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Es war einmal...ein Kriegsspiel
Diomedes:
--- Zitat von: \'Kniva\',\'index.php?page=Thread&postID=111641#post111641 ---3. Bereitschaft zum Hineindenken in das Spiel
Ich denke, dass der Sinn des Spieles der ist, eine historische Situation nachzuempfinden. Dazugehört aber auch, dass ich vorgegebene Strukturen akzeptiere. Bei vielen Spielern steht (was okay ist) der Wunsch im Vordergrund, SELBST zu entscheiden, SELBST zu befehlen. \"Kriegsspiel\" setzt m. E. da andere Maßstäbe. Einer ist Befehlshaber, die anderen haben die Truppen, mit denen sie erhaltene Befehle auszuführen haben, selbst wenn der Befehl den sicheren Untergang bedeutet. Tattergreis selbst schreibt, er hätte meinen Befehl ignoriert, weil er \"keine Lust\" hatte .... Aus Spielersicht verständlich, in realiter der Freifahrtschein zum Kriegsgericht.
Daher sollte jeder Spieler VORHER überlegen, ob er bereit ist, sich einzufügen, oder ob er unbedingt der Befehlshaber sein muss.
@Tattergreis: Du wirst verstehen, was ich meine, wenn Du Dich an unser letztes Shako-Spiel erinnerst. Mein frz. Mitspieler (und Untergebener) war partout nicht gewillt, sich in seine Rolle einzufinden. Seine ERSTE FRAGE zu Beginn des Spieles war, wie er denn die von mir erhaltenen Befehle aushebeln könne .... :S Bei solch einer Einstellung kann man solch ein Spiel gleich knicken.
Insgesamt würde ich sehr gerne noch mal solch ein Spiel machen, unter der Voraussetzung, dass es läuft. Ich selbst habe auch kein Problem damit, Befehlsempfänger zu sein.
Gruß
Kniva
--- Ende Zitat ---
Sehr guter und interessanter Punkt. Wenn jeder nur seinen eigenen Vorstellungen folgt und sich nicht um das große ganze kümmert wird aus so einem Projekt nie eine Geschichte. Es ist wahrscheinlich auch nützlich sich als Spieler gleich von der Vorstellung zu lösen sich mit seinen Truppen identifizieren zu müssen und sich stattdessen mehr auf die größeren Zusammenhänge zu konzentrieren.
DonVoss:
Super Thread hier!
Das liest sich jetzt nachdem soviele Beteiligten sich geäußert haben, wie ein kleiner Thriller: Dr. Puppenfleisch als verschlagenes Genie, das sich in fast allem verrechnet, Sharku als echter Preusse, der bis zuletzt den Kopf hinhält, Kniva als Oberbefehlshaber, der sich bei seinem renitenten Untergebenen Tattergreis nicht ganz durchsetzten kann. Dazu Pulverdampf und harte Kämpfe, schnelle Ari und Husaren im Graben... Klasse!
@Befehlsverweigerer
Das sehe ich etwas anders.
Das Befehle nicht immer 1 zu 1 umgesetzt werden, entspricht doch wohl der Realität. Natülich wünscht sich jeder Oberbefehlshaben, die perfekte Ausführung seines Wilens, aber das ist doch wohl der Idealfall und nicht der Alltag.
Die Geschichte ist voll von Untergebenen, die sich ihr eigenes Süppchen gekocht haben und nicht vorm Kriegsgericht gelandet sind, sonder hohe Stellungen eingenommen haben (Napoleon, Rommel um mal 2 Schwergewichte zu nennen).
Ich empfehle in diesem Zusammenhang nochmal den Haffner-Bericht:
http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=9122
Da sieht man doch sehr schön, wie sowas wohl in Realitas abläuft beim Militär. Sicher falsche Zeit, aber dafür schön preussisch (und sächsisch).
DV
tattergreis:
Freut mich sehr, Kniva, dass Du hier noch was geschrieben hast :thumbup: Es ist ja schon verdammt lang her, aber ich finde es schon interessant, wie viel noch von alledem hängen geblieben ist.
Ich hab natürlich alles gelesen, was mich an Befehlen erreichte, da dies in Schriftform passierte, konnte man das ja so oft man wollte nachlesen. AfaIk hat Zieten noch alle Unterlagen.
Mir war am Anfang nicht alles klar, was von mir unter welchen Umständen verlangt wurde.
