Epochen > Moderne
Organisierte (nichtstaatliche) Kriminalität im 3. Reich
Shapur:
Probiere es mal mit dem Lord von Barmbek, seine Geschichte müsste einen ganz guten Pulp-Hintergrund abgeben. Bei Wiki müsstes Du was finden.
Sebastian77:
Guten Abend,
die WSS 57 habe ich auch, und auch ähnliche Ideen. Aber ein Al Capone hätte im 3. Reich nicht existieren können.
Weil:
1. Die Nazis den gesamten Staatsapperat (Polizei, Justiz & Verwaltung) durchdrungen und sich dienbar gemacht haben.
Dies ließ ein effektives Bekämpfen bekannter krimineller Strukturen zu. Weiterhin war dieser Apparat schon zu Beginn sehr \"eifrig\", die Beamten wolllten ihre Chancen nutzen. Später fiel die Justiz heraus, die Polizei konnte Personen direkt in KZ überstellen (Schutzhaft), ohne Gerichtsverfahren.
2. Ein Al Capone konnte nur im Rechtsstaat und mit Duldung des lokalen Umfeldes Schnaps und Bier verkaufen, erst das Alkoholverbot in Verbindung zur nahen kanadischen Grenze konnte aus einem Zuhälter einen Mafiaboss machen.
3. Das Führerprinzip: Unklare Machtverhältnisse unter Hitler mit Doppelstrukturen ließen außer akzeptierter Kriminalität der Nazis keine Konkurenz zu. Göring und Goebels haben zum Beispiel der SA-Führung (Röhmputsch) den Strick gedreht. Neben Konkurenz um Macht war angeblich auch Homosexualität ein Grund.
4. Spießigkeit: Nachdem das Regime sich etabliert hatte, haben die Rechten ihre Welt aufpoliert. Alkoholiker, Stricher, Pfadfinder, Zeugen Jehovas und Behinderte wurden verfolgt, eingesperrt, sterrilisiert, ermordet. Auch Drogenabhängige wollten sie nicht in ihrer heilen Welt.
5. Totale Erfassung: Durch Partei, Spitzel und Gestapo sowie SA & SS wurden & fühlten die Deutschen sich total überwacht. Niemand wollte in einer Welt indem Unbescholtene für Schwarzschlachten, Kohlen- oder Kartoffelklau, Witze über politische Führer oder Radiohören eingesperrt oder geköpft werden konnten, auffallen.
Daher fällt das 3. Reich für so ein Spiel flach.
Allerdings gibt es auch eine Steilvorlage. Paris. Dort gibt es in dieser Zeit Kriminalität, Resistance, Autos, Korruption bei Polizei und Verwaltung und einen blühenden Schwarzmarkt.
M. f. G. Sebastian
Para:
--- Zitat --- Na klar gab es die: Die Organisationen hiessen SS, RSHA, SS-WVHA usw. usf.. Na, merkste wat ? ;)
Nee, mal im Ernst, ich denke,
dass das was Du wissen willst, am ehesten in Büchern wie oben
beschrieben zu finden ist. Für den Rest: Du wirst schwerlich das eine
vom anderen trennen können, es sei denn du willst hier Diskussionen wie
\"Es war nicht alles schlecht...\"
--- Ende Zitat ---
Das ist, pardon, nicht nur politikwissenschaftlich/historisch großer Quatsch, sondern geht auch an der Fragestellung nach nichtstaatlicher Kriminalität (na, merkste wat?) vorbei.
Im übrigen war auch die Überwachung nicht, wie von Sebastian77 geschrieben, \"total\"; dies war erst der Fall bei posttotalitären Regimen (folgt man Juan Linz´ Einteilung) wie der späteren DDR. Dort musste der Spitzelapparat (bspw. im Vergleich zum NS-Staat) enorm ausgebaut werden, weil die Bindekraft der Ideologie mit fortschreitender Dauer enorm nachließ.
Ferner finde ich auch beileibe keine Äußerung bedenklich wie die von Frau Herman, welche feststellte, das der Rolle der Mutter (im Rahmen des NS-Weltbildes sowie des faschistischen Geburtenprogramms) mehr Wertschätzung zukam als in der 68er Bewegung (welche sich auch als sexuelle Revolution verstand - das dort kein \"Heimchen am Herd\" gefördert wurde, sollte eigentlich einleuchten). Was soll daran bedenklich sein, außer, dass sich Defizite in der Sachlichkeit zeigen, mit der öffentliche Diskussionen geführt werden? Aber ich schweife ab.
Für ein Bandenspiel, welches sich auf ästhetische Elemente der 30er/40er Jahre berufen möchte, bietet sich, wie von Sebastian77 vorgeschlagen, das besetzte Paris an, oder auch das unmittelbare Nachkriegs(groß)deutschland, da könnte man schön auf Film-Noir-Ätmosphäre á la \"Der Dritte Mann\" zurückgreifen.
WCT:
--- Zitat ---Diskussionen wie \"Es war nicht alles schlecht...\", \"Aber die Autobahnen...\", \"...damals legte man noch Wert auf Familie\",
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---Das ist, pardon, nicht nur politikwissenschaftlich/historisch großer Quatsch, sondern geht auch an der Fragestellung nach nichtstaatlicher Kriminalität (na, merkste wat?) vorbei.
Im übrigen war auch die Überwachung nicht, wie von Sebastian77 geschrieben, \"total\"; dies war erst der Fall bei posttotalitären Regimen (folgt man Juan Linz´ Einteilung) wie der späteren DDR. Dort musste der Spitzelapparat (bspw. im Vergleich zum NS-Staat) enorm ausgebaut werden, weil die Bindekraft der Ideologie mit fortschreitender Dauer enorm nachließ.Ferner finde ich auch beileibe keine Äußerung bedenklich wie die von Frau Herman, welche feststellte, das der Rolle der Mutter (im Rahmen des NS-Weltbildes sowie des faschistischen Geburtenprogramms) mehr Wertschätzung zukam als in der 68er Bewegung (welche sich auch als sexuelle Revolution verstand - das dort kein \"Heimchen am Herd\" gefördert wurde, sollte eigentlich einleuchten). Was soll daran bedenklich sein, außer, dass sich Defizite in der Sachlichkeit zeigen, mit der öffentliche Diskussionen geführt werden? Aber ich schweife ab.
--- Ende Zitat ---
sm_krieg_01 sm_krieg_01 :ohne worte:
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