zwischen 15mm und 28mm untergeht. So lange es Bedarf gibt, wird dieser bestimmt gedeckt werden. :thumbup:

Grüße Mo
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Michel

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« Antwort #7 am: 02. Dezember 2011 - 13:30:34 »

Also ich sehe den Niedergang auch nicht!
Es gab einfach eine immense Zahl an Neuerscheinungen die letzten Jahre und da wurde man einfach verwöhnt!
Jetzt gehen sie einfach auf ein normales Maß zurück...!
Ich persönlich bevorzuge die Kleinserienhersteller und da gab und gibt es eine Menge neuer Dinge, die erscheinen!
Da ich nicht spiele, sondern ausschließlich Dioramen baue, bin ich auch mit den Posen sehr zufrieden und 1/72er umzubauen ist eine wahre Freude!!!!!!!

Was mich immer stört, ist das Gejammer der Napoleoner...!
Da muß ich mir bei PSR nur die Napoleoner Figurenvielfalt anschauen und dann wird sich beschwert, das es noch nicht alles gibt...?!?!?!?!?
...vielleicht noch die kursächsische Palastwache, uniformiert wie am 3. September 1812!!!!!! ...furzend...!

Es sind alle Epochen gut bis sehr gut abgedeckt und es gibt eine Menge Kleinserienhersteller, die sich auf die fehlenden Bestände stürzen!
...z.b, Jörg Schilling mit seinen hervorragenden Napoleonern oder Fredericus Rex, der jetzt voll beim 7-jährigen Krieg einsteigt!!!!!!
...und natürlich Alex Gussev, der u.a. für Valdemar und Germania-Figuren modelliert!!!!!

...und die Qualität dieser Figuren kann in jedem Fall mit den 28mm mithalten und sind nicht so überzeichnet!
Da denke ich nur an die Schießprügel im 28mm Maßstab!

Draconarius

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« Antwort #8 am: 02. Dezember 2011 - 15:39:41 »

Zitat von: \'thrifles (Koppi)\',index.php?page=Thread&postID=99299#post99299
Ich finde 1/72 Figuren viel hübscher und realistischer als 15 mm oder kleiner. Deshalb würde ich diesem Maßstab immer wieder eine Chance geben.

Meiner Meinung nach zwei nicht unbedingt vergleichbare Sachen. Einerseits machen die kleineren Scales auch Entwicklungen (z.B. bei BF: deutliche Tendenz zu realistischeren Proportionen, auch bei Peter Pig und Khurasan) durch und haben andere technische Erfordernisse für die Gestaltung (Stabilität der Figuren bei 10mm Figuren), andererseits sind Maßstäbe natürlich so eine Sache. Wenn man 1:72 nennt, müsste man in den kleineren Maßstäben wohl 1:48, 1:87/1:100, 1:144, 1:160, 1:285 etc. entgegenstellen. Allerdings nicht 10mm, 15mm, 20 oder auch 28mm. - Das sind ja nur Richtlinien für die Größe einer Figur, in deren Rahmen viele Variationen und Stile  möglich und tatsächlich auch vorhanden sind. Kein Modellbaumaßstab, der Maßhaltigkeit vorraussetzt. Außerdem glaube ich mich zu erinnern, dass selbst bei 1:72 starke Variationen der Größe möglich sind.


Unabhängig von der Frage nach dem präferierten Maßstab:
Ich denke nicht, dass 1/72 oder Figuren im Bereich 20mm einen Niedergang erfahren. Im modernen Bereich sind doch relativ viele Regelwerke auf diese Größenordnung ausgelegt (FoF, DH7, Warhammer Normandy, etc.) und man kommt relativ leicht an unzählige Modelle von Fahrzeugen.
Abschreckend wirkt wohl - zumindest nach eigenen Erfahrungen und Erzählungen aus dem Bekanntenkreis - das Material (durch PSC teilweise angegangen, bzw.. durch wirklich tolle Sachen, die es aus Zinn gibt, vermeidbar) und damit verbundene Bearbeitungsschwierigkeiten und auch die Posen, die die Figuren einnehmen.
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Decebalus

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« Antwort #9 am: 02. Dezember 2011 - 18:56:38 »

Zitat von: \'Michel\',index.php?page=Thread&postID=99333#post99333
Also ich sehe den Niedergang auch nicht!
...
Da ich nicht spiele, sondern ausschließlich Dioramen baue, bin ich auch mit den Posen sehr zufrieden und 1/72er umzubauen ist eine wahre Freude!!!!!!!