Der Befehl an mich lautete:
--- Zitat ---Linker Flügel (Major Tattergreis):
- Vormarsch von Caletto nach Süden auf der Straße nach Lodola
- Feinaufklärung Richtung Lodola und Brücke C (1. Schwadron, 20 Mann)
- Feindaufklärung Richtung Brücke B (1. Schwadron, 10 Mann)
- Kampfverband Tattergreis überschreitet zügig – spätestens ab 9.00 Uhr - die Acosta und bildet auf dem Südufer einen Brückenkopf
- Feinaufklärung (10 Mann d. 1. Schwadron) nach Repultano
- Feindaufklärung (20 Mann d. 2. Schwadron) Richtung Malzone
Rechter Flügel (Major Widor)
...
--- Ende Zitat ---
Dies beinhaltete keinen Vormarsch von signifikanten Truppen von der Brücke weg in Richtung Repultano oder einen Sichelschnitt in den Rücken von Truppen. Selbst das Aufklären nach Repultano und Malzone war m.E. nicht möglich, solange feindliche Truppen den Weg blockierten.
Die Schwadron, welche Du zur Brücke C beordert hast, existierte nicht, als Du sie mir unterstellt hast, habe ich erst ne Zeitlang auf sie gewartet, bis mir ein Licht aufging.
\"Meine\" Truppen bei unklarer Feindlage dem Risiko der Vernichtung auszusetzen kann mich vors Kriegsgericht bringen oder schon vorher sterben lassen. \"Keine Lust\" ist vielleicht bisserl seltsam formuliert, aber \"entspricht nicht den Grundsätzen des preußischen Militärwesen\" war mir zu hart.
Ich verstehe Kriegsspiel als eine Übung, um die Grenzen der Informationserlangung und -vermittlung zu erfahren. Alleine die Annahme von Puppenfleisch, dass das Szenario zu gewinnen war, ist für mich nicht begründet. Deshalb hat mich auch verwundert, dass mir eine Operation (in einem späteren Befehl, welcher zeitweise verloren ging :whistling: ) befohlen wurde, die sehr risikoreich war und auf Spekulation beruhte. Das informative Gespräch mit Dir, Kniva, konnte keinen Befehlscharakter haben, sondern nur das fehlende Gespräch unserer Seite vor Beginn der heißen Phase korrigieren.
Die Identifikation mit den Truppen sehe ich für den Unterführer als empfehlenswert. Wenn mir der Verlust meiner Soldaten egal ist bin ich entweder schon General oder spiele tabletop :P
Alles in allem schreit das Ganze nach einer Wiederholung.
cheers
Olaf
Kniva:
--- Zitat ---@Befehlsverweigerer
Das sehe ich etwas anders.
Das Befehle nicht immer 1 zu 1 umgesetzt werden, entspricht doch wohl der Realität. Natülich wünscht sich jeder Oberbefehlshaben, die perfekte Ausführung seines Wilens, aber das ist doch wohl der Idealfall und nicht der Alltag.
Die Geschichte ist voll von Untergebenen, die sich ihr eigenes Süppchen gekocht haben und nicht vorm Kriegsgericht gelandet sind, sonder hohe Stellungen eingenommen haben (Napoleon, Rommel um mal 2 Schwergewichte zu nennen).
--- Ende Zitat ---
Naja, natürlich hat es Untergebene gegeben, die ihren eigen Kopf hatten und statt wie befohlen nach rechts nach links marschiert sind. Diese Fälle stellen aber die Ausnahme, nicht die Regel dar (und so wahnsinnig mehr Beispiele als die von Dir genannten wirst Du auch kaum finden - zumal ich die nicht gelten lasse, eben WEIL es Schwergewichte sind; der einfache Major - und um solche handelte es sich hier im Kriegsspiel - wäre wohl günstigstenfalls degradiert worden). Die Regel ist doch wohl gerade im Militäreinsatz eher die, dass ein Untergebener Befehle bekommt, die er nach nach bestem Können umzusetzen versucht. Von Vornherein zu sagen: \"Was der da oben quatscht, ist mir egal - ich mache, was ich will!\" ist nun definitiv unüblich und macht damit den Sinn eines solchen Spieles kaputt.
--- Zitat --- Kniva als Oberbefehlshaber, der sich bei seinem renitenten Untergebenen Tattergreis nicht ganz durchsetzten kann.
--- Ende Zitat ---
Nein, so würde ich das nicht darstellen. Tattergreis hatte den Auftrag, die Brücke zu nehmen, zu sichern und sich am Feindufer festzsetzen. Das hat er voll und ganz erfüllt - jedenfalls, wenn man seinen Meldungen glauben schenken kann ... ;( Es gab nie einen \"Konflikt\" zwischen Major Tattergreis und Colonel Kniva.
Nur ab einem bestimmten Zeitpunkt scheint der Major dann gemeint zu haben, eigene Wege gehen zu müssen .... :D Interessant wäre es gewesen zu sehen, wie sich das entwickelt hätte.
Gruß
Kniva
tattergreis:
hehe, hab vor Dir gepostet
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