Sweetwater Forum
Kaserne => Spielberichte => Thema gestartet von: Pappenheimer am 10. Dezember 2018 - 13:21:38
-
Ich denke, ich mache einen Thread nur für Schlachten des Polnischen Thronfolgekrieges, die ich meistenteils ausgefochten habe, während das Forum offline war. Ich bemühe mich ein bisschen um eine Chronologie des Krieges, auch wenn die Ergebnisse natürlich teilweise nicht rein passen. Anfangen werde ich mit der Schlacht bei Bitonto.
In allen Schlachten spielte ich die Österreicher und Pallas Athene die Franzosen und ihre Alliierten.
-
Während in Polen relativ rasch die proösterreichische d.h. sächsische Seite das Oberwasser gewann, nutzte Spanien den Anlass zu einem Einfall in Süditalien.
Zahlreiche österreichische Strategen hatten auf die Unmöglichkeit einer ausreichenden Verteidigung des Königreichs Neapel durch die österreichische Garnison hingewiesen. Doch die Probleme wurden in Wien ignoriert. Der Oberbefehlshaber der österreichischen Streitkräfte des Königreichs verließ seinen Posten und der Fürst von Belmonte übernahm den Oberbefehl vollkommen unvorbereitet. Die Vorausverteidigung Neapels wurde rasch aufgegeben und Belmonte sah sich einer um ein mehrfaches überlegenen spanischen Armee unter Montemart gegenüber. Seine eigenen Truppen waren zahlenmäßig schwach und verfügten beim Rückzug nach Osten an die Adria über keinerlei Artillerie. Die berühmte Festung Gaeta wurde rasch eingeschlossen und die österreichische Armee befand sich in der misslichsten Lage. Etwa ein Drittel der Armee bestand aus Rekruten, die frisch zur Armee gestoßen waren und es gab sogar ein paar Milizen. Die Bevölkerung entzog den Unterlegenen alle Unterstützung und die überstürzte Flucht des Vizekönigs von Neapel untergrub weiter die Moral der Armee unter Belmonte. Derweil kamen aus Wien nur unzureichende Verstärkungen tröpfchenweise an, garniert mit irrsinnigen Befehlen des Prinzen Eugen und des Hofes, die beste Wahl sei ein Angriff auf die Spanier, solange Belmonte überhaupt noch über nennenswerte Kräfte verfüge.
Vor den Toren von Bitonto entschloss sich der Fürst von Belmonte am 26 Mai 1734 den nachdrängenden Spaniern die Stirn zu bieten.
(https://i.imgur.com/CWeT7I5.jpg)
Seine Verteidigung stützte sich massiv auf die kleinen Cascinen, worinnen er Voraustruppen postierte. Sein linker Flügel war durch das Kloster S.Antonio gesichert.
(https://i.imgur.com/Siwq9lL.jpg)
Ein seltenes Beispiel, wo ich jede der historischen Einheiten auf dem Tisch darstellte. Die Wallonischen Garden habe ich mit meinen Preußen ersetzt; die übrigen Spanier wurden durch meine Franzosen ersetzt.
Austrians.
GdC Pignatelli-Belmonte (Dep.)
1 GFWM Strongoli (Dep.) Right Wing
Hussars "Csáka" (small)
Cuirassiers "Pegnatelli" (large)
1 bn. inf. "Carl Lothringen"
Detachement of infantry (small)
2 GFWM Rutowsky (Dith.) Center
2 bn. "Alt-Wallis", "Valparaiso" superior
3 GFWM Vinal (Dep.) Left wing
1 bn. "Traun" superior
Cuirassiers "Korkozowa" (large)
gren. "Monteleone" (small) superior - in a cascine
4 Obristwachtmeister Ariosti (Dep.)
1 bn. Recruits inferior - garrisson of the monastery St. Antonio
Militia (small) inferior
5 Obrist Mulrian (Dith.)
1 bn. Recruits inferior - garrisson of Bitonto
(https://i.imgur.com/XmZcExp.jpg)
Die Verteidiger von S. Antonio.
Spanish.
GL Montemar (Dep.)
Move first.
A Independent
1 x cav. "carabiniers reales" (large)
B GL Pozzobianco (Dep.) right wing
4 x Spanish Guards (large)
2 x Grenadiers
1 x light artillery
C GL "Fictionale" (Dith.)*
3 x inf. inferior for Shooting
1 x light artillery
D GL "Singuare" (Dith.)*
3 x inf. inferior for Shooting
E GL Eboli ? (Dith.)*
5 x cav.
F GL Mazeda (Dep.) left wing
4 x Walloon Guards (large)
Mein Ziel war es entweder 2 Brigaden des Feindes auszuschalten (Gr. Sieg) oder S.Antonio UND die Stadt zu halten.
(https://i.imgur.com/hHkMApZ.jpg)
Die Spanier begannen die Schlacht mit einem Bombardement meiner Vorposten, die ich rasch zurückzog, da ich zur Verteidigung der Stadteingänge und S.Antonios jeden verfügbaren Mann brauchte.
(https://i.imgur.com/K62wQzD.jpg)
Am linken Flügel ging ich mit meinen Füsilieren vor, um etwas Zeit zu gewinnen. Hier verfügten die Spanier über ihre Carabinieres Reales, die drohten mich zu überflügeln, aber dann doch lieber versuchten gegen meine rechtzeitig zurück gezogenen Milizen vorzugehen. Tatsächlich ging anfangs diese Taktik auf.
(https://i.imgur.com/NPOAkeP.jpg)
Am rechten Flügel beschloss ich meinerseits den Feind zu überflügeln, da hier die Spanier an Infanterie massiv überlegen waren und die Wallonischen Garden als die Elite ihrer Infanterie galt. Die kurze Verteidigung der dortigen Cascine war nur Maskerade. Sobald es möglich wurde ...
(https://i.imgur.com/UTyUN2a.jpg)
griff ich hier agressiv mit der Masse meiner Kavallerie an.
(https://i.imgur.com/TP9IXdA.jpg)
Derweil setzte ich links meine Taktik fort. Als ich die Gelegenheit dazu sah, attackierten die dortigen Kürassiere die stärkste spanische Artillerie, die dummerweise für den Feind aufgeprotzt war. Allerdings folgte auf diesen Erfolg ...
(https://i.imgur.com/1eaYFmA.jpg)
das völlige Desaster indem meine Kürassiere von nachrückendem spanischen Fußvolk zusammengeschossen wurden. Immerhin hielten sich noch immer nach nunmehr 1 1/2 Stunden andauernden Drucks die Verteidiger von S.Antonio.
(https://i.imgur.com/XHjokUR.jpg)
Derweil ritten auf meiner Rechten meine in Reserve stehenden Husaren die sich sammelnden Wallonen nieder. Die wallonische Brigade war nunmehr beinahe vernichtet.
(https://i.imgur.com/5ZLAecz.jpg)
Dummerweise drehten die Husaren irgendwann durch nachdem sie in ihrem Schwung rund um den feindlichen Flügel sich eigenmächtig auch noch auf schwere spanische Kavallerie stürzten. Die Dons vernichteten die armen Irren.
(https://i.imgur.com/1m94fk2.jpg)
Schließlich gelang den spanischen Garden die Einnahme von S.Antonio. Mein Plan war es die Garnison bevor sie völlig zertrümmert war, zurückzuziehen und dann mit allen Kräften des Flügels die Spanier wieder hinaus zu werfen.
(https://i.imgur.com/zpNFr1d.jpg)
Das Hinauswerfen gelang wohl, aber die erfolgreichen Truppen schafften nicht mehr die Rückeroberung, da Mortemart mittlerweile nicht nur die Garden völlig entfaltet hatte, sondern auch seine Grenadiere links und die Carabinieres rechts von ihnen vorgehen ließ.
(https://i.imgur.com/Ry5ZXXg.jpg)
Als ein letzter Achtungserfolg gelang es mir eines der zwei verbliebenen Bataillone der Wallonen zwischen dem Detachement Füsiliere und meinen letzten Reitern in die Zange zu nehmen und aufzureiben.
Um noch irgendwie Widerstand leisten zu können, hatte ich am Schluss sogar die Rekruten der Garnison von Bitonto aus der Stadt geführt, da Strongolis und Rutowskis Truppen drohten von der Übermacht spanischer Kavallerie überrannt zu werden.
(https://i.imgur.com/iYQkhsr.jpg)
Letztlich ein Unentschieden. Keine der Seiten schaffte seine Ziele zu erreichen. Die Tage der Österreichischen Armee im Königreich Neapel waren dennoch durch die für sie deutlich schwerer wiegenden Verluste dieser Schlacht gezählt.
Nach Punkten verloren die Österreicher 3,5 und hatten nur noch 2,5 übrig.
Die Spanier verloren 5,5, hatten aber noch 7,5 übrig.
-
Obwohl Rio und Maréchal Davout scheinbar nicht wieder an Bord sind, mache ich hier mal weiter.
Während die Lage schon im Frühling 1734 in Süditalien aussichtslos war, auch da man keine Flotte hatte, um das Heer zu verstärken, konnte Wien in Norditalien eine stattliche Armee aufmarschieren lassen. Diese unterstand dem greisen Feldmarschall Mercy. Ihm gegenüber bot Frankreich den 80-jährigen Maréchal de Villars auf. Villars war ein ruhmvoller Feldherr gewesen und er bemühte sich um eine effiziente Verteidigung. Ihm zur Seite stand der König Carlo Emmanuele von Piemont-Savoyen. Da Villars mit dem seinem königlichen Alliierten nicht zurecht kam, bat er schließlich um seine Abberufung und starb kurz darauf.
Die österreichische Führung litt zum einen unter der Uneinigkeit zwischen Mercy und seinem Stellvertreter dem Herzog von Württemberg-Winnental, zum anderen unter der immer wieder ausbrechenden Erkrankung des Oberbefehlshabers, der zeitweilig erblindet und auch fast taub war. FM Mercy zeigte sich in hohem Maße unzufrieden mit der zaghaften Führung des FZM Württemberg während seiner Abwesenheit und drang bei seiner Rückkehr zum Heer auf einen Angriff auf Parma. Kurz vor den Toren von Parma kam es am 29. Juni 1734 zu einer der größten Schlachten des Krieges.
Auf der anderen Seite kommandierten die beiden französischen Generäle Coigny (1670-1759) und Broglie (1671-1745), denen zahlreiche piemontesische Truppen unterstellt waren.
Da Mercy seinen Untergebenen ohnehin misstraute hielt er auch vor ihnen seinen Schlachtplan geheim. Er versuchte nun die noch im Anmarsch begriffenen Franzosen bei der Taverne La Croceta anzugreifen, wartete aber auch seinerseits nicht das Eintreffen seiner gesamten Armee ab, sondern führte persönlich seine Grenadierkompanien Hals über Kopf in den Kampf.
(https://i.imgur.com/58G7Qeu.jpg)
Armée alliée
Coigny (Dith.)
A Mezou (Dash.) : Brigade Auvergne – 2 bn.s, 1 art. leg.
B Independent : Gardes Piemontaises - 1 bn. (Superior)
C : St. Pierre (Dep.) : 2 x Grenadiers Francais et Piemontaises (Superior except shooting)
D : GL du Guerchois (Dep.) : Brig. Picardie – 4 bn.s, 1 medium art.
E. GL Châtillon (Dep.) : 2 x Cav.
F Savoya : 3 bn.s, 1 art. Leg.
G Cherchais (Dep.) :.Brig. Champagne – 2 bn.s
H GL de Bonas (Dep.) ? :2 x Cav.
I GL Savines (Dep.) ? : 3 x Cav.
BP: 12
Kaiserliche Armee
Mercy (Dash.) – killed on a 8-12 /
Replaced by: Württemberg (Dash.)
1 FML Hohenembs (Dep.) ? : 2 x cav. (Hamilton Kürassiere, DR Württemberg)
2 FML Sachsen-Hildburghausen (Dep.) : 3 bn.s
3 FML Czungenberger (Dep.) under Mercy’s personal command: 3x gren., 1 x inf. – have to advance in the first turn min. a full move
4 independent: 1 leichte Artillerie, 1 mittlere Artillerie
5 FML Albrecht Wolfgang von Brandenburg-Culmbach (killed on a 8-12) (Dash.) ?: 2 bn.s - not to be moved before turn 2
6 Baron de Vins (killed on a 8-12) (Dep.) ? : 3 x cav. (Mercy Kürassiere, Liechtenstein Drag.) - not to be moved before turn 2
BP: 8
Terrain:
Stream - fordable with infantry (except the bridge at the road)
Walls behind La Croceta - light cover
La Croceta - light cover
Limit 9 turns
(https://i.imgur.com/hluZQyp.jpg)
-
Mein Plan war ganz einfach. So rasch wie möglich La Croceta einzunehmen, um dort vorerst das Vorrücken des Feindes aufzuhalten. Dann wollte ich, sobald mein rechter Flügel einsatzbereit war mit diesem die feindliche Stellung von der Flanke her aufrollen ehe der Feind seine große numerische Übermacht ausspielen würde.
(https://i.imgur.com/4QhIAU3.jpg)
Der rechte Alliierte Flügel war gekennzeichnet von einer starken Brigade piemontesischer Infanterie (erkennbar an dem Fehlen der Fahnen - ich hatte damals noch nicht ausreichend Piemontesen) und dahinter in einer Cascine einer kleineren französischen Infanteriebrigade. Auch die beste Alliierte Kavallerie, nämlich die piemontesische, befand sich dort.
(https://i.imgur.com/FxoCFZI.jpg)
Leider kamen mir die Franzosen zuvor, die einige französische Grenadiere in die Umwallung von La Croceta warfen. Der anschließende Angriff durch die Mercy direkt unterstehenden Füsiliere endete im Desaster.
(https://i.imgur.com/kDmwYGk.jpg)
Unser Bataillon zerbrach an den Wällen. Die Feinde konnten sogar noch piemontesische Grenadiere zur Verstärkung in die Taverne werfen. Immerhin war mittlerweile Sachsen-Hildburghausens Infanterie aufmarschiert.
(https://i.imgur.com/zBap2Sq.jpg)
Als ich die Eroberung La Crocetas weitesgehend aufgegeben hatte, mussten meine Grenadiere gegen die Piemontesen ran, während Brandenburg-Culmbachs Füsiliere zur Überraschung von Coigny auf die piemontesische Kavallerie losmarschierte, die keine Zeit gefunden hatte sich Raum zu verschaffen, da man auf das Herannahen der Brigade GL Savines gewartet hatte. Wenn man nicht einfach von meinem Musketenfeuer vom Schlachtfeld geblasen werden wollte, musste man angreifen und das taten dann die Piemontesen auch.
(https://i.imgur.com/ulb8G5W.jpg)
Das Ergebnis war ein Blutbad unter der piemontesischen Kavallerie, die samt und sonders ausgeschaltet wurde, während Hohenembs Reiterei die in Marschkolonne vorrückenden Franzosen attackierte und die führende Einheit zum Rückzug zwang, der durch die flüchtenden Piemontesen zur heillosen Flucht ausartete.
(https://i.imgur.com/mInzwNI.jpg)
Auch die piemontesische Infanterie, die verzweifelt meine Grenadiere angriff, wurde hart geprüft und verlor 2 von 3 Bataillonen, wobei das 3. sich auch noch zurückziehen musste.
Trotz des Verlustes eines Trupps Grenadiere hatte sich in dem Moment mein agressives Vorgehen mit dem linken Flügel und dem Zentrum voll ausgezahlt.
(https://i.imgur.com/cxCu5AQ.jpg)
Um am rechten Flügel etwas Zeit zu gewinnen - immerhin stand da Sachsen-Hildburghausen nicht weniger als 3 alliierten Infanteriebrigaden und den piemontesischen Garden gegenüber - beschossen zwei Bataillone La Croceta und zwangen wenigstens die französischen Grenadiere zur Räumung der Schlüsselstellung.
(https://i.imgur.com/FYvVLmc.jpg)
Scheinbar ungeduldig - die Brigade Mezous kam nur langsam heran - ließ Coigny seine schwere Kavallerie sich auf Sachsen-Hildburghausens Füsiliere stürzen, wurde aber abgewiesen.
(https://i.imgur.com/KQPjvfY.jpg)
Derweil rückte die gewaltige Brigade unter Guerchois im engen Raum zwischen La Croceta und dem Bach vor. Die Brigade von Mezou und die Garde hatten gerade erst das Ufer erreicht.
(https://i.imgur.com/65xJTvV.jpg)
In dem Moment traf eine piemontesische Kartätschenladung den Feldmarschall Mercy, der an der Spitze seiner Grenadiere fiel.
-
(https://i.imgur.com/RWgpidj.jpg)
Kurz vor diesem Verlust hatten Füsiliere Sachsen-Hildburghausens La Croceta doch noch einnehmen können, wurden aber von einem wütenden Gegenangriff zweier französischer Bataillone wieder hinaus geworfen.
(https://i.imgur.com/cu39poz.jpg)
Dafür setzte meine Kavallerie des linken Flügels ihren Siegeszug fort indem das letzte piemontesische Bataillon, das sich sammeln wollte, niedergehauen wurde, während die eben bereits so erfolgreichen Kürassiere Savines zweites Regiment über den Haufen warf.
(https://i.imgur.com/RY5Yhdg.jpg)
Hier erkennt man ganz schön die Situation etwa am Ende des 3. Viertels der Schlacht. Oben mein rechter Flügel, den ich zusehends zurückziehe, auch weil die Franzosen dort auf 2 Batterien setzen konnten, von denen allerdings eine so ungünstig postiert war, dass sie am Ufer halt machen musste.
Unten erkennt man schön, dass ich den gesamten linken alliierten Flügel geworfen habe und nur noch die Franzosen (in der historischen Schlacht die Brigade Champagne) in der Cascine Widerstand leisten können.
Allerdings verfügen die Verbündeten im Zentrum noch immer über eine riesige Brigade und die Garde, die beide bislang kaum etwas getan haben.
-
(https://i.imgur.com/LaAYmok.jpg)
Am linken Flügel war die Entscheidung leicht. Meine Reiterei unter de Vins stürmte weiter und schlug auch die letzte Einheit von Savines ehemals so stattlicher Brigade aus dem Feld.
(https://i.imgur.com/TLLIsrt.jpg)
Immerhin verteidigten nun die Franzosen verbissen die Cascine und schlugen zu meinem Erstaunen meine vorstürmenden Grenadiere in die Flucht, auch wenn sie dann selber den Rückzug antreten mussten.
(https://i.imgur.com/szkbRAu.jpg)
Nichts desto minder war die Lage der Alliierten auf dieser Seite des Schlachtfelds verzweifelt. Durch die Anwesenheit meiner Reiterei konnten sich die bereits soweit zurückgezogenen französischen Grenadiere nicht sammeln, sondern verließen in Unordnung das Schlachtfeld, während sich die nunmehr letzte piemontesische Einheit, die piemontesischen Grenadiere den herbeistürmenden Dragonern de Vins entgegen stemmten.
(https://i.imgur.com/yqKeUvc.jpg)
Tatsächlich vermochten diese verflixten Grenadiere die Dragoner zum Rückzug zu zwingen und erkauften damit kostbare Zeit, die von Coigny dazu genutzt wurde eilends seine letzte verbliebene Kavalleriebrigade herbei zu führen, die vom anderen Ende des Schlachtfeldes kam.
(https://i.imgur.com/2nfvrYG.jpg)
Meine massiert aufgestellte Artillerie vermochte die Verteidiger von La Croceta aus dem Areal zu vertreiben nachdem sie bereits eine Weile zuvor die piemontesische Artillerie vernichtet hatte. Rechts davon erkennt man wie die Brigade von Mezou ohne ihre Artillerie vorgehen muss, aber durch geschicktes Feuer immerhin eine Weile meinen ganzen rechten Flügel vor sich her treibt.
(https://i.imgur.com/yIK8ma1.jpg)
Die letzte ruhmvolle Tat der Franzosen war die wütende Attacke der Cuirassiers du Roi auf ein Kürassierregiment von de Vins Brigade.
