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28mm Figuren Zivilisten Empire?

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Pappenheimer:

--- Zitat von: \'Decebalus\',\'index.php?page=Thread&postID=221932#post221932 ---
--- Zitat von: \'Pedivere\',\'index.php?page=Thread&postID=221734#post221734 ---Das glaube ich alles überhaupt nicht.

1. Ein reicher Zivilist kauft keine Kleidung, weil er einen König hat, sondern weil es modisch ist. Was ist (auch schon 1810) die Modehauptstadt Europas? Paris!

2. AWI Figuren zeichnen sich durch zwei Besonderheiten aus: 1. Dreispitze, 2. Kniebundhosen. Beides gibt es m.E. überhaupt nicht mehr ab 1790.

Schauen wir uns doch einfach mal ein Bild an:...
--- Ende Zitat ---
1.
Nicht wirklich. Paris war wohl bedeutend, verlor aber doch in der 2. Hälfte des 18.Jh. schon sehr an seiner Wirkung. Die englische Mode sollte auch zur Zeit der Kontinentalsperre nicht unterschätzt werden. Manche englische Moden wie die der tiefen Taillen, die 1814 bei den Engländern in Paris, gern karikiert wurden, konnten sich freilich nicht durchsetzen. Dafür haben wir in Dtl. ab ca. 1810 die Mode der deutschen Nationaltracht. Ich glaube, dass es manchmal im Journal des Luxus und der Moden Beispiele gibt. Danbarerweise war immerhin die Herrenmode im Empire nicht so extremen Schwankungen unterworfen wie die Damenmode. Taille hoch, Taille runter, Hutformen, das sind so ein paar Stichwörter.

2.
Was meinst Du jetzt, dass es das nicht mehr gab? Dreispitze gibt\'s wirklich nichtmehr, vielleicht noch bei Livreen. Kniebundhosen sind was völlig anderes. In der Upper-Class bis ca. 1820 für Bälle obligatorisch, für Alltag auch noch überwiegend in Mode.

Paris, glaube 1807

Paris, 1803
Was sieht man? Pantalons bei Unterschicht und dem kleinen Jungen, daneben Kniebundhosen ebenfalls bei Oberschicht (der Mann mit der Reitgerte ganz Rechts) und Unterschicht - Mann mit grüner Weste bei Frau mit Tochter).

Das erste Bild ist ganz nett, typisch ca. 1796-99. Das zweite ist offenbar historistisch.
--- Ende Zitat ---

Hveðrungr:
Ein Gemäde von 1876 über den Tiroler Landsturm als Beleg für Zivilistenkleidung der napoleonischen Zeit zu nehmen ist als würde ich behaupten daß sich die Alltagskleidung seit Ende des zweiten Weltkriegs nicht geändert hat....
soviel zur Beweiskraft von Gemälden die aus dem Kontext ihrer Entstehung gerissen werden.

Nationaltrachten kamen erst nach dem Anstoß durch die französische Revolution in Mode, als der Souveräns-Gedanke als Identitäts-Verankerung abgelöst wurde - das war doch das ganze Problem der Revolutionskriege. Ein bißchen Zeitgeschichte kann da auch nicht schaden...

Tatsächlich können die Gemälde der Biedermeier-Zeit ein guter Beleg für bürgerliche Alltagskleidung sein. Ich fürchte nur daß für die napoleonische Zeit nur Propaganda-Bilder und Antikenrezeption herhalten. Es ist wohl keine Frage daß sich die Post-Revolutions Gesellschaft bewußt in der Kleidung abgrenzen wollte, und ich würde vielleicht auch davon ausgehen daß das in den Rheinbundstaaten ordentlich nachgeahmt wurde.

Ja, Dreispitze waren wohl out außer vielleicht in der Bourbonen Restauration

Decebalus:

--- Zitat von: \'Pappenheimer\',\'index.php?page=Thread&postID=221940#post221940 ---Was sieht man? Pantalons bei Unterschicht und dem kleinen Jungen, daneben Kniebundhosen ebenfalls bei Oberschicht (der Mann mit der Reitgerte ganz Rechts) und Unterschicht - Mann mit grüner Weste bei Frau mit Tochter).

--- Ende Zitat ---

Naja, Der Mann mit der Reitgerte hat Stiefel an! Und der Mann mit grüner Weste ist sicher nicht Unterschicht, der hat einen Zylinder.

Aber gute Bilder! Und zugegeben, scheinbar sind Kniebundhosen doch noch anzutreffen.

Es bleibt aber die Tatsache, dass es zwar viele Figuren für die Zeit 1700-1780 gibt, aber erstaunlich wenig für die napoelonische Zeit. Was komisch ist, da ja Napoleonisch die zweit meist gespielte Wargaming Phase ist.

Decebalus:

--- Zitat von: \'Hveðrungr\',\'index.php?page=Thread&postID=221945#post221945 ---Ein Gemäde von 1876 über den Tiroler Landsturm als Beleg für Zivilistenkleidung der napoleonischen Zeit zu nehmen ist als würde ich behaupten daß sich die Alltagskleidung seit Ende des zweiten Weltkriegs nicht geändert hat....
soviel zur Beweiskraft von Gemälden die aus dem Kontext ihrer Entstehung gerissen werden.

--- Ende Zitat ---

Besserwisser!  ;)

Meine Absicht war jetzt nicht eine quellenkritische Analyse der Zivilmode von Tirolern zu machen. Aber nur zu. Wenn Du einen Figuren-Pack kennst, der \"realistische\" Tiroler von 1809 darstellt, werde ich ihn kaufen.  ;)


--- Zitat ---Nationaltrachten kamen erst nach dem Anstoß durch die französische Revolution in Mode ...

--- Ende Zitat ---

Ich muss jetzt mal das Loblied des Historismus und seiner Bilder singen. Wenn ich auf einen Tabletop-Tisch schaue, dann will ich die klare Zuordnung haben, was wird gespielt und wo sind wir. Und hier sind die Klischees historistischer Bilder oft sehr gut. Deswegen stört es mich garnicht, wenn ein paar zu viele Tiroler in Lederhose herumlaufen. Mich stört es aber, wenn ich Waterloo spiele, dass meine Bauern aussehen, wie von Amerika 1780 oder wie aus Spanien.

Decebalus:
So jetzt nochmal ein Bild der Front Rank Zivilisten. Die sind tatsächlich sehr brauchbar. Leider halt Front Rank, das heißt sehr stämmig.

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