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Wargaming Podcast \"Unfinished Armies\": Episode 16 – Kampagnen

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Neidhart:
Wow, danke für den Podcast und für die hier entstandene Diskussion. Damit hat sich was ich schreiben wollte erledigt.
Das Thema Krieg: Der Unterschied zwischen den Grausamkeiten eines König Gilgamesch und eines XX-Soldaten sind sicher die Ideologie aus der die ihre Taten heraus stattfinden. Zum Glück findet bei dem größten Teil der Wargamer keine totale Identifzierung mit der gespielten Truppe statt. Ich würde also mal unterstellen, dass jeder XX Spieler sich der Verbrechen seiner dargestellten Truppe bewusst ist und es deshalb gerade hier im Forum weniger Begeisterung für solche Figuren gibt als in entsprechenden angelsächsischen Internettreffs.

Ich muss allerdings nochmal eure Disziplin, nicht durcheinander zu reden, herausstellen. Besonders in enlgischsprachigen Podcasts ist dies manchmal ein Problem, genauso wie die Qualität der Aufnahme.
Der Podcast bringt damit die Tradition der \"Frankfurter Schule\" auf ein neues Level. Danke.

MixusMaximus:
Hab den podcast zwar noch nicht gehört, aber zum Thema Ritterlichkeit und Massaker kann ich das Buch \"By Sword and Fire \" von Sean McGlynn empfehlen, der sich da sehr detailliert mit dem Thema Grausamkeiten und Greueltaten im Rahmen des ritterlichen Schlachtenwesens beschäftigt.

Nuc:
Will auch mal meinen Senf abgeben. Erst einmal große Klasse der Podcast. Euch da gemütlich in der Runde zuzuhören, ist sehr entspannend und man kann gut nebenbei arbeiten. Musste mir den gleich mal gestern Abend anmachen und habe nebenbei gut was geschaft beim Plattenbau für Infinity... womit wir euch ja auch anfixen wollen ;)

Also erst mal Hut ab für das kritische Thema, ich finde grade solche Themen erweitern den Horizont des \"War\"gamers. Genau so etwas ist sehr erfrischend und macht euren Podcast stark. Grundsätzlich habt Ihr das Thema ganz gut abgearbeitet. Mir fehlten jedoch zwei Aspekte.

Zum einen war das Ganze etwas einseitig. Ich denke wir Tabletoper sind im Groben und Ganzen da einer Meinung. Der eine denkt vielleicht etwas mehr oder weniger darüber nach aber letztendlich sind wir uns bewusst, was wir da spielen und abstrahieren und distanzieren uns soweit, dass es mit unserer Ethik vereinbar ist. Aber das Thema hätte richtig gut funktioniert, wenn man eine andere Meinung mit eingebracht hätte. Es hätte also jemand von Außerhalb, kein Hobbyist, teilnehmen müssen. Klar einfacher geasgt als umgesetzt. Dennoch, für das nächste kritische Thema wäre das super und würde den Cast weiter aufwerten.

Mein zweiter Punkt, und hier kommt meine Ansicht zu dem Thema; Krieg oder zumindest Gewalt ist offensichtlich ein Teil unseres Wesens. Es gehört zur menschlichen Natur. Selbstverständlich sind wir fähig uns dessen bewusst zu sein und können entsprechend handeln. Dennoch, es bleibt ein Teil von uns und kann in jedem von uns provoziert werden. Und da kommt nun die Kritik am Tabletop ins Spiel, in der Regel kommt diese von Leuten, die komplett ignorieren das Gewalt ein Teil unseres Wesen ist. Sie versuchen durch völlige Ausbledung diese Tatsache von sich fern zu halten. In manchen Fällen ist das schlichte Ignoranz, in anderen durch den persönlichen Werdegang bedingt und nachvollziehbar. Letztendlich akzeptiere ich jeden, der mit Tabletop nichts zu tun haben will, aus eben diesem ethischen Grund. Aber ich akzeptiere nicht, dass mir jemand seine Meinung aufzwingen will oder mich komplett auf mein Hobby reduziert.