(https://i.imgur.com/XaZ0Mj5.jpg)
Unweit aber kam es zur Entscheidung indem sich die Füsiliere meines linken Flügels ein letztes Mal nützlich machten indem sie die Brigade "Champagne" angriffen und vernichteten.
(https://i.imgur.com/CO82kgV.jpg)
Auf meinem rechten Flügel konnte Hohenembs Kavallerie ein Bataillon von Mezous Brigade in die Zange nehmen und aufreiben.
(https://i.imgur.com/BRfQaJS.jpg)
Insgesamt war dies nicht mehr nötig, denn die Franzosen waren geschlagen und leiteten ihren Rückzug ein.
Diese Gesamtübersicht verdeutlicht die Lage. Auf ihrem rechten Flügel hatten die Alliierten die Schlacht verloren. In rascher Folge waren dort die Brigaden von Bonas, Savoya und Savine gebrochen worden. Im Zentrum hatten sich rund um La Croceta die Massen französischer Infanterie gestaut, die am Ende dort den Rückzug der Armee decken konnten. Die Garde kam garnicht zum Einsatz und hat sich nur marginal bewegt, da ihr die große französische Brigade im Weg stand. Die französischen Batterien hatten kaum die Gelegenheit bekommen irgendwas zu treffen, da ihnen mein rechter Flügel aus dem Weg gegangen war.
Besonders hoch waren nur meine Verluste an Generälen: FM Mercy und FML Brandenburg-Culmbach waren gefallen.
Verluste:
Alliierte
7 Bataillone (2 Brigaden komplett vernichtet)
5 Kavallerieregimenter (2 Brigaden komplett vernichtet)
1 Batterie
Österreicher
3 Bataillone
1 Kavallerieregiment
2 Generäle
-
Nach der Niederlage bei Parma (bei uns Sieg) oblag es dem Herzog von Württemberg-Winnental die Armee zurück zu ziehen. Die österreichische Führung plante - auch weil die Verluste der Gegner bei Parma ebenfalls bedeutend waren - bald wieder in die Offensive überzugehen und opperierte daher am Po.
Feldzeugmeister Württemberg beschloss sodann die Stadt Colorno anzugreifen, wo er nur schwache feindliche Kräfte erwartete. Der damals noch recht unbekannte Maillebois wurde mit der Verteidigung des Ortes beauftragt und die Österreicher sahen sich bald verbissen kämpfenden Franzosen gegenüber, die sich vor allem im dortigen Schloss verschanzt hatten. Unter hohen Verlusten konnte das Schloss eingenommen und der Feind vertrieben werden. Doch damit endete auch die Offensive bald wieder. Denn bald gingen die Alliierten mit geballter Macht auf Colorno vor. Die sich darum entzündenden Gefechte wurden insgesamt als Schlacht bei Colorno (25.Mai-5. Juni 1734) bezeichnet.*
(https://i.imgur.com/K31D87j.jpg)
Wir haben nun doch das erste Gefecht bei Colorno vom 1. Juni 1734 gespielt.
Armée française - Maillebois (Dith.)
1) Brig. Contades (Dep.) : Brigade Auvergne/Dauphin – 2 bn. Standard (behind the barricades), 1 bn. Large (at the castle of Colorno)
2) Guerchois ? (Dep.) : 2 x Grenadiers - move in turn 2
3) Cadrieux ? (Dep.) : 3 bn.s - arrive in turn 2-4 (Player choose)
4) Cherchais ? (Dep.) : 3 bn.s - arrive in turn 2-4 (Player choose)
5) Delavine ? (Dep.) : 4 x Cav. - arrive in turn 2-4 (Player choose)
Kaiserliche Armee - Herzog von Württemberg (Dash.)
1 GFWM Ligneville (Dash.)8-12*: 2x gren., 2x fusiliers (all small) /GFWM de Vins (Dep.)
2 FZM Livingstein (Dep.) : 3 bn.s, 1 medium artillery
3 GFWM Walsegg (Dash.): 2x gren., 2 x inf.
4 Obrist Philibert (Dep.): 1x Grenadiere zu Pferd, 1x Carabiniers (both Superior and small)
5 Czungenberger (Dep.): 2x hussars
Terrain:
Parma - fordable except artillery
Barricades at the bridge, cascines at the opposite of the Parma - light cover
Castle of Colorno - heavy cover
Limit 8 turns
Victoryconditions:
French major victory: destroy Austrian army
French minor victory: hold Colorno until turn 8
Austrian minor victory: occupy the bridgehead (no French on the right side of the Parma)
Austrian major victory: destroy the allied army
Pallas Athene spielte Maillebois und ich den Herzog von Württemberg.
(https://i.imgur.com/l9ltcCm.jpg)
Ich beschloss so rasch wie möglich den Palazzo Ducale (bei mir nur ein paar Mauern, wäre gewiss was für Wolfgang Meyer oder die beiden Franks https://de.wikipedia.org/wiki/Colorno#/media/File:Reggia_di_Colorno_2011-06.JPG) einzunehmen, ehe die zahlreichen Truppen Maillebois eintrafen. Da alle anderen Einheiten zu weit weg standen, befahl ich die Brigade unter Walsegg allein gegen das Schloss vorzurücken. Es lag auf der Hand, dass die Truppen, die durch die Alleen des Parks nur in Kolonne anmarschieren konnten, zahlreiche Treffer einstecken musste ehe sie überhaupt vor dem Palast waren.
(https://i.imgur.com/JOv9kHl.jpg)
Während Walseggs Angriff ins Stocken geriet, durchquerte Ligneville den westlichen Teil von Colorno. Da er nur kleine Trupps hatte, konnten diese wenigstens in Linie vorgehen. Zu seinem Pech ließ Maillebois geschwind seine Grenadiere über die Parmabrücke marschieren und die Hälfte von ihnen die Verteidiger des Palazzo Ducale verstärken. Livingstein mit seiner Artillerie hingegen ließen auf sich warten und es wurde klar, dass ohne sie kein Vorrankommen denkbar war. Zu meinem Erstaunen beorderte Maillebois als Erstes seine Kavallerie aufs Schlachtfeld, die allerdings natürlich in einem Straßenkampf keine Aussichten haben sollte.
(https://i.imgur.com/jn1Kf4H.jpg)
Ligneville fällt bei seinen Grenadieren
(https://i.imgur.com/ePmbjMW.jpg)
Walsegg versucht es erneut
Todesmutig ließ Ligneville seine Grenadiere das Schloss mit dem Bajonett angreifen. Doch fiel er selbst im Kugelhagel und die Hälfte seiner Grenadiere wurde aufgerieben. Sein Adjudant, der die erschütterten Reihen ordnen wollte, fiel ebenfalls im Kugelhagel, da er eine Truppe zum Feuergefecht vorschickte.
(https://i.imgur.com/BQKnhFB.jpg)
Kartätschen und geballte Feuerkraft zwingen die Verteidiger des Palazzos zum Rückzug
Erst die nun eintreffende Artillerie Livingsteins brachte die Wende indem ihr Kartätschenfeuer zusammen mit dem Musketenfeuer von Walseggs Infanterie das große Bataillon von Contades Brigade zum Abzug zwang.
Derweil war Walseggs Angriff über die Straße von Parma nach Cremona am Abwehrfeuer der Verteidiger der Barrikaden an der Parmabrücke gescheitert. Philiberts und Czungenbergers Kavallerie hatten lange keinen Gegner gehabt und mussten sich hüten außerhalb der Reichweite der französischen Musketen zu bleiben. Dann aber lenkte Maillebois seine Kavallerie in Kolonnen östlich um Colorno herum.
(https://i.imgur.com/sbXOXof.jpg)
Überblick, die Österreicher sind in den Palazzo eingedrungen
Endlich brach meine Infanterie in das Palazzo hinein, wo sie in einem wilden Handgemenge die französischen Grenadiere hinauswarf, die zu Maillebois Ärger nicht rechtzeitig Verstärkungen erhalten hatten.
Maillebois hatte seine größten Probleme mit den nachdrängenden zahlreichen Bataillonen der Brigaden von Cadrieux und Cherchais.
(https://i.imgur.com/Z9XiuF2.jpg)
Die Kavallerie trifft aufeinander
Seine Kavallerie - teilweise in Kolonne - traf auf Czungenbergers und Philiberts Husaren und Elitekavallerie. Dieses Kavalleriegefecht endete ähnlich wie bei Parma in einer heftigen Niederlage der Franzosen, die nur ein Regiment, das sich rechtzeitig zurückzog retten konnten.
(https://i.imgur.com/atEn2ar.jpg)
Ausgang des ersten Aufeinandertreffens
(https://i.imgur.com/OMkCx7L.jpg)
Die Verlierer fluten zurück
(https://i.imgur.com/ZSrb5vB.jpg)
Der Rest der franz. Kavallerie unterliegt
Zur Zeit der Kavalleriekämpfe unterlief Contades der unverzeihliche Fehler seine Mannen zu sehr anzuspornen und seine verbliebenen beiden Bataillone stürzten sich mit dem Bajonett auf ihre Feinde, die ohnehin während dem Feuergefecht zusehends die Oberhand gewannen.
(https://i.imgur.com/SEWDcEh.jpg)
Typisch französisch!
(https://i.imgur.com/Txi1kCf.jpg)
Contades Angriff zusammengebrochen
Maillebois lenkte eine Infanteriebrigade in Richtung des Duomo von Colorno. Nachdem ein Leutnant den niedergeschossenen Adjudanten (Dith.) Lignevilles ersetzt hatte, traf in Person des Baron de Vins ein adäquater Ersatz ein. Dieser überlegte nicht lange und schickte zwei seiner verbliebenen drei Einheiten über den Torrente Parma während ein Teil seiner Füsiliere die Besatzung des Palazzos verstärkte.
Tatsächlich nahm dieser recht gewagte Zug einiges an Druck aus dem Vorgehen von Maillebois linkem Flügel, der sich am Fluss zum Teil entfalten konnte.
Ich beschloss endlich (8. Runde) alles auf eine Karte zu setzen und attackierte mit allen Grenadieren unter Generalfeldwachtmeister Walsegg die letzten zwei französischen Bataillone, die noch am hiesigen Flussufer standen. Die in der Flanke attackierten französischen Grenadiere wehrten sich verbissen, mussten dann aber doch weichen. Das erste von Cherchais Bataillonen, das überhaupt in den Kampf eingriff, schlug Walseggs Grenadieren zwar eine heftige Salve entgegen, wurde dann von den unerschrocken vorstürmenden unsrigen Grenadieren aber über den Haufen geworfen.
Ein kleiner Achtungserfolg der Franzosen war, dass eines von Chadrieux Bataillonen eine Füsiliertruppe von de Vins geschundener Brigade in die Flucht schlagen konnte.
(https://i.imgur.com/qED7F0I.jpg)
Meine Grenadiere stürmen ein letztes Mal auf die Franzosen ein
(https://i.imgur.com/QIrxYFj.jpg)
Wilder Kampf am Brückenkopf
(https://i.imgur.com/oFI7ecy.jpg)
Letzter Angriff der Franzosen mit ihrem rechten Flügel
Das änderte nichts daran, dass ich in letzter Minute einen Sieg erzwingen konnte. Beinahe hätte ich Maillebois Armee vernichtet, aber immerhin vermochte ich einen kleinen Sieg zu erringen.
(https://i.imgur.com/tW8JeyG.jpg)
Situation am Ende der Runde 8
Verluste:
Österreicher
1 kl. Btl. Füsiliere 0,5 P.
1 kl. Btl. Grenadiere 1 P.
Summe 1,5 P. Verluste (nur Brigade Ligneville)
6,5 Punkte übrig
Franzosen
3 Reg. Kav. 3 P.
1 kl. Btl. Gren. 1 P.
3 Btl. Inf. 3 P.
Summe 7 P.
0,5 P. übrig
-
Anstatt den Herzog von Württemberg-Winnental zum Oberbefehlshaber zu ernennen wurde ihm in Person des Feldmarschalls von Königsegg (1673-1751) ein Mann von ähnlichen Ansichten wie FM Mercy vor die Nase gesetzt. Königsegg schlug alle Vorschläge seines Stabes in den Wind die Stellungen des Feindes zu umgehen. Er wollte die Verbündeten bei Guastalla überrumpeln und ebenso wie Mercy bei Parma informierte er nicht seine untergebenen Generäle.
Auf der anderen Seite ließ sich König Carlo Emanuele III. (1701-1773) von kleineren vorgeschobenen Kommandos des Feindes täuschen und kam zu der Ansicht, dass die Österreicher bereits andernorts den Po überschritten hatten, weshalb er den Aufbruch der Armee aus dem Lager bei Guastalla befahl. Die beiden französischen Befehlshaber Broglie und Coigny widersprachen dem König und bevorzugten die ausgezeichnete Stellung bei Guastalla auszubauen. Diese bestand in der befestigten Stadt selbst, einigen Schanzen am Flussübergang und der zu einer Art Brustwehr ausgebauten Arginello-Straße, welche das Schlachtfeld durchschnitt und nach Luzzara führte.
Königsegg hingegen sah sich durch den teilweisen Abmarsch der feindlichen Armee in seinen Annahmen bestätigt und stieß mit seiner Armee am 19. September 1734 den Wald am Po entlang auf Guastalla vor. Ähnlich wie Mercy bei Parma vermeinte Königsegg den Gegner zu überrumpeln und wartete nicht das Eintreffen der Armee ab, sondern ließ mit den Einheiten angreifen, sobald sie in Reichweite kamen. Das historische Ergebnis war ein Blutbad unter der österreichischen Armee...
(https://i.imgur.com/aIERDus.jpg)
Armée alliée
Carlo Emanuele (Dash.) - Would be replaced by Coigny (Dith.)
A Savoya ? (Dith.) : – 2 bn.s – can’t be moved until turn 4
B GL Savines (Dep.): Carabiniers et Dragons – 1 x Drag., 1 x Cav. – can’t be moved until turn 2
C : GL Boissieux (Dep.) : Brigade Auvergne – 3 bn.s
D : MdC de Chatte (Dep.) : Brig. Du Roi – 3 bn.s
E. independent (Dep.) : 2 x medium art. – can’t be moved until turn 2
F GL Maillesbois (Dep.) : brigade Maine 3 bn.s
G d’Affry (Dash.) – (killed on a 8-12) : Gardes Piemontaises – 2 bn.s (superior)
H GL de Châtillon (Dep.) ? :3 x Cav.
I GL Melun (Dep.) : 3 x Drag.
J independent :. 1 bn.
Kaiserliche Armee
KÖNIGSEGG (Dep.)
FZM WÜRTTEMBERG (Dash.) – (killed on a 8-12)
1 FML Czungenberg (Dep.) : (KÜR Pálffy, KÜR Veterani, DR Württemberg) 3 x Cuir (1 of them of Elites = Superior), 1 x Drag.
2 Obrist Lindesheimb (Dep.) : 2 x Grenadiere
3 FML Valparaiso (Dep.) - (wounded on a 8-12)* 3 x bn.s, 1 med. Art. (superior art.)
4 Sachsen-Hildburghausen (Dep.) : 2 x Grenadiere - cannot be moved until turn 2
5 FML Suckow (Dep.) : 3 bn.s
6 Neipperg (Dash.) : 1 bn., 1 x l. art. – cannot be moved until turn 3
7 GFWM Colmenero (Dep.) – 1 x Cuir., 1 x Drag. - cannot be moved until turn 2
Terrain:
River Po - unfordable
Stream in the Woods - fordable
Arginello Road along the allied formation - light cover
La Tagliata - light cover
Fortification at the river Po and Guastalla – heavy cover
Limit 8 turns
Württemberg fungiert als eigener CinC. Falls er fällt wird er aber nicht ersetzt.
(https://i.imgur.com/2iz4Roj.jpg)
-
(https://i.imgur.com/QDOQh0e.jpg)
Als erstes befahl der Herzog von Württemberg Czungenberger die vor ihm stehenden französischen Kavallerieregimenter mit aller Macht anzufallen. Der Aufprall war verheerend. Die Regimenter der ersten Linie wurden zurückgeworfen. Der Feind zog sein zweites Treffen Kavallerie an dem ersten vorbei und stürmte mit diesem auf die Kolonne Grenadiere zu, die auf ausdrücklichen Befehl des Feldmarschalls ohne Verstärkungen abzuwarten die piemontesischen Garden angreifen sollten. Die französischen Dragoner an der Spitze des französischen Ansturms holten sich eine blutige Nase und mussten sich zurückziehen, was an dem Flügel für die meinigen (die Österreicher) eine Pattsituation ergab.
(https://i.imgur.com/LOG39at.jpg)
Die angeschlagenen Regimenter sammeln sich hinter den Linien. Rechts auf dem Bilder erkennt man das Eintreffen der Brigade des FML Valparaiso.
(https://i.imgur.com/8xW0nk3.jpg)
Daraufhin setzte Czungenbergers Brigade den Kampf erfolgreich fort und konnte ein französisches Regiment zerschlagen. Valparaisos Brigade begann nun die beiden piemontesischen Gardebataillone mit Artillerie und Musketen zusammen zu schießen. Wegen des Walls hatten die Füsiliere damit allerdings weniger Erfolg. Suckow war zu langsam und die Truppen Neippergs und Sachsen-Hildburghausens trafen erst auf dem Schlachtfeld ein. Die Franzosen entschlossen sich eine Brigade aus dem 2. Treffen in Kolonne an den ins Wanken geratenen linken Flügel zu ziehen.
Daher kam es nun für mich darauf an, rechtzeitig diesen Flügel zu zerschlagen, ehe die Verstärkungen herbei kamen.
(https://i.imgur.com/juwPZ3I.jpg)
Der Kampf aus meiner österreichischen Perspektive.
-
(https://i.imgur.com/VXXhNkk.jpg)
Da nun endlich Colmeneros Berittene eintrafen und auch Suckow weit genug vorrückte um später eventuell Valparaisos Bataillone abzulösen, befahl ich einen massiven Angriff auf die Garden. Diese hatten bislang wie ein Fels in der Brandung als Eckpfeiler der alliierten Aufstellung stand gehalten. Doch das erste Bataillon wurde von Lindesheimbs Grenadieren mit solch einem Elan angefallen, dass es brach und in die Flucht geschlagen wurde. Aber auch meine angreifenden Grenadiere hatten genug und wurden im Getümmel zerschlagen.
(https://i.imgur.com/7OlW95w.jpg)
Das dadurch gerissene Loch in der Aufstellung suchte der Feind durch Dragoner zu stopfen. Aber diese waren keine Gefahr für meine Grenadiere. Czungenberger seinerseits setzte die Angriffe fort und schaffte es sogar wohlgeordnete Infanterie, die am Poufer postiert war zum Rückzug zu zwingen.
(https://i.imgur.com/lOhACzz.jpg)
Wie man hier sieht war der linke alliierte Flügel schon sehr zerrüttet. Die Verbündeten hatten sich dazu durchgerungen ihre Infanterie vom rechten Flügel die Arginello-Stellung aufgeben zu lassen, um nun endlich Suckow und Valparaiso gefährlich zu werden. Obendrein war die Kavallerie-Reserve unter Savines im Anmarsch, um den linken Flügel endlich zu entlasten.
Meinerseits waren allerdings Sachsen-Hildburghausen und Neipperg mit ihrer so nötig gebrauchten Infanterie immernoch weit entfernt und es wurde zweifelhaft ob ihre Einheiten überhaupt noch in die Schlacht eingreifen würden.
-
(https://i.imgur.com/LhWO5fr.jpg)
Colmeneros Kürassiere sollten sich gleich mal nützlich machen. Das taten sie indem sie gleichzeitig mit Suckows Füsilieren die verbliebenen Gardisten des Feindes aufrieben. Lieutenant Géneral d'Affry wurde bei der Gelegenheit gefangen genommen und an den Herzog von Württemberg ausgeliefert.
(https://i.imgur.com/6fj48pk.jpg)
Derweil setzte Czungenberger seine Attacken auf meinem rechten Flügel fort. Die französische Kavallerie hatte offenbar jegliches Glück verlassen. Trotz des Nachschubs zogen die Franzosen den Kürzeren, wurden geschlagen oder doch zumindest zum Rückzug gezwungen.
