Wie gesagt, ich arbeite da an was. Ich will mal schauen, wie die Ausstattung der Gräber aussieht. Im Süden Westfalens, also den Gebieten, die bis um 700 eher den Franken zuzurechnen sind. Da gibt es ja vielleicht einen erhöhten Spatha-Anteil. Und mit dem Schwert auf den Feind einzustürmen ist ja eher eine Sache für Spatha-Besitzer. Da könnte sich ein 'Umbau' vielleicht schon darauf beschränken, den anderen Kriegern ein Sax an den Gürtel zu kleben.
Und, da ich die ja auch irgendwann bauen will, werde ich mal sehen, dass ich ein paar Sachse hinbekomme. So schwer ist das nicht. Und die kann ich dann abformen. Dank schlichter Scheiden kann die eine Seite ja flach sein, wenn sie nur am Gürtel hängen. Kann aber ein paar Tage dauern. Ich muss auch erst über den Ausstellungskatalogen, die für die Zeit interessant sind, brüten. Wenn ich schon damit anfange, dann schaue ich mal, ob ich in dem Zug noch ein paar Teile machen könnte. Also nicht experimentieren, abwarten, ich denke schon länger über die Lösung nach und habe nur wegen der Umzugsproblematik nichts gemacht. Ich habe gerade WW2-Figuren als Ergänzung für meine PBI (Poor Bloody Infantry)-Armee auf dem Tisch und muss meine späten deutschen Minis ob des alten Mäuseschadens -mittlerweile kann ich es mir anschauen, ohne Anfälle zu bekommen- wohl neu basieren. Danach kümmere ich mich darum. Aber das eilt ja nicht. Saxe können ja auch noch an lackierte Figuren angebracht werden. Selbst bei mir Langsammaler dürfte das keine 2 Stunden dauern.
Auch eine Idee, wie die in die Hand der Krieger kommen können, habe ich. Aber da muss ich erst schauen, ob ich das mit meinen Mitteln hinbekomme.
Da du den Standartenträger mit Horn ausgerüstet hast, kann der sicher auch als Skalde dienen, falls du das mal ausprobieren willst. Das ist so übrigens wunderbar kombiniert.
Bauern sind keinesfalls unpassend (und eine denkbar schlechte Übersetzung. Damals waren so gut wie alle Bauern. Gemeint ist das umfassende, allgemeine Aufgebot, wie es in einigen Regionen bis zum 30jährigen Krieg möglich blieb, bei dem eben nicht nur die üblichen Verdächtigen zu den Waffen gebeten wurden. Das auszuführen würde hier zu weit führen.) Veteranen und Krieger allein sind aber ebenso passend. Da bist du meiner Ansicht nach frei:
Im Prinzip wurden zur Verteidigung alle Männer aufgeboten. Bei den Sachsen kommt hinzu, dass der Widerstand eher von den unteren Schichten getragen wurde, während der Adel zum Christentum und zu einer stabilen Herrschaft neigte. Phasenweise ging der Widerstand sogar maßgeblich davon aus und Karl musste erleben, dass er nicht nur verschiedene Regionen einzeln besiegen musste, sondern auch einzelne soziale Schichten, plakativ gesagt. Levys sind also alles andere als unpassend in einer sächsischen Warband. Zeitweise wäre es realistisch, keine Veteranen zuzulassen. Hinzu kommt, dass auch die Krieger lediglich aufgebotene Bauern sind, die etwas wohlhabender oder erfahrener sind, wodurch sich eine andere Qualitätseinstufung rechtfertigt.
Aber: Du stellst eine kleine Warband dar. Bis jetzt 24 Mann plus Warlord und Standartenträger. Das ist natürlich ebenfalls nicht unpassend. Es gab auch Adlige, die sich gegen die Franken stellten und die hatten sicher auch Gefolgschaften, auch wenn wir über das sächsische Gefolgschaftswesen nicht informiert sind. Und damit eben auch Veteranen. Und dein Ansger nimmt natürlich lieber erfahrenere und besser ausgerüstete Leute mit als umgekehrt. Bei so kleinen Armeen und Aktionen sehe ich wenig historische Argumente, die Zusammensetzung einzuschränken. (Was die Regeln dazu sagen, ist eine andere Sache. Diese gehen von den Sagas aus, bei denen sich schon aus dem Narrativ anderes ergibt als aus der sozialen Realität, die bei anderen Völkern teils besser zur Einteilung passt.)
Fazit: Das hohe Gericht des Spielens mit Miniaturen wird dich vermutlich nicht in einen Kobold verwandeln, um einige Jahre im Keller des Dons Figuren im Akkord zu bemalen. Ich hätte jedenfalls auch kein Problem, die als Sachsen aufmarschieren zu lassen.