Zurück zur menschlichen Natur, diesen Aspekt einzubringen hätte ich sehr interessant gefunden. Er erklärt auch, warum bereits Kinder gerne mit Waffen spielen. Das Gefühl die eigene Stärke durch technische Mittel auszubauen und unsere Wirkungsreichweite durch Waffen zu erhöhen ist einfach fazinierend. Diese Fazination in Tabletop zu kanalisieren halte ich für eine legitime Art mit dem Thema umzugehen. Das macht aber keinen von uns zu einem Waffennar oder gar gefährlich.

Ich bin froh, dass über das Thema in der Community gesprochen wird. Nur so wird klar, dass fast alle von uns, eher überdurchschnittlich viele, Pazifisten sind. Grade weil wir uns mit dem Thema beschäftigen ist unsere Einstellung zum Krieg differenziert und kritisch. Und wenn ich merke, das dies für meinen Gegenüber am Tisch nicht gilt, wird er sich nichtmehr in dieser Position wiederfinden.

Nun aber noch eine allgemein Kritik: @Tankred, Du machst eine super Moderation, der Cast ist flüssig und Du hälst die Diskussion am leben. Gewählte Ausdrucksweise und klare Argumentationen machen das Ganze sehr angenehm zu hören. Das ist soweit sehr gut aber ich finde die anderen \"Gäste\" kommen etwas zu kurz. Deine Argumente kommen oft so gut rüber, dass der Rest einfach stum bleibt. Vielleicht hast Du einfach am meisten Talent für sowas aber es wäre halt schöner wenn mehr Mischung durch die Meinungen und Ausführungen der anderen reinkommt.

Aber wie gesagt, alles Kritik auf hohem Niveau, also weiter so. Damit und mit der Hoffnung auch mal dabei sein zu können, bedanke ich mich für den Cast und freue mich schon auf die nächste Folge.

sharku:
als wenn wir alle hier richtige pazifisten wären....würden wir das hobby nichteinmal anfassen..... ich denke man weis heute größtenteils einfach was krieg bedeutet und geht damit kritischer um....aber ein pazifist bin ich nicht... dann müsste ich ja jeden krieg verteufeln und das kann ich nicht! (befreiung deutschlands von den nazis etc)

will jetzt keine neue disskussion anfangen, mir gings nur um den begriff pazifist!

Dareios:
Wäre ein Pazifist nicht schlicht jemand der Frieden stets bevorzugt und vor der Anwendung von staatlich organisierter Gewalt jede andere diplomatische oder friedensstiftende Möglichkeit ausschöpft? In diesem Sinne würde ich hoffen, dass wir hier in der Tat alle Pazifisten sind. Selbst Hitler un Co. hätte man eventuell (und natürlich ist solcherlei mit vorsicht zu genießen)  schon weit früher ohne die Anwendung von staatlicher Gewalt im Sinne einer Kriegserklärung aushebeln können. Demnach kann man sich über jegliche Ausprägung von kriegerischer Aktivität und Gewalt informieren, Waffentechnik studieren und dennoch Pazifist sein. Gerade durch das Studium dieser Aspekte des Menschseins bekommt doch eine weit besseres Verständnis über Ursachen von Gewalt und krieg und als logischer Schluss (wenn man im Oberstübchen rational funktioniert) beide ablehnt.

Weiterhin argumentiere ich ja immer, dass wir hier mit bemalten Zinnfiguren spielen. Ist doch nichts anderes als ein Computerspiel etc. wobei letztere sogar manchmal explizite Gewalt darstellen. Hat mich alles dennoch nicht dazu animiert gerne als Soldat an der Front zu stehen, eben weil man Kenntnis darüber besitzt, dass das ganz udn gar nicht romantisch war.

Wenn ich mir allerdings meine Minis anschaue, dann freue ich mich darüber diese schön bemalt zu haben, das sie historisch korrekt sind und einfach dieses \'Diorama\' Gefühl. Hat mit der Realität nur wenig gemein, genauso wie ein ziviles  Modellauto oder Flugzeug wenig mit den originalen zu tun hat, wenn es um funktionsweise, technische Probleme etc. geht.

Allerdings sehr schön, dass ihr das im Podcast ansprecht und zur Diskussion anregt. Ich werde mir den Podcast bei der nächsten Bemalsession anhören, mal schön wieder was in der Muttersprache zu hören :).

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