(https://i.imgur.com/CmgsNvf.jpg)
Die Frage war, ob nun endlich die Umbildung der französischen Aufstellung Früchte tragen würde oder Württembergs Flügel seinen Siegeszug fortsetzte und weiter die alliierte Armee von der Flanke aufrollte. Immerhin nahm das Vorrücken des französischen rechten Flügels etwas aus dem Druck meiner Infanteriebrigaden, da diese auf diese Bedrohung rasch reagieren mussten.
(https://i.imgur.com/NjdThFx.jpg)
Die Infanterie unter Boissieux feuerte erstaunlich gut und brachte erstmalig meine Infanterie in Nöte. Wenn Neipperg nicht bald kam mit seiner Artillerie, drohten Boissieux frische Bataillone mir ernsthafte Schwierigkeiten zu bereiten.
(https://i.imgur.com/zvfWriA.jpg)
Derweil kam es im Kavalleriegetümmel zu einer letzten Ehrenrettung der alliierten Kavallerie indem sie eine Kürassiereinheit Czungenbergers warf und zerstreute. Andererseits verloren die Verbündeten im selben Moment auch eines ihrer letzten französischen Reiterregimenter. Der Kampf auf dem Flügel wurde zusehends aussichtslos für die französischen Reitergeneräle.
(https://i.imgur.com/vjm8nH0.jpg)
Savine hatte aber nicht beachtet, dass nun Sachsen-Hildburghausen heran war und mit seinen Grenadieren in die Flanke der erfolgreichen und exponiert stehenden piemontesischen Reiter schießen lassen konnte.
(https://i.imgur.com/ANtVkJc.jpg)
Obendrein wurde eine französische Kavallerieeinheit von den Kartätschen meiner exzellenten Artillerie gepaart mit dem Feuer von frischen Grenadierkompanien zerfetzt.
(https://i.imgur.com/XBUMpDp.jpg)
Eines meiner Füsilierbataillone verlor die Nerven im Angesicht des französischen Kugelhagels und griff ein Bataillon der Brigade Boissieux verzweifelt an, das sie völlig zusammenschoss und schließlich im Nahkampf ausschaltete.
(https://i.imgur.com/qkpKwyl.jpg)
Kurz darauf passierte aber unweit davon das undenkbare. Ein Füsilierbataillon Suckows schlug den Angriff zweier französischer Bataillone zurück. Eines davon rannte in die Arme meiner Artilleristen und gab sich gefangen.
(https://i.imgur.com/cJvngmq.jpg)
Um das Maß voll zu machen, hatte endlich Czungenbergers Elite bestehend aus Grenadieren und Karabiniers zu Pferd ihren großen Auftritt indem sie das einzelne alliierte Bataillon niederritten, das in der Folge auf der Flucht das dahinter stehende französische Reiterregiment mit sich riss. Derweil wurde die letzte alliierte Dragonereinheit, die eben noch österreichische Grenadiere abgesessen mit Musketenfeuer vertreiben konnte von Colmeneros Kürassieren in der Flanke gefasst und zum Rückzug gezwungen, der sie in eine meiner Reitereinheiten trieb. Die Dragoner gaben sich als letzte alliierte Reitereinheit gefangen.
(https://i.imgur.com/fYj1gnp.jpg)
Der ganze linke alliierte Flügel in Auflösung.
(https://i.imgur.com/lcho8yJ.jpg)
Die endlich herangeführten Brigaden von de Chatte und de Maillebois vermochten am Untergang der französischen Armee nichts mehr zu ändern.
(https://i.imgur.com/4cn5iw6.jpg)
Allerdings wurde in dem Pulverqualm irgendwo der tapfer immer wieder seinen Flügel vorführende Herzog von Württemberg-Winnental von einigen französischen Kugeln tödlich getroffen.
(https://i.imgur.com/v4Jp85b.jpg)
Der König von Sardinien befahl endlich den Rückzug seiner geschlagenen Armee.
(https://i.imgur.com/rA88D6j.jpg)
Die zu spät von der Schanze an der Brücke eintreffende piemontesische Infanteriebrigade erhielt den Auftrag den Rückzug zu decken.
Verluste:
Alliierte
8 Kavallerieregimenter (alle!)
4 Bataillone Infanterie (davon 2 Garde)
1 General
Österreicher
2 Kavallerieregimenter
3 Bataillone Infanterie (davon 2 Grenadiere)
1 General
-
Wir haben vor ein paar Tagen das Gefecht bei Clausen unweit Trier gespielt. Wenn's wen interessiert, würde ich nen Bericht verzapfen. Vielleicht klappt's ja irgendwann auch wieder mit gescheiten Fotoansichten.
-
Wow!
Dein Geschick zum Schreiben von hist. Szenarien ist ja in interessierten Kreisen hoch angesehen, hier überraschst Du mich auch noch mit einem ganzen Krieg, den ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Chapeau für Dein Engagement!
Mir war ja schon klar, dass Du das Regelwerk How beherrschst, Dein effizientes Haushalten mit Kräften durch rechtzeitiges Zurückziehen eigener geschwächter Truppen war mir schon früher aufgefallen. In den Gefechten La Croceta und Bitonto beeindruckt mich Deine enorme Aggressivität, dass Du Bitonto dermaßen unhistorisch erfolgreich warst, zeigt Dein großes taktisches Geschick.
Allerhöchste Achtung!
-
Ich habe diesen Thread erst Vorgestern entdeckt und ihn richtig genossen :)
Die historischen Hintergründe, die Karten und die Umsetzung auf dem Feld (Miniaturen, Gelände, Bilder des Geschehens) haben mir richtig (!) gut gefallen. Wenn du also noch mehr auf Lager hast ... mit mir hast du einen erfreuten und regelmäßigen Leser :)
-
Schöne Berichte! Hat mir auch sehr gefallen. :)
-
Dann mache ich jetzt doch einen Spielbericht zum Gefecht bei Clausen.
Darauf hingewiesen wurde ich eigentlich von einem Spieler aus Japan. http://honoursofwar.com/thread/262/war-polish-succession-1733-38 Interesse war bei ihm da, nur kein Szenario.
Dann fand ich wieder eines dieser schönen Bücher des k.u.k. Kriegsarchivs, leider nur ohne die ansonsten bisweilen mitgescannten Karten. Daher sind meine Szenarien sehr konstruiert und können auch manche Schlachten verkehrt widergeben, da es ein Mix aus den Texten des späten 19.Jh. und Karten aus der Zeit ist.
Clausen hielt ich eigentlich für wenig spannend, da eigentlich nur Teilstreitkräfte überhaupt zum Einsatz kamen. Ein Brief von Prinz Eugen an Graf Seckendorff zeigte mir dann aber, dass das Gefecht ein so schöner Abschluss des Krieges ist, dass ich es doch nicht auslassen konnte.
Da eine Freundin von uns zwischen den Feiertagen zu Besuch war, habe ich das Szenario dahingehend abgeändert, dass es zu einem Multiplayer wurde. Pallas Athene übernahm Maréchal de Coigny und unsere Freundin den später berühmt gewordenen Belle-Isle.
Außerdem wollten wir alles in einem Abend durch bekommen und reduzierten die Spielzeit auf 5 Runden, was auch gut hinkam. Das historische Gefecht war ja auch eher ein Scharmützel an zwei-drei Punkten...
Armée Françoise
M de Coigny (Dith.)° et Belle-Isle (Dep.)
1 Brig. Rieux (Dep.) : 4 x gren.* – has to move forward first turn°
2 Philippes (Dash.) : 4 x gren.* – has to move forward first turn
3 Brigadier marquis de Rambures (Dep.) : Brigade Navarre : 3 x inf.°
4 Kleinholtz (Dith.) : 1 x inf. lég.*, 1 x Dragons°
5 Col. Duford (Dith.) : 3 x inf., 1 x art. Lég.**
6 MdC Comte de Béthune (Dith.) : 2 x Cav.**
BP: 9
Kaiserliche Armee
FZM Seckendorff (Dash.)
1) GFWM Stein ? (Dep.) : 2 x Gren.*
2) FML Diemar (Dep.) : 1 x Gren.*, 2 x inf. (Danish), 1 x Carabiniers u. Gren. (Superior)*
3) independent personal 1 x leichte Artillerie
4) FML Potzaski (Dith.) : 2 x Kürassiere
5) GFWM Fürst Waldeck (Dash.): 1x Gren.*, 1x Inf., 1x Hus.*, 1x Kür.* –can move in turn 2
6) FML Wallis (Dith.): 3 x inf., 1 x mittlere Artillerie**
7) Ferdinand von Bayern(Dith.): 2 x Drag.**
BP: 9
* small units
** have to reroll successfull movement
Terrain:
Salm - fordable on a 3-6 roll
Orschbach - fordable
All villages light cover
Limit 5 turns
Victoryconditions:
French major victory: destroy Austrian army
French minor victory: hold Rivenich + the Bridge until turn 5
Imperial minor victory: hold Rivenich + the Bridge until turn 5
Imperial major victory: destroy the French army
(https://i.imgur.com/3iCUidj.jpg)
Nach der Eroberung von Philippsburg war der Krieg am Rhein zu einer Art Manöverkrieg verkommen. Die höchsten Verluste auf kaiserlicher Seite entstanden durch eine Lagerseuche.
Gudenus hat bekanntlich durch die zahlreichen Deserteure bei Mainz 1735 schöne Vorlagen für seine einzigartige Widergabe vieler Regimenter der franz. Armee dieser Zeit gehabt.
Die Franzosen wurden an die Mosel abgedrängt. Im Herbst versuchte Coigny, der nach den Siegen bei Parma und Guastalla offenbar das Vertrauen des Königs genoss, wieder in die Offensive überzugehen. Seine Kollege Belle-Isle sollte zu dem Zweck mit ihm kooperieren. Zu ihrem Erstaunen trafen sie bei Rivenich und Sehlem auf die Armee des Grafen von Seckendorff, der sich bemühte die Franzosen am Übergang der Salm zu behindern. Das daraus resultierende sogenannte Gefecht bei Clausen am 11. Oktober 1735 ging als finale Kampfhandlung des Polnischen Thronfolgekrieges in die Geschichte ein. Der Schwerpunkt des Szenarios liegt darauf, dass die Franzosen die Vorposten der Kaiserlichen aus Rivenich vertreiben und einen Brückenkopf bei dem Dorf erobern wollen.
-
Ich hatte "nur" auf die Angriffe der Feinde zu reagieren. Da ich ein Vorrücken von Wallis und Ferdinand von Bayern sowieso für utopisch hielt, begab ich (Seckendorff) mich zu Potzaski.
Bald schon rollte die erste Angriffswelle auf das nur schwach mit zwei Trupps Grenadieren besetzte Rivenich zu. Dabei hatte Generalfeldwachtmeister Stein immerhin seine zweite Truppe, die ehedem an der Brücke postiert war, eben erst in das Dorf geworfen. Würden diese Grenadiere lange genug durchhalten bis mein linker Flügel vor allem mit den starken dänischen Bataillonen heran war?
Durch den Angriff der Brigade Navarre am westlichen Dorfeingang kam Stein schon in eine böse Klemme. Denn oberhalb vom Dorf hatten die Coignys Massen von Grenadieren rasch den Orschbach überwunden und flankierten das Dorf aus. Als Waldeck endlich in Bewegung gesetzt war, blieb mir keine andere Wahl als ihm zu befehlen sogleich seine Reiterei zusammen zu raffen und mit diesen kleinen Einheiten sich auf die Grenadiere zu stürzen.
(https://i.imgur.com/0a2CsU6.jpg)
Weiter nördlich hatten Belle-Isles Voraustruppen zu meinem Erstaunen flink die Salm überschritten, woran sie auch das Artilleriefeuer von den Höhen südlich Esch nicht abhalten konnte.
(https://i.imgur.com/O93O1iq.jpg)
Mit gewohnter Dreistigkeit fielen die Franzosen mit gefälltem Bajonett Steins Grenadiere an. Doch der Angriff wurde entschieden zurückgewiesen und erstickte schon im Kugelhagel der Verteidiger von Rivenich.
(https://i.imgur.com/Qg8fwX3.jpg)
Trotz dieses Erfolges musste nun rasch Waldeck den Druck von Stein nehmen. Die Idee war mit der Kavallerie die Grenadiere Coignys von der Flanke aufzurollen.
Allerdings endete dies in einem Desaster und Waldecks Husaren wurden nicht nur zurückgeschlagen. Auch die nachsetzenden und einen Haufen französischer Grenadiere frontal attackierenden Kürassiere Waldecks wurden aufgerieben.
(https://i.imgur.com/mFwcYxT.jpg)
Um das Maß voll zu machen, scheiterte auch ein Angriff von Waldecks Füsilier-Bataillon auf eine von Belle-Isles Grenadiereinheiten, denn Philippes schaffte es andere Grenadiere ungeachtet des unausgesetzten Artilleriefeuers den Füsilieren in die Flanke zu schicken.
-
Derweilen war es einem Teil der französischen Grenadiere gelungen aus Richtung Orschbach in Rivenich einzudringen und die Verteidiger dieser Flanke des Dorfes niederzumachen.
(https://i.imgur.com/S7tfITQ.jpg)
Immernoch waren Diemars Truppen zu weit weg, um in die Kämpfe um Rivenich eingreifen zu können. Zwar überquerten seine Grenadiere zu Pferd und Karabiniers die Salm, doch kamen sie nicht weiter, da man mit Kavallerie denkbar schwer ein Dorf angreifen kann.
Waldecks Husaren konnten sich nicht sammeln und zurückziehen auch nicht, da ihr Rückzugsweg genau in die Arme der irischen Grenadiere unter Philippes führte. Also mussten sie sich ergeben. Somit waren fast alle Einheiten aus Waldecks Kommando aufgerieben und auch Steins Verteidigung von Rivenich war nurnoch eine Frage der Zeit.
(https://i.imgur.com/6zKI7Y6.jpg)
Endlich kam Diemar mit seiner besten Infanterie über den Fluss. Die abgesessen kämpfenden Dragoner des französischen Parteigängers Kleinholtz lieferten sich mit den Dänen ein Feuergefecht.
Weiter nördlich versuchten die Grenadiere unter Philippes die letzte Einheit Waldecks niederzumachen, die ohnehin durch das Schicksal ihrer Kameraden erschüttert war.
In einem zweiten Anlauf versuchte Rambures eines seiner Bataillone der Brigade Navarre mit blankem Stahl in das Dorf eindringen zu lassen. Diesmal aber kamen ihm die Grenadiere von Rieux zur Hilfe, die von Norden in Rivenich Fuß gefasst hatten. Steins letzte Männer hatten keine Chance.
(https://i.imgur.com/xal2Kjs.jpg)
Immerhin vermochten die über die Brücke strömenden Grenadiere Diemars mit ihrem Musketenfeuer einen von Rieux Grenadiertrupps aus dem Dorf zu vertreiben.
Weiter Richtung Esch machte sich endlich Wallis nützlich, der mit Kartätschenfeuer die Grenadierbrigade unter Philippes auseinander nahm. Diesem war es nicht gelungen Waldecks letzte Männer zu schlagen. Stattdessen verlor er in den Kämpfen die Hälfte seiner Grenadiere.
Belle-Isles Versuch die angeschlagene Truppe gegenüber meiner mittelschweren Artillerie zurück zu ziehen nutzte da auch nichts mehr.
(https://i.imgur.com/YPSNL9c.jpg)
Dies war das Ende des Gefechts.
Ich hatte zwar Rivenich verloren, aber den Besitz der Salmbrücke dahinter behaupten können. Beide Seiten hatten keine zwei Brigaden eingebüßt, auch wenn insgesamt die Verluste für die Dauer des Gefechts schon beträchtlich waren. Es war ein Unentschieden mit einem gewissen Vorteil der Franzosen.
Verluste.
Franzosen:
3 x Grenadiere (alle in der letzten Runde)
1 x Füsiliere
Österreicher:
2 x Grenadiere
2 x Kavallerie
1 x Füsiliere
Der Rückzug der Franzosen scheint mir eine nachvollziehbare Folge. Zwar hatten sie mit Rivenich einen starken Stützpunkt. Aber Belle-Isle hatte zahlreiche Grenadiere verloren und die verbliebenen standen kurz davor vom eintreffenden Wallis oder von Potzaskis Kürassieren niedergemacht zu werden. Belle-Isles Masse an Truppen stand zu weit weg und würde zu spät kommen, um die Erfolge auszubauen.
Coigny konnte zwar mit Müh und Not durch seine angeschlagene Brigade Navarre das Dorf Rivenich eine Weile halten. Aber seine Grenadiere musste er wegen ihrer zahlreichen Ausfälle zurückziehen. Die Truppen unter Kleinholtz, leichte Infanterie und Dragoner, würden nicht ins Gewicht fallen. Diemar verfügte durchweg über ausgeruhte Truppen meistenteils besserer Qualität.
Ich fand das Zusammenspiel von Belle-Isle und Coigny großartig, sicher besser als das historische. Die franz. Oberkommando war ja für seine Zerstrittenheit auch aus Rangsucht berüchtigt. Belle-Isle hätte nicht mit Rieux vorgehen brauchen, da dieser eh Dashing war, sondern besser Duford angetrieben, der die dringend benötigte Artillerie hatte, welche zumindest ein bisschen die österreichische Überlegenheit in Feuerkraft hätte ausgleichen können. Béthune war eigentlich irrelevant. Da er und sein Gegenüber, der Prinz von Bayern, eh keine Chance hatten aneinander zu kommen.
Und Kavallerie gegen Infanterie in so einem zerschnittenenen Gelände wie zwischen Orschbach und Rivenich einzusetzen war offensichtlich ein Fehler. Aber ich hielt es für das kleinere Übel. Mit 4 Grenadiertrupps zur Verfügung hätte Coigny vielleicht doch rechtzeitig die Brücke einnehmen können!
-
Wieder ein klasse Spielbericht :)
Eine Frage zum Gelände und zur Taktik:
Und Kavallerie gegen Infanterie in so einem zerschnittenenen Gelände wie zwischen Orschbach und Rivenich einzusetzen war offensichtlich ein Fehler. Aber ich hielt es für das kleinere Übel. Mit 4 Grenadiertrupps zur Verfügung hätte Coigny vielleicht doch rechtzeitig die Brücke einnehmen können!
War der Fluss seicht genug, um die Kavallerie dort ohne Problem (Abzüge) passieren / angreifen zu lassen? So, wie ich das Feld überblickt habe, fand ich die Attacke gar nicht so verkehrt.
Ich muss aber auch dazu sagen, ich bin in taktischen Fragen noch ein blutiger Anfänger, daher die Frage.
-
Wieder ein klasse Spielbericht :)
Eine Frage zum Gelände und zur Taktik:
Und Kavallerie gegen Infanterie in so einem zerschnittenenen Gelände wie zwischen Orschbach und Rivenich einzusetzen war offensichtlich ein Fehler. Aber ich hielt es für das kleinere Übel. Mit 4 Grenadiertrupps zur Verfügung hätte Coigny vielleicht doch rechtzeitig die Brücke einnehmen können!
War der Fluss seicht genug, um die Kavallerie dort ohne Problem (Abzüge) passieren / angreifen zu lassen? So, wie ich das Feld überblickt habe, fand ich die Attacke gar nicht so verkehrt.
Ich muss aber auch dazu sagen, ich bin in taktischen Fragen noch ein blutiger Anfänger, daher die Frage.
Beim Überqueren eines passierbaren Flusses kriegt man in HoW den Abzug einer halben Bewegung.
Da die Salm damals nicht wirklich überquert wurde, habe ich persönlich als weitere Hürde hinzugefügt, dass man pro Einheit eine 3-6 auf einem W6 würfeln musste.
Waldecks beide Reitereinheiten waren also etwas gebremst.