Tja, das ist doch der Punkt.

1/72 ist zuerst einmal ein Modellbau-Maßstab, d.h. das Zielpublikum sind Bastler und Diorama-Bauer.
15mm und 28mm ist zuerst ein Wargaming-Maßstab.

Die Frage muss also eigentlich sein: Ist Modell- und Diorama-Bau im Niedergang? Und da habe ich den Verdacht: ja. Das Niveau ist sicher ungeheuer gestiegen, aber die Breite ist doch im Computer-Zeitalter ziemlich verloren gegangen.
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Darkfire

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« Antwort #10 am: 03. Dezember 2011 - 14:47:56 »

Niedergang...das kommt jetzt drauf an, von welcher Seite man die Sache betrachtet. Für mich als (Primär) 1/72 Modellbauer kommt im Moment eine Segnung nach der anderen auf den Markt...Dragon bringt das NbFz in 1/72 und die Cäsar Gebirgsjäger (mit Handscharfiguren) ist wohl der Knaller überhaupt. Und ich denke, das ist auch noch immer die Hauptzielgruppe, der Modellbauer.

Die Kehrseite ist der Tabletopbereich, in den manchmal die 1/72 Figurensätze \"gepresst\" werden...schon die Airixfiguren waren eigentlich nicht dafür gedacht. Die Firmen entwickeln nur langsam ein Verständnis für diesen Sektor und bei manchem Hersteller wil es halt nicht in den Kopf rein, das Wargamer keine Dioramen bauen. Hät hat es, wie schon erwähnt, erkannt und Italerie hat zumindest den \"Zusatzkram\" jetzt schon mal im Program..auch wenn es noch immer die alten Figuresätze sind.

Ich persönlich sehe eigentlich eher den Tabletopspieler als den \"Mießmacher\". Beispiel ACW. Ich arbeite schon seit Jahren an einer großen 1/72 ACW Armee..zuerst in Plastik, inzwischen viel auch in Zinn (von denen es für ACW eine Menge gibt). Wenn ich die Thematik unter Spielern anspreche, höre ich immer nur zwei Sätze: \"Plastik mag ich nicht\" und \"Lass doch den 20 mm Sch... und kauf 15 mm Figuren\".

Ich sehe halt, das es der 1/72 Bereich (ausser bei WW1/2/Modern) kaum eine Durchsetzungsmöglichkeit gegen 15 mm hat, zumal \"das ja schon immer in 15 mm gespielt wurde\". Ich habe eine karthagische Armee für FoG in 20 mm....mit wem soll ich spielen? Alle die ich kenne, haben 15 mm Armeen.

Deswegen laufen auch immer wieder viele Figurensätze (z.B. Antike) \"ins Leere\" . Und auch die Firmen mit ihrer uneinheitlichen Releasepolitk sind da nicht unschuldig. Warum kommt z.B. nicht mal eine große SYW Initative? Da könnte man doch was mit M&R machen...aber solange es von Hät 3 Sätze, Zvezda 2 Sätze und Revell 5 (nicht mehr erhältliche) Sätze gibt, die untereinander nicht kompatibel sind (und eigentlich imer das selbe darstellen), wird sich wohl keiner mit SYW in 20 mm beschäftigen  ;(

