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Black Powder Fragen
tattergreis:
Zu den Preußen in den Befreiungskriegen passt das doch gut, und die Brigade bildet doch bei vielen Nationen auf dem Schlachtfeld das übliche taktische Element, einzeln herumrennende Btls waren doch eher die Ausnahme. Nach meinem dürftigen Verständnis hat man als Spieler ja auch eher 2+ Brigaden.
cheers
Davout:
Ich weiß, es ist eine schwierige Frage. Im Kern dreht sich mein Einwurf darum, ob das (Infanterie-)Regiment als eigene taktische Einheit gespielt werden sollte oder nicht. Es ist nicht so einfach, die recht unterschiedlichen Struktureinheiten verschiedener Armeen aufeinander zu beziehen. Ich habe mal in Bezug auf ein Regelsystem gelesen, die kleinen britischen Brigaden wären besser, weil deren Kommandeur weniger Einheiten zu führen hatte als ein Brigadekommandeur anderer Armeen. Dummerweise ignoriert diese Ansicht die Tatsache, dass es in anderen Armeen die Regimentsebene als eigene Kommandoebene gab. Das ganze fällt natürlich nicht auf, wenn auch z.B. die Franzosen schlichterweise mit 1-Bataillon-Regimentern gespielt werden, wobei aus meiner Sicht einiges an taktischer Flexibilität verloren geht.
Die preußischen Brigaden waren doch eigentlich eher sowas wie Divisionen in anderen Armeen. Ich denke, die Bezeichnung \"Brigade\" war nur sowas wie ein Tarnnegriff, um die Stärke der preußischen Truppen herunterzuspielen. Preußen hat schließlich gegen die Bestimmungen des Tilsiter Friedens auch an anderer Stelle massiv getrickst. Ihre ursprüngliche Einteilung sollte eine gemischte Infanterie/Kavalleriedivision sein (ansatzweise so im Frühjahr 1813), nach Aufstellung der Landwehr hatten einige Brigaden 2 Infanteriebrigaden + Brigadetruppen.
Grüße
Davout
Tabris:
--- Zitat von: \'Davout\',\'index.php?page=Thread&postID=120158#post120158 ---Ich weiß, es ist eine schwierige Frage. Im Kern dreht sich mein Einwurf darum, ob das (Infanterie-)Regiment als eigene taktische Einheit gespielt werden sollte oder nicht...
--- Ende Zitat ---
Es ist immer wieder gut über den Tellerrand hinauszuschauen und einiges zu lernen. Wobei ich das Argument die \"kleineren\" britischen Einheiten seien flexibler/besser relativ schwammig finde ... TT-Legenden schleichen sich leider all zu oft in das Allgemeinwissen ein und werden dann für bare Münze genommen :(
Welches war den der vergleichbare taktische Verband zur engl Brigade ... da auch franz. Einheiten (beziehe mich immer auf 1815er) in Brigaden eingeteilt waren mit einer vergleichbaren Größe (IV Korps/12 Div./2.Briade/63.Linie+6.Legere Inf.=1800 Mann im Vergleich zu brit. I. Armeekorps/3. Div./5.Brigade/Battalione aus 30.+33.+69.+79.=2100 Mann) ?
Ein weiteres Problem ist wie man diesen Unterschied in ein Regelwerk einarbeitet.
tattergreis:
--- Zitat ---Im Kern dreht sich mein Einwurf darum, ob das (Infanterie-)Regiment als eigene taktische Einheit gespielt werden sollte oder nicht.
--- Ende Zitat ---
Bin etwas verwirrt: ich dachte, dass die taktischen Einheiten in Btl, Brigade, Division und Korps eingeteilt werden, das Regiment dagegen eine Verwaltungseinheit darstellt. Die franz. Regimenter waren unter Umständen doch auf verschiedene Kriegsschauplätze verteilt.
Aber ist eh offtopic, die Antwort:
--- Zitat ---Die Sache ist lediglich eine Notationsangelegenheit
--- Ende Zitat ---
beantwortet die OP-Frage ja bereits.
cheesr
Davout:
Natürlich ist das Regiment zu allererst mal eine administrative Einheit, die Ressourcen spart, weil die einzelnen Bataillone dann keine eigenen Handwerker etc. brauchen. Bei Regimentern mit nur 2 Bataillonen fällt es auch garnicht so auf, da können die Bataillone genausogut direkt von der Brigade geführt werden. Anders wird es dann bei Regimentern mit 3+ Bataillonen. Die können taktisch eine Art Unterbrigade für sich bilden, die Aufträge als eigenständiger Verband ausführen konnten. Sowas war bei den Briten nicht so leicht möglich, weil es diese Zwischenebene garnicht gab, wobei deren Brigaden häufig sehr schwach waren und nur 2-3 Bataillone hatten.
Ich habe mich im Vergleich dazu z.B. gefragt, ob bei den russischen Brigaden von 1812, die ja außer bei der Garde nur 2 Regimenter mit je 2 Bataillonen hatten, die Bataillone gleich direkt vom Brigadestab geführt wurden. Möglich ist es, aber es wurden auch Regimenter einzeln eingesetzt, womit dann eine weitere Möglichkeit der taktischen Führung gegeben ist.
Ein Problem bei der Sache ist nur, dass die Regimentskommandeure sich bei einigen Armeen zumindest theoretisch bei einem \"ihrer\" Bataillone befinden sollten, wobei offenbar keine eigenen Kommandeure dafür vorgesehen waren. Auf den ersten Blick sieht das so aus als wäre der Regimentskommandeur nur der verwaltungsmäßige Vorgesetzte, er führte im Gefecht dann nur \"sein\" Bataillon, während alle Bataillone direkt der Brigade unterstehen, aber so einfach war es wohl doch nicht.
Für mein Spielsystem habe ich das jetzt so gemacht, dass einer der Bataillonskommandeure gleichzeitig Regimentskommandeur ist und die Bataillone seines Regiments beim Verlust von deren Kommandeur innerhalb seiner Kommandoreichweite mit führen kann und umgekehrt. Bei der Kavallerie und Artillerie gibt es das nicht, da muss ein Adjutant vom Stab als Ersatz geschickt werden (was im Notfall auch bei der Infanterie möglich ist), wobei die Zahl der Adjutanten natürlich begrenzt ist. Der moralische Bonus eines französischen Regimentsadlers \"strahlt\" ebenso auf die anderen Bataillone ab. Auf diese Weise versuche ich das Zusammengehörigkeitsgefühl der Regimenter darzustellen, da das Regiment die Einheit war, mit der sich die Soldaten am meisten identifizierten. Dafür habe ich dann aber im Moment die Brigadeebene weggelassen, weil die Truppe sonst zu wasserköpfig wird und dann zuviele Häuptlinge für zuwenige Indianer auf der Platte stehen. Da ich kein Befehlssystem verwende, beschränkt sich die Rolle der Divisionsstäbe auf den Ersatz verlorener Einheitenkommandeure, die moralische Motivation und das Sammeln von fliehenden Truppen. Beim Spielen mit größeren Verbänden müsste man das sicherlich anders handhaben.
Grüße
Davout
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