Die Husaren fielen ja sogar den französischen Grenadieren in die Flanke, aber ich hatte enormes Würfelpech. Dadurch wurden diese Husaren zum Rückzug gezwungen. Ein Problem war sicher auch, dass die Husaren nur eine kleine Einheit waren (historisch hatte Waldeck nur ein paar Eskadrons Kürassiere und Husaren). Beim Rückzug bekam ich dann nochmal Malus bei der Bewegung durch das Hindernis (Bach). Für den Flankenangriff musste ich sogar Salm und Orschbach überqueren. Dadurch dass unsere Freundin die Grenadiere über den Fluss geführt hatte, liefen die sich zurückziehenden Husaren praktisch den irischen Grenadieren in die Arme. Wenn bei HoW eine Einheit nicht sammeln kann (also von 4 auf 3 Hits), dann zieht sie sich weiter in derselben Richtung zurück und das war in dem Fall in Richtung der franz.-irischen Grenadiere.
Die Kürassiere hatten keine Wahl als sie vorgerückt waren als anzugreifen, auch wenn die Husaren schon weg waren. Denn einmal die Salm überquert, hätten sie bei einem Rückzug auch einen Malus von einer halben Bewegung bekommen und wären dann auch in der Musketenreichweite der franz. Grenadiere geblieben. Deswegen war Angriff da die einzige Option. Der ging aber frontal in die franz. Grenadiere. D.h. die Kürassiere bekamen auch keinen Charging-Modifier (+1), da die Franzosen noch nicht erschüttert waren. Vielleicht hätte ich mich nach dem Abwehrfeuer der Grenadiere mit den Kürassieren auch zurückziehen können. Hab ich vielleicht übersehen die Option.
Ein Flankenangriff ist eigentlich was cooles, aber eben nicht vor der feindlichen Front, sondern auf einen gegnerischen Flügel. Unser Bitonto-Spiel ist ein Beispiel wie man es richtig macht, wo ich immerhin 2 Bataillone mit einer ähnlich gearteten Kavallerie aufreiben konnte.
Ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt.
Vielen Dank für Kommentar und Frage. :)
-
Ah, jetzt sehe ich wo es hakelte :)
Zwei Gewässer überqueren ist schon etwas tollkühn :D Das habe ich übersehen. Wenn dazu dann noch (Würfel)Pech kommt ...
Ja, ein Flankenagriff ist cool :D Habe ich bei meinem ersten (und bisher einzigen Spiel mit Gegenspieler) auch gerne gemacht ... und prompt den gleichen Fehler begangen: Ich habe übersehen, dass es eine vorgezogene Einheit war. Sozusagen ein vergiftetes Läuferopfer, denn ich galoppierte vor die Musketen der Briten ;)
Ist mir in meinen drei Solospielen (Regelwerk "Kugelhagel - Generals") auch passiert, dass ich mich selber da in die Falle lockte :o :-[
Das habe ich hier, bei diesem Gefecht, so gar nicht richtig gesehen.
Danke dir für deine Erklärung, und da kommen bestimmt noch weitere Fragen von mir, da ich deine Berichte die nächsten Tage gerade nochmal speziell auf Taktiken durchgehe :)
-
Danke dir für deine Erklärung, und da kommen bestimmt noch weitere Fragen von mir, da ich deine Berichte die nächsten Tage gerade nochmal speziell auf Taktiken durchgehe
Gerne, nur her damit!
Nebenbei, mancher scheinbare Flankenangriff kann auch zu Crossing Fire führen, wenn man nicht aufpasst und es vor der Front des Feindes versucht.
-
Da bin ich wieder :)
Ich habe mir gestern noch einmal deinen Bericht zur Schlacht bei Bitonto durchgelesen. Dabei stieß ich eine Frage, die ich auf den Bildern nicht so gut erkennen konnte.
Am rechten Flügel beschloss ich meinerseits den Feind zu überflügeln, da hier die Spanier an Infanterie massiv überlegen waren und die Wallonischen Garden als die Elite ihrer Infanterie galt. Die kurze Verteidigung der dortigen Cascine war nur Maskerade. Sobald es möglich wurde griff ich hier agressiv mit der Masse meiner Kavallerie an.
Laut Karte ist die Bezeichnung für die Wallonen auf deiner rechten Flanke F.
Das müssten laut deiner Aufstellung / Auflistung die »D GL Mazeda (Dep.) left wing 4 x Walloon Guards (large)« sein.
Ist das richtig?
Ich bin wie gesagt nicht der große Kartenleser :-\
Dann direkt die nächste Frage zur eigentlichen Aktion:
Wie kam es, dass die Husaren so tollkühn ihren eigenen Schwung nutzten, und die schwere, spanische Kavallerie angriffen? War das geplant oder ein »erzwungener Zug« durch die Regeln?
Wäre ein kurzer Rückzug zum Gehöft, wo du dich für einen neuen Angriff hättest sammeln oder positionieren können, nicht besser gewesen?
Immerhin hatten die Spanier da ja eine recht große Kavallerieeinheit, die sich dort, wenn ich das auf den Bildern richtig sehe, nicht so stark hätte ausbreiten können.
Ein dichtes Knäuel schwerer Kavallerie mit Husaren zu attackieren erscheint mir zwar auch recht wagemutig, aber dort wäre evtl. (immer vorausgesetzt, ich lese Karte und Bilder richtig!) eine Unterstützung durch Infanterie (1 bn. inf. "Carl Lothringen" Detachement of infantry (small) ?) doch möglich gewesen, oder habe ich etwas im »Eifer des Gefechts« übersehen?
-
1.
Am rechten Flügel beschloss ich meinerseits den Feind zu überflügeln, da hier die Spanier an Infanterie massiv überlegen waren und die Wallonischen Garden als die Elite ihrer Infanterie galt. Die kurze Verteidigung der dortigen Cascine war nur Maskerade. Sobald es möglich wurde griff ich hier agressiv mit der Masse meiner Kavallerie an.
Laut Karte ist die Bezeichnung für die Wallonen auf deiner rechten Flanke F.
Das müssten laut deiner Aufstellung / Auflistung die »D GL Mazeda (Dep.) left wing 4 x Walloon Guards (large)« sein.
Ist das richtig?
2.
Dann direkt die nächste Frage zur eigentlichen Aktion:
Wie kam es, dass die Husaren so tollkühn ihren eigenen Schwung nutzten, und die schwere, spanische Kavallerie angriffen? War das geplant oder ein »erzwungener Zug« durch die Regeln?
3.
Wäre ein kurzer Rückzug zum Gehöft, wo du dich für einen neuen Angriff hättest sammeln oder positionieren können, nicht besser gewesen?
4.
Immerhin hatten die Spanier da ja eine recht große Kavallerieeinheit, die sich dort, wenn ich das auf den Bildern richtig sehe, nicht so stark hätte ausbreiten können.
Ein dichtes Knäuel schwerer Kavallerie mit Husaren zu attackieren erscheint mir zwar auch recht wagemutig, aber dort wäre evtl. (immer vorausgesetzt, ich lese Karte und Bilder richtig!) eine Unterstützung durch Infanterie (1 bn. inf. "Carl Lothringen" Detachement of infantry (small) ?) doch möglich gewesen, oder habe ich etwas im »Eifer des Gefechts« übersehen?
1. Du hast völlig Recht, es muss in der OOB heißen "F GL Mazeda".
Wahrscheinlich kam das Fehlerchen durch zahlreiches Editieren des Szenarios rein.
Ich hatte auch x-mal die Karte verändert weil ich immer nicht so glück damit war, weil ich auf 2,40 Breite eine deutlich breitere halb einkreisende Aufstellung durch die Spanier hinbekommen musste.
2.
Ja, das lag sicher an den Regeln. Wenn man einen Feind vernichtet wie es hier meine Husaren mit einem Bataillon Wallonen gemacht haben, muss man testen, ob sie eine Verfolgungsbewegung machen. Wenn man es nicht will wird 1 vom Würfelwurf abgezogen. Bei einer 4-6, wenn ich es noch richtig auf dem Schirm hab (habe gerade das Regelbuch nicht zur Hand) machen die siegreichen Angreifer noch eine volle Bewegung, auch wenn der Feind vernichtet ist. Das stellt wohl dar, dass Kavallerie außer Rand und Band wäre und das zerschlagene Bataillon aufreiben wollte. Jedenfalls musste ich noch eine volle Bewegung machen, die automatisch zu einem Charge auf die Spanischen Schweren Reiter wurde. Die wäre zwar in der Flanke attackiert worden, doch ihnen gelang eine Flankenänderung, was bei einer Bewegung des Angreifers von mehr als einer halben Bewegungsreichweite auch kein Problem ist. Meine Husaren hatten 3 Hits drauf, die Spanier keinen, das musste so ausgehen. (Übrigens kämpft man mit 3 Hits schon mit einem Modifier von -1).
3.
Ohne diesen unfreiwilligen Angriff hätte ich in der nächsten Runde versucht die Husaren um eine Bewegung zurück zu ziehen, damit sie sich sammeln (d.h. Hits abbauen). Außerdem wäre es auch von daher wichtig gewesen, dass der Brigadegeneral wieder in der Nähe der Reiter gewesen wäre, sonst lassen sich diese halt schwer aktivieren. Daher muss man über Kurz oder Lang die Brigaden immer wieder sammeln. Bei einer solchen gemischten Brigade ist das natürlich nicht so einfach. Außerhalb der Befehlsreichweite muss man erst testen, ob die Einheit jeweils den Befehl gehört hat.
4.
Die Spanier verfügten über 5 Kavallerieeinheiten innerhalb einer Brigade und diese hätten sich alle gegenseitig unterstützen können. Strongolis Infanterie hatte auch sicher schon was durch Mazedas Bataillone abbekommen. Generell ist aber schon richtig, dass es meine einzige Chance zu dem Zeitpunkt war die spanische linke Flanke mit meiner Brigade Strongoli aufzurollen.
Mazeda hatte ja seinerseits immerhin noch zwei, wenn auch sehr angeschlagene, Bataillone.
Vielleicht hätte ich sogar nochmehr Risikobereitschaft haben sollen und darauf setzen, dass das spanische Infanteriezentrum garnicht ran kommt und mit Rutowskis Bataillonen, beide starke Veteraneneinheiten einfach Mazeda plattmachen und durch gutes Feuern die Spanische Kavallerie wegfegen sollen. Aber irgendwie war ich halt gleichzeitig auch auf Defensive gepolt durch das Szenario.
-
Was ist die Quelle für die Karte der Schlacht von Bitonto?
-
Was ist die Quelle für die Karte der Schlacht von Bitonto?
Es ist eine Interpretation nach dem Buch "Feldzüge des Prinzen Eugen".
https://archive.org/details/feldzgedesprinz00kriegoog/page/n455
Seite 434 im Buch bzw. 457 des Digitalisats.
Ich hoffe der Link klappt.
Ich nehme immer das Gefecht, drucke es mir aus, lege es neben den Bildschirm und gucke dann wie die Beschreibung zur Landschaft heute z.B. bei GoogleMaps oder anderen Formaten passt. V.a. Kirchen und evtl. noch vorhandene Stadtmauern taugen zur Orientierung.
-
Meine Frage war etwas unpräzise: Die Platzierung der spanischen Infanterie am linken Flügel empfand ich von Anfamg an erstaunlich, wie kamst Du zu deren Platzierung ohne Kavalleriebedeckung? Das englische Wiki spricht von einer spiegelgleichen Aufstellung in Bezug auf Inf + Kav:Montemar lined his troops up to face the Austrians, infantry facing infantry, cavalry facing cavalry, eine span. Quelle gibt am linken Flügel an:
Izquierdo(links): en primera línea, los Carabineros Reales; detrás(dahinter), los regimientos de Caballería de Extremadura, Malta y Andalucía.
https://web.archive.org/web/20070222060212/http://www.ingenierosdelrey.com/guerras/1733_familia/1734_bitonto.htm (https://web.archive.org/web/20070222060212/http://www.ingenierosdelrey.com/guerras/1733_familia/1734_bitonto.htm)
Ich hab auch nach dem ersten Lesen des Berichtes gegoogelt :), das Gelände ist eher heftig für Kav.
cheers
-
Die spanische Quelle ist auch völlig anders als die österreichische. In der österreichischen ist von der spanischen Kavallerie praktisch nicht die Rede, nur von den Carabineres Reales, welche so weit nach Rechts beordert wurden, dass sie die Österreicher noch stärker überflügelten. Von den Kämpfen des linken spanischen Flügels ist auch nur von Wallonen die Rede. Die Mauern und Einschnitte machen den Einsatz der Kavallerie schwierig, weshalb ich das Vorrücken der span. Kav. so erschwerte (Dith. Commander und Reroll).
Nur Mazeda wird auf dem linken Flügel erwähnt.
Leider hält sich das österr. Buch ansonsten bedeckt, weshalb ich annahm, dass wenn die Flügel von Wallonen und Garde + Grenadiere gebildet wurde, das Zentrum den Rest der Armee beinhaltete.
Die seltsame Verteilung der Truppen der Österreicher übernahm ich eben aus "Feldzüge des Prinzen Eugen". Es könnte natürlich sein, dass die Kavallerie eher als eine Art Reserve ein bisschen hinter der Infanterie stand. Die Flucht Hals über Kopf hat sie letztlich gerettet.
Wenn man nun bspw. die spanische Kavallerie auf beide Flügel verteilte und nochmal weiter außen aufstellte, brauchte man einen breiteren Tisch (vielleicht 3,00x1,80), was die Überflügelung noch deutlicher machen würde. Passt bei mir aber nicht rein.
Als Schlacht hält Bitonto für den Spieler der Österreicher halt wenige Optionen parat. Ich habe sie nur der Vollständigkeit halber mit rein genommen. Mein persönliches Highlight ist Parma. Da gibt es für beide Seiten Chancen, aber durch die Taverne La Croceta einen Art Angelpunkt um den sich die Schlacht dreht.
-
1. Du hast völlig Recht, es muss in der OOB heißen "F GL Mazeda".
Wahrscheinlich kam das Fehlerchen durch zahlreiches Editieren des Szenarios rein.
Ich hatte auch x-mal die Karte verändert weil ich immer nicht so glück damit war, weil ich auf 2,40 Breite eine deutlich breitere halb einkreisende Aufstellung durch die Spanier hinbekommen musste.
Dann hatte ich das richtig gesehen *freu*
Sorry für die Korinthenkackerei ;)
2.
Ja, das lag sicher an den Regeln. Wenn man einen Feind vernichtet wie es hier meine Husaren mit einem Bataillon Wallonen gemacht haben, muss man testen, ob sie eine Verfolgungsbewegung machen. Wenn man es nicht will wird 1 vom Würfelwurf abgezogen. Bei einer 4-6, wenn ich es noch richtig auf dem Schirm hab (habe gerade das Regelbuch nicht zur Hand) machen die siegreichen Angreifer noch eine volle Bewegung, auch wenn der Feind vernichtet ist. Das stellt wohl dar, dass Kavallerie außer Rand und Band wäre und das zerschlagene Bataillon aufreiben wollte. Jedenfalls musste ich noch eine volle Bewegung machen, die automatisch zu einem Charge auf die Spanischen Schweren Reiter wurde. Die wäre zwar in der Flanke attackiert worden, doch ihnen gelang eine Flankenänderung, was bei einer Bewegung des Angreifers von mehr als einer halben Bewegungsreichweite auch kein Problem ist. Meine Husaren hatten 3 Hits drauf, die Spanier keinen, das musste so ausgehen. (Übrigens kämpft man mit 3 Hits schon mit einem Modifier von -1).
Oh! Das ist hart! Bei Kugelhagel gibt es diesen erweiterten Angriff (glücklicherweise) nicht. Da bist ja ein ziemliches Risiko eingegangen. Andererseits hat es sich ja aber auch gelohnt.
Und wie ich gleich auch nochmal sagen werde, hätte ich in der Situation vielleicht eher noch defensiver gespielt und versucht mich einzuigeln.
Neuling eben ;)
4.
Die Spanier verfügten über 5 Kavallerieeinheiten innerhalb einer Brigade und diese hätten sich alle gegenseitig unterstützen können. Strongolis Infanterie hatte auch sicher schon was durch Mazedas Bataillone abbekommen. Generell ist aber schon richtig, dass es meine einzige Chance zu dem Zeitpunkt war die spanische linke Flanke mit meiner Brigade Strongoli aufzurollen.
Mazeda hatte ja seinerseits immerhin noch zwei, wenn auch sehr angeschlagene, Bataillone.
Vielleicht hätte ich sogar nochmehr Risikobereitschaft haben sollen und darauf setzen, dass das spanische Infanteriezentrum garnicht ran kommt und mit Rutowskis Bataillonen, beide starke Veteraneneinheiten einfach Mazeda plattmachen und durch gutes Feuern die Spanische Kavallerie wegfegen sollen. Aber irgendwie war ich halt gleichzeitig auch auf Defensive gepolt durch das Szenario.
Danke dir für die Aufschlüsselung. :)
Ja, die Linke Flanke der Spanier war nach dem Lesen deines Berichts auch meiner Meinung nach der beste Weg zu einer Art »Befreiungsschlag«, da auf der rechten Flanke einfach zu starke Kräfte standen. Ich weiß nicht, ob ich es da anders (wenn überhaupt!) versucht hätte, zumal das Kräfteverhältnis von Anfang an sehr ungünstig war.
Danke dir für deine Hilfen :)
-
Defensive ist halt schwierig ohne Artillerie. Die vom rechten span. Flügel brauchte ja auch praktisch nur vorgehen und früher oder später war sie in Kartätschenreichweite und meine Infanterie mit dem Rücken zur Stadtmauer. Vielleicht spielt ja mal jemand anderes das Bitonto-Szenario und hat ne bessere Lösung. :)
-
Ich versuche das mal anzuregen, aber wir haben wohl keine passenden Miniaturen. Die müssten wir dann für dieses Szenario ein wenig freizügig proxen.
Trotzdem ... der Gedanke reizt mich jetzt :D
-
... wie immer eine schöne Zusammenstellung in Wort und Bild, danke !
mfg
micha / newood / mr. papertiger
09.01.2019
-
Wir haben am WE dann doch noch die Schlacht bei Colorno gespielt. Ich bin dabei über die nächsten Tage den Bericht einzuspeisen. Leider haben wir momentan techn. Probleme mit den Fotos. Wenn die Fotos drin sind, melde ich mich nochmal. Sicher ein spannendes Szenario, weil eines mit Verstärkungen und zahlreichen Hindernissen.
-
Nun sind die Bilder drin.
https://sweetwater-forum.net/index.php/topic,23211.msg275023.html#msg275023
Schön klein, dass man sie hier anschauen kann. :)
Viel Spaß beim Lesen!
Ich würde die Schlacht nicht nochmal machen, da mir so eine Enge und Ballung der Truppen nicht so sehr liegt.
-
Lesefutter! Klasse :D
Danke dir, Feedback kommt spätestens morgen früh.
-
Lesefutter! Klasse
Danke dir, Feedback kommt spätestens morgen früh.
Vielen Dank!
Da bin ich echt schwer gespannt.
Das wäre echt mal eine Schlacht, wo ich mir wünschen würde, dass sich einer unserer Modellkünstler ihr annimmt. Wo hat man schonmal einen herrlichen Barockpark im Zentrum einer Schlacht? :D
Auf den Fotos des heutigen Schlossparks konnte ich bislang nicht diese Alleen finden, die im Bericht der Schlacht erwähnt werden. Bloß gut für die Ösis, dass die Franzosen keine leichte Ari oder sowas hatten damals, sonst hätten sie wohl mit Kartätschen nur in diese Wege reinhalten brauchen...
-
Zuerst einmal:
Mein ehrlicher und giftgrüner Neid zu eurem Spielplatz :D Ich kann gerade mal eine 90*90cm Platte aufbauen, und habe dann schon Ablageprobleme :-\
Dann der Bericht.
Der war ja wohl wieder episch! Vor allem die "Klumpenbildung an der Brücke" hat mir gefallen :D
Eine Frage zu dem Boot am Fluß: War das eine Pontonbrücke oder Boote? Oder habe ich das überlesen?
