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Wargaming Podcast \"Unfinished Armies\": Episode 16 – Kampagnen
Longshanks:
Ich will mir eigentlich nicht anmaßen gegen die hiesigen Historienprofis anzustinken und da Den(n?)is Aussage sich mit meinen, begrenzten, Wissenstand deckt, gibt es eigentlich gar nicht viel mehr zu sagen.
..wobei doch, folgendes: Es gab, afaik, Protest unter den eng. Rittern die französischen gefangenen Kollegen zu erschlagen, weil das unritterlich sei. Aber ich kann/würde mir auch eher vorstellen das sie da um die eigene Haut gebangt haben wenn sie diese Linie überschreiten und dann später mal in franz. Gefangenschaft geraten. Vom verlorenen Lösegeld mal ganz abgesehen.
Deswegen haben es wohl dann ein paar nicht adlige man-At-Arms oder Bogner gemacht.
Wie das mit den Löseglern weiterging kann ich auch nicht fundiert sagen, aber eigentlich war das Geschäft doch wohl zu einträglich und der Krieg damit etwas ungefährlicher für den Adelsmann als das ich mir vorstellen könnte das sie es aufgegeben haben. :)
Tellus:
Schliesslich kam der Befehl direkt von Heinrich V. Da die Franzosen, nach dem der Kampf mehr oder weniger schon vorbei war, nochmal mit später eingetroffenen Truppen vorgerückt sind und wie schon erwähnt nicht genug Soldaten zur Bewachung der Gefangenen abgestellt werden konnten, kam es zu dieser Missetat. Interessanterweise scheint es aber so gewesen zu sein das die Franzosen auf grund der Umstände den Engländern sogar Verständnis für dieses Verhalten entgegengebracht haben.
Bezüglich des Podcasts kann ich mich Frank Bauer nur anschliessen, was Lob und Kritik angeht!
Allerdings konnte ich Dank meines IPods dem Ganzen gut gestern Abend und heute Morgen beim Malen folgen und habe Euch auch auf dem Weg zur Arbeit gelauscht. :thumbsup:
Was die Reaktionen meiner Mitmenschen, die nichts mit dem Hobby zu tun haben, betrifft, geht es mir da wie Tankred. Durchweg positiv die Resonanz, auch bei Frauen, \"musste\" letztes Jahr einer Kollegin sogar einen römischen Prätorianer bemalen.
@wct
Auch wenn ich Deinen Grund keinen WWII zu spielen nachvollziehen kann, halte ich Deine Formulierung für etwas unglücklich. Denn damit unterstelltst Du jedem, der nicht Dein Moralverständnis teilt, unmoralisch zu handeln wenn er diesen Krieg spielt.
WCT:
@Tellus Und dabei hab ich am Sa noch PBI gespielt :whistling: .
Du hast natürlich nicht unrecht das meine Vorstellungen darauf hinauslaufen, dass es unmoralisch ist Nazis im WW2 zu spielen und dieserMeinung bin ich auch, nur bin ich mir der Subjektivität meiner Vorstellung vollkommen bewusst und projeziere meine Moralvorstellung nicht auf andere, da ich auch nicht möchte, dass diese ihre auf mich projezieren. Ich halte die hier diskustierten Moralvorstellungen für sehr persönlich, denn sie unterscheiden sich nicht nur nach Kulturkreis und Gesellschaft, wie die Moral allgemein, sondern auch nach dem Milieu und Erfahrungen. Daher verallgemeinere ich auch nicht, sondern schildere den Grund für mein persönliches Unwohlsein bei dem Wargamen des Zweiten Weltkrieges.
Frank Bauer:
Das wiederum ist sehr differenziert formuliert. Chapeau, WCT!
Ich weiß nicht, ob es gewünscht ist, hier einzelne Aspekte des Podcasts im Detail zu diskutieren. Aber noch mal 2 Sätze zum Thema Agincourt. Ich glaube, Aufhänger war, die Tötung französischer Gefangener während der Schlacht bei Agincourt als Anfang allgemeiner Sittenverrohung zu Beginn des hundertjährigen Krieges darzustellen. Die zeitliche Einordnung wurde dann immerhin noch korrigiert.
Aber das Ereignis an sich als Beispiel einer Schule machenden Verrohung zu sehen, ist schon sportlich. Zumal es in dieser Form ohne Wiederholung blieb. Und erst recht, wenn man es losgelöst von den zur damaligen Zeit gültigen, sehr differenzierten, Moralvorstellungen und Vorstellungen „ritterlichen“ Handels im 15. Jahrhundert betrachtet, ohne die die gesamte Schlacht nicht zu verstehen ist.
Interessant ist der Aspekt, daß die Welle der Empörung nach diesem Ereignis angeblich gering blieb. Das läßt sich, meiner Meinung nach, nur ungenügend mit dem als ebenfalls unritterlich empfundenen Verhalten des 3. Treffens der Franzosen erklären, die einen weiteren Angriff unternahmen, obwohl die Schlacht nach allgemeinem Verständnis wohl schon als entschieden galt. Selbst mit Einbeziehung des Überfalls auf das britische Lager nicht, von dem nicht gänzlich klar ist, wann er stattgefunden hat und von dem man nicht weiß, ob er Teil des französischen Schlachtplanes war oder auf Eigeninitiative lokaler Adliger unternommen wurde. Hier kann man evtl. eine frühe Form von geschickter Nachrichtenunterdrückung vermuten.
Tankred:
Upps, ich habe den Post von WTC übersehen, weil ich parallel gepostet habe. Dein Punkt ist gut formuliert und Du hast Recht damit, dass wir diesen Punkt nicht wirklich diskutiert haben. Ich wollte meine Gesprächspartner diverse male zu solchen Diskussionen drängen nur um fest zu stellen, dass bei allen Beteiligten der spielerische Aspekt der Armee völlig im Vordergrund stand. Daher kam der Aspekt nicht wirklich zur Sprache. Was nicht heißen soll, dass man den nicht diskutieren sollte. SS habe ich in FoW auch immer gemieden, insofern kann ich Deine Anmerkungen gut verstehen. Dass Du immerhin zwei Beispiele für ritterlichen Kampf gefunden hast ist bezeichnend für die doch eher kleine Anzahl der Beispiele. Und selbst diese kann man diskutieren.
Frank, ich begrüße es ausdrücklich hier en detail zu diskutieren! Ich bin mir sicher die Podcastkollegen sehen das auch so. (Zumal ich mich Deiner Meinung diesbezüglich anschließe).
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