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GW - schrumpfe dich gesund oder das Ende vom Lied?

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Davout:
Ist ja auch logisch, die Kinder kriegen das doch sofort mit, dass für die übermotivierten Eltern keine zwingende Notwendigkeit besteht, zweisprachig mit ihnen zu reden. Das kann als nervige Zumutung empfunden werden und schadet eher nur. Ganz anders bei Muttersprachlern, da ist das leicht nachvollziehbar. Kinder sind nicht dumm.

Grüße

Gunter

Hanno Barka:
Upps, sorry Mißverständnis (bzw. Blödheit) meinerseits... - hatte das Nichtmuttersprachler falsch verstanden (eben als jemand mit anderer Muttersprache) - klar so wie ihr es meint ist es natürlich Schwachsinn :)

Edith - offenbar hat durch die amerikanische Verwandtschaft meine Deutschfertigkeit gelitten :D

J.S.:
Der Punkt mit den Übersetzungen ist ein ganz interessanter. In Deutschland wird halt wirklich jeder Schrott mit einer Synchronisation oder Übersetzung bedacht, während in Ländern wie Norwegen, Schweden oder Finland quasi alles nur mit Untertiteln läuft. Englisch ist da Teil des Alltages, daher sprechen da die Kids auch so gut Englisch, dass es einem als Deutschen manchmal die Schamesröte ins Gesicht treibt..ganz ohne zweisprachige Erziehung durch übereifrige Eltern.


--- Zitat ---Und Deutsch und Englisch würde ich in etwa auf einer Stufe ansetzen, was Schwierigkeit angeht.
--- Ende Zitat ---

Das sehe ich nicht so..jeder kann in vernünftiger Zeit Englisch lernen, an Deutsch scheitern viele ihr Leben lang. Das lässt sich auch gut an der englischen Sprachgeschichte selbst ablesen, denn letztendlich haben wir es hier auch nur mit einer viel simpleren Version von \"Deutsch\" zu tun. Viele Grundwörter sind fast 1:1 gleich (richtig fällt einem das allerdings erst bei 100-200 Jahre alten Texten auf), nur die Grammatik wurde auf das Essenzielle eingedampft. Das ist auch der Unterscheid zum normannischen Einfluss..Französisch blieb Sprache der Elite, während das Anglo-Sächsische den Leuten aufgezwungen wurde. Warum dann aber groß überlegen ob es der/die/das Haus heißt, wenn man einfach \"the house\" sagen kann? Jeder weis, dass man das verdammte Haus meint. Allgemein sind Sprachen, welche \"von außen\" ins Land gebracht wurden grammatikalisch simpler, als ihre eigentliche Sprachwurzel (gilt auch für romanische Sprachen).
Im Deutschen kann man ja leider im Moment dennoch eine ähnliche Abwärtsbewegung beobachten, welche von manch links-alternativen Inhabern von Linguistik Lehrstühlen auch noch ganz euphorisch als \"Kiezdeutsch\" gepriesen wird. \"Isch geh Bahnhof\". Wieso Artikel und Präpositionen benutzen, wenn jedermann versteht, dass man im Begriff ist, sich zum Bahnhof aufzumachen? Leider sind da wohl auch viele Lehrer zu nachlässig, anders kann ich mir nicht erklären, wieso Jugendliche, welche in Deutschland geboren sind, kein vernünftiges Deutsch mehr sprechen.

khde:

--- Zitat von: \'J.S.\',\'index.php?page=Thread&postID=125451#post125451 ---vernünftiges Deutsch mehr sprechen
--- Ende Zitat ---
als gebürtiger Ostwestfale habe ich zur Sprachentwicklung meine eigene Sicht. Wer weiß denn schon was ein Pömpel ist ist oder ein Botte. Bei uns fragt man: wo kommst du den weg? Versteht doch jeder oder ...

und mit den aufgezwungenen Sprachen ist es umgekehrt. Heute gibt es mir/mich und dir/dich, früher hieß es nur müa un düa. Das passiert weil man heute dort nicht mehr Platt küart sondern das Hochdeutsch aufgedrängt wird.


:D

Eversor:

--- Zitat von: \'J.S.\',\'index.php?page=Thread&postID=125451#post125451 ---Das sehe ich nicht so..jeder kann in vernünftiger Zeit Englisch lernen, an Deutsch scheitern viele ihr Leben lang. Das lässt sich auch gut an der englischen Sprachgeschichte selbst ablesen, denn letztendlich haben wir es hier auch nur mit einer viel simpleren Version von \"Deutsch\" zu tun. Viele Grundwörter sind fast 1:1 gleich (richtig fällt einem das allerdings erst bei 100-200 Jahre alten Texten auf), nur die Grammatik wurde auf das Essenzielle eingedampft. Das ist auch der Unterscheid zum normannischen Einfluss..Französisch blieb Sprache der Elite, während das Anglo-Sächsische den Leuten aufgezwungen wurde. Warum dann aber groß überlegen ob es der/die/das Haus heißt, wenn man einfach \"the house\" sagen kann? Jeder weis, dass man das verdammte Haus meint. Allgemein sind Sprachen, welche \"von außen\" ins Land gebracht wurden grammatikalisch simpler, als ihre eigentliche Sprachwurzel (gilt auch für romanische Sprachen).
Im Deutschen kann man ja leider im Moment dennoch eine ähnliche Abwärtsbewegung beobachten, welche von manch links-alternativen Inhabern von Linguistik Lehrstühlen auch noch ganz euphorisch als \"Kiezdeutsch\" gepriesen wird. \"Isch geh Bahnhof\". Wieso Artikel und Präpositionen benutzen, wenn jedermann versteht, dass man im Begriff ist, sich zum Bahnhof aufzumachen? Leider sind da wohl auch viele Lehrer zu nachlässig, anders kann ich mir nicht erklären, wieso Jugendliche, welche in Deutschland geboren sind, kein vernünftiges Deutsch mehr sprechen.
--- Ende Zitat ---
Ich denke, es kommt hier doch auf die angestrebte Benutzung der Sprache an. Die Grundzüge der englischen Sprache sind durchaus leichter zu erlernen, die Schwierigkeiten treten erst bei dem erhöhten Niveau auf. Dadurch, dass die Grundgrammatik weniger komplex als unsere ist, benötigt man mehr Hilfsmittel für eine präzise Ausdrucksweise, was durch mehr unterschiedliche Präpositionen, die Nutzung der Zeiten, feste Satzstrukturen oder idiomatische Mittel gekennzeichnet ist. Und diese Mittel folgen nicht immer nachvollziehbaren Regeln.
Dem gegenüber ist die Erlernung der deutschen Sprache, besonders mit ihrer wesentlich stärkeren Morphosyntax, für Sprachlerner erst einmal schwieriger. Sobald man das aber gemeistert hat, ist das \"Schlimmste\" jedoch geschafft.

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