Ich werde den Bericht heute nochmal in Ruhe lesen (liege mit dicker Erkältung im Bett) und dann die eine oder andere weitere Frage stellen.
Aber bis dahin schonmal meinen Dank an dich und Pallas Athene, für diesen herrlichen Spielbericht, der mir wieder sehr viel Vergnügen bereitet hat :D
-
Salut!
Das Boot hatte keine Bedeutung, war nur so Staffage. Es ist ein Modellboot in 1:75, das in einem Level gebaut ist, das ich nie machen würde (echte Planken aus Holz). Ich dachte nur, das passt zu dem Thema Fluss wenn da ein Boot rumliegt.
Der Fluss ist kein so bedeutender von der Breite her:
(http://www.hotelversailles.it/images/image/reggia-di-colorno-a.jpg)
Hier findest Du eine recht detaillierte Karte der Kämpfe vom 4. Juni: https://it.wikipedia.org/wiki/Battaglie_di_Colorno_(1734)#/media/File:BATTAGLIA_DI_COLORNO.png
Man erkennt hier eine kleine Brücke allerdings westlich des Schlosses. Könnte man in einem Spiel miteinbeziehen. Ganz an der oberen Kante des Stiches sieht man die Alleen auf denen die Österreicher am 1. Juni auf das Schloss vorrückten.
-
Ah, dann ist gut. Ich dachte schon, ich hätte was verpasst!
Danke dir für den Link zur Karte. Dann werde ich mir das nachher mal näher ansehen.
Das ist nämlich das Schöne an solch ausführlichen Spielberichten.
Da kann man nach dem ersten Lesen immer noch drin stöbern, drüber grübeln ... ich liebe so etwas :)
-
Sehr empfehlenswert zu Colorno ist übrigens die Englische Übersetzung von Dindin hier im Thread etwa auf der Mitte von Seite 1: http://honoursofwar.com/thread/567/colorno-1-june-1734
4. Beitrag von oben!
Gibt einen schönen Eindruck von der Entschlossenheit der Verteidiger des Palazzos.
-
Den Link hatte ich schon etwas länger abgespeichert :D
Trotzdem danke ;)
-
Danke für den Spielbericht! Ich fand es interessant zu lesen und war ganz schön mit den Fotos unterstützt :)
-
Freut mich, dass es Dir gefallen hat. Ich hoffe mal wieder auf Berichte Deinerseits. :)
-
Gern! Aber du weißt ja, wenn dann nur in meinem Hauptthread ;) Soll ja nicht zu übersichtlich werden...
-
Soll ja nicht zu übersichtlich werden...
Deswegen hatte ich hier auch alle Schlachten aufs Mal reingehauen und dann noch in verschiedenen Bildformaten. ;D
Ich bin freilich noch im Lernstadium.
-
Boah, jetzt habe ich erst die ganzen Spielberichte davor angeschaut und gelesen - super! Wie viel du auch gespielt hast :)
Ich fand bei den Berichten waren auch richtig tolle Fotos, die die Action und die schönen Figuren toll eingefangen haben, dabei.
Das Defensivszenario für Österreich gegen die Spanier war auch mal was Interessantes!
Welche Einheit waren die grau-weiß berockten Reiter mit Grünrock-Musiker? Die fand ich besonders schön!
Viele Grüße, gespannt auf die nächste Schlacht!
Felix
-
Salut!
Das ist Mestre-de-Camp-Cavalerie. Die Einheit hat damals ganz toll Mietpinsel für mich bemalt. Ich mag auch sehr den Musiker.
Es sind auch wirklich ne Menge Schlachten. 3 kleine (Bitonto, Colorno, Clausen) und 2 große (Parma & Guastalla).
-
Ja, die Kav ist cool und die vielen Schlachten toll.
-
Toller thread. Vermisse aber ein Szenario für die Schlacht bei Quistello. Eine der wenigen Schlachten im PEK, wo sich die Österreicher (zumindest taktisch) als Sieger fühlen konnten.
-
Toller thread. Vermisse aber ein Szenario für die Schlacht bei Quistello. Eine der wenigen Schlachten im PEK, wo sich die Österreicher (zumindest taktisch) als Sieger fühlen konnten.
Ich habe v.a. Schlachten genommen, wo ich glaubte, eine ausreichende Datengrundlage zu haben. Außerdem habe ich die ausgenommen, wo ich kein brauchbares Gelände zusammenschustern konnte. Die Verteidigung Neapels Anfang 1734 in den Bergen z.B. ergab für mich einfach kein schlüssiges Szenario.
Aber danke für den Hinweis. Ich werde nochmal schauen, ob ich was dazu finden kann. :)
-
Es gibt einen italienischen Wikipediaeintrag mit zwei Karten und einem Gemälde. Sehr interessant: https://it.wikipedia.org/wiki/Battaglia_di_Quistello
-
Da Tattergreis danach gefragt hatte, widme ich folgende Posts ihm. Leider braucht man mittlerweile für das HoW-Forum ein Login (wegen Spam-Attacken etc.), weshalb ich nicht auf dortiges Szenario verlinken kann. Damit es aber doch nicht allzu aufwändig für mich wird, kopiere ich ohne viel Umformatieren oder Übersetzen das Szenario hier rein.
Kurz der hist. Hintergrund: Nach der Niederlage von Parma und dem Tod von Feldmarschall Mercy hatte der Herzog von Württemberg gehofft den Posten des Oberkommandierenden zu bekommen, wurde aber übergangen. M.E. hat er bei der Schlacht bei Colorno auch die richtige Führung vermissen lassen... Jedenfalls ging der Oberbefehl sodann an den erfahrenen FM Königsegg (die meisten werden ihn v.a. durch Fontenoy kennen).
Im September ging die österr. Armee wieder in die Offensive über. Am 14. September beschloss Königsegg die weit verstreut liegenden Verbände der Piemontesen und Franzosen in einem nächtlichen Überraschungsangriff zu überfallen und somit zu zerschlagen, was den Weg nach Parma erneut aufgestoßen hätte. Die Franzosen und Verbündete lagen auf einer Linie entlang dem Fluss Secchia bis zur Einmündung in den Po-Strom. Quistello war mit etwa 1.000 Mann besetzt und eine kleine leichter zu verteidigende Stadt. Das Problem der Franzosen in der folgenden Schlacht war, dass zahlreiche Männer aller Einheiten zum Fouragieren ausgeschickt waren. Daher wird die franz. Infanterie bei mir mit kleinen Einheiten repräsentiert. Die Überraschung in der Nacht vom 14. auf den 15. September war vollkommen. Der französische rechte Flügel wurde überrannt. Der Maréchal de Broglie entkam nur knapp einer Gefangennahme in seinem Quartier Gadiella. Er türmte nur mit einem Hemd bekleidet, die meisten seiner Stabsoffiziere fielen oder wurden gefangen genommen. Die französische Infanterie wurde praktisch im Schlaf überrumpelt. Viele schafften es nicht einmal zu den Waffen zu greifen und warfen in der Hast die Gewehrpyramiden um. Es war noch ein Glück für die Verbündeten, dass die Geheimniskrämerei Königseggs und sein viel zu komplizierter Plan dazu führten, dass sich ein paar der Angriffskolonnen nach dem Überwinden der Secchia gegenseitig in die Quere kamen. Dadurch vermochten doch einige Franzosen zu entkommen, auch wenn beispielsweise Quistello selbst, obwohl der König von Piemont die Evakuierung befahl, eingenommen und die Garnison gefangen wurde.
Der Sieg war dennoch nach den Maßstäben der Zeit vollkommen. Während die Österreicher bloß ein paar hundert Mann einbüßten, darunter auch Waldeck, der eine der Kolonnen geführt hatte, verloren die Franzosen tausende. Über 3.000 Mann gerieten allein nach der Schlacht in österreichische Gefangenschaft.
(https://i.imgur.com/aAqfpHjl.jpg)
AUSTRIANS
CinC FM Königsegg (Dash.)
Württemberg (Dash.) – would not be replaced!
Move first for the first 3 turns!
1) Right Column : Prinz von Sachsen-Hildburghausen (Dash.) / FML Valparaiso (Dep.)
3 x grenadiers (small)
2 x fusiliers
2) Left Infantry Column: FML Neipperg (Dith.) / GFWM Colmenero (Dep.)
3 x grenadiers (small)
2 x fusiliers
1 x light artillery
3) Center Infantry Column : FML Suckow (Dash.)
2 x fusiliers
4) Cavalry column GFWM Graf von Waldeck (Dash.) – entering the table behind Suckows Column in turn 1, after Suckow moved – Waldeck killed on a 8-12
2 x Cuirassiers
5) FML Hohenembs (Dep.) / GFWM Sachsen-Gotha (Dith.) – entering behind Waldeck’s column in turn 2
2 x Dragoons
6) FML Czungenberger (Dep.) / GFWM Kavenagh (Dep.) – entering right along with Hohenembs’ Column in turn 2
2 x Hussars
2 x Cuirassiers
7) FML Graf Wallsegg (Dep.) / Obrist Grünne (Dep.) – can move in turn 2
1 x grenadiers
1 x fusiliers
1 x light artillery
8 ) FML Lanthieri (Dep.) / GFWM Anhalt (Dep.) – can move in turn 3
2 x Dragoons
BP: 7
FRENCH & PIEDMONTESE
(French CinC can command, rally etc. French and the king the Piedmonteses)
CinC
Maréchal de Broglie (Dith.) – captured on a 8-12 – can move after he was attacked
Maréchal de Coigny (Dep.)
King Charles Emanuel (Dash.)
1) Right wing cavalry: GL Marquis de Bonas (Dep.) / GL de Châtillon (Dep.) – can be moved in turn 2
2 x cavalry
1 x hussars
2) Clermont-Tonerre: Brigade Dauphin: (Dith.)
2 x infantry (small)
3) La Trémoille: Brigade Champagne (Dith.)
2 x infantry (small)
4) Marq. De Contades: Brigade Auvergne (Dith.)
2 x infantry (small)
1 x light artillery
5) Marq. De Pezé: Brigade Roi (Dith.)
2 x infantry
6) Charge-69 - Detachement (Dep.)
1 x infantry
1 x medium artillery
7) Pr. De Montauban: Brigade Picardie (Dith.) – can be moved in turn 2
2 x infantry (small)
8 ) Savoya (Dep.) Piedmont – can be moved in turn 3
3 x infantry
1 x grenadiers (small)
1 x light artillery
9) Aix (Dep.) Piedmont – can be moved in turn 3
2 x cavalry
1 x dragoons
10) D’Harcourt (Dith.) – can be moved in turn 3
3 x cavalry
1 x dragoons
BP : 5 -1 point if Broglie is captured
Quistello: heavy cover
All villages light cover
Victory Conditions:
Allied major victory – hold Gaidella & S. Benedetto until turn 6
Allied minor victory – hold Quistello & Gaidella until turn 6
French Minor victory - survive.
Both Major victory: destroy the enemy
Both: destroy the enemy.
Limit: 6 turns
-
Ich hatte nun letzten Freitag die Gelegenheit diese doch recht große Schlacht um das Schicksal Norditaliens nachzuspielen. Eine Freundin war vorbei gekommen und übernahm nach ein bisschen hin und her den König von Piemont, während ich Broglie bzw. Coigny spielte. Pallas Athene hatte die Österreicher. Regelwerk war natürlich HoW.
Nach der Erfahrung würde ich jeder Spielergruppe empfehlen das Szenario zu viert oder fünft zu spielen mit vielleicht 2 Spielern für die beiden österr. Kommandeure und 3 für die drei Verbündeten.
Hier ein "Brief" aus dem Blickwinkel des Maréchal de Coigny.
"Monsieur!
Es ist mir eine Pflicht Ihnen von dem vergangenen Gefechte nahe der Stadt Quistello zu berichten. Sie werden vielleicht memorieren, dass der König für gut befunden hatte eine Stellung hinter dem Flusse Secchia einzunehmen. Er selbst hatte sein Quartier bei dem Orte San Benedetto. Nahe unserem rechten Flügel befindet sich die Cascine Gadiella, wo der Stab des Maréchal de Broglie nächtigte. Mitten in der Nacht wurde ich von einem Boten geweckt, der mir meldete, dass der Feind unsere Vorposten überrumpelt habe und von Süden kommend danach trachtete unsere Stellung aufzurollen. Die Brigade Dauphin [bei uns La Marine] war als erste bereit, sich dem Angriff des Feindes entgegen zu stemmen.
(https://i.imgur.com/IHGtXMdl.jpg)
Ich selbst befand mich an unserem linken Flügel und bestieg rasch mein Pferd, ließ aber einige Depeschen an Se. Majestät den König von Sardinien abgehen und befahl sogleich den General d'Harcourt mit seiner Kavallerie mir zu folgen. Noch trennten mich allerdings die Kanäle Fossa Spazza Campagna und Fossa di Madonna von dem Geschehen.
(https://i.imgur.com/2mFHpFal.jpg)
Während ich eben aufbrechen wollte, traf bei mir ein erschöpfter Bote ein, der mir die schlechte Nachricht überbrachte, dass der feige Gegner den Maréchal de Broglie gefangen gesetzt hatte.
(https://i.imgur.com/3nJCfbWl.jpg)
Dessen Füsiliere würden bald Gadiella besetzen und unser rechter Flügel würde Gefahr laufen, dass die mächtigen Angriffskolonnen einen Keil zwischen ihn und unser Zentrum treiben würden." ...
-
"Als ich eben zur Brigade Roi hinüber sprengte, zuckte mein Pferd zusammen, da unsere Artillerie anfing zu brüllen. Das bedeutete, dass sich der Feind anschickte Quistello anzugreifen.
(https://i.imgur.com/XJAhjg5l.jpg)
Tatsächlich überquerte unweit der Stadt eine große Kolonne feindlicher Infanterie die Secchia und da die Brigade Champagne immernoch nicht in der Lage war zu reagieren, musste Clermont-Tonerre die Hälfte seiner Infanterie dieser gewaltigen Kolonne entgegen werfen. Immerhin erfuhr ich durch eine Note des Marquis de Contades, dass er bereit wäre seine Brigade [dargestellt durch Artois] vorzuführen.
(https://i.imgur.com/MqLQiiel.jpg)
Dann setzte ein ohrenbetäubender Lärm ein. Die Österreicher ließen all ihre Geschütze abfeuern. Der Feind machte sich daran die wenigen Männer der Brigade Dauphin über den Haufen zu werfen. Und ich hatte noch keinerlei Nachricht, dass der König seine Brigaden in Marsch gesetzt habe.
(https://i.imgur.com/sLEiT6jl.jpg)
Der Marquis de Clermont-Tonerre schickte mir einen weiteren Boten. Eines seiner Bataillone war im mörderischen Musketenfeuer in die Flucht geschlagen worden. Das andere habe sich zurückziehen müssen. Auch die Brigade Picardie [dargestellt durch La Fère] werde nun vom Feind unter Feuer genommen und da die Bataillone noch ungeordnet seien, wäre kaum zu hoffen, dass sie den Massen an österreichischer Infanterie standhalten könnte."
(https://i.imgur.com/uls4q4xl.jpg)
-
Ah! Lesefutter für später!
Danke dir :D
-
Schöne Bilder und toller Bericht. Vielen Dank dafür.
-
Vielen Dank an der Stelle für die Kommentare und den Zuspruch.
Jetzt geht's aber weiter mit dem Bericht.
"Der Prince de Montauban versprach mir mit seiner Brigade standzuhalten, damit der Maréchal de Königsegg nicht noch weitere Bataillone frei bekäme, um unserem Zentrum zu schaden. De Bonas hingegen hatte kaum mehr Raum für einen Rückzug und da er bei einem Erfolg die Aussicht gehabt hätte, die elenden Österreicher von hinten zu umfassen, befahl er seinem Flügel den Angriff.
(https://i.imgur.com/3K5ln5tl.jpg)
Die Husaren an der Spitze seiner Brigade stürzten sich auf die feindlichen Kürassiere, während zugleich etliche Österreicher mit gefälltem Bajonett die Männer des Prince de Montauban anfielen.
Der Marquis de Contades seinerseits teilte mir mit, er gedenke der noch immer in der Entfaltung begriffene österreichische Kolonne zuzusetzen, indem er vorrückte, um sie von der Flanke zu beschießen oder gar mit dem Bajonett zu werfen.
(https://i.imgur.com/ogvaKlLl.jpg)
Ein ohrenbetäubender Lärm setzte ein und man sah weithin Garnichts durch all den Qualm der allgegenwärtig war. Ich hörte nur soviel, dass der Angriff von Monsieur de Bonas von österreichischen Kürassieren zurückgeworfen worden war. Während unser Feuer selbst auf die Flanke der großen Kolonne an der Secchia ziemlich wirkungslos blieb, erlitten die Unsrigen hohe Verluste.
(https://i.imgur.com/62zcR8Hl.jpg)
Der König von Piemont versicherte mir indes, dass seine Truppen auf die Kanäle zu rückten. Aber ich zweifelte, dass sie einen Einfluss auf die Schlacht haben würden, da insonderlich der Befehlshaber der piemontesischen Kavallerie wenig Lust bezeigte seinen Männern etwas abzuverlangen.
Immerhin gelang mir mit der Brigade du Roi [bei uns Royale la Marine] nördlich Quistello über die Secchia zu gehen, um der Besatzung des vom ganzen feindlichen rechten Flügel bedrängten Quistello zur Hilfe zu eilen. Nachdem unsere Männer den Feind an den Mauern der Stadt mit einer Salve empfangen hatten, begann ein heftiger Kampf. Die Österreicher hatten zwar weniger Männer im Kampf, dafür aber Grenadiere deren Flanke von Füsilieren gegen die Brigade du Roi gesichert wurde.
(https://i.imgur.com/m95CtOAl.jpg)
Die feindlichen Grenadiere konnten zum Rückzug gezwungen werden. Aber auch unsere Infanterie in Quistello musste sich zurückziehen. Doch war ich rechtzeitig mit der Brigade du Roi zur Hand und ließ mit der Hälfte von ihr Quistello besetzen, während der Rest eine Umgehung der Stadt durch den österreichischen rechten Flügel verhindern sollte.
Das war nun glücklich ausgegangen. Aber im Zentrum schwanden unter hohen Verlusten unsere Truppen dahin. Früher oder später würden sich die Massen der feindlichen Infanterie dort entfalten können, obwohl unser Zentrum sie lange daran gehindert hatte.
Ich bat meinen Aide de Camp nach dem Perspektiv, doch ein Blick in Richtung unserer Verbündeten verhieß nichts gutes. Sie hatten erst die Fossa Spazza Campagna erreicht und hielten dort scheinbar.
(https://i.imgur.com/fweFDDxl.jpg)
Bonas hatte indessen noch weniger Raum zum Manöverieren und wurde endlich von der schweren feindlichen Kavallerie angegriffen, während sich links von ihm der Prince de Montauban der Übermacht zu erwehren suchte. "Warum habe ich de Bonas nicht zurückgezogen, als es noch Zeit war?" fragte ich mich. Aber Bonas war so vielversprechend gewesen.
(https://i.imgur.com/AKLZbpbl.jpg)
Es kam aber wohl wie es kommen musste. Die grimmigen Kürassiere schlugen in einem kurzen scharfen Kampf de Bonas Flügel in die Flucht, der von der Niederlage der Husaren bereits erschüttert war.
(https://i.imgur.com/HWtfmwrl.jpg)
Etwa um die selbe Zeit hatten die Vortruppen des Königs von Piemont endlich den Fossa di Madonna überwunden. Seine Artillerie protzte ab und schoss auf die feindliche Infanterie, die über Gadiella hinaus gegen die Straße nach San Benedetto vorrückte.
(https://i.imgur.com/W8oZfPVl.jpg)
Dies nutzte allerdings nichts mehr. Die zerschlagene Kavallerie unter Bonas räumte das Feld [mit 4 Hits zog sich die hinter der vernichteten Truppe stehende Einheit über die Spielfeldkante zurück]. Angesichts der hohen Verluste und obwohl wir ausgezeichnet Quistello selbst gehalten hatten, musste ich den allgemeinen Rückzug befehlen. Leider war der König von Piemont zu langsam heran gekommen, um den ehrlosen Angriff der Österreicher abzuwehren und uns irgendwie zu unterstützen.