Ich bin jetzt für einige Epochen auch schon am Umstellen auf 28 mm, weil immer mehr kommt, würde mir aber dennoch wünschen, mal mehr 20 mm Spiele/Turniere/Kampagnen zu sehen. Und wenn ich mir die neueren Regelwerke wir Black Powder, Lasalle oder Hail Caesar anschau, so haben die Autoren keine Berührungsängste mit 1/72...sie erkennen zumindest an, das es Leute gibt die damit spielen.  :thumbsup:
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Projekte 2021/22
Maurice: Schlacht bei Höchstädt, Kampf um Lutzingen 28mm

Kurfürstlich bayerische Armee Ari 100% Inf 20%, Kav 10%

Kampangne Maurice 15mm

Katalanische Armee:Ari 100% Inf 100% Cav 90%

Judge Dredd: Judge Department 70%

J.S.

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« Antwort #11 am: 03. Dezember 2011 - 17:52:42 »

Hmm ja, vielen Sachen kann ich zustimmen,anderen nicht. Dass es Klein- & Kleinsthersteller gibt, ist klar - die wird es auch immer geben, denn die Zinnfigurenherstellung im kleinen Rahmen ist vom Aufwand her wohl kaum mit dem weltweiten Vertrieb von Plastikboxen vergleichbar.
Dass in 1:72 quasi alles abgedeckt ist, stimmt einfach nicht, zumindest wenn man dann noch das Argument der überlegenen Proportionen bringen will. Aktuelles Beispiel:


Häts neue Mutantenpferde, welche man wohl allerhöchstens für ein post-apokalyptisches Skirmish einsetzen kann  :sm_pirat_confused: Andere Epochen wie dere Spanische Erbfolgekrieg ec. werden auch nur von Schrott ala Bum, GerMan oder wie sie alle heissen abgedeckt. Das gilt im übrigen auch für den Löwenanteil der Napoleonischen Sets, welche von Hät kommen. Da bin ich ja oft noch besser beraten,wenn ich mein Geld mit Zigaretten in die Luft gehen lasse, anstatt hier nen Fünfer zu investieren.
Und \"Niedergang\" heisst für mich einfach auch,dass die Themenvielfalt langsam aber sicher auf WW2 und Modern zusammenschrumpft - alles andere findet wohl keine Käufer mehr bzw. nicht genug (aus den bereits vielfach genannten Gründen).
Die Zvezda Kleinstboxen wären wohl eine wunderbare Idee, allerdings nicht um den Preis; drei euro für vier 1:72 Miniaturen..ich denke nicht. Für den Preis kann ich mir sogar die teuren AB minis aus Zinn kaufen. Gerade der wirklich billige Preis könnte das schlagende Argument sein, um auch Spieler für 20mm zu gewinnen.

@Darkfire: Ich bastel gerade zwei 1:72 GNW Armeen für M&R und wohne auch in München, also ist noch nicht alles verloren  ;)
 Hier haben wir z.B auch ein gutes Beispiel, dass 20mm die schönsten Miniaturen bieten kann, welche auch wirklich nach Europäern des 18.Jahrhunderts aussehen und nicht wie Amerikaner im 21.
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Thomas Kluchert

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« Antwort #12 am: 03. Dezember 2011 - 22:15:39 »

Zitat
Ich sehe halt, das es der 1/72 Bereich (ausser bei WW1/2/Modern) kaum eine Durchsetzungsmöglichkeit gegen 15 mm hat, zumal \"das ja schon immer in 15 mm gespielt wurde\". Ich habe eine karthagische Armee für FoG in 20 mm....mit wem soll ich spielen? Alle die ich kenne, haben 15 mm Armeen.
Naja, bau dir doch einfach eine römische dazu, dann hast du zwei und kannst problemlos mit anderen Spielen. Ich finde, dass gerade in der Antike eine gute Abdeckung herrscht. Aber das von dir beschriebene Phänomen hat vielleicht auch weniger mit dem Maßstab an sich zu tun - die meisten bleiben eben gern bei ihrem bisherigen Maßstab. Wenn in einer Gegend 15mm vorherscht, kann ich mir schon vorstellen, dass sich dadurch eine ganz natürliche Dominanz entwickelt.