(https://i.imgur.com/D4k6cxrl.jpg)
Ich hoffe, Ihnen künftig bessere Nachricht aus Italien senden zu können. Was den Maréchal de Broglie anbelangt bitte ich untertänigst Ihro Exzellenz um eine Entscheidung, ob man ihn freikaufen soll.
Votre très humble et très obèissant Serviteur
Coigny"
-
Hier nun für die Statistiker unter euch, ein bisschen zu den Verlusten. Auf Englisch, da aus dem HoW-Forum kopiert.
French Points / Austrian Points (I didn't counted 4 hits etc. in)
1st turn
4 Points (Broglie captured) / 7 Points
2nd turn
3.5 Points (1bn. Brigade Dauphin lost) / 7 Points
3rd turn
3 Points (1 bn. Brigade Champagne lost) / 7 Points
4th turn
1.5 Points (1 bn. Brigade Dauphin lost, Bonas' hussars could not rally and left the field) / 6 Points (Walsegg's light artillery left the field)
5th turn
-0.5 Points (1 unit of French horse routed, the unit behind retreated off the field) / 5 Points (1 unit Austrian cuirassiers routed)
-
Ein minor, aber überzeugender Sieg für die Franzosen, n´est-ce pas?
Wow, wie kann man jemanden zu solch einem Szenario zwingen? Dein nächster Plan ist Rossbach, stimmts? Oder Pearl Harbor? Texas chain saw massacre, maybe?
Ich bin mehr ein x and o Typ, vielleicht kapiere ich, was vorgefallen ist, wenn ich den Bericht nochmal bei Tageslicht lese.
Je suis horrifié
-
Ein minor, aber überzeugender Sieg für die Franzosen, n´est-ce pas?
Wow, wie kann man jemanden zu solch einem Szenario zwingen? Dein nächster Plan ist Rossbach, stimmts? Oder Pearl Harbor? Texas chain saw massacre, maybe?
Ich bin mehr ein x and o Typ, vielleicht kapiere ich, was vorgefallen ist, wenn ich den Bericht nochmal bei Tageslicht lese.
Je suis horrifié
Das war ein entscheidender österreichischer Sieg.
Die Franzosen hatten nen Breakingpoint von 5 und die Österreicher einen von 7. Hintergrund war einfach der, dass es für die Österreicher wichtig sein sollte, tatsächlich am Anfang hart zuzuschlagen, weil sonst bis Runde 5 vielleicht die qualitativ stärkeren Piemontesen da wären. Die sind auf den Fotos nicht zu sehen, weil die auf der Seite der Österreicher gemacht wurden.
Hätte meine Armee einfach bis Ende von Runde 6 überlebt, dann hätte ich einen kleinen Sieg eingefahren.
Ich hab einfach mal Mist gebaut. Ich hätte einen taktischen Rückzug mit meinem rechten Flügel (Bonas+Montauban) und meinem Zentrum hinter den Fossa Spazza Campagna machen müssen und mit meinen Brigaden du Roi und Auvergne Quistello halten müssen, da ja bei der Einnahme Quistellos die Österreicher auch einen kleinen Sieg erreicht hätten.
Da alle meine Generäle ja Dithering waren, haben sich halt auch manche einfach nicht bewegt, v.a. bei der Brigade Champagne war das anfangs dumm, da diese gut gestanden hätte, um Sachsen-Hildburghausens Kolonne in Schwierigkeiten zu bringen.
Generell war ich zu risikofreudig. Es sah halt so aus, dass die Österreicher nicht schafften sich aus den 2 Infanteriekolonnen gescheit zu entwickeln. Mein Hauptziel war daher sie irgendwie weiterhin daran zu hindern. Stattdessen hätte ich begreifen sollen, dass meine Bataillone zu schwach für die Aufgabe waren und keine Chance gegen österr. Grenadiere hatten. Zumal die Grenadiere exzellent geführt wurden und fast immer glücklich kämpften ( = würfelten).
Rossbach finde ich irgendwie doof. Hab auch keine Preußen und mag auch keine haben.
-
Ich konnte den Bericht gestern endlich lesen :)
Wie immer ein Augenschmaus und ein Fest für meine Liebe zum geschriebenen / beschreibenden Wort zum Geschehen :D
Vielen lieben Dank für deine Mühe und mein großes Lesevergnügen :)
-
Pirma Kommentar, sehr motivierend, D.J..
Wo steckt eigentlich Maréchal Davout?
-
Pirma Kommentar, sehr motivierend, D.J..
Danke dir :)
Aber du weißt ja, ich mag deine Spielbericht einfach :)
Wo steckt eigentlich Maréchal Davout?
Jetzt wo du es sagst ... ???
-
@Pappe: Sprichst Du Italienisch oder welche anderen Quellen hast Du verwendet?
Deine Aggressivität hat Dir bisher zu einer Reihe von Siegen verholfen, da kann man Dir auch mal ein wenig zuviel Elan verzeihen, außerdem sind Rückzüge eh schwierig. Die Ausgangssituation war ja submaximal, oder besser maximal sub.
Ich renne zur Zeit in einer anderen Epoche herum (cold war), deshalb werde ich nicht nachschauen, ob ich irgendwo etwas über die Entwicklung der Angriffskolonne in der österreichischen Armee finde, aber es ist schon interessant zu sehen, dass der Angriff mit mehreren Kolonnen auch schon vor dem SYW von den Ösis praktiziert wurde.
Ein sehr interessantes Szenario, die Reduzierung der Siegesbedingungen auf das Vernichten von Einheiten ist aber m.E. keine optimale Entscheidung. Frankreich/Pedmont hätte eigentlich auch mit dem Erhalt und Rückzug von eigenen Truppen einen "Sieg" erringen dürfen. Ich hoffe, Du verstehst das als konstruktiven Beitrag.
cheers
-
@Pappe: Sprichst Du Italienisch oder welche anderen Quellen hast Du verwendet?
1. Das ist wieder ein Band des k.u.k. Kriegsarchives gewesen. Der lieferte die meisten Details. Den habe ich dann mit einer zeitgenössischen Karte und Google-Maps verglichen.
Manchmal ist ein Mitglied vom HoW-Forum so freundlich die überwiegend deutlich detailierteren italienischen Wikipedia-Artikel zu den Schlachten dieses Krieges für mich zu übersetzen.
2. Die Piemontesen haben m.W. keinen Einfluss auf die Schlacht gehabt. Es waren wohl auch ein paar von ihnen unter der Besatzung von Quiestello. Ansonsten werden sie aber nicht erwähnt. Von daher fand ich es logisch, dass sie eine geringe Chance haben dürfen ihren Verbündeten zu helfen.
3. Aber Du hast Recht, ich hab auch oft genug schon gewonnen und meine Gegenspieler kennen mich mittlerweile prima und wissen zu reagieren.
Ich finde Deine Hinweise gut. Manchmal ändere ich auch ganz leicht A aus Erfahrungen durch ein eigenes Probespiel oder B durch Kommentare von anderen HoW-Spielern etwas am Szenario. Dabei kann ja jeder Spieler auch selber z.B. auf die Idee kommen das Rundenlimit zu regulieren.
-
Ich war in letzter Zeit eher nicht so gut gestimmt, da es nicht so rasch nach nem neuen Spiel aussah. Dann fällt auch noch unsere 400-Jahr-VA aus! Zum Glück hat sich dann aber Pallas Athene bereit gefunden am WE ein Spiel mit mir zu absolvieren und was für eins! Ne richtige Platte.
Parma ist für mich DIE Schlacht des Polnischen Thronfolgekrieges. Das letzte Mal haben die Verbündeten einen große Niederlage einstecken müssen. Wir änderten die Seiten und ich hoffte, dass ich die richtigen Schlüsse aus der letzten Niederlage geschlossen habe.
(https://i.imgur.com/58G7Qeu.jpg)
"Armée alliée
Coigny (Dith.)
A Mezou (Dash.) : Brigade Auvergne – 2 bn.s, 1 art. leg.
B Independent : Gardes Piemontaises - 1 bn. (Superior)
C : St. Pierre (Dep.) : 2 x Grenadiers Francais et Piemontaises (Superior except shooting)
D : GL du Guerchois (Dep.) : Brig. Picardie – 4 bn.s, 1 medium art.
E. GL Châtillon (Dep.) : 2 x Cav.
F Savoya : 3 bn.s, 1 art. Leg.
G Cherchais (Dep.) :.Brig. Champagne – 2 bn.s
H GL de Bonas (Dep.) ? :2 x Cav.
I GL Savines (Dep.) ? : 3 x Cav.
BP: 11
Kaiserliche Armee
Mercy (Dash.) – killed on a 8-12 /
Replaced by: Württemberg (Dash.)
1 FML Hohenembs (Dep.) ? : 2 x cav. (Hamilton Kürassiere, DR Württemberg)
2 FML Sachsen-Hildburghausen (Dep.) : 3 bn.s
3 FML Czungenberger (Dep.) under Mercy’s personal command: 3x gren., 1 x inf. – have to advance in the first turn min. a full move
4 independent: 1 leichte Artillerie, 1 mittlere Artillerie
5 FML Albrecht Wolfgang von Brandenburg-Culmbach (killed on a 8-12) (Dash.) ?: 2 bn.s - not to be moved before turn 2
6 Baron de Vins (killed on a 8-12) (Dep.) ? : 3 x cav. (Mercy Kürassiere, Liechtenstein Drag.) - not to be moved before turn 2
BP: 7
Terrain:
Stream - fordable with infantry (except the bridge at the road)
Walls behind La Croceta - light cover
La Croceta - light cover
Limit 9 turns
Victoryconditions:
French major victory: destroy Austrian army
French minor victory: hold La Croceta until turn 9
Austrian minor victory: destroy 3 allied brigades
Austrian major victory: destroy the allied army
The battle is a cracking nut for the Austrians. Mercy attacked before he deployed his army properly and was shot early during the first attack at the head of his grenadiers.
Please note that Mercy is detached to the 3rd Brigade to give them full speed.
For this battle I decide that Generals killed will be replaced always by lower Quality commanders (dep. -> dith.) because so many Austrian generals were killed and these losses and the chaos were important when the prince of Württemberg decided to retreat."
(https://i.imgur.com/0W2CSEg.jpg)
Die Ordre de Bataille blieb dieselbe wie im letzten Spiel. Nur konnte ich diesmal sämtliche piemontesische Infanterietruppen durch passende Minis abbilden. Außerdem wurden alle Grenadiereinheiten in Standardgröße aufgestellt. Nervige zusätzliche Modifikatoren fielen dadurch weg. :)
Hier nun Details meiner Aufstellung:
(https://i.imgur.com/uLVkvWo.jpg)
Mein rechter Flügel mit viel Kavallerie und einer teilweise dünnen Linie Infanterie.
Das Zentrum 4 Treffen tief! Das spiegelte wider, dass auch die Verbündeten im Aufmarsch, also auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Würde es wieder eine Art Verstopfung im Zentrum geben?
(https://i.imgur.com/7e2TsuQ.jpg)
Viel Raum an meinem linken Flügel. Diesem fehlt die Kavallerie, welche damals auch schon bereits über den Bach gesetzt hatte. Mezous Brigade Auvergne war erst im Anmarsch. Beim letzten Mal spielte sie lange keine Rolle, auch da die Artillerie nicht über den Bach kam und sich die Österreicher außerhalb der Reichweite der 4-Pfünder zu halten wussten, als es dort heiß her ging. Die Frage war, ob diesmal die piemontesischen Garden schaffen würden über die Brücke zu marschieren.
(https://i.imgur.com/IYRCAnH.jpg)
Die österreichische Armee unter Mercy. Der linke Flügel würde zuerst an den Feind kommen und hatte beim letzten Mal durch die höhere Qualität an Reiterei und ein Quäntchen Glück die Schlacht entschieden. Die verbündete Kavallerie war teilweise im Aufmarsch überrollt worden, auch da sich zurückziehende Regimenter in die dahinter aufmarschierenden hinein fluteten. Im Zentrum hatten die Grenadiere keinen qualitativ gleichwertigen Gegenpart und nacheinander die Savoyer und dann die Brigade Champagne vernichtet. Die Frage war wie sich diesmal Mercy gegenüber La Crocetta verhalten würde. Das Gehöft ignorieren oder einen zeit- und kräfteraubenden Kampf wagen?
-
Hier nun die Fortsetzung des Spielberichts aus dem HoW-Forum.
Coignys fiktionales Tagebuch berichtet.
"Morbleu! Da haben uns die Herren Österreicher aber auf dem kalten Fuß erwischt! Das glaubte zumindest Feldmarschall Mercy, dieser alte Esel! Mich überraschen! Pah!
Meine Vorposten hatten mir den Angriff Mercys gemeldet. Der feine Herr war ja selber noch im Marche begriffen! Der wird wohl zuerst diese große Taverne angreifen, die von den Leuten La Croceta genannt wird. Daher sagte ich zu General St. Pierre gleich, er möge das Gehöft einnehmen. Da überstiegen aber die feindlichen Füsiliere zeitgleich mit unseren Grenadieren die Mauern. Der Kampf wehrte nicht lange und da hatten wir sie in die Flucht geschlagen.
(https://i.imgur.com/RYxB3Zy.jpg)
Dann aber überholte Mercys linker Flügel seine Avantgarde, die sich an La Croceta scheinbar festgebissen hatte. De Bonas versprach mir in einer Botschaft standzuhalten. Tatsächlich stürmten seine Dragoner sogleich auf die feindliche Reiterei los, während Savoyas Piemontesen der österreichischen Infanterie eine mächtige Salve entgegenfeuerte, dass eines ihrer Bataillone sich sogleich unter hohen Verlusten zurückziehen musste.
Mon dieu! Das fing gut an.
(https://i.imgur.com/EaF81t0.jpg)
Mr. de Broglie übergab mir erschrocken einen Zettel von Bonas, der mir meldete, dass er die Hälfte seiner Kavallerie eingebüßt habe und nun mit dem Rest zurück müsste. Da er aber auch ein feindliches Regiment in die Flucht geschlagen hatte, versicherte ich Broglie, dass wenn es nur so weiter gehe wir schließlich siegen müssten.
(https://i.imgur.com/fFRVa1U.jpg)
Der ganze österreichische linke Flügel hatte binnen kurzer Zeit mächtig Federn lassen müssen.
Bislang machte ich mir keine Sorgen zumal Mezou hurtig auf der Straße von Parma anmarschiert gekommen war und nun Front gegen Mercys rechten Flügel machte. ..."
-
"Mercy war offenbar überzeugt davon die Taverne La Croceta einnehmen zu müssen.
Ich und Broglie waren erstaunt durch ein Schreiben Mezous zu erfahren, dass die österreichische Kavallerie, die ihm gegenüber stand, plötzlich verschwunden war. Mezou hatte ehedem befürchtet, dass diese Reiterei ihn umzingeln würde, sobald er den Bach überschreiten würde.
(https://i.imgur.com/xwtrYNM.jpg)
Im Zentrum hatte Savoya sein am stärksten getroffenes Bataillon zurückgenommen. Die österreichischen Grenadiere unter Mercys persönlicher Führung kamen in Kartätschenreichweite von Savoyas Geschützen.
(https://i.imgur.com/llmwImS.jpg)
Mercy war offenbar wild entschlossen nun unseren rechten Flügel über den Haufen zu werfen. Seine Kavallerie formierte eine scheinbar undurchdringliche Front.
(https://i.imgur.com/TdIqHnY.jpg)
Bonas verbliebene Reiter gingen hinter Savines zurück, der nun bereit war sich in die Bresche zu werfen. 3 frische Regimenter schwere Kavallerie.
(https://i.imgur.com/0jKr1wC.jpg)
Nun wurde der Lärm des Feuers im Zentrum und auf unserem rechten Flügel ohrenbetäubend. Mercys Grenadiere rollten in einer zweiten Angriffswelle heran und schossen in Savoyas linkes Bataillon. Sie wurden von einem Kugelhagel empfangen.
Savine aber stürmte auf den Feind zu. Eines seiner Regimenter prallte auf österreichische Infanterie und wurde in die Flucht geschlagen. Das andere traf auf feindliche Dragoner. Ein heftiger Kampf entspann sich.
(https://i.imgur.com/EN6GuZm.jpg)
Derweil brachte Châtillon seine Brigade Kavallerie heran, um Savine auszuhelfen, wenn sein Angriff abgeschlagen werden sollte.
(https://i.imgur.com/ms90Kxx.jpg)
Tatsächlich wurde eines der Regimenter von Savine ja vernichtet und das andere zum Rückzug gezwungen.
(https://i.imgur.com/MQFzOV3.jpg)
Währenddessen hatten die Österreicher mit zwei Bataillonen La Croceta besetzt und wehrten sich gegen alle Angriffe. St. Pierre versicherte mir durch einen Boten, er werde nicht eher ruhen als bis er das Gehöft eingenommen habe.
(https://i.imgur.com/aejRZLO.jpg)
Der Kampf war an allen Fronten sehr erbittert. Mezou gelang aber endlich der Übergang über den Bach und er griff Mercys rechte Flanke an. Der Bajonettangriff traf den Feind mit voller Wucht wie mir Mezou mitteilte. Die österreichischen Füsiliere hatten sich mit aller Not ausrichten können. Aber der Macht des Ansturms konnten sie nicht widerstehen. Nun war es eine Frage der Zeit, wann La Crocetta fallen würde, da ja nunmehr Mezou St. Pierre bei der Umzingelung des Anwesens beistehen konnte.
Mercy war allerdings wohl davon überzeugt, dass ihm seine Leute in La Croceta nur die nötige Zeit erkaufen würden. Wenn er an der Spitze seiner Grenadiere durchbräche, wäre meine Armee vernichtet. Von wegen!
(https://i.imgur.com/2YYbFEV.jpg)
Denn in dem Augenblick überschlugen sich auf unserer Rechten die Ereignisse. Savine und Bonas griffen die schon leicht erschütterten österreichischen Kavalleristen an. Ihre Dragoner wurden geworfen und in alle Winde zerstreut. Ihre Kürassiere siegten zwar und drängten unsere Reiter zurück, sahen sich aber sodann Châtillon mit seiner frischen Brigade gegenüber.
(https://i.imgur.com/Cm3B10a.jpg)
Broglie und ich kamen überein, dass wir die Piemontesischen Garden vorerst gegen die feindlichen Grenadiere lenken würden. Savoya konnte unmöglich auf Dauer standhalten und wenn seine Bataillone in die Flucht geschlagen würde, konnte das im Zentrum eine Massenpanik auslösen. Dem stemmen sich am besten Gardisten entgegen.
(https://i.imgur.com/Z0l5rkz.jpg)
Die starke Brigade Picardie unter Guerchois war unterdessen um die von der Brigade Champagne besetzte Cascine herum marschiert und bereit, wenn Savoyas Rechte geschlagen wäre, diese zu ersetzen.
(https://i.imgur.com/lSqFGMA.jpg)
Tatsächlich wurde die Lage im Zentrum kritisch. Savoyas linkes Bataillon, Baden, wurde in die Flucht geschlagen. Der zweite Ansturm österreichischer Grenadiere war zuviel für sie gewesen. Nun trat die Brigade Champagne aus der sicheren Umwallung heraus und schlug den Grenadieren des Feindes eine heftige Salve ins Gesicht. Die Garden links von ihnen beteiligten sich am Angriff auf La Croceta, das nun von allen Seiten beschossen wurde. Die Verteidiger verschanzten sich im Wirtshaus und schossen aus Fenstern und hinter Mauern hervor.
Unsere Entscheidung war richtig gewesen. Cherchais war keinen Moment zu früh vorgegangen. Die österreichischen Grenadiere erlitten so heftige Verluste, dass sie endlich zurück mussten.
(https://i.imgur.com/OjBRtOe.jpg)
Die feindliche Rechte war derweil vollkommen zerlöchert. Verbissen wehrten sich die verbliebenen Bataillone. Mit Musketenfeuer versuchten sie sich unserer siegreichen Infanterie zu erwehren. Aber unsere Reserven mit ihren ausgeruhten Truppen mussten die Ausschlag geben.
Ein Bote meldete mir, dass man nun endlich den feindlichen rechten Kavallerieflügel gefunden habe. Er sei in Kolonnen um die ganze österreichische Schlachtlinie herum gezogen und begann sich endlich an ihrem linken Flügel en Bataille zu entfalten. Mon dieu! Das war doch gewiss zu spät.
-
"Die Österreicher waren offenbar fest entschlossen weiterhin La Croceta als Eckpfeiler ihrer Aufstellung zu nutzen. Doch St. Pierre soll nun Mezou informiert haben, dass die Verteidiger nach seinem letzten Angriff in schlechter Verfassung wären. Mezou befahl das Vorrücken.
(https://i.imgur.com/n1Ef9SD.jpg)
Doch da sollen welche von seinen Füsilieren plötzlich "Vive le Roi!" gerufen haben und dann rannten sie allesamt auf die Mauern von La Crocetta zu. Eine heftige Salve schlug ihnen entgegen, als sie die Mauern ersteigen wollten. Sie mussten sich zurückziehen.
(https://i.imgur.com/g8V5Ox9.jpg)
Der Colonel der piemontesischen Garden erfuhr aber zeitgleich vom eigenmächtigen Angriff von Mezous Füsilieren und er rief: "En avant!" Die Gardisten stürmten nun ebenfalls los. Ein verzweifelter Widerstand schlug ihnen entgegen. Doch konnten die Österreicher kaum noch feuern, weil wohl viele verwundet waren. So drangen die Gardisten in das Wirtshaus und den Hof ein. Ein Bataillon der Verteidiger wurde in die Flucht geschlagen. Das andere hielt noch stand.
Doch als sie die Flucht ihrer Kameraden bemerkten zogen sie sich aus La Croceta ebenfalls zurück.
(https://i.imgur.com/a71lkrW.jpg)
Ihr General wollte wohl sein letztes Bataillon hinter La Croceta sammeln. Aber vergebens! St. Pierre ließ mit seinen piemontesischen Grenadieren die Flanke der armen Teufel bestreichen und dies schlug endlich auch das letzte Bataillon der österreichischen Rechten in die Flucht.
(https://i.imgur.com/y7jxjLH.jpg)
Die Piemonteser Garde besetzte triumphierend La Croceta und schwenkte die Fahnen über dem rauchenden Gasthaus.
Mercy war geschlagen und sah endlich seine Niederlage ein. Seine bisher aufgesparte Kavallerie von seinem linken Flügel deckte den Rückzug der zusammengebrochenen Armee.
Ich war so frei in einer Eildepesche an Se. Majestät Savine zu einer Beförderung vorzuschlagen."
Für Fans von Statistiken hier eine Übersicht wie sich langsam beide Armeen dem Breaking Point näherten. Vielleicht hätten die Ösies am Ende noch eine Einheit eingebüßt, wenn wir die 7. Runde ausgespielt hätten. Aber es war gegen 2 Uhr Nachts. Tolles Spiel. Ich hatte viel Glück beim Würfeln und teilweise auch die richtigen Schlüsse aus der letzten Partie mit dem Szenario gezogen (vergl. hier im Thread!). Man kann also mit beiden Armeen gewinnen. Auch sehr aufschlussreich.
BP:
1st turn:
Austrians 5,5 P
Allies 10 P
2nd turn:
Austrians 5 P
Allies 9,5 P
3rd turn:
Austrians 4,5 P
Allies 8 P
4th turn:
Austrians 2,5 P
Allies 6,5 P
5th turn:
Austrians 2 P
Allies 8 P (many units rallied)
6th turn:
Austrians 0,5 P
Allies 6,5 P
7th turn:
Austrians -0,5 P
Allies 6,5 P
-
Hier meine 10 Pfennig:
Ganz schön umfangreicher spielbericht. Ich muss zugeben, bei der Masse an Einheiten nicht immer alles verstanden zu haben und mitgekommen zu sein. Der Gesamteindruck ist aber auf jeden fall beeindruckend und stimmig. So irgendwie muss ernstzunehmendes wargaming aussehen :)
Wie lange hat das Spiel insgesamt gedauert und wieviele Leute haben mitgespielt ?
Auf jeden Fall Danke fürs einstellen.
-
Wie lange hat das Spiel insgesamt gedauert und wieviele Leute haben mitgespielt ?
Vielen Dank für den Kommentar.
Wir waren zu zweit (mehr geht ja in Corona-Zeiten nicht) und haben 4-5 Stunden gespielt.
Letztes Wochenende haben wir was kleineres gespielt. Weniger Truppen aber komplexer vom Szenario her.
Wenn es Dich interessiert, übersetze ich meinen Bericht hierher auch mit Karten usw..
-
Gestern abend konnte ich dann endlich den Spielbericht auch in Ruhe lesen.
Der war ja mal richtig (!) umfangreich :o Danke dir für deine Mühen :)
Zwischendurch habe ich ein oder zwei Mal den Überblick verloren, wer denn jetzt wo und was macht, aber da ich mir angewöhnt habe, deine Einstiegskarte in einem eigenen Fenster geöffnet zu halten, hielt sich das in Grenzen.
Der Gesamteindruck der Schlacht ist episch.
Anders kann ich es nicht sagen.
Da machte einfach alles Spaß. Die Miniaturen, die Landschaft, die Berichte zu den Bildern selber ... danke dir für eine bis anderthalb vergnügliche Stunden :)
-
@Pappenheimer:
4 bis 5 Stunden geht ja noch, sieht nach mehr aus ...aber auf jeden Fall toll, wenn man noch zum Spielen kommt, bin neidisch :)
-
Zwischendurch habe ich ein oder zwei Mal den Überblick verloren, wer denn jetzt wo und was macht, aber da ich mir angewöhnt habe, deine Einstiegskarte in einem eigenen Fenster geöffnet zu halten, hielt sich das in Grenzen.
Ja, genau mit zwei Bildschirmen geht's am besten.
Die Karte ist schon elementar, auch wenn es hier nicht soviele Ortschaften zur Orientierung gibt.
Bin schon gespannt wie es mit Fontenoy wird, wo das alles locker mal 2 genommen werden muss, ganze Brigaden praktisch nur in Reserve stehen.
Irgendwann werde ich mal Guastalla und Quiestello nochmal spielen. Das sind meine Favoriten aus dem Konflikt.
Manche Gefechte und Schlachten ergeben einfach keinen richtigen Sinn als Wargame bzw. machen dann kein Spaß für beide Seiten (wie etwa Melle 1745).
-
Bin schon gespannt wie es mit Fontenoy wird, wo das alles locker mal 2 genommen werden muss, ganze Brigaden praktisch nur in Reserve stehen.
UFF :o
-
Ich hatte mir schon länger vorgenommen nochmal mein Guastalla Szenario nachzuspielen. Einen Spielbericht vom ersten Spiel findet ihr hier irgendwo.
Dann kam mir aber der Jahrestag von der Schlacht bei Melle dazwischen, die dann auch wichtiger war, weil der Spielbericht auf unseren Blog sollte. https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2020/07/the-battle-of-melle-july-9th-1745.html
Außerdem habe ich das Szenario für Guastalla dann ein klein wenig abgeändert mit etwas mehr Artillerie und ein Bataillon mehr für Neipperg. Ob es eine Rolle gespielt hat - bewertet es selbst!
Den Bericht widme ich D.J. und Maréchal Davout als meine treuesten Kommentatoren. ;)
"Armée alliée
Carlo Emanuele (Dash.) - Would be replaced by Coigny (Dith.)
A Savoya ? (Dith.) : – 2 bn.s, 1 art. – can’t be moved until turn 4
B GL Savines (Dep.): Carabiniers et Dragons – 1 x Drag., 1 x Cav. – can’t be moved until turn 2
C : GL Boissieux (Dep.) : Brigade Auvergne, 1 art. – 3 bn.s (Superior except shooting)
D : MdC de Chatte (Dep.) : Brig. Du Roi – 3 bn.s
E. independent (Dep.) : 2 x medium art. – can’t be moved until turn 2
F GL Maillesbois (Dep.) : brigade Maine 3 bn.s
G d’Affry (Dash.) – killed on a 8-12: Gardes Piemontaises – 2 bn.s (superior)
H GL de Châtillon (Dep.) ? :3 x Cav.
I MdC d’Harcourt (Dith.) ? : 3 x Drag.
J independent :. 1 bn.
Kaiserliche Armee
KÖNIGSEGG (Dep.)
FZM WÜRTTEMBERG (Dash.) – killed on a 8-12
1 FML Czungenberg (Dep.) : (KÜR Pálffy, KÜR Veterani, DR Württemberg) 2 x Cuir, 1 x Drag., 1x Gren.+Car. (Superior)
2 Obrist Lindesheimb (Dep.) : 2 x Grenadiere
3 FML Valparaiso (Dep.) 3 x bn.s, 1 med. Art. (superior art.)
4 FML Sachsen-Hildburghausen (Dep.) : 2 x Grenadiere - cannot be moved until turn 2
5 FML Suckow (Dep.) : 3 bn.s
6 FML Neipperg (Dash.) : 2 bn., 1 x l. art. – cannot be moved until turn 3
7 GFWM Colmenero (Dep.) – 1 x Cuir., 1 x Drag. - cannot be moved until turn 2
Terrain:
River Po - unfordable
Arginello Road - light cover
La Tagliata - light cover
Fortification at the river Po and city walls – heavy cover
Stream - fordable
Limit 7 turns"
Hier nun ein Bericht aus meiner Sicht als König von Savoyen-Piemont.
(https://i.imgur.com/XcsLvqk.jpg)
"Die beiden Marschälle Broglie und Coigny drangen in ihrer Kleinmut auf mich ein wir sollten uns doch hinter der Arginello-Straße eingraben. Um des lieben Friedenswillen ging ich darauf ein. Mochten sich die Franzosen verschanzen. Meine Garde hielt den linken Flügel und sollte, wenn der Feind denn käme diesem als erste entgegen stehen.
(https://i.imgur.com/PSxX3FB.jpg)
Tatsächlich näherten sich vor 11 Uhr die Österreicher, doch mit solcher Hast, dass ich hoffen durfte, dass sie meinen linken Flügel nicht würden überrennen können, ehe mein rechter eingreifen könnte, da Königsegg seine Armee angreifen ließ, ehe sie in Schlachtordnung angetreten war, was die größte Konfusion nach sich ziehen musste.
(https://i.imgur.com/DB6rfzB.jpg)
Unsere Stellung hinter dem Arginello-Wall hielt ich für so ziemlich unangreifbar, wenn nur Broglie mit seiner Kavallerie standhalten würde. Notfalls konnte ich die Infanterie und Kavallerie unter Savoya und Savines vom Brückenkopf am Po heran ziehen, um den Gegner zurück zu werfen.
...
-
(https://i.imgur.com/oYCA3Kp.jpg)
Ich war erstaunt, dass der Feind nicht sogleich mit seiner massierten Kavallerie entlang dem Po einen Angriff unternahm. Allerdings verfügte Broglie auch nicht über die nötige Artillerie, um die gegnerische Reiterei in seiner Stellung zu bedrohen. Ich beschloss auf den ersten Schritt des Feindes zu warten, ob er sich gegen Coignys rechten Flügel oder Broglies linken bewegen würde oder gar mein Zentrum gegenüber dem Dorf La Tagliata attackieren würde.
(https://i.imgur.com/hrNdMjp.jpg)
Feldmarschall Königsegg versuchte einen koordinierten Angriff gegen meine Garden, gewiss um sich des Arginellos zu bemächtigen und ein blutiges Anrennen gegen die Stellung vermeiden zu können. Königsegg schickte massiv Grenadiere und Füsiliere gegen die königlichen Gardisten. Vorerst schienen meine Elitetruppen sich behaupten zu können.
-
"Nachdem ich schon fast geglaubt hatte, die Österreicher würden es bei dem Geplänkel lassen, donnerten plötzlich etliche Schwadronen gegen Broglies linken Flügel heran.
Châtillon befahl sogleich den Gegenangriff.
(https://i.imgur.com/QWRxEFK.jpg)
Mit einem gewaltigen Lärm krachten die beiden Seiten aufeinander. Nach kurzem Kampf zogen sich auf beiden Seiten je zwei Regimenter angeschlagen zurück, um sich hinter der Front zu sammeln.
Ich schickte derweil einen Befehl an Savines augenblicklich aufzubrechen und Harcourts Treffen zu unterstützen.
(https://i.imgur.com/7M5OENS.jpg)
Keine Minute zu früh. Denn Czungenbergers Kavallerie machte sich daran nun über Broglies zweites Treffen herzufallen. Doch das war nur eine Täuschung. Seine Karabiniers und Grenadiere schwenkten ein um einem französischen Reiterregiment in die Flanke zu fallen, das gerade noch rechtzeitig die Pferde herum riss.
(https://i.imgur.com/FVHxUe3.jpg)
Während die Kavallerie beider Seiten in heftigem Kampf begriffen war, meldete mir Châtillon, dass die Österreicher noch weitere Kavallerie heran führten.
Daher begab ich mich zu Savines, um ihn anzuspornen. Der linke Flügel musste um jeden Preis standhalten, sonst würde die Verteidigung des Arginello in sich zusammenbrechen.
(https://i.imgur.com/ApR2GIe.jpg)
Zum Glück gestaltete sich der Kampf der Kavallerie recht ausgeglichen. Zwar wurden unsrige Reiter in die Flucht geschlagen, so aber auch österreichische Dragoner.
Das Schlachtglück hielt sich also die Waage und immerhin hatte ich damit Zeit gewonnen, Verstärkungen heran zu führen, um das zahlenmäßige Übergewicht auf unsere Seite zu ziehen."
-
"Da meine Garden zusehends erschöpfte wurden, beschloss ich sie auf die Gefahr hin, dass Königseggs Infanterie hinter den Arginello vordringen können, zurück zu nehmen um sich zu sammeln. Derweil hatte Coigny zugestimmt den rechten Flügel in Marsch zu setzen. Die Auvergne Brigade verließ den Arginello und marschiert südwärts um auf La Tagliata einzuschwenken. Die Brigade du Roi nahm ihre Position auf der Straße ein.
(https://i.imgur.com/6xuzXGu.jpg)
Maillebois hielt mit seiner Infanterie stand. Eines seiner Bataillone machte Front gegen die über den Arginello heran stürmenden Feind. Die übrigen verteidigten den Arginello gegen die von Süden angreifenden Bataillone. Der Feind hatte einige Kompanien Grenadiere nördlich des Arginello in den Kampf geworfen und dabei übersehen, dass Savines mit seiner Kavallerie eingetroffen war. So warf Savines meine schöne piemontesische Reiterei diesen Grenadieren in die Flanke. Die Grenadiere mussten sich zurückziehen. Und meine Reiterei setzte nach sich auf die nächsten Grenadiere stürzend.
(https://i.imgur.com/Z4b5kc2.jpg)
Diese feuerten zwar noch wurden aber dann von meinen tapferen Reitern zusammengehauen. Somit hatte Savines entschlossenes Eingreifen vermocht, dass d'Affry und Maillebois nicht von einer österreichischen Übermacht überrannt wurden.
Broglie ließ die ihm unterstehenden Dragoner absitzen um mit ihnen und einigen piemontesischen Grenadieren jeden etwaigen Versuch der österreichischen Kavallerie im Musketenfeuer zu ersticken."
-
Danke dir :D Lesefutter für morgen früh :D
-
Das ist schön zu lesen. Ich kann nur zur Zeit irgendwie den Überblick noch nicht behalten, daher auch kaum sinnvolles dazu sagen.
Soll 'Car.' wie in "1x Gren.+Car. (Superior)" Carabinieri heißen?
-
Das ist schön zu lesen. Ich kann nur zur Zeit irgendwie den Überblick noch nicht behalten, daher auch kaum sinnvolles dazu sagen.
Soll 'Car.' wie in "1x Gren.+Car. (Superior)" Carabinieri heißen?
Ja, das heißt Karabiniers und Grenadiere.
Die Österreicher hatten bei Guastalla anfänglich Elitekavallerie im Einsatz. Ich gehe davon aus, dass sie wahrscheinlich Karabiniers und Grenadiere zu Pferd jeweils in eigene Einheiten zusammenfassten. Aber beim Abstraktionsgrad von Honours of War wären das 2 Einheiten gewesen; d.h. dass die Hälfte von Czungenbergers Kavallerie aus Elite bestanden hätte, was das Los für Harcourt und Châtillon mit ihrer überwiegend miserablen Kavallerie noch schwerer gemacht hätte.
-
@ D.J.
Hallo, mein Lieber!
Der Bericht ist übrigens noch nicht fertig. Ich hatte nur in letzter Zeit zuviel um die Ohren und für Freitag ein Spiel vorbereitet. Ich hoffe, dass ich diesen Spielbericht hier morgen oder so abschließen kann.
Danke fürs kommentieren an euch beide. :)
-
Moin Pappenheimer :)
Ja, ich hatte mich schon über den Cliffhanger gewundert ;)
Lass dir Zeit, heute ist ein Termin beim Zahnarzt angesagt :-X Keine Ahnung wie lange de dauert, oder wie ich danach drauf bin ;)
-
(https://i.imgur.com/OKjgRMi.jpg)
"Infolge des Rückzugs von Maillebois am weitetesten links stehenden Bataillon kamen nun doch wieder meine Garden in den Kampf. Das 1. Bataillon der Garde fiel den vorrückenden Österreichern in die Flanke.
Gleichzeitig drängten am Waldsaum meine Grenadiere den Feind zurück. Die nervösen Österreicher versuchten sich mit einer Attacke gegen Savines Luft zu verschaffen.
(https://i.imgur.com/rf5G37c.jpg)
Im selben Moment stürmte nahezu der gesamt linke Flügel des Feindes auf die Brigade Auvergne zu. Was sollte das? Sind die Österreicher von einer Tollwut befallen? Boissieux behielt einen kühlen Kopf, ließ warten und warten und dann auf kurze Distanz in die Angreifer hinein feuern. Viele stürzten.
(https://i.imgur.com/EQOnTSX.jpg)
Der Rest wurde mit dem Bajonett erledigt. Kopflos floh die österreichische Linke in völliger Auflösung.
(https://i.imgur.com/sTBSe3K.jpg)
Savines bereits erschöpfte piemontesische Kavallerie wurde zwar auch geschlagen. Aber auch meine Garden leisteten erstaunliches. Das österreichische Zentrum sah nicht viel besser aus als ihr linker Flügel. Es war nun sicher, dass Königsegg rasch seine Reserven herbei rufen musste. Denn andererseits wäre die Schlacht für ihn bald verloren.
(https://i.imgur.com/VvCeeCN.jpg)
Entlang dem Bosco Fogarino [Wald] trieben die abgesessenen Dragoner und meine tapferen Grenadiere die gegnerische Kavallerie teils vor sich her."
-
Ich bin begeistert von dem Schlachtbereicht (bisher! Da müsste ja noch was kommen...) und vor allem der Schönheit der gezeigten Impressionen. Diese Kavalleriemassen und die Infanterie mit ihren großen Fahnen kommt herrlich rüber :) Und geehrt durch die Widmung fühle ich mich auch :D
-
"Nun beschloss ich, dass es Zeit war den Feind hinwegzufegen. Nach der Niederlage des österreichischen linken Flügels ging Boissieux mit seinen verbliebenen Bataillonen gegen denselben vor.
(https://i.imgur.com/VcXaFaN.jpg)
Leider hatte nun allerdings Königsegg vermocht am Dorfeingang von La Taglia, wo sich eines seiner Bataillone sammelte, seine gesamte leichte Artillerie aufzufahren, welche Kartätschen in die Reihen der Brigade Auvergne spie. Auch Boissieux hatte aber seine Geschütze in Stellung gebracht, die ihrerseits in Königseggs Reserven hielten, die versuchen sollten unseren Durchbruch aufzuhalten. Eines der Bataillone der Auvergne-Brigade ging in dem Kugelhagel verloren.