Zitat
Dass in 1:72 quasi alles abgedeckt ist, stimmt einfach nicht, zumindest wenn man dann noch das Argument der überlegenen Proportionen bringen will.
Hat das irgendwer irgendwo behauptet?! Ich glaube, das würden nicht mal die eingefleischtesten 1/72 Fans behaupten (s. o.). 1/72 ist ein Maßstab für bestimmte, recht beliebte Epochen. Nicht mehr, nicht weniger.

Zitat
Das gilt im übrigen auch für den Löwenanteil der Napoleonischen Sets, welche von Hät kommen. Da bin ich ja oft noch besser beraten,wenn ich mein Geld mit Zigaretten in die Luft gehen lasse, anstatt hier nen Fünfer zu investieren.
Ich finde, darüber kann man geteilter Meinung sein. HäT macht mMn keine wirklich innovativen Sets, aber sie sind grundsolide. Solide Posen und angemalt sehen sie in Massen gut aus - und dafür sind sie ja auch gemacht. Ist halt auch die Frage, welche Anforderungen man an seine Figuren stellt. Man schaue sich z. B. Frank Bauers Römer an.

Zitat
Die Zvezda Kleinstboxen wären wohl eine wunderbare Idee, allerdings nicht um den Preis; drei euro für vier 1:72 Miniaturen..ich denke nicht. Für den Preis kann ich mir sogar die teuren AB minis aus Zinn kaufen. Gerade der wirklich billige Preis könnte das schlagende Argument sein, um auch Spieler für 20mm zu gewinnen.
Widerspricht sich das? Auch bei günstigen Plastikfiguren in 28mm muss man so gut wie immer mit Zinn nachhelfen. 1/72 bleibt doch schon deswegen günstig, weil der Großteil der Figuren durch Boxen abgedeckt wird. Mit Zinn und Kleinstboxen stockt man eben auf, aber davon braucht man ja auch recht wenig (je nach System). Warum ist das bei anderen Maßstäben ok, aber bei 1/72 nicht? Es ist ja nun auch nicht so, dass 1/72 nur den Preis als Argument auf seiner Seite hätte, und sonst nichts.
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Bukowski

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Niedergang des 1:72 Maßstabes?
« Antwort #13 am: 03. Dezember 2011 - 22:47:01 »

na jetzt bin ich aber mal gespannt was außer dem preis noch für 20mm spricht..........
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\"Was ich habe ist Charakter in meinem Gesicht. Es hat mich eine Masse langer Nächte und Drinks gekostet, das hinzukriegen.\"

Thomas Kluchert

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« Antwort #14 am: 03. Dezember 2011 - 23:11:01 »

Zitat
na jetzt bin ich aber mal gespannt was außer dem preis noch für 20mm spricht..........
Zum Beispiel die deutlich realistischeren Proportionen im Gegensatz zu 15mm oder 28mm Klöpsen. Die Verfügbarkeit ist auch auch deutlich höher, auch wenn das in Zeiten von Internet wenig Bedeutung mehr hat. Außerdem ist die Größe nicht schlecht, ein schönes Mittelding - man kanns anmalen wie 15mm oder wie 28mm und je nach Einsatz sieht das gut aus. Außerdem gibt es Unmengen von Fahrzeugbausätzen, die sehr detailliert sind (wenn auch zerbrechlich) - auch z.B. im Napoleonischen Bereich.

Ich zitiere mal Frank Bauer von hier: \"Ich enpfehle, sich mal ernsthaft mit dem 1/72 Maßstab auseinanderzusetzen und sich von ein paar festgebrannten Vorurteilen zu lösen. Dann wird der eine oder andere erstaunt feststellen, daß es ziemlich viele hervorragend modellierte 1/72 Figuren gibt, deren Detailreichtum den größten Teil aller 28mm Machwerke ziemlich alt aussehen läßt. Von 15mm Knubbelmännchen will ich da gar nicht reden.\"
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1322950994 »
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