(https://i.imgur.com/XzepyJQ.jpg)
Im Zentrum hatte ich beschlossen dem DRuck nachzugeben und meinerseits Verstärkungen zu erwarten. Maillebois Infanterie musste sich erholen und Königsegg dirigierte seinen letzten Hoffnungsträger, seine Grenadiere in die scheinbar geschlagene Bresche.
(https://i.imgur.com/03HZMj9.jpg)
Trotz des gewissen Rückschlags an meinem rechten Flügel, hatte ich den Eindruck, dass es nur noch eines schwachen Stoßes bedurfte um die erschütterten österreichischen Bataillone in die Flucht zu schlagen.
Gerade im rechten Moment traf endlich Savoya mit seinen ausgeruhten piemontesischen Bataillonen auf dem Arginello ein. Würden sie den Ausschlag geben?"
-
"Da die Brigade Auvergne unter Boissieux mittlerweile verbraucht war, ordnete ich rechts den Angriff der Brigade Roi an.
(https://i.imgur.com/j3SSTSl.jpg)
Es ging überwiegend darum Coignys Flügel abzusichern. Durch die österreichische Artillerie und die Besetzung La Taglias durch den Feind war eine Zerschlagung ihres linken Flügels ohnehin ziemlich unmöglich geworden.
(https://i.imgur.com/IJEJi7x.jpg)
Den von hinten vorrückenden Grenadierkompanien in der Mitte, die auf den Arginello vordrangen, konnte ich immerhin einiges entgegen werfen. Da waren meine Garden, die sich langsam erholt hatten und Savoyas Infanterie, die Maillebois zum Teil ersetzte.
Unweit stürmte die Kavallerie beider Seiten zu einem finalen Kampf aufeinander zu.
(https://i.imgur.com/1lC0LRd.jpg)
De Chatte befahl einem seiner Bataillone mit dem Bajonett vom Arginello herab auf die Österreicher ein zu rennen. Deren Salve schien de Chattes Füsiliere auch nicht aufhalten zu können.
(https://i.imgur.com/5dQVcQx.jpg)
Broglie verlor unterdessen seine Grenadiere, die so lange der österreichischen Kavallerie zugesetzt hatten. Im Gegenzug wurden feindliche Dragoner durch abgesessene französische Dragoner mit einem Plackerfeuer zum Rückzug gezwungen.
(https://i.imgur.com/Jx094PG.jpg)
Châtillon befahl "Attaque!" Er nahm seine gesammelten Schwadronen und trieb sie gegen den Feind. Ein gegnerisches Kürassierregiment wurde zerschlagen und flutete gen Luzzara.
(https://i.imgur.com/rBGGb7j.jpg)
Auch an unserer Rechten kam es zur Entscheidung. Ich beobachtete wie das Bataillon unter De Chatte in den Feind eindrang.
(https://i.imgur.com/izJwUL3.jpg)
Er wich, endlich wich er. Der gegnerische linke Flügel hing in der Luft. Nur hatten auch de Chattes Männer zuviel und mir fehlten in dem Moment die Leute um in die Lücke hinein zu stoßen.
(https://i.imgur.com/PYoLOux.jpg)
Dennoch waren die Österreicher auf ganzer Linie geschlagen. Nur noch wenige österreichische Eskadrons waren einsatzbereit. Die Hälfte ihrer Kavallerie musste sich sammeln.
Auch das Vorgehen ihrer Grenadiere war blutig abgewiesen worden.
Nach vielen Stunden des Ringens musste endlich Königsegg seine Niederlage eingestehen. Mit Mühe und Not bewerkstelligte er einen Rückzug Richtung Quistello."
Für die Statistiker:
Turn 1-2 (no changes - Austrians waiting for a double move with their horse, both sides retreated with 2 cavalry in turn 2)
Turn 3: Austrians: 5 Points / French: 8 (both lost a horse unit)
Turn 4: Austrians: 4 Points / French: 8 (Austrians lost some Grenadiers)
Turn 5: Austrians: 1 Point / French: 6 (Austrians losing 2 bn.s charging Auvergne-Brigade, 1 bn. lost by Savoy flank attack; French losing 1 of the attacked batallions and one cavalry)
Turn 6: Austrians: 1 Point / French: 5 (French lose a bn. by Austrian canister)
Turn 7: Austrians: -1 Point / French: 3 (French lose isolated Savoy Grenadiers and the charging batallion of the du Roi brigade; Austrians losing one infantry charged by the du Roi Brigade and one cavalry charged by Châtillon)
-
Ich kann unserem Maréchal nur aus vollstem Herzen zustimmen.
Welche eine Augenweide, diese Bilder :-*
Danke dir für deine Mühen :) Den ganzen Bericht werde ich die Tage noch einmal in Ruhe lesen :)
-
Vielen Dank für die Kommentare!
Bin gespannt, was wir als nächstes spielen. :)
-
Weiter geht es mit Fotos der Schlacht bei Bitonto:
https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/05/bitonto-25051734.html (https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/05/bitonto-25051734.html)
(https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgSnnreTX_EuhW9STrEUWAg_ZVvAxe4Zylx-INo0QuGgFC07ZIjNyavRRcbdrPaFzMik5pK04b2koH_xbKYbXvqav-UwZm-d70VKHLKcrjcOXnNaB7VMswFdRiLiY1lrk0RD9-q9FKzX5Jlg8KpifEydqnrZcl1mUQEkcQB7n_ePxrNlc5X5zKUj7MvzCs/w400-h180/Bitonto%206.jpg)
Kommentare gerne hier oder auf unserem Blog.
-
@boring terrain: Bei dem Schlachtplan auf Wikipedia steht nach Punkt 5 letzter Angriff NB (?) Die in den feldern und Weingarte angemerckte rothe Striche sind lauter Mauerwerck, so verhindert das die Cavallerie nicht operiren konte.
ich glaube, der Kavallerieeinsatz in dem Spiel hat den Österreichern mehr genutzt als den angreifenden Spaniern. Ich hab die starke Vermutung, dass nicht nur deine geschickte Verteidigung zum Sieg führte, sondern auch Regelmechanismen den Angreifer an der Entfaltung und dem Einsatz seiner Truppen hinderte. Sehe ich das richtig? Was war in Deinen Augen der Schlüssel zur Nicht-Niederlage?
-
ich glaube, der Kavallerieeinsatz in dem Spiel hat den Österreichern mehr genutzt als den angreifenden Spaniern. Ich hab die starke Vermutung, dass nicht nur deine geschickte Verteidigung zum Sieg führte, sondern auch Regelmechanismen den Angreifer an der Entfaltung und dem Einsatz seiner Truppen hinderte. Sehe ich das richtig? Was war in Deinen Augen der Schlüssel zur Nicht-Niederlage?
Das Problem mit den Informationen zu der Schlacht ist, dass es überwiegend welche auf Italienisch gibt. Gerbas Pionierarbeit (heute immernoch das Standardwerk auf Deutsch nach 230 Jahren - es wird immernoch in modernen Publikationen fast ausschließlich herangezogen) erwähnt keine besonderen Behinderungen durch das Gelände, aber die für Italien typische Besetzung von Cascinen.
Ich glaube, dass die Spanier bei uns zu zögerlich waren. Sie hätten mit ihren Garden das Kloster auf meinem linken Flügel mit ihrer erdrückenden Übermacht überrennen können und dadurch meine Flanke komplett aufgerollt. Stattdessen war der Fokus zu sehr darauf im Zentrum die Infanterie in einem Raum zu bewegen, der ohnehin unter "Überfüllung" litt.
Ich habe ja diesmal eine andere Aufstellung als beim ersten Spiel verwendet, da seitdem zeitgenössisches Kartenmaterial online gesetzt wurde, welches die Aufstellung etwas anders darstellte. Zuvor hatte ich ausschließlich die Beschreibung im Text bei Gerba zur Hand. Entsprechend war meine österr. Aufstellung ausgedehnter. Dadurch hatten meine Ösies aber auch noch weniger Konzentration als beim letzten Mal und ich versuchte garnicht mehr einen Flügel - den m.E. schwächeren linken der Spanier - anzugreifen und dadurch die Spanier zu überrumpeln und ihnen etwas zum Nachdenken zu geben.
Von daher war die Schlacht ein klein bisschen langweiliger. Aber sie gehört nunmal zu den Entscheidungsschlachten des Krieges und so wollte ich insbesondere für meinen Blog nicht drauf verzichten.
Bald kommt die Schlacht bei Colorno dazu - auch etwas schlüssiger dargestellt. Freue mich dann schon auf Deine Reaktion, lieber tattergreis! :)
-
Nun geht es weiter mit einem Zusammenstoß von Franzosen und Österreichern bei und in Colorno.
https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/06/colorno-255-561734.html
Viel Spaß beim Lesen und ich freue mich erneut über Fragen und Anregungen.
(https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgQXFCNTLiG8ec495ojXM08AgLi7Sy1ZG4hJUbc5pwVNfJtyX7Q6Ge7J6PxwUh25lG_j8cGRXpYYLlLjx10FRXY1bSt3QJUm94bqFIR_yCsVFPfUgqEYLG0MM-eVFVE5XeyDnM5qPUwnm-yxITFQuIdk_eyAdVNdzzk_kHgzVmr8vIuD2EuTwnC91NohK0/w400-h180/Colorno%206.jpg)
-
Gute Berichte mal wieder, auch wenn ich von diesen Schlachten noch nie gehört habe :-)
Sieht sehr detailliert recherchiert aus und die Optik ist in altbewährter Pappenheimer-Manier (was nicht abwertend gemeint ist).
Ich habe jetzt auch mal angefangen, das HoW-Regelwerk zu lesen und muss das dann mal austesten (natürlich dann in einem "meiner" früheren Settings: 9jK, GNW, WSS mal sehen).
War das Spiel, wo die Össis in so krasser Unterzahl antraten, für beide Seiten auch interessant bzw. spannend ?
Solche Spiele sind ja ggfs. frustrierend für den Verteidiger, weil er nicht genug hat um die Löcher zu stopfen und u.U. auch langweilig für den Angreifer, weil er ja den Gegner mit Truppen totschmeißen kann und gar nicht groß überlegen muss, wo er ansetzt.
-
öh, ich dachte die Ösis hatten gewonnen und waren zu Beginn auch in der Überzahl, und später waren sie halt in hard cover ???
-
Ich fand das erstaunlichste an der Schlacht auch, dass Ihr sie überhaupt geschlagen habt. Es waren ja verhältnismäßig wenige Entscheidungen zu fällen, ich vermute, es war mehr Mikromanagement als Schlachtenlenkung. Ich hab davon abgesehen, ein kleines Ortsgefecht in meine derzeitige Kampagne einzubauen(Thuin), weil m.E. wenig mehr als Würfeln passiert. Ligny ist dann hoffentlich groß genug, um tatsächlich Schwerpunkte setzen zu können.
Das Gelände, insbesondere die Gebäude finde ich großartig. Die Burgruine ist Kult ;D
-
1.
Ich habe jetzt auch mal angefangen, das HoW-Regelwerk zu lesen und muss das dann mal austesten (natürlich dann in einem "meiner" früheren Settings: 9jK, GNW, WSS mal sehen).
2.
War das Spiel, wo die Össis in so krasser Unterzahl antraten, für beide Seiten auch interessant bzw. spannend ?
Solche Spiele sind ja ggfs. frustrierend für den Verteidiger, weil er nicht genug hat um die Löcher zu stopfen und u.U. auch langweilig für den Angreifer, weil er ja den Gegner mit Truppen totschmeißen kann und gar nicht groß überlegen muss, wo er ansetzt.
1. Es gab damals auf dem HoW-Forum Ergänzungen für WSS. Weiß nicht, ob Keith Flint diese irgendwo bewahrt hat.
2.
Ich glaube, wir fanden beide die Schlacht ausreichend interessant. Es gibt spannendere (Quistello), aber auch langweiligere.
Ich habe ja wirklich Runde für Runde befürchtet überrannt zu werden und überlegte fieberhaft, was ich machen könnte.
-
öh, ich dachte die Ösis hatten gewonnen und waren zu Beginn auch in der Überzahl, und später waren sie halt in hard cover ???
Ich muss nochmal schauen. Aber Colorno war m.E. auch ein Sieg für die Österreicher bei uns wie damals bezogen auf den 1. Juni auch.
-
Mit Parma haben wir eine von den 2 großen Schlachten des Polnischen Thronfolgekrieges.
https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/06/parma-29061734.html (https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/06/parma-29061734.html)
(https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh7sejVL9mtdE16mg0_EQzidi7zXL3tf2wNvuEl4eWggTP5TuRTIcMhyphenhyphenjrz8X2IyLJtJaBhFE9jL_3GU6O-HvB11yvUP2lhqeB-dd5oUchwrCQNir01ieHv_AAohBIYtMH7VrNgo-ySgQwA0xNiY3oQAyP4LoVECj6kJDu-x47urqyjL9v5EoO_rcXb83c/w400-h180/20240420_132603.jpg)
Viel Spaß beim Lesen!
-
Ist wieder gut geworden. Schön auch, dass du dir die Zeit nimmst, die Fotos zu beschriften um alles besser nachvollziehen zu können.
Und da beide Armeen gebrochen sind, kann sich auch keiner über das Verlieren beschweren :-)
-
Ist wieder gut geworden. Schön auch, dass du dir die Zeit nimmst, die Fotos zu beschriften um alles besser nachvollziehen zu können.
Und da beide Armeen gebrochen sind, kann sich auch keiner über das Verlieren beschweren :-)
Wir waren auf jeden Fall über die hohen Verluste beider Seiten erstaunt. Kommt dann natürlich eher zustande bei einer solchen großen Kavallerieschlacht wie am Ende auf dem rechten Flügel der Verbündeten. Das ist doch immer wieder irgendwie ein Va Banque-Spiel, v.a. da die piemontesische Reiterei genauso gut ist wie die österreichische.
-
Heute ist der Jahrestag der Schlacht bei Quistello.
https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/09/quistello-15091734.html
Nicht ganz so groß wie Parma und dann Guastalla hätte das Zusammentreffen beinahe die Entscheidung auf dem italienischen Kriegsschauplatz und die Wende zu Gunsten Österreichs gebracht.
(https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhdmhYEExAB2Lv6iyeIOfCUxAgF8KxMshl11MR61mscjC7Nl3YnEHRPkUBaj1f5jIVGDe7RMF7aqlbq1uKvV-7kgX7WUmgfzTOYsLV5snzbWeyEK9GhTr1OtPOa0q4WIqx1yr9BShp43oKxTQ_FEZNiZFCRLyXmsz2JkklQDcKmKlegTJTdFQwE9D1A-L0/w400-h300/Foto%206.jpg)
Auch bei uns kann Maréchal Broglie knapp der Gefangennahme entkommen.
-
Obwohl ich derzeit maltechnisch weit in der fernen düsteren Zukunft bin, macht der Bericht mal wieder richtig Lust, Horse & Musket zu spielen.
Ich finds auch immer gut, dass bei Euch noch so viele Minis auf dem Tisch sind, auch wenn die Schlacht dann entschieden ist. Also gefühlt bleibt euer Spieltisch immer gleich voll, was optisch natürlich viel mehr her macht.
-
Ich bin sehr beeindruckt ob der Menge an Miniaturen die sich auf dem Schlachtfeld tummeln. Alles in 1/72, sehr toll. Allein diese Art der Spielberichte lässt mein altes 20mm Herz wieder schneller schlagen. Die Epoche ist mir nicht ganz so vertraut und ich lese mich aktuell in den siebenjährigen Krieg ein. Mit viel Liebe zum Detail zeigt uns der Pappenheimer wie ein Spielbericht geht. Danke dafür.
-
Obwohl ich derzeit maltechnisch weit in der fernen düsteren Zukunft bin, macht der Bericht mal wieder richtig Lust, Horse & Musket zu spielen.
Ich finds auch immer gut, dass bei Euch noch so viele Minis auf dem Tisch sind, auch wenn die Schlacht dann entschieden ist. Also gefühlt bleibt euer Spieltisch immer gleich voll, was optisch natürlich viel mehr her macht.
Ich mag auch wirklich nicht, wenn die Breaking Points so weit hoch gesetzt sind, dass man A 6-7 Stunden spielen müsste und B eine Seite praktisch schon nur noch wenige bewegbare Truppen hat und sich noch 2 Stunden rumquälen muss. Ich befolge damit allerdings auch die Hinweise von Keith Flint in seinem Buch, der sagt, dass man von den 50% der Punkte pro Seite als BP abweichen kann und auch nur 25 % oder noch weniger als BP festlegen kann. Ich habe mir das meistens ganz genau überlegt. Manchmal will ich sogar die historisch geringen Verluste bei einer bestimmten Schlacht widerspiegeln.
Heute nun der Jahrestag von Guastalla: https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/09/guastalla-19091734.html
Eine riesige Schlacht mit viel Drama und sogar einem prominenten "Opfer".
(https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgXOhujGMaLKpR8K9pNrZJ4F0vIOZPf88z8aFAbxNBUC_Oqag80ZVT_13Wh4Xual47SDug8bYy2MbZjskLeNRqr7_6CRfizZadhYyA1PwZJyZChxyxuwfrPOpojSiesv7BCYW6r-bSuEWXBXr8hAUFmOKg6oroUrWAu7POlKAIEDGbrfnlvKgVoqTfM8uU/w400-h300/Foto%202.jpg)
Leider habe ich auf keinem Foto das gesamte Schlachtfeld drauf bekommen.
-
Wie sind denn Deine Erfahrungen, wie sehr sich Deine Spielpartner mit den Szenariobedingungen auseinander setzen? Wie intensiv ist denn Dein Briefing vor einem Spiel? Da Du die Szenarien entwirfst, hast Du ja zwangsläufig genaue Kenntnis aller Details.
-
Wie sind denn Deine Erfahrungen, wie sehr sich Deine Spielpartner mit den Szenariobedingungen auseinander setzen? Wie intensiv ist denn Dein Briefing vor einem Spiel? Da Du die Szenarien entwirfst, hast Du ja zwangsläufig genaue Kenntnis aller Details.
Das Briefing dauert immer so 5 Minuten. Kurz wird umrissen, welche Einheiten zu welcher Brigade gehören, dann werden die Siegbedingungen erklärt. Alle bis auf eine Mitspielerin bei dem Parma-Spiel (das haben wir eigentlich auch schon im April gezockt) kennen die Regeln schon von etlichen Spielen und wissen z.B. auch, dass die Franzosen Inferior sind im Schießen und solche Details. Von daher wissen sie auch, worauf man achten sollte. Was sich die meisten Spieler nicht merken ist, wenn wir eine Schlacht eigentlich schonmal gezockt haben...
-
Danke für den Schlachtbericht - war schön zu lesen und auch in den Bildern anzuschauen! Und das royale Opfer der Schlacht...
Ich spiele auch viel im Moment. Mein alter Spielpartner mit dem ich vor 11 Jahren La Grande Armée angefangen hatte (er hatte es ursprünglich sogar rausgesucht) ist wieder eingestiegen, hat in fünf Monaten eine ganze Armee bemalt (vorher habe ich alles bemalt und er hatte nur 5-6 Brigaden Briten bemalt) und wir machen nun so eine Schlacht pro Quartal :)
Fontenoy ist auch immer gut!
-
Ich spiele auch viel im Moment. Mein alter Spielpartner mit dem ich vor 11 Jahren La Grande Armée angefangen hatte (er hatte es ursprünglich sogar rausgesucht) ist wieder eingestiegen, hat in fünf Monaten eine ganze Armee bemalt (vorher habe ich alles bemalt und er hatte nur 5-6 Brigaden Briten bemalt) und wir machen nun so eine Schlacht pro Quartal :)
Das freut mich sehr für euch. Spielberichte mache ich auch nicht mehr soviele. Dafür bereite ich wahrscheinlich akribischer vor.
Vielen Dank im Übrigen für die Blumen.